Ein schwuler Außenminister und eine Kanzlerin?
Zu Beginn dieses Themas möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich weder frauenfeindlich bin, noch habe ich etwas gegen Homosexuelle!!
Aber ich finde es irgendwie merkwürdig, was wir da versuchen. Wir versuchen in Ländern, die durch den Islam geprägt sind, in denen Frauen keine Rechte haben und Homosexuelle einfach verschwinden und nie wieder auftauchen, genau dort versuchen wie Deutschen die Demokratie beizubringen? Ich denke, dass das alleine ja noch nicht weiter tragisch wäre, aber wie zum Henker soll das funktionieren, wenn wir einen weiblichen Kanzler haben und noch dazu einen schwulen Außenminister, der nicht einmal einen Hohn (was nun wirklich sinnvoll wäre) aus seiner sexuellen Orientierung macht und seinen Freund noch mit ins Ausland nimmt? Noch einmal: Ich habe nichts dagegen, ganz im Gegenteil, ich bin mit der Regierung von Frau Merkel sehr zufrieden, aber denkt ihr nicht auch, dass wir auf taube Ohren stoßen werden mit dieser Konstellation, egal was wir versuchen?
Hallo,
wo liegt das Problem darin, wenn Westerwelle aus seiner Sexualität keinen Hohn macht? Das ist doch in unserer westlichen Welt kein Problem und im Ausland sollte es ein Zeichen für Akzeptanz und Toleranz sein. Ich kann den Herrn Westerwelle nicht leiden,jedoch erfüllt er doch eine Funktion. Solche Menschen verdeutlichen doch der Bevölkerung in anderen Ländern, das man auch andere Politik machen kann, in der die sexuelle Orientierung keine Rolle spielt. Wäre die Lösung deiner Meinung nach keine Frauen und keine homosexuellen Männer mehr in die Politik gehen dürften, weil das im Ausland auf Widerstand trifft? Bloß weil andere Staaten so verkappt und uneinsichtig sind? Ich finde es vollkommen richtig das solche Leute in der Politik sind, vorausgesetzt sie haben die nötigen Qualitäten.
1337 hat geschrieben:Hallo,
wo liegt das Problem darin, wenn Westerwelle aus seiner Sexualität keinen Hohn macht? Das ist doch in unserer westlichen Welt kein Problem und im Ausland sollte es ein Zeichen für Akzeptanz und Toleranz sein. Ich kann den Herrn Westerwelle nicht leiden,jedoch erfüllt er doch eine Funktion. Solche Menschen verdeutlichen doch der Bevölkerung in anderen Ländern, das man auch andere Politik machen kann, in der die sexuelle Orientierung keine Rolle spielt. Wäre die Lösung deiner Meinung nach keine Frauen und keine homosexuellen Männer mehr in die Politik gehen dürften, weil das im Ausland auf Widerstand trifft? Bloß weil andere Staaten so verkappt und uneinsichtig sind? Ich finde es vollkommen richtig das solche Leute in der Politik sind, vorausgesetzt sie haben die nötigen Qualitäten.
Du hast mich falsch verstanden. Ich finde es lediglich dämlich, dass wir trotzdem versuchen den Leuten in islamischen Ländern die Demokratie näher zu bringen. Die denke nicht einmal drüber nach, wenn wir dort so aufkreuzen.
fr€ak hat geschrieben:1337 hat geschrieben: Die denke nicht einmal drüber nach, wenn wir dort so aufkreuzen.
Hältst du die Menschen dort wirklich für so beschränkt, das sie die Demokratie ablehnen würden bloß weil ein homosexueller oder eine Frau sich für die Demokratie aussprechen? Ich denke nicht das das irgendetwas ausmacht, denn es kommt ja nicht auf den Menschen an der sich dafür ausspricht sondern lediglich auf die Inhalte. Abgesehen davon reißt Herr Westerwelle mit seinem Mann nicht in Diktaturen und hält ein Plädoyer für die Demokratie. Das wäre mäßig intelligent.
Ich finde, gerade weil wir an der Spitze unserer Regierung eine Frau und einen homosexuellen Mann haben, können die islamischen Staaten endlich einmal sehen, dass es auch anders geht. Natürlich werden die bevorzugten Männer dort es nicht einfach geschehen lassen, dass ihre unterdrückten Frauen plötzlich gleichwertig sind und ihnen etwas zu sagen haben, aber das ist doch eher weniger ein Problem der Regierung, sondern vielmehr eines ihrer Religion.
