Tiefgekühltes Obst für Babys?

Mein Sohn ist nun knapp 7 Monate alt und somit mitten im Beikostalter. Er isst auch sehr gerne Obst- und Gemüsebrei. Bisher habe ich hauptsächlich Fertiggläschen gekauft. Da wir aber selber einen sehr großen Garten haben und somit viele verschiedene Obst- und Gemüsearten selber ernten können, bin ich am Überlegen ob ich mir einige Breigläschen nicht selber machen könnte. Ich sollte wohl dazusagen, dass wir in unseren Garten weder künstliche Düngemittel noch Pflanzenschutzmittel verwenden.

Unser Gemüse lagern wir großteils im Keller und auch bei tiefgekühlten Arten habe ich keine Bedenken, da dieses ja noch gekocht wird. Aber wie ist das bei tiefgekühltem Obst. Ich denke da vor allem an Him- und Erdbeeren, die ja zur Verarbeitung nicht mehr gekocht werden. Kann ich solche Obstsorten einem Baby auch in den Milchbrei geben? Wie lange dürfen diese Beeren in der Tiefkühltruhe gewesen sein ohne dass es für das Baby schädlich sein könnte?

Die meisten Leute meinen ja, dass man im ersten Lebensjahr nur Babykost verfüttern soll. Ich bin allerdings der Meinung, dass man den Kindern auch schon Sachen geben kann, die man selber auch essen würde und dazu gehört auch rohes Obst. Warum sollte man denn Himbeeren und Erdbeeren einem Kind in dem Alter nicht geben? Ich würde natürlich nicht hingehen und direkt eine ganze Mahlzeit damit ersetzen. Aber ein paar Himbeeren klein pürriert im Brei hat noch keinem Kind geschadet. Auch Erdbeeren sind vitaminreich. Aber auch da würde ich nicht direkt mit einem ganzen Teller anfangen, sondern nur ein paar mit in den Brei geben.

Man kann jedes Obst auch roh dem Kind geben. Meine Kinder haben auch die Äpfel roh gegessen. Als sie noch nicht kauen konnten, haben sie die Äpfel roh, aber fein pürriert bekommen. Genau wie Birnen und Pfirsiche. Warum sollte man Obst abkochen? Dann sind die Vitamine doch futsch, Nur weil sie im Babygläschen gekocht sind?

Eine Saison kannst du die Früchte eingefroren halten. Also auf jeden Fall bis zur nächsten Ernte. Die Gefriertruhe sollte eben nur kalt genug eingestellt sein. Das Obst darf auch nicht von der Kühlkette unterbrochen sein und direkt nach dem Auftauen sollte man es essen.

Ich gebe dir vollkommen Recht, wenn du schreibst, dass man einem Kind nicht nur abgekochtes oder Babykost geben sollte. Jetzt ist es mir zwar noch zu früh ihm Kleinigkeiten von unserem Mittagessen zu geben, aber ich denke in ca. 2 Monaten werde ich meinen Sohn schon kleine Häppchen von meinen Teller probieren lassen.

Bei meiner Frage meinte ich eigentlich nur tiefgekühltes Obst. Irgendwie habe ich dabei ein eigenartiges Gefühl, wenn ich es einem Baby gebe. Bei der Temperatur unserer Kühltruhe bin ich mir zwar sicher, dass sie tief genug ist, aber trotzdem. Aber prinzipiell hast du ja Recht. in kleinen Mengen wird es einem Baby sicher nicht schaden, obwohl ich zugeben muss, dass ich trotzdem lieber zu frischen Obst greifen werde.

Warum sollte denn tiefgekühltes Obst schädlich sein? Warum hast du Bedenken? Tiefgekühltes Obst ist vitaminreicher als frisches Obst, weil es sofort nach der Ernte eingefroren wird. Und das habt ihr doch auch gemacht, oder? Auch das Gemüse kannst du durchaus kochen und dem Kind geben. meine Kinder haben mit 5 Monaten alles vom Tisch mitgegessen. Sie haben mit knapp über einem halben Jahr so gut wie gar keine Babykost mehr bekommen. Gläschen habe ich nie gekauft.

Ich verstehe deine Bedenken nicht, was das Tiefgekühlte angeht. Meinst du, dass es verdorben ist, wenn es tiefgekühlt wurde? Meinst du, dass was zerstört wurde, als es tiefgekühlt wurde? Tiefgekühltes hat weniger Bakterien als Obst, was man erntet und sofort isst. Ein Apfel, der direkt nach der Ernte eingefroren wird hat noch mehr Vitamine als ein Apfel, der gelagert wird und gegessen wird und so ist es auch bei Beerenfrüchte, wenn diese ein paar Tage rumliegen, ehe sie gegessen werden.

Du kannst auf jeden Fall tiefgekühltes Obst und Gemüse verwenden. Wenn es richtig verarbeitet und gelagert wurde, ist Tiefkühlkost sogar vitaminreicher als frisches Obst, welches womöglich ein paar Tage im Raum gelagert wurde.

Du solltest beim Einfrieren jedoch darauf achten, dass du die Luft so gut es geht aus dem Tiefkühlsackerl entfernst. Gemüse solltest du vorher auch kurz blanchieren. Dadurch wird die Enzymaktivität reduziert und das widerum führt zu weniger Vitaminverlust. Du solltest natürlich auch möglichst frisches Obst und Gemüse verwenden, aber das ist denke ich sowieso klar.

Du kannst qualitativ hochwertiges Obst auch roh als Beikost geben. Wenn dein Kind jedoch Verdauungsprobleme haben sollte, würde ich es schon abkochen, einfach weil es dann leichter verdaulich ist. Manchmal ändert sich durch Abkochen oder eben nicht Abkochen auch ein wenig die Wirkung. So wirkt ein roher Apfel zum Beispiel stuhlhärtend während ein gekochter Apfel eher stuhlauflockernd wirkt. Beim Abkochen aber eben auch darauf achten, dass du die ganzen Vitamine nicht totkochst. Wäre ja auch schade.

Ich habe für meinen Sohn sehr viel selber gekocht. Es ging durch seine Allergien gar nicht anders, weil es kaum Gläschenkost gab, die für ihn passend waren. Beim Gemüse habe ich sogar bewusst Tiefkühlkost genommen, eben weil die oft mehr Vitamine haben als ein Biogemüse aus dem Supermarkt. Durch die Lagerung gehen einfach schon sehr viele Vitamine und Mineralstoffe verloren. Wenn du qualitativ hochwertiges Tiefkühlgemüse kaufst, brauchst du dir auch um die Schadstoffe nicht so viele Gedanken machen.

Wenn du Obst und Gemüse selber eingefroren hast, gilt prinzipiell das Gleiche wie bei gekaufter Tiefkühlkost, wenn du eben auf eine richtige Zubereitung und Lagerung geachtet hast. Du musst auch bedenken, dass Tiefkühlkost eben nicht unbeschränkt haltbar ist. Auch in der Tiefkühltruhe gehen Vitamine und Mineralstoffe langsam aber sicher verloren. Der Prozess ist der Gleiche wie bei Zimmertemperatur, nur eben erheblich langsamer. Ein halbes bis maximal ein Jahr sollten aber kein Problem sein.