Laut Musik hören im Zug?

Ich höre auch oft sehr laut Musik und merke oft gar nicht, dass es so laut ist.

Natürlich nicht, weil du offensichtlich bereits einen Hörschaden hast. Die Lautstärke wird immer mehr gesteigert, das Hörempfinden lässt immer mehr nach. Das ist doch nur allzu verständlich, dass du es selbst gar nicht mehr mitbekommst, dass du die ganze Umgebung beschallst.

Alte Menschen sind manchmal auch einfach verwirrt und meinen das eigentlich gar nicht so, wie sie es ausdrücken.

Das ist ja mal eine besonders exotische Aussage. So einen Unsinn habe ich wirklich lange nicht mehr gelesen. Der Mann war genervt - von Leuten, die sich absolut rücksichtslos und damit asozial (asozial = unsozial) verhalten. Man muss nicht verwirrt sein, um von solchen Kiddies genervt zu sein.

Natürlich bin ich der Meinung, dass der alte Mann überreagiert hat. Dem Schüler war vermutlich gar nicht gewusst, dass auch andere die Musik hören konnten. Davon abgesehen stört mich so etwas überhaupt nicht. Es würde mir nie einfallen jemanden wegen so etwas anzubrüllen. Das ist aber eher ein Generationenkonflikt. Ältere Menschen sind oft der Meinung, dass die Jugend nichts taugt und machen das an allerlei Kleinigkeiten fest. Vor allem an Dingen mit denen sie selbst nichts anfangen können. "Die Jugend spielt zu viel Computer. Killerspiele machen Jugendliche zu Amokläufern. Die Jugend hört aggressive Musik." Den Ipod hat es damals eben noch nicht gegeben und was der Bauer nicht kennt isst er auch nicht.

Ähnlich ging es mir mal, als ich im Zug ein Fenster aufgemacht habe. Dazu muss man sagen, dass es Sommer war und brühend heiß. Eine alte Frau, die nicht weit von mir weg saß, beschwerte sich daraufhin wie eine Wilde, was mir denn einfiele das Fenster aufzumachen, ohne sie zu fragen. Ich war total perplex und ließ es auf ein Streitgespräch ankommen, schließlich konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen, wie sich jemand über so eine Kleinigkeit aufregen kann. Alte Menschen glauben oft, sie haben Privilegien gegenüber jüngeren Menschen. Einfach nur aufgrund dessen, dass sie eben alt sind. So sind sie zum Beispiel oft beleidigt, wenn man sie nicht zuerst begrüßt. Sie fangen an die Anstandsregeln, die man ihnen beigebracht hat mit übertriebener Härte durchzusetzen.

Sie spielen sich oftmals als Ordnungshüter auf. Stehen tagelang am Fenster, nur um zu beobachten, ob irgendjemand irgendetwas tut. Liegt es an der Verbitterung darüber, dass ihr Leben bald enden wird oder einfach nur, weil sie diese Welt nicht mehr verstehen, die sich für sie immer schneller zu verändern scheint?

Grundsätzlich haben die Musik-Hörenden ihr Gerät so einzustellen, dass sich niemand belästigt , fühlt. Theoretisch könnte man mal ausprobieren wie es bei dem Hörenden ankommt, wenn sich jemand mit dem Handy neben ihn setzt und die Musik laut aufdreht.

Ich glaube nicht, dass die Musik so laut ist, um andere Mitfahrende zu ärgern. Deshalb meine ich auch, dass man denjenigen mit den Kopfhörern ruhig und höflich ansprechen kann und ihn darum bitten, die Lautstärke zu reduzieren. Was der alte Herr gemacht hat ist nicht in Ordnung. Man schreit keinen Menschen so an, auch nicht einen jungen Schüler. Dass der Mann genervt war ist klar. Aber trotzdem hat er höflich zu bleiben, denn der Schüler hat vielleicht nicht gemerkt, dass die Musik so laut war. Es ist im Zug aber auch so, dass oft Studenten und andere Mitfahrenden mit ihrem Laptop arbeiten oder lesen. Dann stört laute Musik extrem. Im Bus sind überall Schilder angebracht, die das Handy verbieten.

Ich würde ähnlich wie der "ältere Herr" reagieren, nur vielleicht etwas freundlicher. Ich sehe im Bus auch Leute, die ihre Musik manchmal sogar ohne Kopfhörer relativ laut abspielen und ich kann so etwas nicht leiden. Der ältere Herr war wahrscheinlich nur etwas gestresst und so eine Zugfahrt ist nichts angenehmes, in solchen Situationen reizt selbst die kleinste Kleinigkeit.

Meiner Deutsch Lehrerin ist so etwas mal passiert. Sie saß auf dem Weg zu Schule und las nichts ahnend in ihrer Tageszeitung, als sich ein Mann neben sie setzte, welcher so laut Musik hörte, dass sie sich nicht mehr auf ihre Zeitung konzentrieren konnte. Sie bat den Mann mehrmals darum, seine Musik doch etwas leiser zu hören, jedoch kam keine Reaktion von ihm. Nachdem es immer so weiter ging und der Mann meiner Lehrerin erst nach mehreren "versuchen" überhaupt seine volle Aufmerksamkeit gab, war sie schon so sauer, das sie kurz davor war in anzuzeigen. Das hat sie dann auch gemacht!

Denn, wenn Musik öffentlich so laut gehört wird, dass andere sich belästigt fühlen (ja sogar schon, wenn diese von anderen Mitmenschen wahrgenommen wird) kann es zu einer Anzeige auf Grund von öffentlicher Ruhestörung und Belästigung kommen. Nun kurz und knapp: Meine Lehrerin hat das echt fertig gebracht. Ihn Angezeigt. 50€ Schadensgeld bekommen! Weiß nicht, ob sie das hier und da ausgeschmückt hat, aber so soll es passiert sein.

