Benachteiligung für Familien ohne Computer

vom 04.12.2010, 18:45 Uhr

@pepsi-light: In deinem Falle würde mich interessieren, welche Schulform du besucht hast, denn bei mir und auch bei meiner Schwester stehen Referate schon seit der fünften Klasse auf dem Programm, weil die Lehrer möchten, dass wir möglichst früh das Präsentieren von Inhalten üben. In der fünften Klasse ist es vielleicht dann gerade noch erlaubt, dass man eine handgeschriebene Folie für den Tageslichtprojektor verwendet, aber ab der sechsten Klasse war es eigentlich immer Pflicht, ab einer Vortragslänge von über zehn Minuten ein Handout anzufertigen. Sich auf Gruppenarbeiten zu verlassen, im Zuge derer ein Anderer die Computerarbeit erledigt, ist sicherlich eine Möglichkeit, aber zumindest bei uns wurden die Gruppenarbeiten größtenteils abgeschafft, weil man nie genau erkennen konnte, wer wie viel Arbeit geleistet hat und sich die Benotung somit sehr schwierig gestaltete. Wenn es jetzt noch Gruppenarbeiten gibt, dann nur in der Form, dass jeder zum Schluss eine eigene Ausarbeitung mit eigenem Handout abgeben muss und sich die Arbeiten mehrerer Schüler gut ergänzen.

Auch deinen Hinweis auf das Internet-Café finde ich ehrlich gesagt eher deplatziert, weil eine Familie mit mehreren Kindern, die sich keinen Rechner mit Internetzugang leisten kann, wohl auch nicht genug Geld hätte, um allen Kindern einen wöchentlichen Besuch im Internet-Café zu finanzieren. Natürlich gibt es in vielen Schulen eigene Computer-Räume oder Bibliotheken, die von den Schülern frei genutzt werden können, wodurch dann zumindest kurze Recherche-Aufträge oder das Verfassen eines Handouts erledigt werden können. Das Problem sehe ich hier eher bei langwierigen Arbeiten, zum Beispiel der Facharbeit, die ja etwa um die zwanzig Seiten umfassen soll. Wenn man bedenkt, dass die meisten Schüler an dieser Aufgabe aus Zeitmangel eher am Wochenende oder in den Ferien arbeiten möchten und ihnen dann kein Schul-PC zur Verfügung steht, sehe ich da durchaus Schwierigkeiten.

Das von LittleSister angeführte Drucker-Beispiel leuchtet mir andererseits auch vollkommen ein und zeigt, dass ein Computer mit Zubehör für viele Familien kaum finanzierbar ist. Dennoch halte ich es für den falschen Weg, den Einsatz von Computern in den Schulen deutlich zu reduzieren. Natürlich werden Kinder dadurch benachteiligt, keinen Computer zu Hause zu haben, aber das sehe ich einfach nicht als ausreichenden Grund an, die moderne Technik aus dem Schulleben zu verbannen. Natürlich, wenn die Schüler für zu Hause keine Aufgaben am Computer hätten, gäbe es immer noch den Informatikunterricht, in dem sie Grundkenntnisse über Word, Excel und Powerpoint vermittelt bekommen, aber dieser Unterricht findet in der sechsten und siebten Klasse statt. Wenn ein Kind die dort erlernten Fertigkeiten nach diesen Jahrgangsstufen kaum mehr nutzt, weil es keinen PC zu Hause hat und somit alle Hausaufgaben per Hand und mithilfe von Bibliotheken erledigt, wird es diese Grundkenntnisse am PC mangels Übung schnell vergessen und in ein paar Jahren noch einmal bei null anfangen müssen.

