Vom Besuch mitgebrachte Dinge anbieten?

Ich weiß, der Titel ist komisch gewählt, aber ich wusste nicht, wie ich es besser ausdrücken sollte. Ich hatte vor einigen Tagen ein Gespräch mit meiner Freundin. Sie wohnt in meiner alten Heimat und hatte einen Adventskaffee mit Bekannten und Freunden. Viele der Leute brachten Süßigkeiten, wie selbstgebackene Kekse, Pralinen oder Wein mit. Meine Freundin hat dieses Adventskaffeetrinken ja geplant und deswegen auch genügend Gebäck und Süßigkeiten auf dem Tisch stehen. Die mitgebrachten Sachen hat sie demnach geschlossen gelassen und zur Seite gestellt.

Eine der Bekannten muss sich wohl am Ende des Kaffeetrinkens, bei der Verabschiedung aufgeregt haben, dass sie ja die mitgebrachten Sachen nur nicht angeboten hat, damit sie diese selber essen kann. Meine Freundin hat darüber gar nicht nachgedacht während die Leute dagewesen sind, weil sie ja genügend Sachen auf dem Tisch hatte. Auf einmal haben sich dann auch andere aus dem Kaffeekränzchen angeschlossen und gemeint "Wir bringen noch mal was mit. Das wird ja doch nicht angeboten hier". Meine Freundin fühlte sich richtig schlecht und sie hat beschlossen, dass es das letzte Adventskaffeekränzchen war, dass sie gemacht hat.

Ich habe versucht meine Freundin zu beruhigen. Denn ich finde, dass meine Freundin durchaus das Recht dazu hatte die mitgebrachten Dinge auch zur Seite zu legen. Sie hat den Kaffeetisch liebevoll gedeckt und Kuchen, Kekse und Süßigkeiten bereitgestellt. Die mitgebrachten Sachen wären sowieso zu viel gewesen.

Ich persönlich würde solche "Mitbringsel" als Anerkennung für die Gastgeberin sehen und als Geschenk für die Gastgeberin, was sie dann irgendwann mal ganz alleine vernaschen kann. Aber ich würde das nicht als Zwang sehen, dass ich dass, was ich doch eigentlich geschenkt bekomme auch wieder anbieten muss. Meine Freundin hat keine Lust mehr auf die mitgebrachten Sachen und ist drauf und dran sie weiterzuverschenken. Sie ist enttäuscht, dass der eigentlich so gelungene Nachmittag so ausgeartet ist.

Wie sehr ihr das? Muss man die, von den Gästen mitgebrachten Sachen, wirklich noch an dem Nachmittag anbieten? Sollte man die Sachen wirklich zusätzlich zu den schon auf dem Tisch platzierten Dinge stellen? Oder seht ihr die mitgebrachten Sachen als Geschenk für die Gastgeberin? Würdet ihr selber die Dinge anbieten oder zur Seite stellen? Wie würdet ihr als Gast reagieren, wenn eure mitgebrachten Sachen nicht angeboten werden oder wie würdet ihr reagieren, wenn sie angeboten werden? Ich weiß nicht, aber ich denke, dass ich vielleicht sogar ein wenig enttäuscht wäre, wenn meine mitgebrachten Sachen, die ich als Geschenk für die Gastgeberin sehe, dann der Allgemeinheit angeboten werden.

Heikle Sache, denke ich. Kommt immer darauf an, wer halt was dachte und wer halt warum so oder so handelte.

Ich kenne zwei Varianten. Einmal halt das speziell für die Gastgeber was mitbringen. Dann wäre ich als Besucherin auch enttäuscht, wenn die Gäste es futtern. Denn ich habe es ja bewusst für die Gastgeberin mitgebracht. Dann sage ich das aber auch dazu. So in der Art, das hier ist für dich ganz alleine, pack es lieber weg, bevor die anderen es essen.

