Schlechte /Gute Erfahrung mit Spenden an Bettlern

vom 10.12.2010, 19:33 Uhr

Hier in diesem Thread Betteln in der Fußgängerzone in der Weihnachtszeit habe ich ja bereits das Betteln auf den Fußgängerzonen angesprochen. Damit dieser Threwad aber nicht OT wird, wollte ich hier mal fragen, ob ihr gute oder schlechte Erfahrung gemacht habt, wenn ihr einem Bettler etwas gegeben habt?

Ich habe leider schon schlechte Erfahrung gemacht. Bei uns in der alten Heimat saß auf der Fußgängerzone vor einer Bäckerei ein Bettler, der ein Schild vor sich liegen hatte, dass er Hunger hätte und um Spenden bat. Ich war sowieso im Bäckerladen um Brot zu kaufen und habe dann 2 belegte Brötchen extra einpacken lassen und habe diese dem Bettler gegeben. Dieser schaute sich nicht mal an, was er bekommen hat, sondern warf mir die Tüte hinterher und beschimpfte mich, dass er Geld haben will und kein Essen. Für mich war in dem Moment klar, dass ich nichts mehr geben werde.

Da das aber schon lange her ist und ich auch nicht unbedingt nachtragend bin und wohl auch nicht jeder Bettler bzw Obdachloser gleich ist, bin ich mittlerweile im Zwiespalt. Welche schlechte Erfahrungen oder auch gute Erfahrungen habt ihr bei Bettlern gemacht?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wie ich schon im anderen Beitrag geschrieben habe, gebe ich keinem Bettler einen Cent. Dennoch passiert es öfters, dass ich angesprochen werde weil ich eben gerade eine Zigarette rauche. Ich finde es immer lustig, wenn ein Bettler kommt und mich um eine Zigarette bittet und mir im Gegenzug einige Cent in die Hand drücken möchte. Diese Bettler benehmen sich ordentlich und man sieht, dass sie wirklich nichts haben.Natürlich nehme ich es nicht an und schenke die Zigarette einfach her. Schlechte Erfahrungen habe ich noch keine gemacht und hoffe, dass ich auch keine machen werde.

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wenn man allen etwas spenden würde, die irgendwo rumlungern, würde man durch Barmherzigkeit verarmen. Ich für meinen Teil spende auch manchmal, aber wenn überhaupt dann nur an solche, die auch etwas dafür bieten, also zum Beispiel Bettler, die artistische Kunststückchen vorführen. Dass sind in meinen Augen dann auch keine richtigen Bettler mehr sondern eher vergleichbar mit Straßenmusikern und denen gibt man ja schließlich auch manchmal etwas!

» fr€ak » Beiträge: 153 » Talkpoints: -0,57 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich bin schon seit meiner Kindheit eigentlich so, das ich an einem Bettler nicht vorbeigehen kann. Mittlerweile hat sich die Anzahl der Bettler, dennen man in der Stadt begegnet jedoch so sehr vermehrt, dass ich mich wohl oder übel zwingen muss weiterzugehen und nicht jedem was zuzustecken. Das war früher schon so und meine Mutter hat mir dann immer eine Mark oder später einen Euro gegeben und ich durfte einfach zu irgendeinem hingehen und dem das Geld in die Hand drücken.

Schlechte Erfahrungen habe ich damit noch nie gemacht, bisher waren sie immer sehr nett und freundlich zu mir - klar, ich geb ihnen ja auch das, was sie wollen. Gerade bei Bettlern mit Hunden (das fällt mir jetzt ein, da ich Deinen anderen Beitrag auch gelesen habe), drücke ich dann auch mal ein Auge zu, übergehe meine "1 Bettler pro Rundgang/Tag" und geh in den nächsten Laden um eine Dose Hundefutter oder einen Knochen zu kaufen - denn die Tiere sollen ja nicht drunter leiden. Zum Thema "Niedlichkeitsfaktor": Neulich habe ich sogar einen Bettler gesehen, der einen Hund und ein Kaninchen hatte und einen, der seinem Hund einen Baby-Schnuller in die Schnauze gesteckt hat. :?