Den Schülern werden ja nicht Computer vorgesetzt, um ihnen das Leben zu erschweren, sie bereiten sich durch die Computerarbeit nur auf das spätere Leben vor, denn spätestens an der Universität wird niemand mehr Rücksicht darauf nehmen, ob ein Student einen eigenen PC besitzt, sondern das wird einfach vorausgesetzt. Auch ein Vorgesetzter wäre wohl nicht besonders angetan davon, wenn der neue Auszubildende noch nicht einmal in der Lage wäre, Word zu bedienen oder mit einer Computertastatur umzugehen. Was ich damit sagen will, ist, dass ein Computer heutzutage einfach dazu gehört und es somit genau der falsche Weg wäre, ihn aus den Klassenzimmern zu verbannen. Dass arme Familien durch diese Modernisierung benachteiligt werden, will ich gar nicht abstreiten, aber dafür muss eine andere Lösung gefunden werden, als die Reduktion von Computerarbeit, denn damit würde man den Schülern auf lange Sicht gesehen keinen Gefallen tun.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich war auf einem ganz normalen Gymnasium.

Anemone hat geschrieben:Sich auf Gruppenarbeiten zu verlassen, im Zuge derer ein Anderer die Computerarbeit erledigt, ist sicherlich eine Möglichkeit, aber zumindest bei uns wurden die Gruppenarbeiten größtenteils abgeschafft, weil man nie genau erkennen konnte, wer wie viel Arbeit geleistet hat und sich die Benotung somit sehr schwierig gestaltete.

Du weißt aber schon, was der Sinn einer Gruppenarbeit ist? Du sollst dich dabei nicht auf andere verlassen, sondern mit den anderen GEMEINSAM das Referat vorbereiten oder das Handout anfertigen. Und in einer Gruppe findet sich sicher einer, der einen PC hat.

Natürlich, wenn die Schüler für zu Hause keine Aufgaben am Computer hätten, gäbe es immer noch den Informatikunterricht, in dem sie Grundkenntnisse über Word, Excel und Powerpoint vermittelt bekommen, aber dieser Unterricht findet in der sechsten und siebten Klasse statt.

Informatikunterricht in der 6. Klasse? Habe ich noch nie gehört. Zumal man an Word und Powerpoint auch nicht viel erklären muss, oder? Sofern man sich nicht komplett doof anstellt, sind die Programm selbsterklärend. Und die Zusatzfunktionen braucht man in der Schule eh nicht und vergisst sie nur wieder.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Dass die Kinder für handgeschriebene Texte schlechtere Noten bekommen, ist mir neu. Jedoch kommt es bei mir in der 11. Klasse häufig vor, dass Lehrer von den Schülern verlangen, für den nächsten Tag etwas für den Unterricht zu "googeln". Wenn die Schüler dann zugeben, dass es bei ihnen daheim keinen Internetzugang gibt bzw. dieser im Moment nicht funktioniert, kommen von Lehrer Antworten wie: '"dann geh' halt zu einem aus deiner Klasse und mach' das da". Das finde ich richtig unverschämt, weil der Lehrer nicht voraussetzen kann, dass jeder bei sich zu Hause ins Internet gehen kann. Wie soll das weitergehen? Demnächst erwarten die Lehrer wahrscheinlich, dass jeder Schüler ein eBook besitzt, und teilen überhaupt keine Bücher mehr aus. Gleichzeitig werden, wie du schon sagtest, die sozial schwächeren Kinder benachteiligt.

» <green day> » Beiträge: 403 » Talkpoints: 40,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge



pepsi-light hat geschrieben:Du weißt aber schon, was der Sinn einer Gruppenarbeit ist? Du sollst dich dabei nicht auf andere verlassen, sondern mit den anderen GEMEINSAM das Referat vorbereiten oder das Handout anfertigen.

Ich weiß sehr genau, wie eine Gruppenarbeit funktioniert und das es der Sinn einer solchen ist, die Arbeit aufzuteilen und abzusprechen. Natürlich könnte man sich dann rein theoretisch so aufteilen, dass derjenige, der keinen Computer besitzt, die Recherche-Arbeit in einer Bibliothek übernimmt, und der andere Partner dafür das Handout erstellt. Das klingt soweit auch ganz nett, allerdings möchten bei uns die Lehrer durchaus auch sehen, dass sich beide Partner in die Materie eingearbeitet haben. Meist läuft das also so ab, dass jedes Gruppenmitglied sich mit einem bestimmten Unterthema näher beschäftigt und die beiden Handouts dann zusammengefügt werden. Dazu gibt es dann einen Vortrag, der zur einen Hälfte von dem einen, zur anderen Hälfte von dem anderen Partner gehalten wird.

