Ramschmöbel in Sozialkaufhäuser

vom 06.12.2010, 21:58 Uhr

Ich war heute zum ersten mal in einem Sozialkaufhaus. Und zwar bin ich am ersten Dezember bei meinem Mann ausgezogen, und wohne jetzt mit meinen Kindern in einer kleinen Wohnung. Möbel habe ich kaum mitgenommen, denn vieles würde hier auch gar nicht rein passen. Allerdings fehlen mir noch einige Einrchtungsgegenstände wie Kleiderschrank, Couchtisch, Sideboard, und einiges mehr. Von allen Seiten kam der Rat mal ein solches Kaufhaus zu besuchen.

Heute Mittag bin ich dann mal vollen Mutes in ein solches Kaufhaus gegangen, und ich war geschockt. Eigentlich war ich noch mehr als geschockt. Unverschämt würde ich das nennen. Von wegen die nehmen keine Ramschmöbel. Ich habe kein einziges anständiges Möbelstück entdeckt, und dann auch noch gepfefferte Preise. Durchgesessene Couchen für über hundert Euro.

Mein Fazit, besser bei Ebay ersteigern. Dort habe ich eine fast neue perfekte Couch für 30,50Euro ersteigert, und die sieht aus wie neu. Ich bin wirklich völlig enttäuscht.

» herrmausi » Beiträge: 916 » Talkpoints: -0,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich denke, dass man nicht jedes Sozialkaufhaus über einen Kamm scheren kann. Hier gibt es 2 Sozialkaufhäuser in der Stadt. Beide sind eigentlich ok. Sicher gibt es nciht die modernsten Möbel und preislich sind si auch in Ordnung. Wenn man etwas ins Sozialkaufhaus "spenden" will, dann kommen 2 Leute vorbei und schauen sich die Möbel an. Wenn sie diese für gut befinden, muss man pro Möbelstück auch noch 8 Euro geben, damit sie es mitnehmen.

Wir haben hier einen Wohnzimmerschrank abgegeben, den das Sozialkaufhaus mitgenommen hat. Ich habe 10 Euro gegeben. Ich selber bin auch schon in diesem Sozialkaufhaus gewesen um zu sehen, was sie dort so für Möbel verkaufen. Ledercouchgarnituren für 250 Euro, Normaler Couchgarnituren für 150 Euro und Schränke für das Wohnzimmer ab 50 Euro aufwärts. Es gibt wirklich schöne Sachen dort. Bsonders, wenn man ältere Accessoires haben möchte findet man dort etwas für wenig Geld.

Schau doch einfach mal in einer Nachbarstadt, ob da das Sozialkaufhaus anders ist. Frage doch mal nach, ob es auch andere Sozialkaufhäuser in der Nähe gibt, die dir vielleicht eher zusagen. Moderne Möbel wirst du bestimmt nicht dort finden. Denn die wird wohl kaum einer abgeben. Aber man kann, wenn man sucht, bestimmt etwas brauchbares bekommen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Das ich dort nicht das feinste vom feinsten finde denke ich mir. Aber da ich auch schon mal gehört habe das sie nicht alle Möbel nehmen, habe ich mich heute wirklich gewundert. Werde es nochmal woanders versuchen, aber denke bucht das ich fündig werde. Ein bisschen ordentlich sollte es schon sein.

» herrmausi » Beiträge: 916 » Talkpoints: -0,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Bei uns gibt es keine Sozialkaufhäuser, sondern einfach Geschäfte, die gebrauchte Möbel und andere Sachen verkaufen und in denen jeder auch ohne soziale Notlage einkaufen kann. Aber da es sich dabei zum großen Teil auch um Spenden handelt, wird das wohl schon mit deinem Sozialkaufhaus vergleichbar sein.

Ich denke, es kommt darauf an was man sucht und zu welchem Zweck man es sucht. Eine gebrauchte Couch würde ich auch nicht kaufen wollen, aber ich restauriere gerne Möbel und wenn bei einem Schrank aus massivem Holz ein Scharnier lose ist oder ein Griff einer Schublade fehlt ist das ein Problem, das sich für mich relativ einfach beheben lässt.

Die Preise finde ich teilweise aber auch absolut unverschämt. Nicht für die Sachen, die ich suche, denn da kann ich oft richtig gute Schnäppchen machen - aber ich habe in einem Geschäft schon IKEA Sachen stehen sehen, von denen ich den Preis kannte, und die gebraucht teilweise teurer waren als neu. Dort wurde zum Beispiel ein Couchtisch, der damals bei IKEA 9,90 Euro gekostet hat, für 15 Euro angeboten.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Hier in der Stadt gibt es auch ein Sozialkaufhaus. Ich war vor einigen Monaten mal mit meinem damaligen Freund dort und fand es recht durchwachsen. Es gab sehr gute Dinge, aber eben auch reichlich Schrott. Das Sozialkaufhaus ist bei uns nicht nur Anlaufstelle für Leute, die billige Möbel suchen und auch gar nicht so konzipiert. Bei uns geht dieser Laden über mehrere Etagen, wobei man im Erdgeschoss außergewöhnliche Möbel findet, wie zum Beispiel aufgepeppte und individuell gestaltete Antiquitäten (zum Beispiel ganz bunt bemalt oder Tische und Betten mit Beinen komplett aus alten Büchern). Auch eine rote englische Telefonzelle gab es dort zu kaufen als wir dort waren. Diese Sachen waren aber nicht unbedingt günstiger als die Sachen in anderen Möbelgeschäften. Die Schränke kosteten teilweise auch mehrere tausend Euro - eben weil es sich um individuelle und außergewöhnliche Dinge handelte. In der zweiten Etage findet man dann klassische Antiquitäten im akzeptablen Preisbereich (sie sind nicht billig, aber immer noch günstiger als wirklich gute Stücke, die man in solchen Läden dann eher nicht findet).

