Stillkind verweigert Fläschchen

vom 30.11.2010, 21:44 Uhr

Ich stehe momentan vor einem mehr oder weniger großen Problem. Mein Sohn ist jetzt schon über 6 Monate alt und ich habe ihn bis vor ein paar Wochen voll gestillt. Seit ca. 3 - 4 Wochen habe ich nun mit Beikost angefangen. Zuerst mittags einen Gemüsebrei, später auch noch nachmittags einen Obstbrei. Da ich wieder etwas mehr Zeit für mich haben wollte, habe ich ihm auch abends ein Fläschchen angeboten. Leider wollte er dieses von Anfang an nicht so recht trinken nun gebe ich ihm eben abends einen Milchbrei.

Soweit ist es ja noch nicht schlimm, da mir meine Kinderärztin ohnehin zu einem Abendbrei geraten hat. Nur leider will mein Sohn auch sonst nichts aus dem Fläschchen trinken, sprich, er verweigert auch Tee und Wasser. Jetzt muss ich ihn aber nach jeder Mahlzeit wieder stillen, da er ja Durst hat.

Ich habe zwar kein Problem damit, dass ich ihn noch weiter stillen muss, da ich meine große Tochter auch bis zum ersten Geburtstag gestillt habe. Aber wenn man immer bereitstehen muss und nicht einmal einen Nachmittag lang alleine, ohne Baby, etwas unternehmen kann, ist es schon zermürbend.

Kennt jemand von euch dieses Problem? Wie kann ich ihm denn ein Fläschchen schmackhaft machen? Vor ein paar Tagen habe ich mich einige Stunden vor meinen Sohn "versteckt". Mein Mann hat ihm dann doch ein paar Milliliter Tee einflössen können, aber wenn ich ihn dann immer schreien lassen muss, zerbricht es mir auch fast das Herz. Gibt es denn nicht einen anderen Trick? Könnte man es bei einen Baby in seinem Alten schon einen Trinklernbecher versuchen?

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» Kruemmel » Beiträge: 1280 » Talkpoints: 62,51 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde dein Problem nicht wirklich schlimm. Bei meinem Sohn war es nämlich genauso. Ich habe ihn auch sechs Monate voll gestillt und habe dann langsam angefangen, ihm Beikost zu füttern und die einzelnen Mahlzeiten nach und nach zu ersetzen.

Auch mein Sohn hat nie ein Fläschchen wollen, abgesehen davon, dass ich es ihm auch nie wirklich richtig angeboten habe. In diesem Alter habe ich es nicht mehr für nötig empfunden, dass er noch damit anfangen soll, nachdem er seither keines bekommen hat.

So wie dein Kind, hat auch mein Sohn nach den Mahlzeiten immer die Brust bekommen, wobei ich ihm dann auch gleichzeitig beigebracht habe aus einem ganz normalen Becher zu trinken, so dass ein Nuckeln an Flaschen nicht mehr nötig war, zumal das ja auch bei Dauernucklern zu Zahnschäden führen kann. Mein Sohn hat von Anfang an den Plastikbecher angenommen, den ich ihm zum Trinken angeboten habe. Er trinkt nur aus seinem Becher, sowohl am Tag als auch in der Nacht, wenn er Durst bekommt.

Einen Trinklernbecher habe ich auch nie verwendet. Wir haben gleich die normalen Plastiktrinkbecher genommen und das hat sehr gut funktioniert, auch wenn ab und zu etwas daneben gegangen ist. Mit der Zeit wird das Trinken aus dem Becher immer besser und irgendwann klappt es von ganz alleine, so wie bei unserem Sohn, der mit etwa 1 1/4 Jahren bereits richtig aus seinem Becherchen trinken konnte.