Wenn also ein Gruppenmitglied sich ohnehin näher mit einem Unterthema beschäftigen und zusätzlich noch das Handout für ein anderes Gruppenmitglied erstellen müsste, ist davon auszugehen, dass über kurz oder lang Unmut aufkommt. Man könnte das Handout natürlich auch zusammen erstellen, indem der Part ohne Computer das andere Gruppenmitglied zu Hause besucht, aber wenn ich bedenke, dass ich zu vielen meiner Mitschüler eine Stunde unterwegs wäre, obwohl ich eigentlich recht zentral wohne, kann man zumindest nicht verleugnen, dass mir Nachteile und ein hoher zeitlicher Aufwand daraus entstünden.

Mal angenommen, ich wäre in einer Gruppe, in der sich jemand dazu bereit erklärt hätte, mir aufgrund des fehlenden Computers ein Handout zu erstellen, dann weiß ich aber immer noch nicht, wie es um die Zuverlässigkeit dieser Person bestellt ist. bei uns ist es keine Seltenheit, dass in einer Gruppe am Präsentationstag Schüler ohne Ausarbeitungen auftauchen, weil sie den Termin vergessen haben oder schlichtweg keine Lust hatten. Im Normalfall halte ich dann ein geschlossenes Referat zu meinem Thema und werde dafür benotet, obwohl der andere Teil fehlt, wenn aber mein Partner in seiner Unlust auch mein Handout vergessen hat, ziehe auch ich einen Nachteil daraus. Die Vorstellung, dass in einem Klassenverband derartige Defizite eines Klassenkammeraden ausgeglichen werden können, finde ich zwar schön, aber in der Regel hält ein Klassenverband nicht in dieser Weise zusammen, zumindest meiner Erfahrung nach nicht. Selbst in dieser Annahme könnte man übrigens nicht bestreiten, dass es bei Einzelreferaten weiterhin zu Schwierigkeiten käme.

Informatikunterricht in der 6. Klasse? Habe ich noch nie gehört. Zumal man an Word und Powerpoint auch nicht viel erklären muss, oder?

Ich gehe in Bayern zur Schule und bei uns findet der Informatikunterricht in eben jenen Schuljahren statt, wobei er in das Fach „Natur und Technik“ als einstündiger Unterricht eingebettet ist. Ich gebe dir insofern Recht, dass manche Funktionen von Word oder auch Powerpoint sich von selbst erklären, aber ich bin mir auch sicher, dass jemand, der Jahre lang nicht mit dem Computer gearbeitet hat, weil in der Schule darauf verzichtet wurde, Schwierigkeiten mit dem Setzen von Einzügen oder verschiedenen Effekten hätte, was bei einer Präsentation und einem Handout für die Universität unter Umständen doch sehr nachteilig sein könnte. Auch das Internet kann mitunter große Startschwierigkeiten bereiten, wenn man sich nur sehr selten damit beschäftigt hat.

Selbst, wenn jemand, was die Funktionsweisen betrifft, keine Schwierigkeiten hat, wird er doch in seiner Anfangsphase deutlich langsamer arbeiten, als seine Mit-Studenten oder Kollegen, die mit dem Computer aufgewachsen sind. Das fängt damit an, dass die Orientierung auf der Benutzeroberfläche länger dauert und hört damit auf, dass das Tippen auf der Computertastatur bei Ungeübten schon einmal eine halbe Ewigkeit dauern kann. Selbst wenn ich es also schaffen sollte, mich in der Schule um die Computerarbeit zu Hause zu drücken, weil ich keinen PC habe, entstehen mir spätestens nach der Schule Nachteile daraus.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe auch bemerkt, dass Computer in der Bearbeitung von Schulaufgaben immer präsenter werden. Bei uns war es zumindest in den Grundschulklassen so, dass die Hausaufgaben nicht explizit am Computer erledigt werden mussten. Ab der siebten Klasse bekamen wir dann Informatikunterricht und die Bearbeitung der Hausaufgaben am PC wurde immer mehr präsent.