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» Punklady1989 » Beiträge: 867 » Talkpoints: 2,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe in dem anderen Thread ja auch schon geschrieben, dass ich keinem Bettler etwas gebe. Daher habe ich auch noch nicht so schlechte Erfahrungen mit diesen Leuten gemacht wie du. Das Verhalten des Mannes ist schon etwas problematisch, wobei es auch gönnerhaft wirkt, wenn du ihm etwas zu essen kaufst. Du weißt doch gar nicht, was er mag. Dennoch finde ich sein Verhalten auch unmöglich. Wenn ich wirklich Hunger hätte, würde ich wenigstens mal in die Tüte schauen und wenigstens das Brötchen essen, wenn ich schon den Belag nicht mag.

Bisher habe ich mich von Bettlern manchmal bedrängt gefühlt, gerade wenn sie einem noch ein paar Meter weit hinterher laufen und dabei immer wieder versuchen, einem einzureden, dass sie doch so dringend Geld brauchen. Ich war mal mit einem Bekannten in einer größeren Nachbarstadt in verschiedenen Kneipen unterwegs. Zwischendurch haben wir einen Abstecher zum Bahnhof gemacht und geschaut, wann der letzte Zug zurück fährt. Als wir an dem Automaten mit der Fahrplanauskunft standen, kam ein Bettler und ließ sich nicht abschütteln. Er blieb bei uns stehen und fragte erst allgemein nach Geld. Anschließend fragte er nach Zigaretten. Schließlich fragte er, ob wir ihm ein Bahnticket kaufen würden, da er ja nicht nach hause käme. Wir haben ihn ignoriert, aber er blieb standhaft und belagerte uns weiterhin recht penetrant. Wir sind dann gegangen. Er blieb immerhin dort und ist uns nicht noch gefolgt. Ich fand das aber schon lästig genug. Er hat gesehen, dass wir uns miteinander unterhalten haben und ich finde es frech, sich einfach dazwischen zu drängen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich bekomme direkt ein schlechtes Gewissen, wenn ich an einem Bettler vorbeikomme und nichts für ihn habe. Ich spende eigentlich ziemlich oft etwas, zwar nicht viel aber immerhin etwas. Wenn ich dann eben mal nichts spende, tun sie mir meist so Leid das ich doch noch mal zur Bank gehe und ihnen etwas Kleingeld gebe.

Schlechte Erfahrungen habe ich eigentlich noch nicht gemacht, bisher war alles immer positiv. Bei einigen Bettlern denkt man sich natürlich das die direkt zum nächsten Kiosk gehen und sich dort für ihr Geld Alkohol holen aber es ist ja nicht jeder so. Es berührt mich auch immer wieder wenn ich ein tiefes und wirklich aufrichtiges Danke höre, während sie mir in die Augen schauen. Sollte ich wirklich mal nichts geben, dann liegt das nicht an meinen schlechten Erfahrungen, sondern einfach daran, dass man direkt sieht, dass die Person schon genug Geld hat bzw. einem nur etwas vorspielt. Bei uns in der Stadt war eine Zeit lang mal ein Mann der so tat als würde er humpeln, der nahm auch immer mal wieder ein paar Spenden ein und hatte am Ende des Tages einiges zusammen. Nach einer Zeit bekam er aber auch schon nichts mehr, weil er zu unvorsichtig war und man ihn öfters erwischte, als er ganz normal durch ein Geschäft lief.

