Komasaufen bei Kindern: Eltern sollen zahlen
Immer mehr Kinder fallen auf, weil sie zu viel Alkohol getrunken haben. So gab es im Jahr 2008 bereits 26000 Kinder, die sich so betrunken hatten, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten, was eine Steigerung von 11 Prozent zu dem Jahr 2007 bedeutet. Die Zahlen für das Jahr 2010 dürften noch deutlich höher liegen.
Nun hat ein Gesundheitsexperte gefordert, dass die Eltern der Kinder, die sich ins Koma trinken, die Behandlung im Krankenhaus wenigstens teilweise zahlen sollten. Er sagt, wenn sich ein Kind mit 12 Jahren so betrinkt, dass es eine kostenintensive Behandlung im Krankenhaus bekommen muss, dann haben die Eltern ihre Aufsichtspflicht verletzt und sollten dafür auch belangt werden. Eine bevorstehende Krankenhausrechnung wird sie dazu motivieren, besser auf ihre Kinder aufzupassen.
Prinzipiell ist der Gedanke erst einmal richtig, man wird ihn aber nicht durchsetzen können. Vielen Eltern ist es überhaupt nicht mehr möglich, ihre Kinder zu bändigen und sie davon abzubringen, Alkohol zu trinken, sie können sie ja nicht auf ewig einsperren. Ein Großteil der Eltern, deren Kinder derart auf die schiefe Bahn geraten sind, werden wohl auch trinken oder kaum Einkommen haben, um eine solche Bestrafung auch zahlen zu können.
Deswegen wäre es besser, etwas dafür zu tun, dass Kinder nicht an Alkohol kommen. Die Strafen für diejenigen, die an Minderjährige Alkohol verkaufen oder sich beim Kauf nicht den Ausweis zeigen lassen, muss deutlich höher sein. Auch sollten Strafen für diejenigen verhängt werden, die Kindern Alkohol kaufen und weitergeben. Es ist üblich, das ein Erwachsener den Alkohol kauft und ihn dann mit den Kindern zusammen trinkt. Hier sollte es auch richtig teuer werden, dann würde so etwas vielleicht besser eingedämmt werden.
Ich kann jetzt nur mal als Mutter meinen Kommentar dazugeben, die 2 Kinder großgezogen hat. Ab einem gewissen Alter kann man die Kinder nciht mehr überall kontrollieren. Mit 12 Jahren hatte ich meine Kinder aber noch ziemlich unter Kontrolle. Auch bis zum 15. Lebensjahr denke ich kann man ein Kind auch noch unter Kontrolle haben. Aber ab da wird es schwer. Denn man kann ein Kind nicht zuhause einsperren. Man kann nicht jedesmal hinter dem Kind hergehen und sehen wohin es geht und mit wem es sich trifft.
Ich habe eigentlich immer gedacht, dass ich weiß mit wem meine Kinder unterwegs sind. aber ab einem gewissen Alter kann man es nicht mehr kontrollieren. Da muss man sich auf die Kinder verlassen und wenn sie das Vertrauen ausnutzen kann man erstmal nichts daran machen.
Wenn ein 12 jähriges Kind im Krankenhaus ist, weil es sich derart betrunken hat, dann muss das nicht an mangelnder Aufsicht liegen. Das Kind ist mit Freunden unterwegs und wird dann von einem älteren Kind dazu überredet oder das Kind merkt selber gar nciht, was es sich antut. Man muss die Hintergründe sehen, warum das Kind betrunken im Krankenhaus liegt. Ist es ein Kind, was sich nur rumtreibt und sich nur mit älteren Jugendlichen rumtreibt und kommen die Eltern schon lange nicht mehr klar mit dem Kind, kann man den Eltern auch vielleicht Aufsichtspflichtverletzung vorwerfen.
Aber es ist schwer. Ich kenne zum Beispiel eine Familie, die haben 2 Kinder. Ein Kind schlägt total aus der Reihe. Die Mutter und auch der Vater haben sich an das Jugendamt gewendet und wollten Hilfe haben. Das Jugendamt hat sich die Sache angeschaut und gemeint, dass es doch ein liebes Kind ist und sie keine Möglichkeit sehen da zu helfen. Das Kind ist dann mit 13 Jahren abgehauen und ins Drogenmillieu abgerutscht. Den Eltern wurde immer vorgehelten, dass sie das Kind nicht gut genug beaufsichtigt haben. In dem Fall gebe ich dem Jugendamt die Schuld.
Genau aus diesem Grund kann man einfach nicht Pauschal sagen, dass es immer die Eltern Schuld sind und dass die Eltern dafür zahlen müssten. Denn ab einem gewissen Alter und auch in besonderen Situationen kann kein Elternteil die Aufsicht haben. Manche Kinder sind sehr rebellisch und lassen sich nichts sagen. Was machen die Eltern, die einfach nicht mit den Kindern zurecht kommen und die entgleiten? Wenn sie zum Jugendamt gehen und keine Hilfe bekommen? So etwas ist schwer durchzusetzen.