Die zweite Variante ist halt das generelle was mitbringen. Ich bringe durchaus auch mal was mit und gehe dann an sich auch davon aus, dass es für alle auf den Tisch gestellt wird. Ich würde mir wahrscheinlich aber auch nicht viel dabei denken, wenn die Gastgeberin es wegpacken würde.

Ganz generell scheint es da nur an der Kommunikation gefehlt zu haben. Da ja scheinbar alle Gäste was mitgebracht haben, gingen die eventuell davon aus, dass das gewünscht ist? Also das jeder was zum gemeinsamen Adventskaffee mitbringt? Dann wäre ich wohl auch enttäuscht gewesen. Und ansonsten käme es wohl noch darauf an, was die Gastgeberin auf dem Tisch hatte. Ich kenne auch so Leute, die halt zu Feiern einladen, das Billigste vom Billigen präsentieren und die teuren Gastgeschenke weg schließen. Also von vorne herein damit rechnen, dass man quasi was Billiges gegen was Teures tauscht. ( Und nein das heißt nicht, dass ich dass deiner Bekannten unterstelle).

Ich finde das völlig Ok was deine Freundin gemacht hat, ich denke ich hätte auch so gehandelt und weiß nicht wo das "Problem" der anderen Damen nun ist. Ich bin so aufgewachsen mit dem Wissen/ Glauben ( was auch immer), dass es sich gehört seinem Gastgeber- was in diesem Fall ja deine Freundin war- etwas mitzubringen, ganz egal ob das nun auf dem Tisch oder im Glas landet oder nicht. Für mich ist das einfach eine Sache von Manieren.

Es gehört sich einfach dem Gastgeber was mitzubringen. Wenn es denn nun ein Stück Seife gewesen wäre, hätte man das dann auch sofort ins Badezimmer legen sollen? Finde also die Reaktion der Dame etwas überzogen, anstelle das man sich freut das man einen liebevoll gedeckten Tisch hat und man sich gemütlich hinsetzten kann und erzählen kann bekommt man quasi noch einen Arschtritt, das finde ich absolut nicht gut. Deine Freundin muss sich also keinesfall schlecht fühlen.

Irgendwo zeigt mir das, das sich die Bekannten deiner Freundin sicher nicht so die Mühe gemacht hätten sondern anstelle von eigenen Ideen die mitgebrachten Sachen auf den Tisch gestellt hätten. Das zeigt mir dann wiederum das es nicht so liebevoll organisiert gewesen wäre. Egal, was andere sagen ich finde dein Freundin hat richtig gehandelt!

@LittleSister: An allen 4 Sonntagen macht einer der Frauen ein Adventsessen zuhause. Meine Freundin war am 1. Advent die erste, die das Adventskaffeetrinken gemacht hat. Es hat zwar jeder was mitgebracht, aber eigentlich nicht so viel, dass alle davon satt geworden wären. Die eine hat Kekse mitgebracht, die eine hat Pralinen mitgebracht. Eine hat eine Flasche Wein mitgebracht und wieder eine andere Frau hat einen Strauß Blumen mitgebracht. Eine andere Frau hat einen Kerzenständer mitgebracht, der weihnachtslich dekoriert war und eine Frau hat einen selbstgebackenen kleinen Stollen mitgebracht.

Die Mitbringsel sahen auch nicht so aus, als wenn wirklich alle was davon haben sollten. sonst hätte wohl kaum jemand Blumen mitgebracht oder einen Kerzenständer. Die Sachen waren definitiv nicht für die Allgemeinheit bestimmt, weil meine Freundin auch alles vorbereitet hatte.

Oha. Was ist DAS denn?! Ich hätte das, was mir meine Kolleginnen mitgebracht hätten, auch nicht einfach mitserviert. Wenn sie es unbedingt selber essen wollen hätten sie es gleich behalten können... so ein Verhalten finde ich absolut takt- und respektlos, unpassend und unhöflich. So jemanden würde ich definitiv nicht mehr einladen.

Ich selbst hätte die mitgebrachten Sachen auch nicht gleich serviert, wenn sowas mit meinen eigenen Geschenken gemacht werden würde, würde ich mich sogar beleidigt fühlen... deine Freundin hat absolut richtig gehandelt, ich hätte es genauso getan.

