PS – Ich liebe dich!

vom 14.12.2010, 12:50 Uhr

Am Wochenende lief auf RTL der Film „PS – Ich liebe dich!“. Im Film geht es um ein Ehepaar, welches ein normales Leben führt, sie streiten und lieben sich, es gibt gute und schlechte Tage. Dann erkrankt der Mann an einem Tumor im Kopf und stirbt kurz darauf an der Erkrankung. Seine Frau kommt damit nur schwer zurecht, was auch nachzuvollziehen ist. Nach einiger Zeit bekommt sie aber Briefe von ihm, die er geschrieben hatte, nachdem er wusste, dass er bald sterben würde. Er konnte sich vorstellen, wie sich seine Frau fühlt und in welches Loch sie fallen würde.

Deswegen gab er in den Briefen Anweisungen, die sie befolgen sollte. Er organisierte sozusagen von seinem Totenbett heraus Geburtstagsfeiern mit all ihren Freunden, sogar ein Urlaub in sein Heimatland zu seinen Eltern war dabei. Seine Frau befolgte die Anweisungen aus seinen Briefen. Es ging darum, aus der Trauer herauszukommen und etwas zu unternehmen, wieder am Leben teilzunehmen und sich nicht in der Wohnung zu verstecken. Allerdings verfiel seine Frau in einen Zustand, in dem sie nur auf seine Briefe oder Nachrichten auf einem Tonband wartete und somit sein eigentliches Ziel dadurch gefährdet wurde. Irgendwann kam dann der letzte Brief, in dem er ihr klar machte, dass sie jetzt ihr eigenes Leben leben muss und sich von ihm abkoppeln soll.

Der Film machte mich sehr nachdenklich. Er zeigt auf, wie schnell alles vorbei sein kann und der geliebte Partner viel zu früh stirbt. Es stellt sich die Frage, würde ich mich auch in meiner Wohnung verkriechen oder es besser meistern, als die Frau im Film. Würde ich mich über solche Briefe und Nachrichten freuen oder wären sie eine besondere Belastung? Die Antwort darauf ist sicherlich nicht einfach. Ich würde mich auf jeden Fall über ein Geschenk oder eine Nachricht meiner verstorbenen Frau freuen, ob es aber in der Trauerverarbeitung gut tun würde, glaube ich eher nicht.

Es war ein wirklich trauriger Film, dennoch bin ich froh, dass ich ihn angeschaut habe. Der Film regte zum Nachdenken an. Er kam völlig ohne Action, Verfolgungsfahrten und Explosionen aus und hatte mich trotzdem gut unterhalten.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe 2007 das Buch gelesen, als ich nach einer Trennung in einer emotionalisierten und besonders rührseligen Phase hing. Den Film habe ich irgendwann auch mal geschaut. Das Buch fand ich noch halbwegs okay, obwohl mich solche Bücher an sich nicht interessieren und ich wohl nur aufgrund meines Trennungsschmerzes für so etwas empfänglich war.

Den Film fand ich überhaupt nicht gut. Ich kenne Hilary Swank vor allem aus "Boys don´t cry", wo sie den Transgender Brandon Teena spielt. In dem Film spielt sie grandios und sieht sehr schön aus. In "P.S. Ich liebe dich" fand ich sie weder hübsch noch besonders gut. Der Film zog sich so dahin und ehrlich gesagt war ich schon allein aufgrund der deutlichen Unterschiede zum Buch ziemlich enttäuscht. Einzig die Darstellung von Kathy Bates hat mir sehr gefallen. Sie gab dem Film etwas herzliches. Ansonsten handelte es sich meiner Meinung nach um eine weitere seichte Hollywood-Geschichte, die man mal sehen kann, die aber nicht den Titel "guter Film" verdient.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich verstehe gut was du meinst und habe mich mit dem Thema auch schon des Öfteren auseinander gesetzt. In "P.S. Ich liebe dich" hilft es der Frau ja, dass ihr Mann ihr Nachrichten hinterlassen hat um wieder zurück ins Leben zu finden. Ich bezweifle allerdings, dass mir solche Briefe gut tun würden. Sie würden mich eher wieder aufrütteln und beweisen, was für einen tollen Mann ich hatte, den ich nun über alles vermisse. Es kommt also sicherlich auf den Menschen an, ob man solche Briefe verfassen, oder es lieber bleiben lassen sollte.

Wenn du übrigens wirklich mit Emotionen konfrontiert werden willst, dann solltest du unbedingt das Buch lesen, denn es ist um Meilen besser als der Film. Ich frage mich heute immer noch, wie man ein Buch so falsch verfilmen konnte. Die Inhalte sind in manchen Fällen so gegensätzlich zum Buch, dass ich beim Schauen des Films irgendwann keine Lust mehr hatte. Auch die Schauspieler sind meines Erachtens sehr schlecht gewählt worden, besonders die Hauptdarstellerin Hilary Swank ist mir viel zu männlich und hart.

