Mobbing am Arbeitsplatz - Hilfe
Wie ihr schon aus einem anderen Thread von mir lesen könnt, bin ich am überlegen, ob ich meinen Arbeitsplatz aufgeben soll. In den letzten Tagen war wieder so viel bei mir in der Arbeit los, dass ich total fertig war und nicht mehr wusste was ich tun soll. Ich habe mit einer sehr guten Freundin darüber geredet und sie meinte, dass das schon nach Mobbing klingt, was da mit mir gemacht wird und ich auf jeden Fall auf mich aufpassen soll und mir überlegen soll wie ich dagegen vorgehe. Sie hat mir ein paar Internetseiten gesagt, die ich mir einfach mal anschauen soll und dann bewerten soll ob das auf mich zutrifft oder nicht.
Ich habe jetzt diverse dieser Internetseiten besucht und durchgelesen und bin leider zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich wirklich um Mobbing handelt. Auf einer Seite habe ich dann sehr viele Informationen gefunden. Da gab es eine Aufstellung mit 45 Punkten, die zu Mobbing zählen und davon treffen 12! auf mich zu. Ich bin richtig schockiert.
Es stehen auch noch viele andere Tipps gegen Mobbing auf der Seite und auch warum manche Leute andere so fertig machen. Als ich diese Punkte gelesen habe, dachte ich mir, dass die von meiner Vorgesetzen reden. Es gab vielleicht 3 Punkte von ganz vielen, die nicht auf sie zutreffen.
Natürlich sagen viele, man kann sich das ja ausreden oder eben durchbeißen, aber ich bin jetzt so weit, dass ich sage ich kann nicht mehr. Anreden hilft nichts, weil irgendwie jeder gegen jeder ist und alle gegen einen wenn es dann drauf ankommt.
Ich hatte ja schon vor ca. 1,5 Jahren ein klärendes Gespräch mit meiner Vorgesetzten, bei dem ich mir einen Kollegen (dem kann ich vertrauen und er steht jetzt auch als einziger hinter mir) als Vertrauensperson mitgenommen habe, geführt und ich war total verdutzt, wie gut sie sich verstellen kann. As wir mit dem Gespräch fertig waren, kam ich mir selbst wie eine Lügnerin vor, weil sie sich vor den anderen so gut verstellt hatte. Daher wird ein weiteres Gespräch nichts bringen.
Ich werde meinen Hausarzt mal davon informieren und werde dann mal eine Auszeit von mindestens einer Woche nehmen, glaube aber nicht, dass ich es noch lange durchhalten kann in dieser Firma. Ich habe auch gelesen, dass man mit einem Attest vom Arzt keine Sperre vom Arbeitsamt bekommt, stimmt das bzw. ist das auch in Österreich so?
Welchen Weg geht man bei Mobbing wenn man nicht mit dem Vorgesetzten reden kann? Sollte ich zum Betriebsrat gehen und ihm erklären, dass ich kein klärendes Gespräch will, oder doch besser zum Personalchef?
Wenn Du das Gefühl hast gemobbt zu werden, oder Du Dir dessen sogar ganz sicher bist, hilft oftmals nur noch eins: gehen! Das mag jetzt ziemlich hart klingen und nicht unbedingt der Weg sein, den Du Dir vorgestellt hast; wenn der Mobber aber ein Vorgesetzter ist oder sich sogar mehrere Personen an dem mobbing an Dir beteiligen, stehen Deine Chancen schlecht etwas an der Situation zu ändern. Du sagtest ja auch selbst, dass Du schon ein mal versucht hast, mit einem klärenden Gespräch etwas zu bewegen – und dass Du gescheitert bist.
Der Gang zum Arzt ist zunächst ein mal das Wichtigste überhaupt. Lass Dir bescheinigen wie schlecht es Dir geht und spiele dort mit offenen Karten. Sollte es so weit kommen, dass Du um eine Kündigung nicht mehr herum kommst, ist die Patientenakte Gold wert weil sie Dich vor der Sperre beim Arbeitsamt bewahren kann. Kündigst Du selbst und gibst Du an dies aus gesundheitlichen Gründen getan zu haben, erhältst Du sowieso einen Fragebogen, den Dein Arzt ausfüllen soll. Ist er von Anfang an mit Deiner Leidensgeschichte vertraut, kann er die Fragen natürlich bedeutend besser beantworten und sogar ein paar Daten aus dem Behandlungsverlauf einfließen lassen.