Also ich persönlich lege die Sachen, die mir mitgebracht werden immer auf die Seite und sehe es eigentlich als Geschenk für den Gastgeber. Denn normalerweise habe ich eh immer alles schon her gerichtet. Es sei denn, das der Besuch unangemeldet kommt und ich nichts zu Hause habe, dann nehme ich die Sachen her die der Besuch mitgebracht hat. Bei mir hat sich zum Glück noch nie jemand darüber beschwert und eigentlich sehen meine Bekannten das alles so wie ich.

Ehrlichgesagt finde ich das vom Besuch seltsam dass sie sich darüber beschweren dass man die Sachen nur selber essen möchte. Für mich wäre es in diesem Fall vermutlich aus der letzte Adventkaffee gewesen.

Ich bin auch nicht der Meinung, dass man vom Besuch mitgebrachte Dinge unbedingt auch anbieten muss. Wenn man sich doch selber schon so viel Mühe gemacht hat dann ist es doch auch einfach zu viel. Allerdings sollte man schon unterscheiden, ob es sich nun um ein Geschenk handelt oder ob der Besuch sich wirklich am Essen beteiligen wollte. Wenn es sich dann wirklich um letzteres handelt dann sollte man doch darüber nachdenken, die Dinge auch anzubieten. Immerhin wurden sie ja für diesen Zweck mitgebracht und nicht damit der Gastgeber sie am nächsten Tag alleine isst.

Allerdings sieht man das denn Dingen ja meistens auch an. Außerdem kann man doch einfach im Voraus klären dass niemand etwas mitbringen braucht. Dann würde es auch gar nicht zu so einem Missverständnis kommen und alle können gelöst das Kaffee-trinken genießen.

Solche Probleme muss man haben - und wenn nicht, dann sucht man sich welche. Ich kann ehrlich gesagt gar nicht verstehen, wie aus einer solchen Situation her eine solche Misstimmung entwickeln konnte. Beide Sichtweisen haben sicher (mehr oder weniger ausgeprägt) ihre Daseinsberechtigung, allerdings sollte man doch eigentlich erwarten können, dass erwachsene Menschen ein bisschen besser mit solchen Situationen umgehen können.

Grundsätzlich kann ich nachvollziehen, dass die anderen Bekannten die leckeren Plätzchen und das andere Backwerk der anderen Besucher auch probieren wollten. Allerdings finde ich es schon ein wenig unverschämt, wenn jemand der Meinung ist, dass seine Sachen auch unbedingt der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden müssen. Dieses Treffen war ja offensichtlich nicht als Mitbring-Party konzipiert, wo eben jeder etwas für das gemeinsame Essen mitbringt. Das sieht man ja auch daran, dass eben nicht jeder etwas für das Essen mitgebracht hat, sondern auch Geschenke gezielt für die Gastgeberin dabei waren (zum Beispiel die Blumen). Ich finde es daher nicht verkehrt, diese Geschenke auch als kleine Aufmerksamkeit für einen selbst (also für deine Freundin) zu betrachten und diese erst einmal wegzustellen. Auf der anderen Seite hätte ich die Sachen vermutlich direkt probieren wollen und hätte sie dann vielleicht doch auch zusätzlich auf den Tisch gestellt - aber eben nur, weil ich eine große Auswahl toll finde und sicher neugierig auf die mitgebrachten Plätzchen wäre. Ich bin nicht der Meinung, dass man das unbedingt tun muss oder dass es sich so gehört - auf keinen Fall.

