Wie kann man seinen Fleischkonsum noch rechtfertigen?
Hallo,
ich wollte eine Frage aus der Sendung "Hart aber fair" vom Montag aufgreifen. Die Frage war: " Wie kann man seinen Fleischkonsum noch rechtfertigen, obwohl es alternative Produkte gibt und die Folgen der extensiven Fleischzucht auf der Hand liegen."
Nun ich esse Fleisch aus Genuss und Gewohnheit. Ich und der Rest der Menschheit haben immer schon Fleisch gegessen, sonst wären wir in der Evolution nicht so weit fortgeschritten. Alternativ Produkte sind meiner Meinung nach keine Alternative, da sie geschmacklich einfach anders schmecken. Ich selbst konsumiere hochwertiges Fleisch, das nicht durch Gewürze geschmacklich komplett verändert worden ist. Jedoch muss ich zugeben das Fleisch von fast täglich auf meinem Teller liegt und somit kein Luxusgut mehr ist. Meinen Fleischkonsum zu verringern würde mich doch schon ziemlich in meinen Essgewohnheiten einschränken. Klar beruht dies zunächst auf der Faulheit Vegetarische Gerichte vermehrt auszuprobieren und zu kochen. Mein Fleischkonsum beruht also hauptsächlich auf der Gewohnheit.
Ich war schon immer ein Fleischesser. Schon als Kleinkind habe ich lieber das Fleisch auf meinem Teller gegessen als die Kartoffeln. Ich habe lieber eine Wurst gegessen anstelle von Pommes. Für mich gab es Schinkenwurst auf das Brötchen morgens und für die anderen Marmelade. Ich mochte immer schon gerne Fleisch. Für mich wäre es auch eine Einschränkung, wenn ich kein Fleisch auf dem Teller hätte und bei uns kommt auch fast jeden Tag Fleisch auf den Teller. Sei es in Form von Wurst oder eben als Fleischstück.
Ich kaufe ehrlich gesagt nicht nur Biofleisch. Eigentlich sogar eher selten, weil mir das Biofleisch geschmacklich einfach nicht schmeckt. Biofleisch schmeckt fade und ist meist zäher als anderes Fleisch. Zwischendurch gibt es trotzdem noch biofleisch, weil ich mir immer denke, dass es ja doch mal besser werden könnte. Vor allem probiere ich immer wieder neue Quellen aus. Mal ist es der Biobauer und mal ein Feinkostgeschäft und mal die Theke im Supermarkt, die auch Biofleisch verkauft.
Mein Fleischkonsum beruht auch mehr oder weniger auf Gewohnheit. Die Alternative zum Fleisch ist für mich keine richtige Alternative. Es ist chemisch hergestelltes Zeug, was mit Fleisch oder Fleischersatz nichts zu tun hat. Ich selber habe auch kein schlechtes Gewissen, weil ich Fleisch esse und ich würde mich nicht besser fühlen, wenn ich auf Fleisch verzichte.
Ich bin quasi schon immer Vegetarier. Nicht, weil ich als Kleinkind Rinder und Schweine vor dem Tod retten wollte, sondern weil mir Fleisch schlicht und einfach nie geschmeckt hat. Eine gewisse Abneigung gegen Fernsehbeträge, in denen man sieht, wie Tiere in Metzgereien und Schlachtereien ausgenommen werden, kam dann vor ein paar Jahren so langsam dazu, aber prinzipiell finde ich Fleisch zunächst einfach nicht lecker.
Was man mit seinem Fleischkonsum anrichtet, muss sich jeder selbst ausmalen und dann entscheiden, ob man das noch rechtfertigen kann oder nicht. Man muss sich eben bewusst sein, dass in Brasilien der Regenwald in bedrohlichem Tempo gerodet wird, damit unsere Tiere mit genverändertem Soja aus Brasilien gefüttert werden und wir billiges Fleisch bekommen. Dass es für Tiere nicht unbedingt die schönste Lebensart ist, in deutscher Massentierhaltung aufzuwachsen, muss auch jedem klar sein. Sehr empfehlenswert ist in diesem Zusammenhang der Film "We feed the world", in dem man unter anderem einen kleinen Einblick in die Massentierhaltung im deutschsprachigen Raum bekommt.
