Schüleraustausch als Pflicht an unseren Schulen

vom 01.12.2010, 20:23 Uhr

Zur Zeit werden sogenannte Sprachreisen auch für Schüler immer populärer. Deshalb überlegt das Kultusministerium ob solche Schüleraustausch für jeden Schüler einmal im Jahr als Pflicht eingeführt werden sollten. Da während der Schulzeit jede Klasse mindestens einmal getrennt oder neu zusammengestellt wird, wäre ein jährlicher Ausflug sehr nützlich um Schüler, die sich nicht sympathisch sind oder nicht so gut kennen, besser miteinander bekannt zu machen. Dies würde dann dazu führen, dass die ganze Klasse davon profitiert, da die Gemeinschaft insgesamt besser wird.

Ein weiterer Punkt, der für einen Schüleraustausch spricht, ist dass man nirgends seine Sprachkenntnisse besser verbessern kann, als wenn man in einem Land selber ist. Dort lernt man nämlich nicht nur Wörter, die der Lernplan für bestimmte Texte vorgesehen hat, sondern man lernt die Ausdrücke, die man im täglichen Leben gebrauchen kann, denn man lebt in der Familie ein Leben, wie es in dem entsprechenden Land geführt wird. Außerdem wird auch automatisch die Aussprache verbessert, da man sie täglich hört. Das ist auch mir nachdem ich mein Praktikum in England absolviert hatte aufgefallen, da ich viel mehr Wörter als davor kannte.

Von Vorteil ist bei einem Schüleraustausch, dass man für viel weniger Geld in ein Land reisen kann, als wenn man selbst dort Urlaub macht. Zwar sind die Reisekosten dieselben, doch muss für Unterkunft und Essen entweder gar nichts oder wenn nur sehr wenig aufgebracht werden. So hat man dadurch die Möglichkeit schon sehr weit in der Welt herumzukommen, was man vielleicht später aus Kostengründen nicht mehr machen kann.

Doch solch ein jährlicher Pflichtaustausch hat auch Nachteile:

Da, wenn ab der fünften Klasse Gymnasium diese Austauschreihe beginnt ungefähr acht unterschiedliche Länder besucht werden müssen, wenn man nicht zweimal dasselbe Land bereisen möchte, ist es für die Schüler unmöglich die Sprache aller Länder zu sprechen, die sie besuchen werden. Das kann zum Problem werden, wenn in dem besagten Land Englisch kein Pflichtfach ist und auch Französisch nicht gesprochen wird.

Außerdem wird durch eine jährliche Abwesenheit der Klasse von zwei Wochen von der Schule auch das Durchbringen des straffen Lehrplans von G8 beeinträchtigt, da dafür dann weniger Zeit da ist. Schon jetzt ist dieser Lehrplan straff und würde falls er nicht geändert würde bei einem solchen Programm noch schwieriger für die Lehrer zu unterrichten. Ich sehe diese Schwierigkeit des Lehrplans von G8 ohne Austausch auch bei meiner Schwester, die an vielen Abenden noch lernen muss.

Doch auch die Kosten sind ein großes Problem, da diese jedes Jahr errichtet werden müssen. Dies kann für eine Familie mit vielen Kindern zu einer großen Belastung werden, wenn alle das Gymnasium besuchen und im schlimmsten Fall dazu führen, dass das Gymnasium wieder nicht für alle Schichten besuchbar ist, falls ein Daheimbleiben des betreffenden Schülers nicht erlaubt wird. Zwar gibt es soziale Unterstützung, doch wird es von den meisten Personen als Demütigung angesehen diese in Anspruch zu nehmen. Wenn sie diese aus dem oben genannten Grund nicht annehmen, und es ihnen erlaubt wird nicht mitzufahren können sie so auch leicht zu Außenseitern werden, wenn sie die Einzigen sind, die daheim bleiben.


Ich finde, dass ein Schüleraustausch im Allgemeinen viele Vorteile hat, das einzige Problem bei dieser Sache ist, wie man den oberen Argumenten schon entnehmen kann, diese Regelmäßigkeit, dass ein solcher Austausch jedes Jahr durchgeführt werden muss. Daraus entsteht ein Großteil der Nachteile. Deshalb fände ich es gut, wenn dieser Austausch für jeden als Möglichkeit offenstehen würde, aber nicht jedes Jahr. Er müsste nur in den Jahren angeboten werden, in denen der Schulstoff nicht so schwer ist, d.h. nicht in den Jahren, in denen eine neue Fremdsprache beginnt oder ein anderes neues Fach. Insgesamt ist jedoch meiner Meinung nach ein Schüleraustausch sehr nützlich für die weitere Laufbahn, da Auslandsbesuche auch in einer Bewerbung nicht zum Nachteil gereichen.

Die Diskussionen laufen immer noch, und ich hoffe, dass auch die Diskutierenden die Argumente abwägen werden und zu einem Ergebnis kommen, dass allen entgegenkommt. Neben diesem Thema gibt es noch viele andere über die man diskutieren kann, wie z.B. ob der Hauptteil der Ferien auf den Sommer verlegt werden sollte.