» Frozen003 » Beiträge: 141 » Talkpoints: 5,73 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe bisher eigentlich nur neutrale oder negative Erfahrungen mit Bettlern gemacht. Die einen bedanken sich mit einem kurzen Nicken, was ich auch total in Ordnung finde, und andere fangen plötzlich an einem hinterher zu laufen. Ich hab da schon zwei wirklich krasse Situationen erlebt, die mich heute noch innehalten lassen, wenn ich jemandem etwas spenden will.

Zum Beispiel war es mal in unserem Einkaufszentrum so, dass Kinder durch die Gänge gelaufen sind und mit Plastikbechern bei allen gebettelt haben. Damals wusste ich allerdings noch nicht, dass diese Kinder meist gewisse Auftraggeber haben, die ihnen später das Geld wieder abknöpfen und sie täglich für sich betteln lassen. Damals habe ich also noch guten Gewissens ein paar Euro hingegeben, dachte schon dass damit die Sache erledigt war und ging weiter. Aber als das eine Kind dem anderen erzählte, dass es bei mir Geld bekommen hatte, kamen plötzlich immer mehr an und versuchten mir immer wieder, zwischen ihrer Sprache und Deutsch hin- und her wechselnd, zu erklären, dass sie ja auch unbedingt Geld bräuchten. Ich brauchte bestimmt gute zehn Minuten bis ich sie alle abgehängt hatte. Es war einfach nur stressig und hatte nichts mehr mit Dankbarkeit zu tun.

Dann gab es noch eine Situation in einer anderen Stadt, die ich zusammen mit meinem damaligen Freund in den Ferien besuchte. Wir spazierten mitten in der Stadt durch die Straßen und plötzlich kam eine Frau (ich denke sie war muslimischer Herkunft) an unsere Seite und überreichte mir eine Rose. Ich fand das zuerst total nett und nahm sie an, da die Frau auch weder Geld noch sonst etwas verlangte, gingen wir weiter unseres Weges. Aber nur 50 Meter weiter, hielt mich eine andere Frau an und schüttelte vor mir mit ihrem Plastikbecher. Wieder wurde ich mit Wortbrocken aus Deutsch und ihrer Sprache bombardiert bis mein Freund ihr dann ein paar Euro in den Becher warf und mich weg ziehen musste. Das war wirklich fast verstörend für mich. Die Blume war wahrscheinlich nur ein Zeichen zwischen den Frauen, dass sie mir ja Geld abknöpfen könnte. Die Tricks fand ich jedenfalls sehr schockierend.

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» VanaVanille » Beiträge: 408 » Talkpoints: 0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe auch manchmal solche Erfahrungen gemacht. Meine Mutter gab mir immer 50 Cent in die Hand und sagte, dass ich es dem armen Mann geben soll. Das machte ich immer und habe auch immer Mitleid gehabt. Ich freute mich in diesem Moment noch, dass ich armen Menschen helfen kann.

Als ich jedoch in einer Stadt mit Freunden war, gingen wir in ein Cafe. Gegenüber von dem Restaurant saß ein scheinbar kranker Mann mit zerfetzten Klamotten. Er behauptete, dass er nicht laufen kann. Als ich beobachtete, wie ein kleines Kind etwas gab, sah ich wie er grinste. Nach einer weiteren halben Stunde stand er plötzlich auf und ging um die Ecke. Zwei Minuten später kam er mit einem Mercedes um die Ecke gefahren.

Ich kann nur sagen, dass nicht alle Bettler gleich Betrüger sind, da es auch welche gibt denen es wirklich nicht gut geht. Dies erkennt man jedoch leider nicht. Aus diesem Grund schmeisse ich nicht mehr in die Hüte der Armen. Lasst euch nicht von Betrügern über den Tisch ziehen!

» danii_2702 » Beiträge: 101 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich hatte ja schon in deinem anderen Thread geschrieben gehabt, das ich einmal einem Bettler 2 DM gegeben hatte, der sich jedoch nen Six Pack Bier gekauft hatte, seitdem gebe ich kein Geld mehr, jedoch gehe ich schon mal in den Supermarkt und kauf dem Bettler ein Brötchen und /oder seinem Hund eine Dose Futter. Das finde ich nicht schlimm, denn wenn er Hunger hat wird er das schon essen. Klar sind nicht alle Bettler Alkoholiker und so aber man muss das ja nicht unterstützen.