Abgesehen davon ist ein Besuch beim Arzt sowieso empfehlenswert. Er kann Dir nicht nur ein paar Tage Auszeit vom Mobbing verschaffen, sondern Dir eventuell auch Präparate verschreiben die Dich wieder auf die Beine bringen. Ob mit hochdosierten Vitaminen oder vielleicht auch mit Antidepressiva auf pflanzlicher Basis, der Arzt hat viele Möglichkeiten Deinen Körper bei dem Kampf, den Du im Geiste führst, zu unterstützen.
Der nächste Schritt sollte natürlich auch sein, Bewerbungen zu schreiben und einen alternativen Arbeitsplatz zu finden. Denn wie bereits erwähnt gehe ich davon aus, dass es nichts gibt, was die Mobber von ihrem Tun abbringen könnte – außer sie verlassen selbst die Firma. Wie wahrscheinlich das ist kannst Du wohl selbst am besten einschätzen. Ich würde mir an Deiner Stelle eine neue Arbeit suchen und mich aus dem Staub machen. Die Gefahr, dass das Mobbing sich verstärkt wenn Du Dich an den Betriebsrat wendest, würde ich nämlich auch nicht unterschätzen. Natürlich kann es nicht immer auf die Flucht nach vorne hinauslaufen, in diesem Fall halte ich sie allerdings für angebracht. Insbesondere um Dich selbst zu schützen und aus der quälenden Situation zu befreien.
Ist das dein ernst, musst du dir erst eine Definition zum Thema Mobing durchlesen, um zu wissen, was das ist? Was machen deine Kollegen denn genau, dass müsstest du hier eigentlich etwas mehr beschreiben, damit man dir richtig helfen kann, denn vielleicht bist du wirklich auch nur ein bisschen zu empfindlich und ein wenig paranoid. Und wenn du in dem Fall nicht einmal mit deiner Vorgesetzten reden kannst, weil sie mehr oder weniger dazu gehört, dann wäre für mich die Sache eigentlich klar. Entweder du ignorierst das Ganze und sie hören mit der Zeit selber auf oder aber du suchst dir eine neue Arbeitsstelle und hast endlich deine Ruhe.
Also Crispin, jetzt muss ich dir wehement widersprechen. Mobbing ignoriert man nicht so einfach. Das geht schon hart an die Persönlichkeit und selbst du kannst nicht so "Hart" sein und das einfach so wegstecken.
Andererseits muss ich auch dich, Palmitos Park, fragen, wieso man wirklich erst eine Liste im Internet braucht, um zu wissen, ob man wirklich gemobbt wird. Dadurch, dass bei dir in der Firma anscheinend alle gegen dich stehen, würde auch ich dir empfehlen, die Firma umgehend zu verlassen. Es hat ja keinen Sinn sich selbst kaputt zu machen bzw sich kaputt machen zu lassen. Wenn du gute Qualifikationen hast, findest du bestimmt schnell einen neuen Job.
Falls es dort allerdings mit dem Mobbing weitergeht,solltest du dir vielleicht aber dann trotzdem ein wenig Gedanken machen, ob es auch an dir liegt oder ob du das "Mobbing-Verhalten" deiner Kollegen förderst.
Ich stimme pst1410 vollkommen zu. Entweder du besprichst das Thema mit deinem Chef oder mit dem Betriebsrat. Oder du suchst dir wirklich eine andere Stelle. Informiere dich am besten im Internet über Jobangebote oder gehe persönlich zum Arbeitsamt. Die können dir sicher helfen.
Viel Glück!
Mobbing sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen und nicht unterschätzen! Ich würde auch den Weg über Personalleiter oder Chef gehen und mit Ihm darüber reden. Doch sollte man vor dem Gespräch sich genau vor Augen halten, welche Mobbingaktionen gelaufen sind. Die am besten schriftlich mit Datum festhalten, damit man dem Chef auch was vorlegen kann. Dann kann er ja eigentlich auch nix anderes tun, außer reagieren.