» lisa194 » Beiträge: 3 » Talkpoints: 3,69 »



So etwas sollte nicht eingeführt werden finde ich, irgendwie wird einem da die Freiheit genommen selbst zu entscheiden. Natürlich ist es mehr als gut eine Sprachreise zu machen, ich würde sogar selbst ganz gern mal eine machen. Sprachreisen sollen wirklich sehr viel bringen, dass hab ich mir auch schön öfter bestätigen lassen und außerdem ist das auch endlich Mal eine Möglichkeit seine Sprachkenntnisse auch praktisch auszuprobieren.

Es gibt aber mit Sicherheit viele Leute, die nicht an so etwas teilnehmen wollen und das sollte man respektieren. Die Gründe, die, die Schüler haben, spielen letztendlich keine Rolle, ganz egal ob es an finanziellen Möglichkeiten liegt oder ob man es einfach nicht möchte. Kurz gesagt ich bin eher dagegen, auch wenn die Vorteile gigantisch sind.

» Frozen003 » Beiträge: 141 » Talkpoints: 5,73 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es sollte jeder selbst entscheiden, ob er sowas machen möchte oder nicht. Es kostet Geld und viele können sich das nicht leisten. Es gibt auch genug Menschen, die lieber in den Ferien arbeiten als irgendwo hinzufahren.

» Candyszuker » Beiträge: 35 » Talkpoints: 7,60 »



Ein Schulaustausch als Pflicht an den Schulen, wird sich niemals durchsetzen können und das ist meiner Meinung nach auch gut so. Fragen wir uns erstmal, ob das wirklich so praktisch ist. Schüler die schon ihr ganzes Leben lang wissen, dass sie später einmal Informatik, Musik oder so studieren werden, müssen natürlich trotzdem zwei Fremdsprachen belegen, obwohl sie diese kaum brauchen und wenn diese dann auch diese Sprachreisen machen und dafür zahlen müssen, dann ist das sinnlos und irgendwie für diese Personen dann auch Zeit- und Geldverschwendung. Wenn die Sprachreise freiwillig ist, dann können die, die das Geld haben und die sich für Sprachen interessieren, das später als Beruf machen wollen, auch dafür entscheiden. Und dann werden eben diese Schüler auch wirklich etwas davon, denn sie interessieren sich wirklich für die Kultur dieses Landes und sind gewillt, während des Aufenthalts dort auch was zu lernen. Das ist aber nicht der Fall, wenn man die Reise gar nicht machen will, sondern dazu verpflichtet ist.

Abgesehen davon, würde das eh nicht funktionieren, weil Schüler eben auch die Möglichkeit haben, sich einer Kursfahrt zu entziehen und stattdessen weiterhin den Unterricht zu besuchen. Die Schüler, die das nicht wollen, würden das demnach auch tun, also würde es letztendlich zum gleichen herauskommen, es fahren nur die mit, die auch mit wollen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Das ist doch schon alleine eine Frage der Kosten. Wie viele Familien sind gezwungene Harz IV Empfänger. Wer soll denn da bitte die Kosten für solch einen Schüleraustausch tragen? Das sind vollkommen unrealistische Vorstellungen. Meiner Ansicht nach ist das nur dummes Geschwätz, das ist aus mehreren Gesichtspunkten einfach nicht zu vertreten.

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» Ceres » Beiträge: 10 » Talkpoints: 7,21 »


In einer Pflicht sehe ich auch mal gar keinen Sinn, wer keine Lust auf neue Erfahrungen hat, der hat eben keine Lust und da muss man doch wirklich keinen Zwang einführen. Schließlich stimmt es, dass der finanzielle Aspekt bei vielen eine Rolle spielt. Bei uns an der Schule hätte es dann wohl auch ein riesiges Chaos gegeben, wenn jeder hätte mitmachen müssen. Denn bei der Schulleitung rechnet man quasi schon immer mit ein paar Leuten, die nicht beim Austausch mitfahren und so werden generell auch weniger Plätze organisiert.

Würden jetzt alle Schüler unbedingt mitmachen müssen, dann würden sich sowieso trotzdem ein paar Leute weigern, teilweise auch aus meiner Meinung nach berechtigtem Grunde, das kann man einfach vom Gelde her nicht jedem zumuten, das müssen auch die Politiker einfach mal fairerweise anerkennen, da gibt es nur wenig dran zu rütteln.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich muss mich da meinen Vorgängern anschließen und halte das nicht für sinnvoll. Allein die Kosten die jedes Jahr von Eltern getragen werden müssten sind meiner Meinung nach zu hoch um sie aufzuzwingen. Außerdem lernt man von einem Austausch/bzw. Sprachreise nur dann etwas wenn man sich darauf einlässt. Man kann nur etwas lernen wenn man es wirklich möchte und die Frage ist, ob der Wille zu lernen wirklich da ist wenn man gezwungen wird eine solche Reise zu machen.

Außerdem muss man dann dahin fahren wo die Schule vorschreibt, dass die Klassen hinfahren. Das schmälert die intrinsiche Motivation zum Lernen wieder um einiges. Alles in Allem kann ich mir nicht vorstellen, dass das Konzept sich durchsetzt und wenn halt ich es nicht für snnvoll. Man sollte lieber Stipendien organisieren für Schüler deren Eltern sich Sprachreisen etc. nicht leisten können und diese unterstützen.

» Milli2011 » Beiträge: 20 » Talkpoints: 6,98 »



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