Warum sind 200 Euro Scheine so selten?

Ich habe auch schon ein paar 200-Euro Scheine gehabt. Allerdings muss ich sagen, dass es nicht wirklich sehr oft vor gekommen ist. Vielleicht liegt es daran, dass 200 Euro einfach eine komische Zahl sind. Zumindest kommt es einem komisch vor, wenn man noch an die DM gewöhnt ist. Viele Menschen rechnen ja noch alles im Kopf um und da wären dann 200 Euro ungefähr 400 DM. Es hätte ja auch niemals einen DM Schein über diese Summe gegeben und vielleicht haben das einfach viele Menschen im Hinterkopf. Vielleicht ist es auch so, dass man sogar vergisst, dass es 200 Euro Scheine gibt weil man diese so selten verwendet.

Eine herrlich naive Frage, aber warum nicht? Dass du wenig 200€ Scheine im Umlauf siehst, wird wohl in erster Linie woran liegen? Ein Blick in die Vermögensstatistik der Deutschen (aber auch anderer Euroländer) würde dir die Antwort geben: Weil das für den allergrößten Teil der Bevölkerung verdammt viel Geld ist und es schon deshalb sehr unbequem wäre, mit so einer Stückelung zu bezahlen.

Womit wir beim Thema Stückelung wären. Eben weil 200€ zum einen einen hohen Wert darstellen und unbequem beim Bezahlen sind, aber auch, weil 200€ die Geldmenge z. B. um den Faktor 40 ggü. einem 5€-Schein erhöhen, ist es nur logisch, dass deshalb weniger 200€-Scheine im Umlauf sein werden.

Und damit du noch schlauer wirst, hier noch etwas genauere Zahlen: Nur 1.3% der im Umlauf befindlichen Scheine sind 200€ Scheine - also kein Wunder, dass du sie selten siehst.

Erstaunlich ist vielleicht, dass es deutlich mehr 500€ Scheine gibt - nämlich fast dreimal mehr - 4.1%. Die siehst du aber trotzdem so gut wie nie. Warum? Weil du in solchen Kreisen nicht verkehrst. Die 500er sind die Scheine mit dem größten Umlaufwert (35% des im Umlauf befindlichen Eurowerts). Deren Verwendung beschränkt sich aber vermutlich auf einen relativ kleinen Teil der Bevölkerung und wird nur für größere Geschäfte genutzt - also jetzt nicht diese Geschäfte, die anderen.

Der häufigste Schein ist der 50€ Schein. 38,1% der Stückzahlen, bei 32,2% des Wertes.

So einfach kann eine Antwort sein.