Eine weitere gefährliche Seite des europäischen und amerikanisches Fleischkonsumes sind die gewaltigen Überproduktionen (gerade in Europa). Da Europäer sehr anspruchsvoll (um nicht zu sagen: verwöhnt) sind, bekommen sie nur den besten Teil der Tiere zu essen, während Fleischreste zu beträchtlichen Teilen tiefgefroren und nach Afrika transportiert werden, um noch ein paar Cent daraus an Gewinn zu schlagen. Afrikanische Bauern können mit den euroäischen Dumpingpreisen nicht konkurrieren und verlieren ihre Existenzgrundlage. Das klingt nach Einzelfällen oder Schwarzmalerei, ist aber leider Realität.
Wenn wir uns alle auf dem Niveau eines durchschnittlichen Inders - also sehr fleischarm - ernähren würden, könnte man mit der momentanen weltweiten Getreide-Ernte übrigens problemlos die Welt ernähren. Momentan wird Getreide an Rinder verfüttert, während 900 Millionen Menschen hungern.
Letztlich sollte sich jeder klar sein, was der zu hohe Fleischkonsum auf unserer Welt bewirkt und vielleicht das eine oder andere Mal auf Fleisch verzichten. Zweimal pro Woche Fleisch zu essen, ist auch vollkommen ausreichend.
Ich finde die Fragestellung an sich schon etwas daneben, denn was heißt hier schon alternative Produkte? Diese Leberwurst in Tuben aus dem Reformhaus oder die ganzen Tofuprodukte? Denken die Menschen wirklich, sie täten sich etwas gutes damit? In einer Sache muss man natürlich zustimmen, denn Fleisch ist für uns absolut überflüssig, wir würden uns auch ohne ganz prächtig weiterentwickeln. Dass wir trotzdem Fleisch essen, hat sich eben aus unserer Zeit als Höhlenmenschen und Affen wohl so ergeben und hat sich auch gehalten, da Fleisch ja auch lecker und nahrhaft ist. Aber wirklich brauchen, tun wir es heute nicht mehr.
Trotzdem ist der Momentane Stand der Tofu Gerichte eher als jämmerlich und ungenießbar zu bezeichnen. Dieser Fleischersatz sieht meistens nicht mal fleischähnlich aus und schmeckt auch nicht so. Und wenn ich dann doch mal sowas auf den Teller bekomme, dann muss ich permanent daran denken, was sie in den Laboren nicht alles getan haben, um das Tofu so fleischähnlich aussehen und schmecken zu lassen und da vergeht mir dann doch der Appetit. Ich hab also die Wahl, entweder richtiges Fleisch oder das Chemiegemix aus dem Labor.
Und wenn ich mich da entscheiden muss, nehme ich doch wirklich lieber das normale Fleisch. Es gibt mit Sicherheit Betriebe, die die Tiere unter unmenschlichen Bedingungen halten und von denen man lieber nichts kaufen sollte, aber es gibt genauso Betriebe, von denen man das Fleisch guten Gewissens kaufen und kann und da sollte man eben ein bisschen unterscheiden, wenn man Fleisch kauft. Ich selbst esse übrigens nicht wirklich viel Fleisch und das oft bei meiner Großmutter, die ihren eigenen Bauernhof hat und wo man das Fleisch dann eben doch guten Gewissens essen kann. Hat man einmal Hirsch, Wildschwein oder auch nur Strauß probiert, kann man sich mit den Fleischimitaten leider nicht zufrieden geben, denn diese können nicht annähernd an den Geschmack heran kommen.
Angeregt durch diesen Thread habe ich mir die Sendung gerade mal im Internet angeschaut, da ich sie diesmal im Fernsehen verpasst habe (sonst schaue ich sie schon mal ganz gerne). Die Sendung entsprach leider sehr dem Klischee, das man in solchen Debatten oft vorfindet. Auf der einen Seite sitzen die feisten Altherren, die eigentlich keine Argumente, und wenn, dann falsche, hervorbringen, während auf der anderen Seite ein oder zwei Quoten-Vegetarier idealistische Ideen vertreten, leider aber kaum Gehör finden. Die ganze Zeit entstand (zumindest bei mir) der Eindruck, dass die beiden vegan beziehungsweise vegetarisch lebenden Leute mehr belächelt wurden. So etwas ist schade, gerade bei einer Sendung wie „Hart aber fair“.
