Pessimistische Gesellschaft

Habt ihr auch oft das Gefühl, dass alles um euch herum absolut pessimistisch ist, alle den Kopf nach unten senken, wenn sie über die Straße gehen und keiner eher richtig nach vorne sieht? Ich finde das ganz schlimm! Wir brauchen mehr Optimismus, das fehlt uns um glücklich zu sein! Was meint ihr?

Ich denke, das war einfach schon immer so. Vielleicht scheinen ja alle nur so pessimistisch und sind es eventuell gar nicht, einige Menschen kommen ja vielleicht gerade von der Arbeit und sie einfach nur ein wenig gestresst. Was sollte auch dagegen sprechen? Trotzdem bin ich ein überzeugter Optimist, was für einige Leute schon fast nervig ist und ich empfinde genau wie ihr. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass es wirklich so viel Pessimismus auf den Straßen gibt, doch es scheint wirklich so. Verstehen kann ich das nicht, denn wenn man sich aussuchen kann ob das Glas halb voll oder halb leer ist, warum sollte man dann halb leer wählen ?

Du hast schon Recht, manchmal ist es glaube ich in der Tat situationsbedingt, dass vieles grau ist und wenig freundlich. Aber trotzdem: irgendwie habe ich das Gefühl, dass sich die Menschen garnicht mehr richtig freuen können. Außer wenn es an Weihnachten einen kurzen Moment lang Geschenke gibt und man sich in materiellen Dingen ergeht. Aber da fehlt doch irgendwo diese positive Grundeinstellung. Die Leute müssen das Glücklich-sein wohl erst wieder entdecken.

Vielleicht fällt es bei all den Terror-Drohungen, dem Schnee-Chaos, den vielen Mord- und Missbrauchs-Schlagzeilen und den Skandalen, die man täglich sieht, hört und liest, einfach schwer, das Gute zu sehen?! Traurig, aber wahr. Ich kenne kaum jemanden, der sich wirklich auf die "besinnliche Weihnachtszeit" freuen kann. Ich inbegriffen.

Das stimmt, die Medien haben immerhin einen sehr großen Einfluss auf uns und unsere Meinungsbildung. Diese immense Informationflut, die auf die Menschen hereinbricht und vielleicht ist das jetzt auch nur subjektiv betrachtet so zu 99% Angst und Schrecken verbreitet schüren den Pessimismus in uns. Es müsste jemand kommen und sagen: Leute, es gibt auch noch gutes da draußen.

Einmal komplett nüchtern betrachtet würde ich sagen, dass es auch noch darauf ankommt, was du unter "glücklich sein" verstehst. Die einen sind glücklich, wenn sie sich Heroin spritzen, andere sind glücklich, wenn sie in einer Gesellschaft akzeptiert werden, während andere es genießen von der Gesellschaft verstoßen zu leben. Ich denke man kann das Ganze nicht so verallgemeinern, aber meiner Meinung nach hast du da schon Recht. Aber: Ich bin der festen Überzeugung, dass du auch nicht hingehen würdest, und würdest einfach so auf der Straße zum Beispiel zu tanzen anfangen.

Diese pessimistische Lebensweise, die in der Regel heute fast jeder an den Tag legt, liegt allerdings auch in unserer Erziehung und unserem Umfeld. Wenn du ein Glas vor dir stehen hast, in dem noch die Hälfte des Anfangsinhalts ist, dann wirst du auch sagen, "das Glas ist halb leer" und wirst damit zum Ausdruck bringen, dass du "traurig darüber bist, dass die eine Hälfte bereits weg ist, anstatt zu sagen "das Glas ist halb voll" und damit zu zeigen, dass du dich darüber freust, dass eine Hälfte noch da ist. Das sind kleine Dinge, die allerdings unseren Alltag bestimmen und sich deshalb irgendwann anstauen und ein Ganzes bilden. Die allgemeine Depression die heutzutage herrscht, hat tiefgreifende psychologische Hintergründe und wurde auch von Wissenschaftlern entdeckt. Aber es hat halt bei weitem nicht nur etwas mit dem "Auf der Straße aneinander vorbeigehen" zu tun.