Dazu sei gesagt, dass ich eine Schule im Ausland besucht habe, das Schulsystem dort ist wieder deutlich anders als hier in Deutschland oder in Österreich oder der Schweiz.

Später wurden die Hausaufgaben, die man am PC fertigen konnte sowie Referate am PC bearbeitet. Das war für die Lehrer deutlich besser lesbar und der Schüler hatte auch den besseren Überblick. Auf der Berufsschule, wo ich aktuell bin, ist ein PC Pflicht, aber das liegt auch daran, dass ich eine Ausbildung im IT-Bereich mache.

Dass viele sozial schwache Familien sich keinen PC leisten können, benachteiligt natürlich in einem gewissen Sinne die schulischen Leistungen der Kinder. Jedoch kann man gegebenenfalls beim Arbeitsamt ein Darlehen für einen PC beantragen, weil ein PC auch bei der Jobsuche förderlicher sein kann. Ob das Darlehen dann angenommen wird, liegt immer noch in der Hand des Sachbearbeiters. Aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass so was möglich ist.

Aussagen von Lehrern, wie von einem Vorposter geschildert, habe ich auch mehrfach miterlebt. Ich hatte bis zu einem gewissen Lebensalter auch keinen PC und ans Internet durfte ich auch nicht. Ich musste meine Hausaufgaben somit des Öfteren am Rechner in der Bibliothek bearbeiten, die jedoch auch nicht immer wegen Nachmittagskursen zur Verfügung stand.

Ich finde, die Lehrer sollten es akzeptieren, dass nun mal nicht jeder einen Rechner zu Hause stehen hat. Daher sollten handschriftliche Arbeiten genauso bewertet werden wie am Rechner erstellte. Zumindest bei leichteren Hausaufgaben.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12589 » Talkpoints: 11,66 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich spreche mich nicht gegen die Entwicklung mit Computern aus. Das halte auch ich für wichtig. Nur ich finde es nicht gut, dass die Schule vordiktieren, was man haben muss und was nicht. Oder es als Selbstverständlichkeit sehen. Und hier wird zum Teil auch mit einer Selbstverständlichkeit gepostet wird, dass Computer und Internet ja nicht die Welt kosten. Und für manche Menschen ist das immer noch ein Vermögen. Und ich finde es auch nicht gut, dann halt zu sagen, dann geh in ein Internet Cafe oder zu Freuden. Ich persönlich würde nicht jeden an meinen Computer lassen. Und manche Kinder nutzen sicherlich auch die Computer ihrer Eltern und sollen dann andere Kinder da ran lassen?

Zu den Referaten. Wie gesagt, ich habe die Realschule vor über 20 Jahren abgeschlossen. Ich habe während meiner Realschulzeit ziemlich viel Referate geschrieben. Zehn waren es mindestens. Wir waren da aber nicht gebunden, in welcher Form wir sie abgeben oder wie unser Script aussieht. Ich hatte die Möglichkeit einer Schreibmaschine. Auch wenn ich nie einen Schreibmaschinenkurs besucht hatte, konnte ich einigermaßen tippen. Und ich habe einen Teil oft abgetippt, weil ich es einfacher im Handling fand beim Vortragen. Aber gemusst hätte ich das nie.

Zu dem an öffentliche Computer gehen. Ich weiß gar nicht wie viele Computer unsere Bücherei hat. Aber so viele können es nicht sein. Und die werden dann ja nicht nur von Schülern benutzt. Und in Internet Cafes- ganz ehrlich? Zum Hausaufgaben machen wäre es mir da zu laut. Ich suche gelegentlich mal ein Internet Cafe auf, wenn mein Computer mal nicht mehr will und ich finde es da sehr unruhig.

