Ist ein großer Freundeskreis wirklich so toll?

vom 01.12.2010, 22:53 Uhr

Früher dachte ich immer, dass ich lieber einen großen Freundeskreis haben will, als einen kleinen. Doch jetzt wo ich einen so großen Freundeskreis habe, muss ich sagen, dass nicht immer alles so toll ist, wie es von außen vielleicht aussehen mag.

Das gute an der Sache ist, dass man immer Freunde um sich hat, die einem helfen oder zuhören, wenn man etwas auf dem Herzen hat. Es gibt immer jemanden, der Zeit hat. Es ist immer schön zu wissen, dass man nicht alleine ist.

Andererseits passieren leider nicht immer nur gute Dinge, wenn man viele Leute kennt, sondern auch sehr schlecht. Ein Freund von mir ist letztes Jahr in einem Autounfall umgekommen. Eine andere Freundin hat Krebs bekommen und leidet sehr unter der Chemotherapie.

Was denkt ihr über einen großen Freundeskreis? Ist es vielleicht manchmal doch besser nur einen kleinen Freundeskreis zu haben?

» Fettrick » Beiträge: 70 » Talkpoints: 41,90 »



Viele verwechseln einen großen Bekanntenkreis mit einem großen Freundeskreis. Ich habe keinen großen Freundeskreis, aber dafür einen sehr großen Bekanntenkreis. Meine Freunde kann ich gut zählen. Aber meine guten Bekannten sind sehr viele. Deswegen kann ich nur sagen, dass es sehr schön ist, einen kleinen überschaulichen Freundeskreis zu haben auf den man sich immer verlassen kann.

Als ich jung war habe ich auch geglaubt, dass es wichtig ist möglichst viele Freunde zu haben. In der Not hat man aber dann gemerkt, wer Freund ist und wer nicht und von diesem großen Freundeskreis ist der kleine überschauliche Freundeskreis übrig geblieben. Alle anderen waren höchstens mal Bekannte, die sich Freunde genannt haben.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Meinst du tatsächlich Freunde oder sprichst du von Bekannten oder Kumpels. Denn Kumpels habe ich viele, aber richtige Freunde, die kann ich an einer Hand abzählen. Ich gehe aber einfach mal davon aus, dass du Freunde schreibst aber Kumpels bzw. Bekannte meinst.

Ich persönlich finde es nicht schlimm einen großen Bekanntenkreis zu haben. Natürlich muss so ein großer Kreis gepflegt werden, was sicherlich schwer ist weil man nicht immer für jeden Zeit hat. Jedoch bereichern Freunde und Bekannte das Leben und es wäre nur halb so interessant wenn sie nicht da wären.

» caain » Beiträge: 271 » Talkpoints: 35,48 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe Menschen mit großen Freundeskreisen immer für Angeber gehalten und leider hat sich meine Vermutung mit den Jahren auch nur bestätigt. Die meisten Jugendlichen heutzutage meinen, sie wären was besseres und cooleres, wenn sie möglichst viele Leute um sich herum haben und durch die Schule gehen können und alle fünf Sekunden mit jemandem Küsschen wechseln können.

Bei Facebook und Schüler VZ werden dann immer möglichst viele Leute ''geadded'', jeder der aus dem gleichen Ort kommt und den man schon mal gesehen hat, ist gleich ein guter Freund und dann fühlen sich diese Menschen toll, wenn sie Tausend Freunde im Forum haben und Hunderte in der Freizeit um sich herum. Ich fand das nie besonders erstrebenswert und auch mir ist aufgefallen, dass diese Menschen das oft nur tun, um sich bestätigt zu fühlen und sich gut zu fühlen.

Die meisten dieser Menschen kennen die wenigstens ihrer Freunde und oftmals gibt es dann doch nur ein oder zwei Personen, die wirklich für ihn da sind und ihn kennen. In der Hinsicht gebe ich Diamante recht, denn viele Menschen können Bekannte von Freunden gar nicht richtig unterscheiden.