Wenn es bei dir nicht mit einem Becher auf Anhieb klappen sollte, damit dein Kind Wasser oder Tee trinken kann, dann sei nicht zu besorgt, das klappt mit der Zeit schon. Du musst ein wenig Geduld haben und viel mit deinem Kind üben. Und solange muss es halt noch nach den Mahlzeiten und zwischendurch die Brust von dir bekommen. Das finde ich nun auch nicht allzu schlimm, denn es ist ja nur für eine begrenzte Zeit, wo das Kind noch die Brust bekommt. Klar kann ich verstehen, dass du unabhängiger sein willst und auch mal wieder etwas mehr Zeit für dich haben möchtest, aber die Zeit geht wirklich so schnell vorbei, dass du, von jetzt an gerechnet, nach etwa einem halben Jahr ja wieder unabhängiger sein wirst, wenn du dein Kind vollkommen abgestillt haben wirst.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich kenne auch Kinder, die komplette Flascherlverweigerer waren. Sie haben dann auch schon mit 6 Monaten aus einem Becher getrunken. Ich kenne sogar Mütter, die noch früher damit angefangen haben. Prinzipiell geht das bei vielen Kindern. Man muss nur Geduld haben.

Mein Sohn hat Becher und Co jedoch immer konsequent verweigert. Er hat so lange so wild mit den Händen gefuchtelt, dass es kaum noch möglich war, ihm den Becher anzubieten. Probiert habe ich es natürlich öfters. Selbst wenn ich ihm die Hände dann mehr oder weniger gehalten habe, hat er den Mund ganz fest zusammengepresst. Durst hatte er trotzdem sehr, weil wenn ich ihm ein Flascherl gegeben habe, dann hat er meistens gleich mindestens 250 ml also fast die ganze Flasche getrunken.

Meinem Sohn ist ein Flascherl auch leichter gefallen, da es für ihn gemütlicher war und auch der Stillposition ähnlicher. Vor allem am Abend hat er danach verlangt. Bei Trinklernbechern musst du aufpassen, welchen du nimmst. Bei manchen auslaufsicheren Trinklernbechern muss das Kind zunächst kräftig saugen und dann kommt erst das Getränk. Mein Sohn kann bis heute noch nicht aus solchen Bechern trinken, weil er irgendwie nicht checkt, dass er da zunächst kräftig saugen muss und er ist nun knapp 2 Jahre alt.

Als mein Sohn ein paar Monate alt war (ich weiß nicht mehr genau in welchem Alter ich damit angefangen habe, aber ich glaube mit 7 Monaten) habe ich ihm den Trinklernbecher von Nuby angeboten. Da muss man am Anfang eben nicht so fest saugen. Damit ist er sehr gut zurecht gekommen und auslaufsicher war er dazu auch noch.

Ich würde es also demnach einfach ausprobieren. Gleich einen Becher anzubieten ist sicher sehr gut, wenn es dein Kind akzeptiert. Bei einigen klappt es, manche verweigern es. Das kommt eben auf das Kind an. Wenn ich mich allerdings so im Freundes- und Bekanntenkreis umsehe, sind es vor allem die Flascherlverweigerer die sehr bald aus einem Becher trinken konnten. Die, die kein Problem mit Flascherl und Co hatten, haben da länger gebraucht.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich würde auch zu einem Becher oder dem Löffel tendieren. Wenn du unbedingt die Flasche einbringen willst, versuch es immer wieder und versuch verschiedene, meine Tochter mochte nur die Flaschen von Mam.

Meine Tochter selbst trinkt gerne aus der Flasche und tut das auch jetzt mit 14 Monaten noch, leider, auch wenn sie aus Trinklernbechern und Strohhalmbecher trinken kann, ist die Nuckelflasche immer noch die Beste.

Derzeit bekommt sie die aber nur noch im Auto, damit sie sich das mal langsam abgewöhnt. Zu Hause bekommt sie die nicht mehr, wenn sie Durst hat, dann trinkt sie schon aus dem anderen Behältern.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Danke für eure Tipps, wir sind gerade dabei unseren Sohn an den Becher zu gewöhnen, aber es ist sehr mühsam. Obwohl ich eigentlich das Gefühl habe, dass er relativ schnell lernt, fällt ihm das Schlucken aus dem Becher doch noch sichtlich schwer, aber es wird mit jedem Tag besser.

