Unterschied zwischen Bauch- und Kopfentscheidung

vom 15.12.2010, 13:41 Uhr

Wie oft sagt man, dass man nicht auf seinen Verstand hört, also keine Kopfentscheidung trifft, sondern eher auf den Bauch hört. Das Bauchgefühl ist für viele Ausschlaggebend für eine Entscheidung. Aber wie erkennt man eine Bauchentscheidung? Je mehr ich darüber nachdenke, wie ich mich entscheide, umso eher denke ich, dass es gar keine Bauchentscheidung gibt. Denn mir hat eigentlich mein Bauch noch nie gesagt, was ich machen soll. Wenn mein Verstand sagt, dass ich was bestimmtes nicht tun soll und ich mache es trotzdem, dann habe ich mich eben gegen meinen Verstand gestellt. Aber habe ich dann nach meinem Bauchgefühl gehandelt?

Was ist das Bauchgefühl? Wie spüre ich meinen Bauch, wenn ich mich gegen mein Kopfgefühl, also gegen meinen Verstand entscheide? Gibt es das Bauchgefühl überhaupt oder bildet man sich einfach ein, dass man nach einem anderen Gefühl handelt als nach dem Kopf? Ist das Bauchgefühl eigentlich nur eine Ausrede um zu rechtfertigen, dass man nicht verstandsmäßig reagiert hat?

Ich rede hier nicht vom sogenennten Herzgefühl. Das ist wieder was anderes. Dass der Kopf manchmal ausschaltet, wenn das Herz spricht ist ja bekannt. Aber ich möchte einzig den Unterschied zwischen Kopf- und Bauchgefühl diskutieren und wissen, was das Bauchgefühl überhaupt ist. Eine Bekannte meinte mal zu mir dass das sogenannte Bauchgefühl eigentlich ein Verrechnungszentrum des Unterbewußtseins ist. Es ist ein Bereich unseres Gehirns, was sich Gedanken über Dinge macht, ohne dass wir das bewußt richtig mitbekommen. Aber das ist doch eigentlich, wenn man die Definition ernst nimmt das Kopfgefühl.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Für mich ist die Kopfentscheidung, die Entscheidung, die gerade heraus getroffen wird, nur schwarz und weiß, gut und böse, danach wird entschieden. Die Bauchentscheidung kann zwar mit der Kopfentscheidung parallel laufen, achtet dabei aber noch auf kleinere Feinheiten. Es wird abgewogen, was passiert wenn man die eine oder die andere Entscheidung trifft, was vielleicht langfristig die bessere Lösung ist. Eine Bauchentscheidung ist oftmals auch gerechter oder lebensnaher wie eine Kopfentscheidung.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Urilemmi, ich glaube, es ist genau umgekehrt. Eine Bauchentscheidung wird "aus dem Bauch heraus" getroffen, ohne dass groß darüber nachgedacht wird, welche Folgen und Konsequenzen die Entscheidung hat. Bei einer Kopfentscheidung wird lange über die Entscheidung nachgedacht und Vor- und Nachteile abgewogen. Letztendlich wird danach entschieden, was die "besseren" oder "einfacheren" Folgen und Konsequenzen hat.

Wichtige Entscheidungen sollten meiner Meinung nach genau überlegt werden, zum Beispiel wenn es um die Berufswahl oder ähnliches geht. Da mache ich mir lange Gedanken, erstelle Pro und Contra-Listen, überlege mir mögliche Folgen und entscheiden dann, was vom Verstand her sinnvoll oder besser für mich ist.

Unwichtige Entscheidungen können auch aus dem Bauch heraus getroffen werden (oder auch mit Schnick-Schnack-Schnuck), zum Beispiel die Entscheidung, ob ich Orangen- oder Apfelsaft kaufe oder welchen Kinofilm ich mir angucke.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Meiner Meinung nach ist die Kopfentscheidung die, die nach längerem Überlegen getroffen wird. Man kann sie daher auch als Vernunftsentscheidung betiteln. Sie wird nicht spontan getroffen, sondern erst nach einer gewissen Zeit des Nachdenkens, nachdem man alle möglichen Folgen durchgegangen ist. Hier entscheidet also nicht das Gefühl, sondern die Vernunft.