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» VanaVanille » Beiträge: 408 » Talkpoints: 0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also, auch wenn ich ein Mann bin, würde das vermutlich nicht sehr viel besser verarbeiten, als die Frau. Ich würde mich sicherlich so circa einen Monat verkriechen und gar keinen Kontakt zur Außenwelt aufnehmen. Nach so circa 3 Monaten wäre ich aber eventuell wieder bereit mein Leben halbwegs normal zu führen. Ich kann das natürlich nur sehr schlecht nachvollziehen aber ich denke das es so oder so ähnlich, bei mir ablaufen würde.

Wenn ich zusätzlich noch irgendwelche Briefe oder so bekäme, würde mich das wirklich sehr freuen aber über die Trauer würde ich dadurch nicht hinweg kommen. Eher im Gegenteil, ich würde mir alles immer wieder anhören und mir dann denken das sie ja vielleicht zurückkommt und so ein Unsinn. Also mich würde das eher zusätzlich, zum schon vorhandenen Schmerz, noch mehr belasten

» Frozen003 » Beiträge: 141 » Talkpoints: 5,73 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe den Film ebenfalls am Sonntag im Fernsehen angeschaut und fand ihn total toll. Eigentlich stehe ich überhaupt nicht auf solche Schnulzen, aber der Film war da eine Ausnahme. Mir kamen zwischendurch ständig die Tränen. Das war vor allem in den Szenen der Fall, als sie glaubte, ihren verstorbenen Mann wieder bei sich zu haben. Als der letzte Brief von Gerry vorgelesen wurde und als die letzte Szene eingeblendet wurde, war ich auch ständig am Schluchzen. Also, von mir bekäme der Film volle Punktzahl!

Ich habe vor einer Ewigkeit das Buch gelesen und fand es nicht besonders. Alle meine Freundinnen erzählten mir, wie sehr sie dabei geweint hatten, was ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Vielleicht lag es ja daran, dass ich zu dem Zeitpunkt lange solo war und somit überhaupt nicht empfänglich für so einen "Quatsch". Aber im Moment befinde ich mich in einer ganz anderen Situation, was vielleicht etwas an meiner Einstellung geändert haben könnte.

Dass der Film dem Buch nicht besonders ähnelt, finde ich nicht so wild. Im Gegenteil, die Handlung des Films finde ich viel spannender als die des Buches. Der Film ist weniger kitschig als das Buch und stellenweise fröhlicher. Holly schläft in einer Szene mit einem alten Freund Gerrys und ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht im Buch vorkam. So eine Stelle habe ich im Roman aber vermisst.

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass man für die Rolle der Holly Hilary Swank ausgewählt hat. Erstens finde ich sie nicht besonders hübsch oder weiblich, zweitens muss ich bei ihr sofort an "Million Dollar Baby" denken. Das passt einfach nicht zusammen. Ich hätte mir eher Jennifer Aniston als Hauptdarstellerin gewünscht.

Ich selber finde die Sache mit den Briefen nicht besonders hilfreich. Das würde es mir noch viel schwerer machen, mich von meinem Ehemann zu verabschieden. Ein Abschiedsbrief wäre noch ganz schön, aber ein Jahr lang auf Briefe von einem Verstorbenen zu warten, ist schon ziemlich krass.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich habe zuerst das Buch gelesen und es hat mich sehr berührt. Ich musste bei den Briefen von Gerry an Holly fast immer weinen, weil ich es so traurig und gleichzeitig so schön fand. Mich hat das Buch auch sehr nachdenklich gemacht. Was wäre, wenn der Partner plötzlich schwer erkrankt und stirbt. Wie würde ich damit umgehen. Wie würde das Leben weiter gehen? Ich kann mir diese Fragen nicht beantworten und hoffe auch, dass ich mir diese Fragen nie stellen muss, denn ich glaube es ist das Schlimmste den geliebten Partner zu verlieren und plötzlich alleine zu sein.

Der Film hat mir auch sehr gut gefallen.Natürlich ist vieles nicht so wie im Buch, aber darüber kann man hinweg sehen, wenn man das Buch gelesen hat, finde ich. Auf jeden Fall hat mich der Film auch sehr berührt und ich finde man denkt nach dem Film und dem Buch kurzzeitig bewusster über seine Beziehung nach. Was man vielleicht hin und wieder falsch macht und ob der eine oder andere Streit nicht überflüssig ist und was man eigentlich am Partner hat.

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» itsybitsy » Beiträge: 200 » Talkpoints: 26,80 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Auch wenn es nicht ganz mein Genre ist, habe ich das Buch verschlungen und fand es fürchterlich schön. Und da ich es Liebe mir Filme zum Buch anzusehen, war ich ausnahmsweise auch im Kino.

