Beileidsbezeugungen unerwünscht?

vom 08.12.2010, 16:53 Uhr

Von einem Patenzettel habe ich hier in Deutschland noch nichts etwas gehört oder gelesen. Lediglich in diversen Traueranzeigen lese ich, dass man höflichst bittet, von Beileidsbekundigungen am Grab abzusehen. Damit ist aber wirklich gemeint, dass man nach der Beerdigung nicht die Beileidsbekundigungen erhalten möchte.

Für mich ist dieser Wunsch auch zu respektieren. Ich kann ihn absolut nachvollziehen, da eine Beerdigung sowieso schon ein sehr schwerer Gang für die Familie ist. Bei solchen Beileidsbekundigungen wird es recht schwer, den Tod erstmal zu verarbeiten und man wird immer schmerzlich daran erinnert.

Bei der Beerdigung meines Bruders und meiner Mutter konnte ich das absolut nachvollziehen. Jedoch habe ich durch die Anteilnahme auch viel Trost erfahren und für mich hatte es auch eine Art Hilfe gehabt, um besser mit dem Tod umgehen zu können. Die eigentliche Verarbeitung ist immer hinterher geschehen. Doch jeder handhabt es anders und jede Handhabung ist meiner Meinung nach zu akzeptieren.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Als ''liebe letzte Erinnerung'' würde ich Beileidsbekundungen definitiv nicht sehen. Für mich wäre das durchaus auch eher eine Belastung und ich schätze ich würde auch ausdrücklich erwähnen wollen, dass ich diese nicht haben möchte, wenn ich eine Beerdigung organisieren müsste. Von einem Patenzettel habe ich allerdings auch noch nie etwas gehört und vermutlich würde ich meinen ''Wunsch'' daher auf andere Art übermitteln.

Nicht nur die Briefe, auch die Leute würde mich in dem Fall nerven, wenn sie kommen und mich in den Arm nehmen und Beileid heucheln. Ehrlich gesagt finde ich auch diese ganzen Briefe bloß albern. Die meisten Texte darin sind ab geschaut, aus dem Internet gesucht oder bereits auf den Karten vorgeschrieben, einfallslos und gefühllos, formal, distanziert, hingeklatscht, höflichkeitshalber und ohne Sinn. Ich weiß nicht, was Menschen daran finden und ich kann das auch nicht ernst nehmen oder das als eine Erinnerung ansehen, die ich behalten wollte. Für mich ist das Blödsinn.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Crispin hat geschrieben: Die meisten Texte darin sind ab geschaut, aus dem Internet gesucht oder bereits auf den Karten vorgeschrieben, einfallslos und gefühllos, formal, distanziert, hingeklatscht, höflichkeitshalber und ohne Sinn. Ich weiß nicht, was Menschen daran finden und ich kann das auch nicht ernst nehmen oder das als eine Erinnerung ansehen, die ich behalten wollte. Für mich ist das Blödsinn.

Damit triffst du es wirklich sehr passend. Ich sehe es auch so und hätte es nicht besser ausdrücken können. Diese dämlichen Karten, die da dann ins Haus flattern, wenn ein lieber Angehöriger gestorben ist, sind echt eine total dämliche "Erfindung". Ich hasse diese Handlungen, die viele Leute aus Anstand vornehmen und diese Beileidskarten gehören definitiv mit dazu.

Was soll es dem trauernden Menschen denn bitte nützen, wenn er sich so eine "Höflichkeitskarte" durchlesen soll? Ich habe bisher noch nie erlebt, dass da wirklich mal etwas ernst gemeintes oder liebevoll Ehrliches, drin gestanden hat. Die Leute schreiben ihre Karten und denken dann, sie hätten ihren Soll erfüllt, wer von denen würde denn den Zurückgebliebenen wirklich ehrlich trösten und ihm beistehen, wohl die Wenigsten. Man merkt, mich widern derartige formale Anstandshandlungen echt total an. :(

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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