Ich habe früher immer wenige, sehr gute Freunde gehabt und war damit auch glücklich. Mit der Zeit sind es dann natürlich mehr und mehr geworden, durch Orchester und Reisen habe ich viele Bekannte und versuche immer, die meisten auf Abstand zu halten und mich nur auch die Personen zu konzentrieren, die mir am sympathischsten vorkommen.

Ich gehe daher auch nicht auf Partys, auf die mich diese Leute einladen und versuche mich auf das Grüßen und kurze Gespräche zu beschränken, wenn ich sie treffe, aber das reicht vielen wohl schon, um mich als Freundin zu bezeichnen und mich ständig irgendwohin einzuladen. Ich empfinde das eher als störend und ziehe einen kleinen Freundeskreis auf jeden Fall vor.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Also ich habe einen sehr kleinen, überschaulichen Freundeskreis, und ich habe lange gebraucht um zu merken, dass mir wenige, sehr gute Freunde wichtiger sind als ein großer Haufen an "Freunden", wo ich oft gar nicht sicher bin, ob es wirklich Freunde sind.

Früher konnte ich das auch gar nicht so genau unterscheiden, wer nun Freund oder doch Bekannter ist. Im Laufe der Zeit sind aber einige Sachen im "Freundeskreis" vorgefallen, die mir gezeigt haben, dass doch nicht jeder Freund ist, den man dafür hält. Ich gehe also von vielen Leuten erstmal als Bekannte aus und werfe mit dem Wort Freundschaft eher vorsichtig um mich.

Ich finde es aber auch sehr schade, dass viele Leute soviel Wert auf einen großen "Freundes"kreis legen und man als Außenseiter oder uncool gilt, wenn man seine Freunde(!) an einer Hand abzählen kann.

Benutzeravatar

» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich weiß jetzt nicht, ob du Bekannte von Freunden trennst. Ich trenne hier schon, da für mich Freunde einen anderen Stellenwert haben als es Bekannte tun. Somit habe ich einen kleinen Freundeskreis, der nur Menschen beinhaltet, die mir sehr am Herzen liegen und zu denen ich ein besonderes Vertrauen habe.

Ich kenne sehr viele Leute, die meisten davon würde ich aber nur zu meinem Bekanntenkreis und nicht zu meinem Freundeskreis zählen. Ich bin auch eher für einen kleinen Freundeskreis, dafür aber dann mit auswählten Menschen. Denn ein Freund steht einem doch schon näher, als es ein Bekannter beispielsweise tut. Da teilt man andere Vertraulichkeiten, hat ein anderes Verhältnis und sagt vielleicht auch mehr, als man es mit einem Bekannten tun würde.

Benutzeravatar

» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich finde es gerade etwas erschreckend, dass du sagst, es ist schlecht einen großen Freundeskreis zu haben, weil man dann auch mehr Leid durchlebt und mitbekommt. Allerdings bist doch gerade du als Freund, der, der ihnen in solch schlimmen Situationen zur Seite stehen und sie trösten sollte. Genauso würden sie es tun, wenn dir etwas zustoßen würde und das ist nun einmal auch der Sinn einer Freundschaft: Freude und Leid teilen.

Ich sehe es allerdings wie einige meiner Vorposter und glaube, dass viele denken einen großen Freundeskreis zu haben, aber damit eher Bekannte gemeint sind. Es handelt sich hierbei nicht unbedingt um Menschen zu denen man gehen würde, wenn es einem schlecht geht. Natürlich unterhält man sich gerne mit ihnen, kann feiern und Sport treiben, was auch immer, aber ich würde so etwas niemals als eine Freundschaft betiteln. Damit würde ich nämlich gleichzeitig meine wahren Freunde auf eine zu niedrige Ebene setzen.

Wenn ich mir mal meine Freundeslisten bei diversen Netzwerken anschaue, könnte jeder außen Stehende im ersten Moment auch denken, dass ich viele Freunde hätte, aber dem ist nicht so. Ich kann meine wirklich guten Freunde an einer Hand abzählen und habe damit kein Problem. Dafür weiß ich jedenfalls, dass ich sie habe und schätze.