Kinder sind ab einem bestimmten Alter nicht mehr zu kontrollieren. Kinder lassen sich, rein charakterlich, nur bis zum 10. Lebensjahr beeinflussen, von da an dringt man immer weniger zu den eigenen Kindern durch. Die Beeinflussung des Verhaltens geschieht durch Spiegelneurone, Nervenzellen im Gehirn des Kindes, die für das Kopieren von bekannten Verhaltensmustern zuständig sind.
Wenn die Eltern also immer ein gutes Vorbild abgeben, könnte ein Kind theoretisch wie gewünscht agieren, doch die Eltern sind nicht die einzigen Menschen, die ihr Kind zu Gesicht bekommen. Kinder werden von vielen Faktoren beeinflusst und diese Faktoren sind oft nur sehr schwer zu erkennen und diese dann auch noch vom Kind fernzuhalten ist fast unmöglich. Eltern können also nur bedingt etwas für das Verhalten ihres Kindes. Außerdem müssen Kinder auch ihre eigenen Erfahrungen machen, ein Kind, das zum Beispiel die ganze Zeit gemein zu dem eigenen Umfeld ist, wird nicht belohnt werden, im Gegenteil es wird von der Gesellschaft gemieden. Nur wer Fehler macht, kann auch aus diesen lernen.
Ich will damit nicht sagen, dass jedes Kind nun raus gehen sollte und sich mindestens einmal maßlos betrinken muss um festzustellen, dass besoffen sein gar nicht so toll ist, wie einem von anderen Kindern vielleicht gesagt wird. Ich will verdeutlichen, dass Kinder oft einfach eigene Erfahrungen machen müssen, um letztendlich einen guten Charakter zu erhalten. Sollte ein Kind sich nach mehrfachem Begehen eines Fehlers immer noch nicht zur richtigen Lösung bewegt haben, so kann ein kleiner Stoß in die richtige Richtung ziemlich oft von Vorteil sein. Man sollte seine Kinder nicht nur wie Kinder behandeln, sondern wie Freunde, die eben noch eine Menge lernen müssen. Hin und wieder muss man halt etwas lauter werden, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, doch auch hierbei sei gesagt, dass Gewalt nur das Mittel der dummen ist.
Also ich finde, in dieser Sache steckt ein wahrer Kern! Wenn die Kinder wirklich meinen, sich ins Koma saufen zu müssen, dann stimmt etwas mit der Erziehung nicht mehr ganz, so denke ich. Ist es aber einmalig der Fall, denke ich nicht, dass die Eltern daran Schuld sind.
Alles in Allem weiß ich nämlich aus eigener Erfahrung, dass man, wenn man das erste Mal in den Genuss von Alkohol kommt, nicht genau abschätzen kann, wann man zu viel hat. Mir hätte es ebenfalls leicht passieren können, dass ich bei meinem ersten Rausch ein Krankenhauspatient hätte sein können. Deshalb finde ich, macht das eigentlich nicht sehr viel Sinn, die Eltern die komplette Behandlung zahlen zu lassen.
Ich denke, so lange das im einmaligen Bereich bleibt, sollte man es so belassen, wenn es jedoch öfter bei ein- und demselben Jugendlichen vorkommt, bin ich auch der Meinung, dass die Eltern einen Beitrag dazu leisten sollten und sich auch langsam einmal Gedanken machen sollten, was mit dem Kind/ Jugendlichen los ist.
Ich würde eher einen ganz anderen Ansatz versuchen zu finden, meiner Meinung nach sind viele Jugendliche einfach nicht wirklich mehr beschäftigt mit spielerischen Tätigkeiten, die auch ihre Entwicklung fördern. Ebenso gibt es sicherlich viele Eltern, die Probleme haben, auf ihr Kind so einzugehen, wie es das vielleicht braucht. Was das eigene Kind braucht und was es lernt über Alkoholkonsum, kann man einerseits in der Familie lernen oder aber in der Schule, denke ich. Dazu bedarf es wohl häufig aber auch, dass man trotz der eigenen Entwicklung des Kindes, aber auch mit ihm in Kontakt treten kann, bzw. das Kind Dinge hinterfragen kann.
Mich würde mal interessieren, wie die Hintergrundgeschichten von den Jugendlichen aussehen, um ein besseres Bild davon zu bekommen, welche Kinder sich vermehrt zu so einem Alkoholkonsum hinreißen lassen, aber generalisieren möchte ich das damit nicht. es hängt sicher an vielen verschiedenen Faktoren und iegtnlich sollte man da, meiner Meinung nach, ansetzen.