Der Grund, warum ich lieber ein Fläschchen als einen Becher verwenden wollte, ist eigentlich der, dass ich ihm den Schnuller langsam abgewöhnen wollte. Da wir sofort nach dem Winter zu Hause mit einer größeren Baustelle beginnen, wird dann mit dem Stillen auch Schluss sein, da ich den Kleinen ja nicht mit hinaus nehmen kann sondern zu meiner Schwiegermutter bringe. Aber wenn er sich so dagegen wehrt, muss ich es eben akzeptieren und im den Schnuller doch noch etwas länger lassen.

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» Kruemmel » Beiträge: 1280 » Talkpoints: 62,51 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe meinen Kleinen auch 6 Monate voll gestillt. Danach habe ich langsam versucht abzustillen, in dem ich einzelne Mahlzeiten ersetzt habe. Eine Flasche hat er aber auch verweigert - zu dem Zeitpunkt hat er auch keinen Schnuller haben wollen, was an sich auch nicht schlimm ist. Die Kinderärztin meinte auch, dass es nicht unbedingt zwingend notwendig ist, den Kleinen Folgemilch anzubieten. Ein Grießbrei bzw. Milchbrei würde da vollkommen ausreichen. So habe ich das dann auch gemacht.

Er wollte auch keine Flasche haben, um Tee oder Wasser zu trinken. Das fand ich dann schon schwierig, denn es war September und noch relativ warm. Habe es dann auch mit einem Trinklernbecher versucht, aber den hat er auch vollkommen angelehnt. Eine Bekannte hat mir dann den Tipp mit den NUK First Choice Trinkflaschen gegeben. Die Sauger sind deutlich breiter als die normalen Sauger, die man sonst so für Flaschen kaufen kann. Laut Hersteller sind die Sauger der Mutterbrust nachempfunden und sie sollen daher auch bei Stillkindern besser angenommen werden. Durch die breite Lippenauflage sehen sie auch wirklich ein bisschen so aus ;) Ich habe sie dann jedenfalls ausprobiert und nach einigen Versuchen hat mein Sohn die Flasche dann auch akzeptiert und seinen Tee daraus getrunken. Ein halbes Jahr später hat er dann aus einem ganz normalen Plastikbecher getrunken.

Die Flaschen von First Choice sind wirklich gut, die kann ich echt nur empfehlen. Mein Kleiner hat sie sehr schnell akzeptiert. Die anderen Flaschen habe ich gar nicht mehr ausprobiert. Danach hat er auch den Schnuller akzeptiert. Das hätte meiner Meinung nach nicht sein müssen, wenn ich ehrlich bin ;) Aber wir haben den Schnuller dann einfach verschwinden lassen, als er 15 Monate alt war. Wir dachten, je früher wir das machen, umso leichter wird es sein, weil sie in dem Alter das Ganze noch nicht so bewusst mitbekommen. Es war anfangs zwar etwas hart, aber nach 3 Wochen war der Schnuller kein Thema mehr. Heutzutage weiß er gar nicht mehr, wozu man einen Schnuller überhaupt benutzt. Geduld ist eben alles - das kommt alles nach und nach, da muss man einfach dranbleiben!

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich würde mir darüber nicht den Kopf zerbrechen. Das Kind bekommt schon, was es braucht, Mein Sohn ist inzwischen schon 14 Monate und wird immer noch gestillt. Wir haben zwar schon zeitig mit der Beikost angefangen, aber auf die Muttermilch mag er noch gar nicht verzichten. Das Kind nimmt die Muttermilch so lange, bis es Spaß an der Sache hat. Die Ernährung stellt das Kind schon ganz automatisch um.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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