Wenn ich das so lese, keimt in mir grad der Optimismus auf, ich dachte nämlich nur die Oberharzer wären so ausgesuchte Piesepampel, die immer erst einmal feststellen, das alles vergebene Müh sei und wir alle elendig zugrunde gehen werden. Wenn dir das jemand sagt, der grade seinen Zweitwagen freilegt und dir eben noch was von seinem Urlaub erzählt hat, dann fällt es mir ja immer etwas schwer denjenigen noch ernst zu nehmen.

Mein Fazit: Schnute ziehen und jammern ist derzeit en vogue. Man findet eher selten Leute, die fröhlich sagen "Versuchen wir es mal, schiefgehen kann es ja noch immer, aber wenn man es nicht mal versucht hat, dann kommt man auch nicht voran."

Mein Fazit: Schnute ziehen und jammern ist derzeit en vogue. Man findet eher selten Leute, die fröhlich sagen "Versuchen wir es mal, schiefgehen kann es ja noch immer, aber wenn man es nicht mal versucht hat, dann kommt man auch nicht voran."

Und zu welchen Menschen gehörst Du? Bist du en vogue oder fröhlich?

Ich habe nicht das Gefühl nur von Pessimisten umgeben zu sein, ich würde jetzt auch nicht sagen, dass das Gegenteil der Fall ist, aber ich habe es weder in meiner Familie noch bei meinen Freunden oder Bekannten feststellen können, dass dort nur noch gemeckert wird und die die Leute nur noch unzufrieden sind mit dem was sie haben. Bei mir ist das Glas auch eher halb voll als halb leer, aber ansonsten bin ich wohl eher ein realistischer Mensch und sehe die Dinge so, wie sie eben sind und rede sie nicht schlecht noch übertreibe ich, indem ich zweck optimistisch bin und mit dieser Einstellung bin ich bisher sehr gut gefahren und meine Familie, Freunde und Bekannte ebenso.

Ich denke es kommt auch stark auf die Eigene Einstellung an. Wenn man selber pessimistisch ist, wird man die Gesellschaft auch als pessimistisch ansehen. Wenn man jedoch selber optimistisch ist, wird man sein Umfeld auch mit ganz anderen Augen sehen.

Natürlich leben wir in einer Zeit, die von Finanzkrisen und anderem Unglück gezeichnet ist, doch das gab es auch vor unserer Zeit schon. Ich glaube jedoch, die Menschen sind einfach anders damit umgegangen früher, weil Sie nichts anderes gewöhnt waren. In der heutigen Zeit geht es uns teilweise einfach zu gut, wir leben in einer luxuriösen Konsumgesellschaft, auch wenn wir das teilweise nicht wirklich wahrnehmen, da wir immer nur die negativen Seiten betrachten. Wir haben doch meistens genug zu Essen, ein Zuhause und Bildung. Andere Länder, wie z.B. die Entwicklungsländer können davon nur träumen.

Ich finde, wir sollten einfach mal die positiven Seiten sehen, die unser Leben zu bieten hat, anstatt andauernd nur alles zu kritisieren. Es nützt doch nichts immer nur pessimistisch durchs Leben zu gehen, dadurch verbessert man auch nichts. Man sollte sich an den kleinen Dingen des Lebens erfreuen, sei es ein guter Film, ein gutes Buch, oder einfach nur eine Tasse Kaffee nach der Arbeit.

Es könnte also schon sein, dass die Gesellschaft insgesamt um einiges pessimistischer geworden ist, als Sie zum Beispiel in den 80ern war. Es kommt im Endeffekt aber auch auf die eigene Einstellung an, wenn du alles als negativ betrachtest und alles kritisierst, wirst du auch die Gesellschaft als pessimistisch ansehen, wirst du jedoch eher optimistisch eingestellt sein, wirst du auch die Gesellschaft als solche betrachten. Es kommt im Endeffekt halt auf einen selber drauf an, weil man kann nicht die ganze Gesellschaft in eine Schublade stecken und sagen, dass wir alle Pessimisten sind.