Man traut sich wieder krank zu sein
Es hieß ja mal, dass die Beschäftigten in Unternehmen, sich nicht trauen sich krank zu melden. In meiner Firma ist das ganz anders. Da scheint ein entscheidender Wandel stattgefunden zu haben. Viele meiner Kollegen sind derzeit dauerkrank. Am schlimmsten ist es mit meiner direkten Kollegin. Die ist nun wirklich ständig krank und ich muss nun ihre Arbeit mitmachen. Habt ihr auch einen solchen Wechsel miterlebt bei euch? Mir scheint als habe sich da etwas geändert in der Einstellung der Mitarbeiter und man schreitet wieder viel schneller zur Krankmeldung.
Bei uns in der Firma kann ich diesen Trend eigentlich nicht bestätigen. Kann aber auch daran liegen, dass das Verhältnis unter den Kollegen sehr familiär ist und man gerne zur Arbeit kommt. In diesem Jahr war lediglich der Chef mal für ein paar Tage krank. Wobei ich mal behaupten will, dass er als Chef hier nicht simuliert hat.
Ich kann mir vorstellen, dass es eher eine Art Folge ist , eben resultierend aus dem ständigen Arbeiten bzw. Weiterarbeiten, obwohl man eigentlich krank ist und wirklich ins Bett gehört. Das macht einfach kein Körper auf Dauer mit. Somit kann es sein, dass die Leute, die da bei euch krank sind einfach völlig ausgebrannt sind und der Körper sich dann wirklich mit aller Macht seine Ruhephasen holt und die können dann auch mal länger dauern.
Sicher habe ich jetzt keine Ahnung, ob das bei der von dir beschriebenen Situation in eurer Firma, auch so zutrifft aber vorstellen könnte ich es mir so. Bei mir ist es aber auch so, dass kranke Mitarbeiter zu Hause bleiben aber ich finde das besser, denn ich habe wirklich keine Lust angesteckt zu werden. Da mach ich lieber ein bisschen mehr Arbeit für den anderen mit.
Ich habe auch das Gefühl, dass in meinem Betrieb ein recht hoher Krankenstand herrscht. Manche sind während eines halben Jahres bestimmt drei oder vier Mal krank gewesen, und auch wenn einer meiner Vorgesetzten darüber einmal geklagt hat, wurde zum Glück keinem bislang gekündigt. Ich kann mir vorstellen, dass einige Leute das irgendwann ausnutzen.
Ich kann nicht beobachten, dass da ein Wandel stattgefunden hat und Arbeitnehmer sich heute schneller krank schreiben lassen als noch vor einigen Monaten oder Jahren. Das kann man wohl auch schlecht an einzelnen Beobachtungen fest machen.
Viel eher kann ich das beobachten was Yazz schon beschrieben hat, dass man zunächst auch noch erkrankt am Arbeitsplatz erscheint um ja nicht in den Verdacht zu geraten, man könne ja krank feiern. Dass man dann mit einer verschleppten Erkrankung auf einmal richtig übel und lange arbeitsunfähig ist, ist ja fast zu erwarten. Gerade wenn der Mitarbeiter dann auch noch keinen wirklich Stellvertreter hat, fällt die Abwesenheit so richtig auf.
Bei meiner alten Firma war das sehr ähnlich, wie du es geschildert hast. Ständig macht jemand krank und es interessiert ihn auch nicht, wie die Leute dann mit der Arbeit fertig werden, weil sie nur an sich selber denken. Das schlimm ist, dass es in dem Fall mehrere machen. Dann steht man fast alleine da und kann sehen wie man die ganze Arbeit erledigt bekommt. Spricht man die jeweilige Person darauf an wird gleich drauf losgezickt und geschimpft. Eine vernünftige Lösung ist hier nicht in Sicht. Ich glaube es liegt einfach daran, dass die Leute sich zu sicher in ihrem Job fühlen. Diese Leute haben ihr ganzes Leben dort gearbeitet und nutzen diese Sicherheit schamlos aus. Sie kennen es nicht den Arbeitsplatz alle paar Jahre zu wechseln. Würden sie das kennen oder verstehen, dann würden sie ihre Arbeit auch mit ganz anderen Augen sehen.
Ich habe gehört, dass es in größeren Firmen wohl eher üblich ist, dass die Leute da öfter mal krank feiern. Also in Firmen, die Tarifgebunden sind und wo man den Leuten eben nicht so schnell kündigen kann. Ich weiß, dass in der Firma, in der mein Ex-Freund arbeitet, es Gang und Gäbe ist, dass einige Türken, die dort arbeiten, jedes Jahr einmal ihre 6 Wochen "herunterreißen", wie man so schön sagt.
Bei uns arbeiten 10 Leute und die Krankheitsrate ist sehr niedrig. Denn wenn mal einer fehlt, macht sich das schon bemerkbar. Gerade bei uns im Büro, wir sind zu zweit und haben gerade richtig viel zu tun. Wenn da eine von uns ausfallen würde, wüsste die andere wohl nicht, was sie zuerst machen soll. Deshalb halte ich es so, dass ich wirklich nur zum Arzt gehe, wenn ich Fieber habe und es mir richtig schlecht geht. Denn ich möchte auch nicht mit der ganzen Arbeit alleine hier sitzen.