Das Bauchgefühl kann man eigentlich auch Intuition nennen. Man spürt so ein Kribbeln im Magen, dass man sich eigentlich für das eine entscheiden sollte, und nicht für das andere. Dabei hat man über Folgen und Ähnliches aber noch nicht nachgedacht. Ich denke, dass man es auch mit der Herzesentscheidung vergleichen kann, denn hier überwiegt eindeutig das Gefühl und nicht die Vernunft. Die Entscheidung wird eher spontan getroffen und ist deswegen manchmal auch etwas unüberlegt.

Benutzeravatar

» VanaVanille » Beiträge: 408 » Talkpoints: 0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mir ist es so bekannt, dass die Kopfentscheidung sehr rational und gut durchdacht ist. Der Kopf steht für die Vernunft und logisches Denken. Wenn man eine Kopfentscheidung trifft, hat man vorher lange überlegt und abgewogen und sich schließlich für die Lösung entschieden, die einem am sinnvollsten erscheint.

Das Bauchgefühl dagegen ist normalerweise eine sehr spontane Entscheidung. Man weiß zwar, dass eine andere Lösung vernünftiger wäre, aber der Bauch sagt einem, was man wirklich will. Ich habe mal gehört, dass im Bauch das Nerven- und Gefühlszentrum ist. Eine Bauchentscheidung ist daher etwas, das von den Gefühlen und den persönlichen Wünschen abhängt, auch wenn es noch so unvernünftig ist.

» <green day> » Beiträge: 403 » Talkpoints: 40,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich bin mir nicht sicher ob du das meinst was ich nun schreibe, aber ich versuch es mal. Ich wurde in der Vergangenheit oft von meinen Eltern gefragt was ich von diversen potentiellen Mietern halten würde und ich konnte ihnen darauf eine Antwort geben, dich ich wie ich meine, aus dem Bauch raus entschieden habe. Mieterin 1 kam vorbei ums sich vorzustellen, während sie so redete bekam ich wirklich Bauchweh. Meine Eltern nahmen sie weil sie doch eine nette Frau ist. Ich muss vielleicht dazu sagen das bei mir bei so was auch das Aussehen eine Rolle spielt. Jedenfalls wurde sie 2 Jahre später per Gerichtsvollzieher der Wohnung verwiesen. Wir warten noch heute auf die Miete. So war es auch bei Mietern 2+3 das mir übel wurde. Auch hier haben wir Gerichtsverfahren laufen.

Ich finde schon ich kann mich auf was verlassen wenn es von meinem Bauch ausgeht, denn das ist so ein komisches Gefühl welches ich nicht beschrieben kann. Aber bisher lag ich immer richtig. Auch wenn ich früher Arbeiten geschrieben habe und ich dann dachte boar du hast die daneben. Tja und so war das auch. Vielleicht nennt man so was auch Intuition.

» Kathie1401 » Beiträge: 593 » Talkpoints: 0,41 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ist ja interessant, wie unterschiedlich die Begriffe verstanden werden. Ohne jetzt noch einmal nachzulesen, ist für mich die "Kopfentscheidung" auch eher durch Vernunft geprägt und oft auch eher rational. Eine Bauchentscheidung kann für mich spontan sein und ist für mich mit meinen Emotionen vernknüpft. Daher kann es sein, dass beides nicht miteinander harmoniert, was natürlich schon schwierig ist.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Wenn ich etwas aus dem Bauch heraus entscheide, dann eben ohne groß darüber nachzudenken. Daher eben das Bauchgefühl. Wenn es mir in dem Moment richtig erscheint, dann tue ich das eben ohne auf Folgen und Konsequenzen zu achten. Es ist eine fast ausschliessliche emotionale Entscheidung.