Das man Kinder nun benachteiligt, die halt die Möglichkeiten nicht haben, finde ich halt generell nicht in Ordnung. Zu meiner Zeit war das mit dem Fernseher ähnlich. Es gab Schüler, die entweder keinen Fernseher hatten oder kein sich im Fernsehen nichts ansehen durften. Klar konnten die mal nicht mitreden. Klar gab es auch mal Aufgaben ala schaut euch das oder das mal an. Aber da sagte auch kein Lehrer was, wenn das nicht gemacht werden konnte. In manchen Fällen suchte man dann andere Möglichkeiten, wie halt aufnehmen und dann allen zeigen oder ähnliches.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Also das mit den Gruppenarbeiten hast du wohl falsch verstanden. So sollte eine Gruppenarbeit nicht laufen. Man sollte sich ZUSAMMEN hinsetzen und das Referat GEMEINSAM erarbeiten und das Handout auch ZUSAMMEN erstellen. Nicht einer erstellt das Handout, weil der andere keinen PC hat. BEIDE setzen sich hin, erarbeiten gemeinsam das Referat und das Handout und teilen dann auf, wer was sagt.

Dann ist es weder ein Problem, dass jemand keinen Computer hat, denn die Gruppen kann der Lehrer ja so einteilen, dass in jeder Gruppe einer zur Verfügung steht. Es ist auch kein Problem, dass du nichts über die Zuverlässigkeit der Anderen weißt, weil du ja selbst daneben sitzt, während das Handouot getippt wird.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



@pepsi-light: Ja, so sind Gruppenarbeiten bei uns eventuell in der fünften Klasse noch gelaufen, wenn ein fünfminütiges Referat über ein Thema gehalten werden sollte. Dann hat man sich noch bei einem Mitschüler zu Hause getroffen, ist das Thema zusammen durchgegangen und im besten Falle hat ein Elternteil noch einen Blick darauf geworfen. In den höheren Klassenstufen läuft eine Gruppenarbeit aber nur noch so ab, dass ein Thema in verschiedene Teile aufgeteilt wird und jeder dann für sich einen Teil erarbeitet, was sich sowohl auf den Vortrag, als auch auf das Handout bezieht. Das ist auch deswegen sinnvoll, weil die Themen oftmals schon sehr speziell sind und viel recherchiert werden muss, da ist es sinnvoller, der Recherche-Aufwand wird durch zwei geteilt.

Das ist übrigens keine von unserem Jahrgang selbst kreierte Form der Gruppenarbeit, sondern unsere Lehrer raten uns sogar oft, wie wir das Thema einer Gruppenarbeit am besten aufteilen können. Sie teilen uns sogar mit, dass sie diese Form des Arbeitens bevorzugen, weil es in vielen Gruppenarbeiten an der Universität ähnlich ablaufen wird und sie uns darauf vorbereiten möchten. Dass man sich zusammensetzt und das Thema gemeinsam erarbeitet, hat es schon seit Jahren nicht mehr gegeben (vielleicht auch, weil wir alle weit auseinanderwohnen), was ich auch von vielen Schülern an anderen Schulen so bestätigen kann, wobei wir wieder beim alten Problem wären, dass derjenige ohne Computer einen sehr schwierigen Stand in der Gruppe hat.