Ich denke auch, dass es auf lange Sicht besser ist, zu gehen. Mobbing kann einen auf Dauer krank machen, das ist erwiesen. Leider kommt es in den heutigen Zeiten immer öfter vor, weil viele Angst um ihren Arbeitsplatz haben und somit bereit sind, quasi über Leichen zu gehen. Wenn Du also das Gefühl hast, dass es gar nicht mehr geht, geh´ zum Arzt. Und wenn Du irgendwann die Kündigung bekommen solltest, ist es sicher eine Erlösung für Dich.
Du kannst Dich ja unabhängig davon schon anderweitig bewerben. Was mir mal jemand geraten hat, ist, eine Art Mobbing-Tagebuch zu führen. Da schreibst Du alles auf, was Dir passiert, jeden Tag und welche Begebenheit. Das ist wichtig, falls es irgendwann zu einem eventuellen Rechtsstreit kommt, was ich aber nicht glaube.
Ich werde Dir jetzt meine Erfahrung schildern, es war zwar noch kein Mobbing, aber auch kurz davor. Im Juli 2009 bekam ich einen Job in einer Firma, die nur 5 Minuten Fußweg von mir entfernt ist. Ich war so glücklich und dachte, das ist es jetzt. Aber die Freude währte nur kurz. Ich sollte als Elternzeitvertretung für 1 Jahr eine Kollegin vertreten, die schwanger war und im September entbinden sollte. Bei der Einstellung wurde mir schon gesagt, dass diese Kollegin sehr launisch ist. Aber ich sollte bald merken, dass das noch untertrieben war. Die erste Woche ging es noch, weil ich ja nur neben ihr gesessen habe. Dann gab sie mir nach und nach immer mehr an Aufgaben. Das war ja okay, aber wenn ich mal etwas gefragt habe, kamen dann oft patzige Antworten, wie, dass sie mir das schon zehnmal erklärt hätte und solche Sachen.
Und als ich sie einmal bat, mal kurz zu mir rüber zu kommen, um sich auf dem Monitor etwas anzusehen, kam nur die Frage "Warum??". Es war also schon zu viel verlangt, mal kurz aufzustehen, ich habe richtig gemerkt, wie widerwillig sie ihren Allerwertesten erhoben hat und betont langsam zu mir kam. Ich wußte zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr, was ich zuerst machen soll und war nur in Action. Sie dagegen hat schön im Internet nach Kinderwagen gesucht, ich hätte platzen können. Scheinbar war sie der Meinung, mich ins kalte Wasser schmeißen zu müssen, weil ich es ja später auch alleine machen muss. Das mag auch alles sein, aber die Art und Weise, wie sie mit mir umgegangen ist, war unter aller Sau.
Was ich auch sehr schlimm fand, waren die Pausen. Wir saßen zu viert im Pausenraum, aber es wurde sich nie unterhalten. Jeder hat einfach nur gegessen und Zeitung gelesen, schrecklich war das! Jedenfalls bin ich irgendwann fast jeden Tag heulend nach Hause gekommen und merkte, dass ich nicht mehr konnte. Mein Weg, der ja nur 5 Minuten dauerte, war wie der Weg zur Schlachtbank, meine Beine waren wie Pudding und mein Herz schlug mir bis zum Hals.
Was mich auch wahnsinnig geärgert hat, waren meine Überstunden. Normalerweise ging meine Arbeitszeit von 07:30 bis 16:15 Uhr. Angefangen habe ich aber um 06:30 Uhr und bin trotzdem nie vor 16:45 Uhr rausgekommen. Nach ca. 2 Monaten konnte ich nicht mehr und bin zum Arzt gegangen, der mich auch prompt krank schrieb. 2 Tage später hatte ich die Kündigung, die dann für mich die reinste Erlösung war! Also abschließend will ich sagen, dass man sich Mobbing heutzutage nicht gefallen lassen muss, die Gesundheit geht vor. Denn sich die wegen eines Jobs zu ruinieren, ist es nicht wert, das dankt einem dann auch keiner mehr! Nur Mut!
Denen, die hier gefragt haben, warum PalmitosPark recherchiert hat, ob das, was in ihrem Fall vorliegt, Mobbing ist, kann ich nur sagen, dass auch in diesem Forum oft, wenn man das Wort selbst benutzt, vom Antwortenden eben dieses Wort in Anführungszeichen gesetzt wird. Man bekommt als Mobbingopfer oft das Gefühl, dass so mancher Gesprächspartner das Vorliegen dieser Problematik in Zweifel zieht. Deshalb vergewissert man sich vorher lieber.