In der ersten Etage schließlich ist das eigentliche Sozialkaufhaus untergebracht - und nur dort. Dort stand auch jede Menge Ramsch herum. Die Preise waren günstig, allerdings denke ich auch, dass ich die dort angegebenen Preise für die meisten dieser Sachen auch nicht mehr bezahlt hätte. Es handelte sich meistens auch um billige Sperrholzmöbel, die dann mit irgendwelchen Folien beklebt waren. Massivholzmöbel und Echtholz-Furnier gab es dort eigentlich nicht. Bei den Sofas standen auch eher irgendwelche billigen Modelle, die dementsprechend schon schlecht aussahen, obwohl sie sicher nicht alle unendlich alt waren.

Ich finde es eigentlich verständlich, dass man in solchen Sozialkaufhäusern keine tollen Sachen mehr findet. Als meine Oma gestorben ist, hatten wir zunächst auch in einem Sozialkaufhaus angerufen. Allerdings zahlen diese ja nichts mehr für die Sachen, so dass wir die Sachen dann lieber verkauft haben. Ich hätte es ehrlich gesagt auch als Verschwendung angesehen, die hochwertigen Möbel an das Sozialkaufhaus zu verschenken, wo sie dann billig verramscht werden. Daher landen im Sozialkaufhaus oft die Sachen, die man eben nicht mehr woanders anbieten kann, also überwiegend billige No-Name-Möbel und von minderer Qualität.

Ein Problem ist auch, dass viele Leute zwar nur Discounter-Preise zahlen möchten, dafür aber Bestqualität erwarten. Qualität hat nun einmal ihren Preis und ich finde ein Sofa für 100 Euro schon extrem günstig. Man muss allerdings auch schauen, um was für ein Sofa es sich handelt. Wenn es ohnehin nur ein billiges Modell à la Poco und Co. ist, kann man dafür vielleicht kaum noch 100 Euro verlangen. Dass du bei Ebay nun mehr Glück hattest, ist natürlich schön, aber deswegen müssen nicht alle Angebote im Sozialkaufhaus schlecht sein. Meistens sind sie sicher angemessen - nur muss man seine Ansprüche eben auch an seinem Geldbeutel orientieren.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich war zwar schon lange nicht mehr in einem Sozialkaufhaus aber ich hatte damals auch schon festgestellt dass die Preise recht willkürlich festgelegt waren. Ich hatte selber unter anderem aus einem Nachlass eine ungetragene Babylamm-Lederjacke gespendet, die hing dort für fünf Euro. Gleich daneben stand ein alter Schaukelstuhl den es Ende der Achtziger bei uns im Intershop für 150 DM gab und der Neu in den Restemärkten 39 Euro kostet für 99 Euro.

Die Verkaufspreise werden sicherlich nach Angebot und Nachfrage festgelegt und zwar durch Laien und nicht durch Fachpersonal. Was gut geht wird sicherlich auch zu einem höheren Preis ausgepreist als die potenziellen Ladenhüter. 100 Euro für eine alte Sitzgarnitur wären aber auch mir zu viel obwohl ich sie bezahlen könnte. Die Auswahl fand ich zuweilen doch recht gewöhnungsbedürftig. Bei uns vom Sozialkaufhaus weiß ich dass alte Möbel zum Teil durch Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen etwas aufgearbeitet wurden aber vom Ergebnis her würde ich sagen dass es nicht immer gelungen ist. Da war wirklich viel Müll dabei, besonders da ich ja wusste was vorher bei mir alles abgelehnt wurde mitzunehmen weil es schon älter als fünf oder sieben Jahre war. Da standen noch Möbel aus DDR-Produktion in einheitlicher Pressspanplatte die schon mindestens dreißig Jahre auf dem Buckel hatten und verkitschte Lampen die schon fast wieder modern waren.

Ich muss zum Glück dort nicht einkaufen, aber die Leute die darauf angewiesen sind taten mir schon leid. Das Personal fand ich ziemlich anmaßend, ich kam mir als Spender schon als Bittsteller vor und wurde ziemlich von oben herab behandelt. Ich bin in letzter Zeit dazu übergegangen diese alten Sachen bei Ebay an Selbstabholer für ein paar Euro zu verkaufen, das kommt in der Regel auch den Bedürftigen zu Gute und es ist mit Sicherheit billiger für sie. Außerdem können sie als richtige Kunden auftreten die von ihrem eigenen Geld etwas kaufen ohne Bittsteller zu sein.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich habe diesbezüglich eher positive Erfahrungen gemacht. Nicht nur das die Preise unseres Sozialkaufhauses meist ziemlich billig sind, wir bekommen dort sogar öfters mal etwas geschenkt. Jeder darf Sachen, die er nicht mehr braucht, dort hin bringen und sie werden immer wieder dankend entgegengenommen. Teilweise kann man sich generell sogar einige Sachen umsonst mitnehmen. Die Geschäftsleitung ist gleichzeitig für die Kunden zuständig und ich muss sagen, dass ich in keinem Supermarkt so freundlich begrüßt wurde wie dort.

Ich werde dort jeden Tag freundlich empfangen und ein Bekannter von mir hat dort letztens eine Jacke für gerade einmal 3 € erstanden. Dabei war die Jacke noch komplett in Ordnung hatte keine Schäden und sah aus wie neu. Es wird sich wohl wirklich nicht global sagen lassen das soziale Kaufhäuser "schlecht" sind :D .

» Frozen003 » Beiträge: 141 » Talkpoints: 5,73 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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