Wir waren eine kleine Gruppe und alle zwischen Anfang 20 und Mitte 30 Jahre alt. Wir kannten das Buch alle und wir waren alle begeistert. Wir sind alle total enttäuscht aus dem Kino raus. Der Film lag so neben der Romanvorlage. Ich halte die Schauspielerin für eine absolute Fehlbesetzung. Die brachte absolut nicht das Feeling aus dem Buch rüber.

Als ich sah, dass der Film am Sonntag im Fernsehen gezeigt wird, habe ich dankend drauf verzichtet. Ich hatte dann mal kurz rein geschaltet, weil ich meinen DVD Player nicht zum Laufen bekam und fand den Film immer noch grottenschlecht.

Wenn euch der Film begeistert hat, lest lieber das Buch. Ich kenne viele Menschen die an sich eher wenig Lesen, die von dem Buch absolut begeistert waren.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Ich habe den Film damals im Kino gesehen und am Sonntag nocheinmal im Fernsehen. Ich fand den Film wirklich sehr gut, auch wenn ich das Buch dazu nicht gelesen habe und daher den Vergleich nicht beurteilen kann. Ich denke jeder kann sich diese Gefühle sehr gut vorstellen. Ich finde die Geschichte ist sehr echt gehalten, wo sie doch irgendwie besonders, bzw. ganz und garnicht alltäglich ist. Das finde ich so toll an diesem Film.

Als ich ihn damals das erste Mal im Kino gesehen habe, hat er mich wirklich mitgerissen und mir nahezu Tränen in die Augen getrieben. Ich finde auch das Ende sehr schön, irgendwie ist es ein Happy End, aber trotzdem wird man den Mann der gestorben ist niemehr zurückholen können. Das ist das schöne und eben das reelle an diesem Film.

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» Mietzis » Beiträge: 802 » Talkpoints: -0,75 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Unabhängig vom Film ist doch bei so was immer die Frage, was man machen würde, wenn man seinen Todestag kennen würde. Wäre jemand wirklich bereit und in der Lage, das Leben anderer nach dem eigenen Tot zu planen? Wäre es nicht viel wichtiger, auch die banalsten Dinge persönlich seinen Liebsten mitzuteilen?

Oder wenn man nur auf sich aus ist: wäre es nicht besser, sich die letzte Zeit frei von allen Konventionen zu machen (sofern es geht) und wirklich zu leben? Bzw. all die Dinge zu machen oder ernsthaft zu versuchen, die man sonst ein halbes Leben vor sich her schiebt?

Es ist in dem Buch sicher eine tolle Geschichte, wenn man sich überlegt, wie hier einer, der sicher und zeitnah sterben soll, sich Gedanken an die Zukunft ohne sich selbst macht. Aber wer hätte denn schon die Kraft und die Zeit (welche ja dann sehr kostbar ist!), sich um Details zu kümmern?

Die Gnade sich bewusst vom Leben zu verabschieden und auch bei anderen bewusst aus der Welt zu treten, wird ja wirklich kaum jemanden zuteil. So kommt es immer wie ein Bruch daher. Würde man seine letzte Zeit wirklich einem solchen Spiel widmen?

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich habe mir den film gestern angesehen, weil ich ihn am Tag wo er gesendet wurde aufgenommen habe. Ich bin eigentlich mit großen Erwartungen gewesen und war irgendwie enttäuscht. Die einzigen "spannenden" Momente waren die, wo die Briefe kamen, weil ich dann wissen wollte, was drinsteht. Aber der Film ansich war unheimlich langatmig und hätte von der Handlung auch kürzer sein können.

Der Mann wußte wohl genau, wie seine Frau sich nach seinem Tod verhält und wollte sie schon zu Lebzeiten davor bewahren, dass sie sich selber vergisst. Ich fand das sehr gut. Hätte der Mann das zu Lebzeiten seiner Frau alles mitgeteilt, wäre das nicht angekommen. Die Frau hätte das nicht mehr im Kopf gehabt, als der Mann dann gestorben ist. Deswegen hat der mann ja auch der Schwiegermutter den Auftrag gegeben erst mit ihrem 30. Geburtstag mit den Briefen anzufangen.

Wenn man schwer krank ist und nur noch den Gedanken hat, dass man liebe Menschen zurücklässt, denke ich schon, dass man dann auch Briefe an die Liebsten schreiben würde. So hat es eine sehr gute Bekannte gemacht, als sie die Todesdiagnose bekam. Sie hat ihren Kindern Briefe geschrieben, die sie immer am Geburtstag bekommen. Ich finde auch nicht, dass es ein Spiel ist, sondern viel ernster als man vielleicht denken mag. Es sind Gedanken, die sich kaum einer macht. Und dem Sterbenden ist bestimmt nicht nach einem Spiel zumute.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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