Dass deine Freundin nun regelrecht aufgebracht ist und die Sachen sogar verschenken will, finde ich ein bisschen übertrieben. Auch die Idee, dass sie kein weiteres Treffen dieser Art ausrichten will, sollte sie sich lieber noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Letztendlich ist es eine Lappalie, die man durch Kommunikation beheben sollte. Leider ist das nicht mit allen Leuten möglich, aber in dem Fall würde ich mir eher Gedanken um meinen Freundes- beziehungsweise Bekanntenkreis machen und nicht um solche Geschichten an sich. Wenn sich jemand so engstirnig und kleinkariert präsentiert, dass es ihn sogar schon verletzt, dass die eigenen Kekse nicht mit auf den Tisch gestellt wurden, hätte ich auf solche Leute keine Lust. Das ist mal wieder ein typischer Fall von "viel Lärm um nichts".

Wie schon erwähnt wurde, waren die Sachen eher für die Gastgeberin, daher denke ich mir, dass es in Ordnung ist, wenn sie die Sachen nicht auf den Tisch gegeben hat. Natürlich wäre ich auch beleidigt, wenn mir dann jemand unterstellen würde, dass ich die mitgebrachten Sachen nicht auf den Tisch gelegt habe. Außerdem war ja genug da, was für die Allgemeinheit gedacht war. Ich würde mich an ihrer Stelle gar nicht aufregen, denn das ist es nicht Wert.

Wie ich verstanden habe, ist jetzt am Sonntag noch so ein Treffen bei einer anderen Dame, da würde ich schauen, ob diese die Sachen die sie bekommt auch auf den Tisch dazu stellt, oder nicht. Würde danach eventuell mit den Damen sprechen, falls sie das Thema ansprechen sollten. Aber ein schlechtes Gewissen, dass ich die Sachen nicht dazugelegt habe, würde ich nicht haben.

Ich kenne es so, dass man jemandem eine Kleinigkeit mitbringen kann, wenn man bei ihm zu Besuch eingeladen ist. Das muss aber nichts zwangsläufig der Fall sein und wenn man bei jemandem nur zu Kaffee und Kuchen eingeladen ist, wäre es irgendwie auch übertrieben, selbst so große Geschenke wie einen Kuchen mitzubringen. Wenn man beispielsweise jedoch zu einem Abendessen eingeladen ist, dann kann man durchaus eine Flasche Wein oder eine andere Kleinigkeit mitbringen, wobei das jedoch auch nicht unbedingt sein muss. Es ist zwar sehr nett, wobei ich nicht finde, dass das auf jeden Fall und immer sein muss.

Wenn ich jemanden zu mir einlade und eine Kleinigkeit zum Essen oder zum Trinken von ihm bekomme, dann bedanke ich mich auf jeden Fall sehr ausführlich und lege die Sachen dann auf die Seite. Immerhin schaue ich immer, dass genügend zu essen und zu trinken auf dem Tisch steht und ich würde es dann als unnötig empfinden, die geschenkten Sachen dann auch noch auf dem Tisch zu verteilen. Vor allem dann, wenn noch andere Gäste da wären, würde ich sogar meinen, dass es sehr unhöflich ist, die geschenkten Sachen einfach so auf den Tisch zu stellen. Immerhin würde ich annehmen, die geschenkten Sachen wären nur für mich alleine und ich könnte mir gut vorstellen, dass die Gäste es nicht so positiv auffassen würden, wenn ich diese dann unter allen Leuten verteilen würde.

Wenn ich jemandem etwas schenke, dann versuche ich auf keinen Fall, selbst etwas davon zu haben. Immerhin bedeutet ein Geschenk ja auch, dass man keine Gegenleistung erwartet und dass der Beschenkte damit machen kann, was er möchte. Von daher finde ich es sehr unverschämt und dreist von den Frauen, dass sie so einen Aufstand wagen, nur weil sie selbst etwas von ihren Geschenken gegessen hätten. In so einem Fall würde ich den Damen auf jeden Fall wieder ihre Geschenke in die Hand drücken und meinen, dass sie jetzt selbst alles aufessen könnten, wenn ihnen das nicht gereicht hätte, was ich auf den Tisch gebracht hätte. Dabei wäre ich ehrlich gesagt auch richtig sauer und ich hätte da auch keine Lust darauf, noch etwas mit den Leuten zu tun zu haben.