Dir, PalmitosPark, kann ich mittlerweile nicht mehr wirklich etwas raten, da Dein Thread bereits über ein halbes Jahr alt ist. Mich würde allerdings interessieren, wie es bei Dir weiterging und wie Du die Situation gelöst hast. Solltest Du Dich allerdings wider Erwarten noch in diesem Unternehmen befinden, so kann ich Dir sagen, wie es damals bei mir war, was ich nachfolgend gern tun möchte.
Nachdem klar wurde, dass ich von meinem ehemaligen Vorgesetzten gemobbt werde, bin ich zunächst zum nächsthöheren Vorgesetzten gegangen, der mir aber keine Hilfe zukommen lassen hat. Anschließend bin ich zum Betriebsrat gegangen und habe eine Lösung gefordert, allerdings hatte dieser gerade besseres zu tun, weil zur selben Zeit der Leiter einer anderen Abteilung seine gesamte Abteilung mobbte und diese gesammelt Beschwerde gegen ihn eingereicht hat. Da war der Zeitpunkt gegen mich, meine Einzelbeschwerde wurde natürlich nicht so hoch priorisiert wie die Sammelbeschwerde der anderen Abteilung.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits zwei körperliche Symptome, die mir Angst machten und ich ging zu meinem Hausarzt, der nach einem gründlichen Check meine organische Gesundheit feststellte und in einem langen Gespräch wissen wollte, was genau bei mir in der Arbeit los ist, da er sagte, dass meine Symptome psychosomatischer Natur sein müssen. Ich vertraute mich ihm also an und erfuhr durch meinen Hausarzt große Hilfe. Und er war übrigens auch die einzige Person in dieser ganzen Geschichte, die mir wirklich half.
Zunächst schrieb er mich zwei Wochen lang krank, danach wollte ich es nochmal mit dem Arbeiten versuchen. Allerdings wurde nach dem zweiten Tag Arbeit klar, dass es tatsächlich nicht geht, weil die Symptome wieder da waren. Ich fuhr also wieder zu meinem Arzt, der mir daraufhin sagte, er würde mich nun immer jeweils zwei Wochen krankschreiben und mir erklärte, wie es dann in Zukunft mit dem Krankengeld der Krankenkasse weitergeht. Auch sagte er, dass ich mir überlegen muss, ob ich schneller eine andere Stelle finden würde oder ob ich den Vertrag lieber auflöse, denn es war klar, dass ich aus diesem Laden raus muss. Anschließend sagte er, dass er mir nahelegt, unbedingt eine Psychotherapie zu besuchen, um erstmal zu verarbeiten, was da alles passiert ist und nicht zuzulassen, dass sich das irgendwo in meiner Psyche festsetzt und mich dauerhaft und auch für andere, zukünftige Arbeitsverhältnisse schädigt.
Ich habe mir also direkt einen Termin für eine Psychotherapie gesucht und wurde trotz Wartezeiten von 3 Monaten auch gleich nach einem Kennenlerngespräch für weitere Sitzungstermine von meiner Therapeutin vorgesehen. Anschließend ließ ich mich darauf ein, einen Auflösungsvertrag zu unterzeichnen, handelte aber noch raus, dass das Unternehmen mein Fernstudium, das ich auf dessen Kosten angefangen hatte und eigentlich hätte zurückzahlen müssen, komplett bezahlt.
Meine Psychotherapeutin stellte mir dann für das Arbeitsamt ein Attest aus und ich wurde auch tatsächlich nicht gesperrt, übrigens hat das Arbeitsamt hier ein spezielles Formular für die Erstattung der Kosten eines solchen Gutachtens oder Attestes, das man demjenigen, der ein solches Attest erstellen soll, einreichen kann. Der Gutachter kann seine Rechnung dann direkt dem Arbeitsamt einreichen bzw. sich seine Kosten für das Gutachten vom Arbeitsamt erstatten lassen. In meinem Fall war das nicht nötig, weil meine Therapeutin gar keine Kosten für ihr Attest berechnet hat.
Wenn Du magst, erzähl doch mal, wie es bei Dir weiterging!
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