Hallo,
ich finde schon, dass der ältere Herr übertrieben hat, als er ihn gleich angeschrien hat. Er hätte ihn ja mal antippen und ihn bitten können, dass er die Musik doch bitte etwas leiser stellt. Aber ihn gleich anzubrüllen ist schon heftig. Ich bin mir sicher, dass dem Jungen gar nicht bewusst war, dass seine Musik jemanden stören würde.

Ich selbst höre auch oft mit den Kopfhörern zu laut Musik. Doch ich merke es dann noch nicht mal, denn ich kann ja nicht wissen, wie laut meine Musik für die Umwelt ist.

Das Problem kenne ich sehr gut. Ich fahre jeden Morgen und jeden Nachmittag mit der Bahn zur Schule bzw. wieder nach Hause. Wenn dann jemand dort sitzt der extrem laut Musik hört kann dies wirklich störend sein. Jedoch auch wirklich nur wenn es extrem laut ist. In dem Beispiel was hier geschildert wird, kann man ja anscheinend nicht einmal das Lied erkennen. Daher gehe ich davon aus, dass es zwar laut aber nicht zu laut war. In dem Falle würde ich sagen, dass der alte Herr ein wenig übertrieben hat.

Ich selbst habe AKG Kopfhörer und merke auch nicht immer wenn meine Musik zu laut wird. Ich habe meine Lautstärke zwar so geregelt, dass eigentlich nichts nach draußen dringen dürfte, doch kommt ein lautes Lied, kann man auch dies nicht immer verhindern. In dem Falle wurde ich auch schon des öfteren, gerade von alten Leuten, angetippt und gefragt, ob es nicht etwas leider ginge. Natürlich willigte ich ein. Daran sieht man, dass man auch mit liebem fragen etwas erreichen kann und dann sind beide Parteien zufrieden.

Der ältere Herr hat ganz klar überreagiert. Auch wenn einem die Musik, die man relativ deutlich hören kann, total nervt, sollte man nicht gleich den ganzen Zug zusammen schreien. Das ist nicht nur peinlich für alle Beteiligten, sondern kann auch für Probleme mit dem Bahnpersonal sorgen. Ich würde es so machen das man die musikhörende Person erst einmal höflig auffordert die Musiklautstärke zu reduzieren. Wenn dann die Person immer noch nicht die Musik leiser stellt kann man schon einmal einen härteren Ton anschlagen.

Im Falle des älteren Mannes kann es durch aus sein, dass er schon vorher schon durch irgendetwas genervt hat, oder er am Arbeitsplatz oder zu Hause Probleme hatte. Viele Leute lassen ihren Stress von zu Hause oder vom Arbeitsplatz an wildfremden Leuten auf der Straße, oder in diesem Fall im Zug raus.

Sowas habe ich früher im Zug auch immer wieder erlebt. Gerade morgens, wenn man noch im Halbschlaf ist, kann einem das tierisch auf die Nerven gehen, wenn man von mehreren Seiten sozusagen mit Musikfetzen bombardiert wird. Wenn man schon Kopfhörer aufhat und Musik hört, so sollte man abgeschirmte Kopfhörer nehmen, die die Musik nicht nach außen dringen lassen. Dann stört man wenigstens nicht die anderen.

Aber nicht nur Musik kann andere Fahrgäste stören. Neulich hatte ich folgende Situation im Zug. Es war wieder mal früh morgens halb 7. gleich neben mir saßen drei junge Leute, die sich laut unterhielten und auch ab und zu lachten. Dass man sich im Zug nicht in Flüsterlautstärke unterhalten kann, versteht sich von selbst. Aber eine Frau, die nicht weit entfernt saß, fühlte sich offenbar gestört und forderte die jungen Leute lauthals auf, leiser zu sein. Dabei erging sie sich in einer Schimpftirade, die die anderen Leute weit mehr belästigt hat, als das Gespräch der jungen Leute. Bestimmt 10 Minuten schimpfte sie auf die Jugendlichen ein. Die anderen Leute im Waggon waren sichtlich genervt.

Wenn nun jeder etwas Rücksicht genommen hätte, wäre bestimmt auch nicht so eine gereizte Stimmung entstanden. In deinem Fall hat der Mensch mit den Ohrhörern die Lautstärke reduziert. Damit hat er seinen guten Willen bewiesen und seiner Umwelt eine Sorge genommen. In meinem Fall ist die Lage eskaliert, da die Frau, die sich gestört fühlte, selbst anfing zu stören und nicht in der Lage war, Rücksicht auf andere zu nehmen.

Ob es nun Musik ist oder ein Gespräch, jeder hat das Recht, sich im Zug zu beschäftigen. Aber jeder sollte Rücksicht auf die anderen nehmen. Also kann man sich auch nur dann beschweren, wenn man selber nicht zu den Störenfrieden gehört.

Ich selbst würde dies nicht machen, würde mich persönlich schon stören, da gerade in diesem Umfeld wo andere Menschen mit beteiligt sind dies schnell zu Streitigkeiten und blöden Blicken führen kann. Ich finde es gerade in einem Zug wo es sowieso nicht ganz angenehm ist, eher belästigend und unangebracht für jeden einzelnen.

Wenn ich in solch einen Abteil sitzen würde wo eine Person laute Musik hört, würde ich mich gestresst und gestört fühlen. In den meisten Fällen ist es ja so, das diese Leute eine ganz andere Geschmacksrichtung haben was Musik angeht und wenn mir was nicht passt, dann würde ich eher das Zugabteil verlassen, als mir das Gedödel die ganze Zeit an zu hören.