Ich denke also, dass es egal ist, ob unsere Staatschefs Männer oder Frauen sind, denn stellen wir uns mal vor die Spitze würde rein aus Männern bestehen, dann hätten wir noch weniger das Recht andere zu tadeln, dass sie ihre Frauen unterdrücken. Man kann somit nur hoffen, dass die Frauen im Islam versuchen werden für ihre Rechte zu kämpfen, wenn sie sehen, dass es auch weibliche Politiker in anderen Ländern gibt. Ob das aber irgendwann geschehen wird, ist eine andere Frage, denn solch einen Mut muss man in diesen Ländern erst einmal aufbringen.
fr€ak hat geschrieben:Ich denke, dass das alleine ja noch nicht weiter tragisch wäre, aber wie zum Henker soll das funktionieren, wenn wir einen weiblichen Kanzler haben und noch dazu einen schwulen Außenminister, der nicht einmal einen Hohn (was nun wirklich sinnvoll wäre) aus seiner sexuellen Orientierung macht und seinen Freund noch mit ins Ausland nimmt?
Du meintest sicher, dass er einen Hehl aus seiner sexuellen Orientierung machen sollte, oder? Das Wort Hohn ist hier völlig falsch gewählt.
fr€ak hat geschrieben:Noch einmal: Ich habe nichts dagegen, ganz im Gegenteil, ich bin mit der Regierung von Frau Merkel sehr zufrieden, aber denkt ihr nicht auch, dass wir auf taube Ohren stoßen werden mit dieser Konstellation, egal was wir versuchen?
Dass du immer wieder darauf bestehst, dass du persönlich ja nichts gegen eine Frau als Kanzlerin und einen schwulen Außenminister hast, wirkt diese Aussage ein bisschen, sagen wird mal bedenklich. Ich habe mich mit einer (schwarzen) Kommilitonin vor einiger Zeit über latenten Rassismus unterhalten. Sie meinte, dass viele konservative Leute immer noch sagen, dass sie ja nichts gegen "Neger" (und dieses Wort wird leider immer noch oft verwendet) hätten, solange sie arbeiten. Deine Überlegung geht fast in die gleiche Richtung. Du hast nichts gegen diese Politiker, solange sie sich zurückhalten und die Auslandsrepräsentation den heterosexuellen Alpha-Männchen überlassen. Das ist nun überspitzt formuliert, aber du weißt sicher, was ich meine.
Ich kann deine Überlegungen übrigens überhaupt nicht teilen. Im Gegenteil - ich finde es wichtig, dass jeder Mensch alles machen kann, was er möchte. Warum sollte man einer Frau den Zugang zur Bundeskanzlerkandidatur verwehren? Nur weil sie eine Frau ist? Warum darf ein homosexueller Mensch nicht zu seinem Partner stehen, so wie Millionen von Heteros auch ganz selbstverständlich händchenhaltend durch die Stadt laufen? In dem Moment, wo man solche Dinge unterbinden würde, würde man der Gegenseite Recht geben, nämlich den ganzen Spinnern, die der Auffassung sind, dass Frauen eben keine gleichberechtigten Menschen und homosexuelle Beziehungen irgendwie minderwertiger als heterosexuelle Verbindungen sind.
Ich mochte Herrn Westerwelle früher gerne (in seiner Zeit als Generalsekretär), finde ihn mittlerweile aber untragbar. Das liegt aber nicht an seiner Orientierung, sondern seinem mittlerweile sehr losen Mundwerk, aus dem nicht immer die intelligentesten Aussprüche kommen. Ob er einen Freund oder eine Freundin hat, ist mir egal. Selbst wenn er nachts als Transvestit durch die Bars streifen würde, wäre mir das absolut egal - solange er seinen Job gut macht (und hier kann man durchaus Zweifel anbringen).