@LittleSister: Ich verstehe deinen Einwand und hoffe, hier nicht falsch verstanden worden zu sein. Mir stößt es auch bitter auf, wenn teure Geräte als Grundvoraussetzung gelten und man benachteiligt wird, wenn man diese nicht besitzt, ich wüsste jetzt aber auf die Schnelle auch nicht, wie dies zu beheben wäre, zumal ich es weiterhin für wichtig halte, dass die Kinder und Jugendlichen ausreichend an Computern arbeiten. Die Computerarbeit gänzlich in die Schule, wo Rechner zur Verfügung stehen, zu verschieben, wäre vielleicht ein Ansatz, ich befürchte aber, dass bei den gedrängten Lehrplänen nicht mehr allzu viel Zeit dafür sein wird. Wir werden jetzt in der Oberstufe fast ausschließlich mit Frontalunterricht versorgt, weil für andere Formen wegen des Lehrplans kaum mehr Zeit ist, da kann man sich dann ausrechnen, wie viel Raum dafür bleibt, die Schüler regelmäßig in der Unterrichtszeit etwas im Internet recherchieren zu lassen, wobei das sicher auch zum Teil eine Frage nach dem guten Willen des Lehrers ist.

Wie gesagt, ich will gar nicht darüber diskutieren, dass es ein Stück weit ungerecht ist, Kinder wegen eines fehlenden, technischen Geräts zu benachteiligen, zumal es ja neben den finanziell Benachteiligten auch immer noch Eltern gibt, die einen Computer auch aus Überzeugung nicht anschaffen, weil sie der Meinung sind, keinen zu benötigen. Ich frage mich eben nur, wie es möglich ist, Kinder im Rahmen der Schule den nachhaltigen und dauerhaften Umgang mit dem Computer zu vermitteln, ohne dabei jemanden zu benachteiligen. LittleSisters Beispiel mit dem Fernseher gefällt mir gut, dieses Problem war aber meiner Ansicht nach deutlich einfacher zu lösen, weil jeder, dem man in einer Unterrichtsstunde hin und wieder ein Video vorsetzt, etwas damit anfangen kann. während jeder fernsehen kann, den man vor die Kiste setzt, muss die Arbeit am Computer erst erlernt werden.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hey :)

Ja. Wenns nur die Sache mit den schlechteren Noten wäre. Familien ohne Internetzugang wird es schwerfallen ihren Kindern eine Möglichkeit zu bieten "ordentlich" ihre Referate; Hausaufgaben anfertigen zu können, denn dafür wird heute von den Schulen häufig vorrausgesetzt, dass man in der Lage ist im Internet zu recherchieren. Wir haben Zuhause einen Computer mit Internetzugang, aber ohne wärst du heut zu Tage wirklich aufgeschmissen. Allerdings glaube ich, dass es im sogar im Hartz 4 Satz mitlerweile dazugehört den Bedürftigen einen PC + Internetzugang zu erstatten, um ihnen ein "Minimum an Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben" zu ermöglichen.
Kann aber auch sein, dass ich mich da irre.

mfg
Aldi

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» daaldi91 » Beiträge: 389 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Allerdings glaube ich, dass es im sogar im Hartz 4 Satz mitlerweile dazugehört den Bedürftigen einen PC + Internetzugang zu erstatten, um ihnen ein "Minimum an Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben" zu ermöglichen.
Kann aber auch sein, dass ich mich da irre.

Im monatlichen Budget ist Internet zwar aufgeführt. Aber da sind ein paar Euro für vorgesehen. Wenn man die paar Euro also jeden Monat ansparen würde, könnte man sich eventuell in einem Jahr, eher später, von dem Geld einen Computer kaufen. Die laufenden Kosten, wie halt die Internetgebühren sind aus dem Hartz 4 Satz vielleicht noch zu bewältigen. Aber nicht die Anschaffung eines Computers. Wobei halt da auch noch Forderungen der Schulen kommen, wie halt nach einem Drucker oder speziellen Programmen. Angefangen bei Windows ( ein einfacher Computer würde auch mit dem kostenlosen Linux laufen) oder auch Word, oder spezieller das Office- Paket ( auch hier gibt es kostenlose, sehr gute Alternativen). Oder wie hier auch jemand erwähnte, es werden mittlerweile auch spezielle Formatierungen gewünscht. Es ist also nicht möglich, halt einfach die Schriftgröße zu verkleiner, um halt mehr auf ein Blatt Papier zu bekommen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


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