Ich habe als Kind manchmal Würstchen und Schnitzel gegessen. Dann habe ich eine ganze Zeitlang keine tierischen Produkte gegessen, weil ich mich einfach zu sehr davor geekelt habe. Dies ging so weit, dass ich auch keine Lederschuhe mehr getragen habe. Im Laufe der Zeit bin ich schwach geworden. Ich mag ganz gerne mal Senf und ganz selten schmeckt mir auch mal Curry-Ketchup. Für diese Saucen gibt es für mich keine andere Unterlage als Wurst. Ich kleistere die Würstchen dann immer so dick mit der Sauce ein, dass ich nichts mehr von dem reinen Fleischgeschmack mitbekomme. Ich finde Fleisch widerlich – nach wie vor. Allerdings nutze ich eben manchmal Wurst, um mal Senf oder Ketchup zu konsumieren. Wenn ich mal Hackfleisch konsumiere, würze ich das so stark, dass der Fleischgeschmack (für ein Gericht für zwei Personen kaufe ich auch nie mehr als 100 Gramm Rinderhack, also sehr wenig) nicht durchkommt.
Es ist nun einmal so, dass niemand auf Fleisch angewiesen ist, schon gar nicht in einem Land wie Deutschland. Fleisch muss nicht auf den Teller. Bei mir gibt es wenige Male pro Jahr Würstchen oder mal eine Scheibe Salami, aber sonst überhaupt kein Fleisch. Besonders der Präparierkurs in der Uni hat meine vorher schon ausgeprägte Abneigung verstärkt. Unter dem Formaldehyd-Geruch lag auch immer dieser typische Fleischgeruch (Leichengeruch), den man auch in Fleischgeschäften wahrnehmen kann. Letztendlich ist die Ausgangsbasis ja auch die gleiche. Ein Mensch und ein Rind sind ja nicht so verschieden und beim Tod eines Lebewesens setzt auch der Zersetzungsprozess ein (das geht kurz nach dem Ableben mit ersten Bakterien los). Dadurch erreicht man eben zwangsläufig diesen Geruch.
Ich finde es schlimm, dass Tiere gegessen werden und finde es bei mir selbst auch verwerflich, wenn ich diese Würstchen mal esse. Immerhin kaufe ich mittlerweile Bio-Ware. Da kosten sechs Würstchen zwar fünf Euro oder mehr, aber das ist doch ein lächerlicher Betrag dafür, dass dafür ein Tier ermordet wurde. Den Kauf von Billigfleisch aus dem Supermarkt halte ich für verwerflich und ich würde diesen minderwertigen Bio-Abfall auch nicht essen. Schlimm, dass dafür Tiere getötet werden.
Ich bin der Meinung, dass man nur dann guten Gewissens Fleisch essen kann, wenn man das Tier selbst von Hand getötet und zerlegt hat. Wenn ein Raubtier durch die Wälder streift und dabei ein anderes Tier jagt, hat es das Recht, dieses zu essen (muss es ja auch). Wenn ein Mensch ebenso verfährt, finde ich das nicht verwerflich, sondern in Ordnung. Dabei läuft er dann vielleicht auch Gefahr, dass er selbst getötet wird (sofern es sich um ein großes, kräftiges Tier handelt). Aber damit ist die Gleichung im Gleichgewicht. Mal gewinnt der eine, mal der andere. Das ist gerecht. Massentierhaltung und systematische Ermordung, bei der das Tier keine Chance hat, finde ich ungerecht und damit sehr verwerflich. Die Chance ist das, was mir wichtig ist. Ein Kaninchen in freier Wildbahn hat immerhin eine Chance, auch wenn jemand hinter ihm her läuft. Das ist der natürliche Kampf ums Überleben – und nur diesen finde ich moralisch vertretbar.
Ich finde nicht, dass man sich für Fleischkonsum rechtfertigen muss. Man darf sich da von einigen Vegetariern oder Veganern in keinster Weise etwas einreden lassen, wenn sie versuchen mit irgendwelchen Argumenten dem anderen den Appetit zu verderben.
Ich esse sowohl Fleisch als auch vegetarische Kost. Mir schmeckt beides. Ich möchte allerdings auf Fleisch nicht verzichten. Fleisch ist außerdem auch gesund. Als grobes Stichwort erwähne ich nur einmal die B-Vitamine. Natürlich kann man die auch als Vegetarier aufnehmen, aber es ist totzdem erwiesene Tatsache, dass viele Vegetarier einen Vitamin B Mangel haben. Hinzu kommt, dass die von vielen Vegetariern hochgelobten Sojaprodukte ein sehr hohes Allergiepotential haben! Aber mir ist natürlich auch klar, dass Soja nicht die ganze vegetarische Bandbreite ist.