Zu dem hätte ich viel zu viel Angst das ich wirklich mal an einen Bettler gelange der das mit krimineller Energie betreibt das Betteln.Dafür ist mir dann mein Geld doch zu schade.Seitdem spende ich pro Monat 30 Euro an eine gemeinnützige Organisation und habe ein Patenkind welches ich mit nur 1 Euro am Tag unterstütze das es essen kann und zur Schule gehen kann. 1x im Jahr bekomme ich auch einen Brief von dem Kind. Das finde ich viel schöner und es freut mich immer zu lesen was für Fortschritte der kleine so macht.

» Kathie1401 » Beiträge: 593 » Talkpoints: 0,41 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe auch eher schlechte Erfahrungen mit Bettlern und Obdachlosen gemacht. Als ich noch so im Teenageralter war, taten mir Bettler oftmals total Leid, besonders die mit Hunden und ich hätte sogar etwas von meinem eigenen Taschengeld abgezweigt, wenn ich die Gelegenheit dazu gehabt hätte. Sah ich einen Bettler, bat ich öfters mal meine Eltern, was zu spenden, aber diese ignorierten meine Bitte und sagten, dass ich einem Obdachlosen niemals Geld spenden sollte. Später dann habe ich es auch dabei gehalten und als ich eben älter wurde, entging auch mir nicht, dass der Großteil der Obdachlosen auf den Straßen bereits betrunken sind und für das gespendete Geld nur noch mehr Alkohol kaufen. Da sehe ich ehrlich gesagt nicht ein, wieso ich etwas spenden sollte, denn zu Essen kaufen sie eh nichts dafür, zumindest die meisten nicht.

Dann gab es aber eben die Situation, dass ich über Weihnachten bei meinen Verwandten in Polen war und als wird dort an Weihnachten zur Kirche gingen, saßen vor der Kirche auch Bettler. Besonders aufgefallen ist mir da immer eine Frau, die scheinbar die Beine gelähmt hatte, und mit einem kleinen Kind auf dem Arm im Rollstuhl saß. Ich habe mich dann im Laufe der Tage erbarmt und der Frau einige Zlote gegeben. Meine Oma und meine Eltern waren empört darüber und meinten, dass es sich bloß um Betrug handeln würde, was ich aber nicht so recht glaubte. Tja und leider sah ich die Frau dann noch vor Ende des Jahres in der Stadt herum laufen und zwar putzmunter und absolut gesund. Die Sache mit der Krankheit war also auch nur wieder ein Trick, um möglichst viele Spenden einzusammeln und das Kind auf dem Arm hat den Eindruck nur noch verstärkt.

Seitdem muss ich ganz ehrlich sagen, dass ich nicht mehr gewillt bin, auch nur einen Cent an irgendwelche Obdachlosen und Bettler zu spenden. Viele Menschen machen dass, weil sie meinen, es würde sie erleichtern, sie hätten ja immerhin eine gute Tat getan und einem armen Menschen geholfen. Für mich gilt das aber nicht mehr, denn wenn ich einen Bettler sehe, habe ich kein Mitleid. Entweder ich habe eine schlechte Meinung, weil er schon Betrunken ist und nach Alkohol stinkt oder auch vorgibt, irgendwie krank zu sein oder aber ich erinnere mich daran, dass der Großteil dieser Menschen eigentlich an seinem Unglück selbst Schuld ist, sei es aus Faulheit, mangelnder Bildung oder einfach aus Sturheit. Und dann habe ich absolut kein Mitleid mehr und auch kein gutes Gefühl dabei, etwas zu spenden.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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