Ich denke schon, dass es in gewisser Weise stimmt, dass die Eltern dafür die Verantwortung tragen. Wenn ein Kind von Zuhause geliebt wird und richtig behandelt, dann sucht es keinen Ausweg im Alkohol, sondern weiß wohin es sich wenden kann. Das ist allerdings nicht nur die Aufgabe der Eltern und vorallen Dingen ist das nicht mit Geld zu bezahlen. Wenn ein Kind nicht soweit abrutschen soll dann brauch es vorallem Liebe und auch die richtigen Menschen, vorallem richtige Freunde um sich herum.
Ich kenne ein Mädchen, was sich fast ins Koma gesoffen hat, welches Eltern hat, die sie sehr gerne haben und sich auch gut um sie kümmern. Allerdings wurde sie von ihren Freunden mitgezogen und als "uncool" und Außenseiter dargestellt wenn sie sich weigerte zu trinken. Und in diesem Moment hat es auch viel damit zu tuen ob ein Kind Selbstvertrauen genug hat um "Nein" zu sagen. Ich denke, jeder Fall unterscheidet sich hier irgendwo und es muss immer danach beurteilt werden um welche Art es sich handelt.
An sich finde ich die Idee auch nicht schlecht, aber in der Tat, Kinder von Eltern die sich mit 12 ins Komasaufen, sind denk ich, tatsächlich nicht in der Lage das Geld für die Behandlung zu zahlen.
Ich denke viel eher sollte schon im frühen Altern mit den Kindern über Alkohol gesprochen werden, warum nicht mit einer 5ten Klasse mal zu den Anonymen Alkoholikern gehen oder zur Ausnüchterungszelle in der nächsten Polizeistation. Ich denke der Staat sollte lieber vorbeugen statt nachbessern.
Ich finde das eine sehr gute Idee und bin auf jeden Fall der Meinung, dass die Eltern für solche Alkoholprobleme der Kinder zur Verantwortung gezogen werden sollten. Ich bin auch der Meinung, dass die Eltern in jedem Fall mit daran Schuld sind und so etwas verhindern hätten können. Meine Eltern haben es jedenfalls immer verhindert und ich habe auch noch mit 16 oder 17 auf sie gehört und hätte mich niemals bis zur Alkoholvergiftung voll laufen gelassen.
Natürlich ist es auch sehr wichtig, dass Kinder gar nicht erst an Alkohol heran kommen. Ich finde auch, dass die Händler sehr viel stärker bestraft werden müssten und das auch viel öfter kontrolliert werden sollte. Dafür sind natürlich viel stärkere Kontrollen nötig und diese sind auch kostenintensiv. Daher sollten die Eltern bei einer Alkoholvergiftung ihrer Kinder nicht nur die Krankenhauskosten übernehmen müssen sondern meiner Meinung nach auch eine deftige Strafe bezahlen müssen. Das würde vielleicht so einige Leute noch einmal ein bisschen wach rütteln.
Diamante hat geschrieben:Ich kann jetzt nur mal als Mutter meinen Kommentar dazugeben, die 2 Kinder großgezogen hat. Ab einem gewissen Alter kann man die Kinder nciht mehr überall kontrollieren. Mit 12 Jahren hatte ich meine Kinder aber noch ziemlich unter Kontrolle. Auch bis zum 15. Lebensjahr denke ich kann man ein Kind auch noch unter Kontrolle haben. Aber ab da wird es schwer.
Im ersten Punkt stimme ich Dir vollkommen zu Diamante, bis zu einem gewissen Punkt kann man Kinder gut kontrollieren und sie auch beeinflussen. Dass das aber auch heute noch bis etwa 15 Jahre der Fall ist, glaube ich eher nicht. Ich habe erst vor kurzem einen Artikel darüber gelesen, dass die Kinder von heute immer früher in die Pubertät kommen (leider ist die Zeitung schon in der Papiersammlung); und was das heißt, wissen wohl die meisten hier - mit Verboten ist dann nichts mehr zu machen, weil es sehr schwer ist, die Kinder überhaupt zu kontrollieren. Daher denke ich schon, dass es heute unter Umständen schon schwierig ist, sein Kind auch mit 12 Jahren noch einigermaßen unter Kontrolle zu haben.
Im Übrigen ist der Vorschlag vordergründig wohl schon in Ordnung. Aber wie viele andere Vorschläge in dieser Richtung kann er nur ein erster Anstoß zu weiteren sinnigen Diskussionen sein. Denn die Frage, die zunächst zu klären wäre: wie weit können die Eltern überhaupt das Verhalten ihrer Kinder beeinflussen? Ähnlich wie bei der Schulschwänzerproblematik denke ich nämlich, dass da einige Eltern gar nichts ändern können, weil ihnen die Kinder entweder schon lange entglitten sind oder aber die Eltern völlig unbeholfen sind. Da ist dann so ein Ansatz viel zu spät - da müsste eher etwas passieren.
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