Anders bei einer Kopfentscheidung. Da überlegt man doch teilweise recht lange. Wägt das Pro und Kontra ab und denkt darüber nach, wie die Entscheidung die eigene Zukunft beeinflussen wird. Ich denke dabei in rationalen Argumenten und Gefühle spielen dabei keine Rolle.

Als Beispiel kann ich die derzeitigen Entscheidungen bezüglich meiner Firma benennen. Dabei geht es darum einen neuen Weg einzuschlagen, welcher die Erfüllung es langgehegten Traumes sein wird. Da einfach zu sagen mache ich, wäre die reine Bauchentscheidung. Ich habe halt die Kontakte und muss mir nur noch gewisse Dinge aussuchen mit denen ich da was machen will. Auch diese Entscheidung, da es um optische Eindrücke geht, wäre allein gesehen eine Bauchentscheidung.

Nun kommt der Kopf dazu. Ich muss alle Kosten dabei in Betracht ziehen, das finanzielle Risiko, Marktbeobachtung und so weiter. Damit wird das ganze eine rationale Entscheidung, da ich nicht mehr danach gehe, das es ja eigentlich ein ersehnter Traum ist, den ich mir erfüllen kann. Sondern das ich einfach in rational erfassbaren Zahlen denke, ob sich das ganze überhaupt rechnet.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Für mich ist eine Bauchentscheidung eine ganz spontane Entscheidung, die ich treffe, ohne vorher viel darüber nachzudenken. Dann sage ich auch so Sachen wie "aus dem Bauch heraus". Das ist dann spontan, direkt und kommt häufig bei Entscheidungen vor, die schnell getroffen werden müssen.

Wenn es allerdings eine Entscheidung ist, die ich mit dem Kopf treffe, dann mache ich mir vorher mehr Gedanken darüber. Da geht es dann meistens auch um Entscheidungen, die wichtig sind und nicht so schnell entschieden werden können. Das kann dann auch mal länger dauern und ich überdenke dann vieles nochmal.

Allerdings würde ich sagen, dass ich dabei nichts direkt "fühle". Es ist eher mein Verhalten, dass bei den beiden Varianten anders ist. Bei ersterem bin ich einfach viel schneller mit einer Entscheidung und bei dem zweiteren lasse ich mir mehr Zeit damit.

Benutzeravatar

» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich glaube, du denkst da viel zu viel darüber nach, denn für mich ist der Unterschied ganz klar. Eine Kopfentscheidung ist eine Entscheidung, für die man sich Zeit nimmt. Man wiegt hierbei die pro und kontra Seite ab, leistet Vor- und Nachteile auf, man informiert sich im Internet und bei anderen Mitmenschen, welche Folgen die Entscheidung haben könnten, man spricht sich mit Familienmitgliedern ab und man wiegt ab, ob sich die Entscheidung mit den eigenen Normen und Werten vereinbaren lässt. Gefühle sind hierbei völlig zweitrangig, in erster Linie steht einfach, ob es sich lohnen wird und ob man es sich leisten kann. Am Beispiel eines Autokaufes, würde der Kunde sich also erstmal informieren lassen und genau darüber nachdenken, welches Modell er kauft und welche Kosten es mit sich bringt.

Eine Bauchentscheidung hingegen, ist einfach das genaue Gegenteil. Man ist hierbei nicht vernünftig, man achtet auch nicht allzu sehr darauf, was andere von einem erwarten und ob man den Erwartungen entspricht, es sich leisten kann oder ob vielleicht die Nachteile überwiegen werden, sondern man macht es einfach, man trifft die Entscheidung aus dem Bauch heraus, weil es sich gerade in dem Moment in dem man es tut, gut anfühlt und sich gut vorstellen kann, mit der Entscheidung zu leben. Die Triebe haben hier die Oberhand, der Verstand rückt in den Hintergrund, man will sozusagen eigentlich nur sein Lustgefühl befriedigen. Am Beispiel der Autokaufes, würde der Kunde hier einfach spontan den Wagen kaufen, der ihm gefällt, völlig egal, ob er es sich leisten kann und ob er ihn überhaupt braucht.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^