Benutzeravatar

» VanaVanille » Beiträge: 408 » Talkpoints: 0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe auch einen recht großen Freundeskreis und ich muss sagen, dass dies nicht all zu viele Nachteil mit sich bringt. Wenn man sich zum Beispiel verabreden möchte und einer kann nicht oder hat keine Zeit, kann man jemand anderen anrufen und fragen. Das bewährt sich auch bei mir immer. Wenn man jedoch nicht so viel unternehmen will, denke ich, dass ein kleiner Freundeskreis eventuell besser wäre.

» dani12. » Beiträge: 154 » Talkpoints: -4,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also ich hatte früher einen richtig großen Freundeskreis. Wir waren eine richtige Clique und sind immer zusammen weggegangen. Es kann wirklich Vorteile haben viele Freunde zu haben, du hast immer jemanden der Zeit für dich hat und mit dem du was unternehmen kannst, aber du solltest auf keinen Fall den Fehler machen jedem Freund deine größten Geheimnisse anzuvertrauen. Ich hab damit wirklich schlechte Erfahrungen gemacht. Ich kann dazu mal meine Geschichte erzählen.

Als ich vor fast zwei Jahren mit meiner Freundin zusammengekommen bin, hatte ich weniger Zeit für meine Freunde. Sie haben mich öfter mal gefragt ob ich Zeit habe was zu unternehmen und ich habe ihnen abgesagt. Möglicherweise habe ich mich wirklich zu sehr auf meine Freundin fixiert. Ja vielleicht hatten ein paar von ihnen wirklich einen Grund sauer auf mich zu sein. Letztendlich lief es nach circa einem Jahr darauf hinaus, dass viele mich erst gar nicht mehr gefragt haben, ob ich irgendwohin mitgehe.

Mit einigen meiner Freunde zerstritt ich mich wegen wirklich dummen Kleinigkeiten. Ein ehemaliger wirklich guter Freund hat angefangen an der Schule Gerüchte über mich und meine Freundin zu verbreiten. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon mit meinem Zivildienst angefangen, aber meine Freundin hatte sehr darunter zu leiden, sodass ich auch den Kontakt zu ihm abgebrochen habe.

Was ich sagen will ist, nicht jeder mit dem du was unternimmst ist wirklich ein Freund. Die Menschen, die wirklich für einen da sind, die dir zuhören, und die dich auffangen wenn du Probleme hast sind wirklich selten. Letztendlich stand ich dann irgendwann fast alleine da. Ein paar meiner besten Freunde waren geblieben. Und das reicht auch. Irgendwann wirst du merken wer deine richtigen Freunde sind, und wer nicht.

Benutzeravatar

» daaldi91 » Beiträge: 389 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Früher habe ich genauso gedacht und wollte unbedingt einen großen Freundeskreis schließen. Dadurch, dass ich dann auch eine beste Freundin fand, habe ich mich irgendwie komplett verändert! Ich war plötzlich viel spontaner, offener, kreativer und auffälliger, ich hatte viel mehr zu lachen und konnte jemandem wieder richtig vertrauen. Dann lernte ich noch drei andere sehr gute Freunde kennen, und baute gleichzeitig auch noch viele eher kleinere Freundschaften auf. Und heute?

Haben mich meine damalige beste und zweitbeste Freundin bitter enttäuscht. Zwar habe ich nach wie vor mehrere lockere Freundschaften, aber richtig gute Freunde habe ich nur noch eine. Und mittlerweile reicht mir das auch - naja, fast jedenfalls. Ich möchte meinen Bekanntenkreis jetzt schon noch etwas erweitern, aber zu groß sollte er auf keinen Fall werden. Dann kann man sich sowieso nicht mehr gleichberechtigt um alle Freunde kümmern und es wird irgendwann nur noch gelästert! :twisted:

Benutzeravatar

» porcelain » Beiträge: 1071 » Talkpoints: 5,47 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^