Aus unserer westlichen Sicht ist es doch normal und erstrebenswert, dass jeder Mensch dieselben Rechte und Möglichkeiten hat und so leben kann, wie er möchte, ohne dass seine Orientierung, sein Geschlecht oder die Hautfarbe ihn ausbremsen. In der Realität sieht das dann anders aus, aber dieses Ideal an sich finde ich schon gut. Für die meisten von uns würde es doch wohl einen Rückschritt bedeuten, sich nun den Gegebenheiten eines anderen Landes anzupassen, dessen Vorstellungen über die Behandlung von Frauen, Homosexuellen und vielen Minderheiten für uns völlig überholt sind. Durch Gleichberechtigung ist Deutschland aus meiner Sicht immerhin schon einen Schritt weiter als die Länder, in denen es noch keine Gleichberechtigung (nicht einmal auf dem Papier) gibt. Warum sollte man also wieder zurückgehen? Besser ist es doch, zu zeigen, dass es möglich ist, dass auch eine Frau Kanzlerin werden kann. Das ist doch ein Signal - und ich finde das nicht falsch, sondern richtig.[/b]
Was Deine wiederholte Betonung angeht, nichts gegen bestimmte Menschen zu haben (in dem Fall "Frauen in Führungspositionen" sowie "Homosexuelle die sich bekennen"), sehe ich das ähnlich wie Cologneboy2009. Damit machst Du eigentlich deutlich, dass Du nichts gegen sie hast und es deshalb nicht einsetzt. Mag nun falsch liegen - was aber einfach daran liegt, dass man Sprache (also Aussagen) auch interpretieren kann. Und nachdem Dir niemand vorgeworfen hat, dass Du was gegen diese Menschen hättest und Du Dich dennoch genötigt siehst, Dich zu verteidigen, lässt eben den Schluss zu, dass jetzt wenigstens etwas kommt, was das genaue Gegenteil bedeutet.
Inhaltlich bin ich aber was Deine Aussage angeht auch etwas erschüttert. Wie um alles in der Welt ist es zu verstehen, dass "wir Deutschen" irgendwo versuchen würden, jemandem die Demokratie beizubringen? Das erinnert mich an "Am Deutschen Wesen soll die Welt genesen". Woher kommt der Anspruch, die Idee oder Vorstellung, dass von Deutschland aus die Strukturen anderer Staaten zu bestimmen sind? Wenn es Dir also wirklich um die Sorge gegangen ist, dass hier eine Kanzlerin und ein homosexueller Außenminister in Saudi-Arabien oder Syrien das System werden nicht stürzen können, mag ich Dir die Sorge nehmen: das wäre ein Kriegsgrund und Deutschland hätte hier schon ganz andere Probleme, wenn es solche Einmischungen in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten begeht.
Sofern es Dir um Staaten wie dem Irak oder Afghanistan geht, ist die Sorge auch nicht berechtigt. Denn hier versucht man überhaupt eine Autorität aufzubauen, welche die Lage im Staate kontrollieren kann. Dabei spielen Ideen der Demokratie untergeordnete Rollen! Schon allein aus der Überlegung, dass ja nicht nur Politiker und Soldaten aus der BRD beteiligt sind, sondern auch aus anderen westlichen Demokratien, sollte klar sein, dass man nicht einfach die eigenen Vorstellungen von Demokratie exportieren kann. Das würden die Briten, US-Amerikaner oder auch die anderen Verbündeten so verstehen, als sei deren eigene Demokratie nicht sonderlich gut.
Hallo,
ich finde es gerade deswegen gut, dass wir eine Bundeskanzlerin haben. Denn wie könnten wir solchen Ländern wie du sie genannt hast besser zeigen, dass Frauen ein Land genauso gut anführen können wie Männer. Und wie könnten wir auch besser zeigen, dass schwule Menschen genauso ein Recht auf ihre Beziehung haben wie andere Menschen auch?
In einer Demokratie müssen sowohl Männer und Frauen als auch homosexuelle Menschen und heterosexuelle Menschen gleichberechtigt sein. Und das können wir Ländern, bei denen das nicht so ist, an Hand des Beispiels von unserer Bundeskanzlerin und unserem Außenminister am besten zeigen.
Zunächst einmal möchte ich deinen Satz verbessern. Unser Außenminister hat ein gutes Recht keinen "Hohn aus seiner sexuellen Orientierung" zu machen, aber was du meinst ist eher, dass er keinen Hehl daraus macht. Des Weiteren hat mich dein Beitrag um ehrlich zu sein ein bisschen verwirrt. Im ersten Satz behauptest du gegenüber Homosexualität nicht negativ eingestellt zu sein, um dich in den darauf folgenden Sätzen dann wieder selbst zu widerlegen. Du lässt hier ein homophobes Argument nach dem anderen vom Stapel. Natürlich sollte es Herrn Westerwelle, wie auch jedem anderen Bürger der BRD, zustehen seine Sexualität frei und in der Öffentlichkeit auszuleben. Ob es strategisch klug von ihm ist, dies in der Weltöffentlichkeit an die große Glocke zu hängen ist eine andere Sache.