Ich will damit nicht sagen, dass die eine oder die andere Ernährungsform gesund oder ungesund ist. Ich will damit nur zeigen, dass auch eine vegetarische Kost ihre Risiken hat und nicht unbedingt so übermäßig gesund sein muss. Ich halte es für wichtig, dass man eine möglichst vielseitige Ernährung hat und da gehört Fleisch auch dazu.
Ich selber mag auch den Geschmack von Fleisch. Nur einige Fleischsorten mag ich nicht, auf die verzichte ich dann auch, aber nicht aus ethischen Gründen, sondern eben aus geschmacklichen Gründen. Dass ich ein Lebensmittel, egal ob Fleisch oder ein vegetarisches Lebensmittel so zubereite, dass ich den Grundgeschmack niederwürze oder dergleichen halte ich für extrem übertrieben. Warum esse ich Fleisch oder eben Tofu, wenn ich das Lebensmittel dann geschmacklich gar nicht mehr erkenne? Kurz und gut finde ich, dass man sich für Fleischkonsum wirklich nicht rechtfertigen muss.
Ich stimme tounesol in allen Punkten zu, deshalb verzichte ich darauf meinen Standpunkt im Einzelnen darzulegen weil ich mich nur wiederholen müsste.
In meinen Augen ist abwechslungsreiche Kost die wichtigste Voraussetzung für eine vernünftige Ernährung. Ein bisschen Wissen über die verschiedenen Wirkungen der Lebensmittel auf den Körper schadet auch nichts um das eigene Leben etwas zu verlängern. Das war es dann aber auch schon. Ein ordentliches Stück Fleisch ist für mich nicht zu toppen und ich sehe absolut keinen Grund meinen Fleischkonsum zurückzufahren..
Nachdem dieses Thema aufkam, habe ich mir die Sendung auch im Internet angesehen, da ich sie leider nicht im TV sehen konnte. Zuerst einmal möchte ich auch tournesol zustimmen. Ich bin der Meinung, man muss sich für Fleischkonsum nicht rechtfertigen. Fleisch und Tierprodukte im Allgemeinen wurden schon immer verzehrt, nur eben nicht in der Menge wie heute.
Ich bin der Meinung, dass man nicht jeden Tag Fleisch essen sollte. Fleisch sollte immer noch etwas Besonderes bleiben, aber das ist es nicht mehr. Durch die günstigen Preise heutzutage kann sich fast jeder Fleisch leisten. Das ist auch der Grund für die in der Sendung erwähnte Massentierhaltung und gesundheitliche Problematik. Gleichzeitig bin ich aber auch der Meinung, dass sich Vegetarier und Fleischesser nicht gegenseitig diskriminieren sollten. Jeder der beiden Seiten hat ein Existenzrecht. Für mich ist ein Fleischesser kein Mörder oder "Leichenfresser", wie Fleischesser häufig von Vegetariern betitelt werden.
Ich bin auch der Meinung, dass Fleisch oder tierische Produkte kein Muss in der heutigen Ernährung sind. Tierisches Eiweiß und Proteine aus tierischen Produkten sind kein wichtiges Teil unserer Ernährung. Im Gegenteil, man kann sich alles auch aus Gemüse, Getreide, Nüssen oder Obst holen. Viele Vegetarier, die sich vollwertig ernähren, sind dafür der beste Beweis. Dennoch ist ein Fleischesser kein schlechter Mensch, nur die Umstände, unter denen Tiere heute gehalten werden sind schlecht aus meiner Sicht.
In der Sendung wurde kontrovers diskutiert, aber teilweise auch sehr unter der Gürtellinie. Ich finde es immer schlimm, wenn ein Vegetarier einerseits Verständnis für sein Essverhalten erwartet, aber gleichzeitig alle Fleischesser derart betitelt wie ich es oben schon erwähnt habe. Jeder hat seine Vorlieben und solange man alles in Maßen genießt, ist das für mich kein Problem. Jedoch jeden Tag Fleisch auf dem Teller zu haben finde ich übertrieben, auch in der heutigen Zeit.
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