Überteuerte Weihnachtsbuden

Im Fernsehen gab es jetzt einen Bericht, in dem es darum ging, wie teuer die Weihnachtsbuden ihre Waren verkaufen. Da gab es Kerzen, die im Discounter um die Ecke 69 Cent gekostet hatten, in der geschmückten Weihnachtsbude aber 2,50 Euro kosteten. Auf einem Set mit Stroh-Weihnachtssternen, welches für 9,50 Euro verkauft wurde, stand hinten noch das alte Verkaufs-Preisschild mit 1,50 Euro drauf. Hier wird also ein ordentlicher Preisaufschlag verlangt und das war fast überall, wo getestet wurde, so. Natürlich müssen die Besitzer der Buden auch hohe Standmieten zahlen, aber man sollte doch die Kirche im Dorf lassen.

Es geht aber auch anders. So waren wir auf jetzt im Urlaub auf den Weihnachtsmärkten in Dresden und Chemnitz. Hier gab es auch Dinge zu kaufen, die im Kaufhaus viel teurer waren. So haben wir zum Beispiel in einem großen Kaufhaus 28 Räucherkegel für die Räuchermännchen für 1,99 Euro gesehen, während sie auf dem Weihnachtsmarkt in den Buden für schon ab 1,20 Euro verkauft wurde. Hier handelte es sich sogar um den gleichen Hersteller und die gleiche Verpackung. Auf jeden Fall sollte man immer vergleichen und auch mal darüber nachdenken, ob ein Preis gerechtfertigt ist, der verlangt wird.

Diesen Test haben sie im letzten Jahr schon gemacht und ich kaufe schon seit einigen Jahren nichts mehr auf dem Weihnachtsmarkt. Mir ist es einfach zu teuer dort. Ich gehe auch selten auf dem Weihnachtsmarkt. Hier in der Stadt war ich einmal vor einigen Tagen. Aber ich weiß, dass ich garantiert nicht mehr hingehen werde. Es ist einfach nicht mehr das, was es vor einigen Jahren noch war.

Vor einigen Jahren konnte man den kompletten Weihnachtsschmuck noch günstig auf dem Weihnachtsmarkt kaufen. Das ist nicht mehr möglich. Vor allem wird mit handgeschnitzt geworben und wenn man es sich genau ansieht, dann ist die krippe maschinell gefertigt. Es ist schade. aber es ist eben so, dass Weihnachten nur noch Konsum ist und nichts anderes mehr.

Einfach mal den Thread Gewinnspanne bei Weihnachtsmärkten! durchlesen und vielleicht auch mal bedenken, dass es eben nicht nur den Wareneinsatz gibt, sondern auch andere Kosten.

Wenn man mal fragt, warum Leute auf den Weihnachtsmarkt gehen, dann wird immer von der Atmosphäre und der weihnachtlichen Stimmung gesprochen, also von Dingen, die man in dem Discounter mit dem 69 Cent Kerzen mit Sicherheit nicht findet.

Aus diesem Grund finde ich es schon fast dreist, dass man dann erwartet, auf einem Weihnachtsmarkt die gleichen Preise vorzufinden. Und vielleicht sollte man sich auch mal überlegen, ob einem die Stimmung auf dem Weihnachtsmarkt nicht auch ein paar Cent wert ist. Sicher muss man nicht jeden Preis akzeptieren, aber ich gehe ja auch nicht in ein Kaffeehaus und jammere, weil das Büdchen an der Ecke für seinen Kaffee nicht mal die Hälfte verlangt.

Dass die Sachen auf dem Weihnachtsmarkt meistens teurer sind als bei normalen Geschäften, ist doch logisch. Wenn du dann auch noch ein Extrembeispiel wählst und Discounter-Preise mit den Preisen auf dem Weihnachtsmarkt vergleichst, kann die Weihnachtsmarkt-Bude doch nur miserabel abschneiden. Das hat etwas vom „Äpfel und Birnen“-Vergleich, auch wenn es um dieselben Waren geht.

Es ist schon richtig, dass die Preise an manchen Weihnachtsmarkt-Buden überzogen sind. Allerdings ist niemand gezwungen, die Sachen dort zu kaufen. Wenn man eine günstigere Bezugsquelle hat, sollte man eben dort zuschlagen und die Sachen auf dem Weihnachtsmarkt stehen lassen.

Ansonsten sehe ich es so wie Cloudy24. Beim Weihnachtsmarkt steht die Stimmung im Vordergrund und nicht, möglichst billig shoppen zu gehen. Man kann alles, was man auf dem Weihnachtsmarkt bekommt, sicher irgendwo billiger bekommen. Man kann sich auch selbst Bananen mit Schokolade überziehen oder ein Lebkuchenherz backen. Auch Glühwein kann man sich zu hause zubereiten (nicht nur günstiger, sondern sicher auch in einer besseren Qualität). Dennoch macht man das ja meistens nicht, sondern geht auf den Weihnachtsmarkt, eben weil man dort noch diese bestimmte Atmosphäre dazu bekommt. Diese steht dann im Vordergrund und rechtfertigt für viele Leute die geforderten Preise.

Übrigens sind die Preise zu einem großen Teil sicher auch gerechtfertigt. Die Standbetreiber haben durch ihre Bude auch einen gewissen Kostenfaktor, den sie auf die Preise aufschlagen.