Allerdings stehe ich deinem Argument sehr kritisch gegenüber.
Nur weil viele Islamisten noch an ihrer mittelalterlichen Weltanschauung hängen, heißt das nicht, dass wir uns ihnen anpassen müssen. Unsere Bundeskanzlerin kann auf eine indirekte demokratische Legitimation begründet regieren. Der Rest der BRD scheint also durchaus damit einverstanden zu sein von einer Frau regiert zu werden.
Gerade wir müssen es diesen Staaten vorleben, wie echte Toleranz und Respekt aussieht anstatt uns ihrer Rückständigkeit zu unterwerfen. Das wäre doch strategischer Wahnwitz. Ich hoffe, dass der zumindest der Großteil der restlichen Bevölkerung das anders sieht als du. Mir jedenfalls ist es relativ egal, ob Herr Westerwelle nun schwul ist, oder hetero, solange er seinen Job ordentlich macht. Das Privatleben eines Politikers ist für seine Ausübung des Amtes jedenfalls völlig irrelevant.
daaldi91 hat geschrieben:Natürlich sollte es Herrn Westerwelle, wie auch jedem anderen Bürger der BRD, zustehen seine Sexualität frei und in der Öffentlichkeit auszuleben.
Nein, es steht in der Bundesrepublik niemandem frei, seine Sexualität in der Öffentlichkeit auszuleben. Das geht dann schon in Richtung "Straftatbestand", auch wenn es zunächst mit einer einfachen "Erregung öffentlichen Ärgernisses" beginnt. Was aber jedem frei steht, ist es, sich öffentlich zu seinen sexuellen Neigungen zu bekennen.
daaldi91 hat geschrieben:Ob es strategisch klug von ihm ist, dies in der Weltöffentlichkeit an die große Glocke zu hängen ist eine andere Sache.
Allerspätestens nach Wowereits "outing " ist doch klar, dass es immer unklug ist, für Personen in politischen Ämtern, solche - wenn auch privaten - Dinge geheim halten zu wollen! So was macht einen, der im Rampenlicht steht, immer angreifbar. Warum also etwas verheimlichen, was auf Grund des medialen Interesses sowieso nicht geheim zu halten ist? Daher ist es nicht nur strategisch klug gewesen, sondern fast schon überlebensnotwendig!
daaldi91 hat geschrieben:Gerade wir müssen es diesen Staaten vorleben
Und hier würde ich schlicht widersprechen und kann nicht erkennen, wo "wir" einen solchen Auftrag erhalten haben sollten. Es ist nicht die Aufgabe der bundesrepublikanischen Vertreter, irgendjemandem was "vorzuleben", was dann nachahmenswert sein soll. Es genügt, wenn sich die Staatsbürger hier um die Angelegenheiten kümmern, welche noch mit fragwürdigen Mitteln behandelt werden. Ob dies dann wer nachmacht oder nicht, spielt keine Rolle!
daaldi91 hat geschrieben:Das Privatleben eines Politikers ist für seine Ausübung des Amtes jedenfalls völlig irrelevant.
Das ist sicher im Grunde richtig. Weil aber der Politiker ein Mensch ist, der letztlich auch käuflich ist, interessiert es mich schon, ob ein Wulff oder Schröder von Leuten zum Luxusurlaub eingeladen werden (natürlich nur, weil man befreundet ist), wenn genau diese Leute von den Gästen später für (sehr) viel Geld beauftragt werden, Gesetzestexte zu verfassen. Und noch kritischer wird es, wenn die Urlaubsgönner Gesetzestexte erarbeiten, welche stark zu Gunsten der Versicherungswirtschaft ausgelegt sind und eben diese Gönner auch noch massiv im Versicherungsgeschäft tätig sind.
Und auch das Liebesleben eines Politikers ist insofern interessant, weil ich schon gerne wissen möchte, ob einer gerne die Moral öffentlich predigt aber selbst seine Frau mit der 16jährigen Freundin seiner Tochter hintergeht. Das ist der Preis einer solchen Berufung!
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