Ich war auch mal so ein Mensch, der immer arbeiten ging, egal wie krank ich war. Ich hatte immer den Spruch im Kopf: Solange du laufen kannst, kannst du auch arbeiten gehen, jedoch stimmt dieser Spruch keinesfalls, denn es kann einem so miserabel gehen und man kann immer noch laufen, gehört aber dringendst ins Bett. Wenn ich krank bin, dann bin ich krank und das ist meist dann, wenn ich keine Stimme mehr habe, ich Kopf- und Gliederschmerzen habe und wirklich nichts mehr geht. Bei Erkältung oder so gehen ich natürlich arbeiten.
Ich war in meiner jetzigen Firma bislang nur 1x 1 Woche krank und das nur, weil die Heizung nicht funktionierte und ich im eiskalten arbeitete. Sonst wäre dies wohl auch nicht passiert.
Wenn man krank ist und ins Bett gehört, sollte man auch zuhause bleiben, denn es bringt weder dir noch dem AG etwas, wenn du krank auf der Arbeit erscheinst und dich auf der Arbeit quälst mit der Hoffnung, das der Tag bald vorbei ist und man wieder ins Bett kann. Dann doch lieber einige Tage zuhause bleiben und sich auskurieren als Tage/Wochenlang auf der Arbeit krank. Dadurch leidet ja auch meist die Arbeit, denn man kann keine 100% geben, wenn man krank auf der Arbeit erscheint und sich damit quält. Man sollte sich schon zuhause auskurieren um einem Rückfall vorzubeugen. AG sehen es zu dem auch nicht unbedingt gerne, wenn man total krank auf die Arbeit kommt. Gerade in bestimmten Branchen, sollte man davon Abstand halten und lieber krank zuhause im Bett verbringen, u.a. Tätigkeiten mit regem Kundenkontakt und Lebensmitteln wie die Bäckerei, Metzgerei, gesundheitlichen Bereich wie in Kliniken usw.
Ich denke jedoch, das mit dem "Krank-machen" liegt auch an einem selbst, ob man gerne auf die Arbeit geht oder schon mit Bauchschmerzen morgens auf wacht, weil man einfach keine Lust, Motivation oder anderes hat. Man nimmt sich doch als AN eher einen Krankenschein, wenn einem die Arbeit keinen Spaß macht und man dazu noch krank ist, als wenn man krank ist und einem die Arbeit sonst Spaß macht und man sonst auch gerne zur Arbeit kommt. Habe ich bei einigen Kollegen schon miterlebt, das sie krank machten und man dann hinterher ein Kommentar mitbekam wie: Hatte sowieso keine Lust an diesen Tagen zu arbeiten, da kam es mir gerade recht, das ich krank wurde.
Ich persönlich habe eine recht lange Arbeitswoche, von denen ich mindestens sechs Tage die Woche sehr früh aus den Federn muss. Natürlich ist es schon mal der Fall, dass ich keine Lust habe, zu arbeiten, aber ich denke mir halt, dass Lust und Krankheit wirklich zwei unterschiedliche Dinge sind und somit quäle ich mich aus dem Bett. Von meinem Vorgesetzten habe ich aber schon erfahren, dass es gern mal Leute gibt, die zum Wochenende hin krank werden, sprich am Freitag und Samstag dann mal krank werden. Da es sich hierbei angeblich immer um die gleichen Personen handelt, ist man in der Führungsetage, sofern ich dies so nennen kann, vorsichtiger geworden. Ich selbst versuche mich am Vortag immer auszukurieren und wenn es nicht gelingt, sage ich halt Bescheid und quäle mich dann doch durch die Tour. Wenn man sowieso nur zwei, drei Stunden am Tag arbeitet, ist es dann etwas anderes.
Jedoch muss ich gestehen, dass ich durchaus Arbeitsstellen hatte, zu denen ich auch krank zur Arbeit gegangen bin und das hatte auch etwas mir Rücksichtnahme auf die Kollegen zu tun gehabt. Ich wollte halt nicht, dass sie meine Arbeit mitarbeiten müssen, aber letztendlich hat man mich nach Hause geschickt, weil ich wirklich nur noch neben mir stand und nichts auf die Reihe bekommen habe. Seitdem wäge ich auch ab, ob es wirklich Sinn macht, zur Arbeit zu gehen oder nicht - bei ansteckenden Krankheiten, wenn man gemeinsam mit Kollegen oder mit anderen Leuten zu tun hat- ist es für mich logisch, zu Hause zu bleiben. Immerhin reduziert man so die Ansteckungsgefahr trotz aller Hygienevorschriften. Ich bin aber im Moment eher allein unterwegs und somit ist die Ansteckungsgefahr schon recht gering.
Mein Lebensgefährte ist jemand, der sich ebenfalls krank zur Arbeit schleppt. Wenn es hochkommt, bleibt er im Jahr vielleicht mal zwei Tage zu Hause, weil er sehr starke Kopfschmerzen oder Migräne hat und auch keine Konzentration an Tage legen kann. Aber bei einem Husten oder dergleichen geht es dennoch zur Arbeit - hier ist es jedoch auch schon vorgekommen, dass man ihn dann doch zum Arzt beziehungsweise nach Hause geschickt hat. Er arbeitet selbst auch nur in einem kleineren Unternehmen, aber das macht bei ihm nichts aus - kaum ein Arbeitgeber sieht es wirklich gern, wenn der Arbeitnehmer arbeitsunfähig ist. Aber was soll man tun? Ich finde es auch wichtig, dass man sich da kein schlechtes Gewissen einreden lassen soll, wie manche Leute es gern versuchen, wenn man selbst nur wenige Tage im Jahr aufgrund von Krankheit fehlt.
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