Schulform G8
Was haltet ihr von der Schulform G8 auf deutschen Gymnasien?
Ich persönlich finde die Form des Lernens nicht hilfreich, eher negativ gegenüber nicht so starken Schülern. Wenn ich um 13 Uhr nach Hause komme, muss ich hetzen, da ich um 14 Uhr wieder zur Mittagsschule gehen muss. Nach einem besonders anstrengendem Schultag, bekommen wir noch zusätzlich Hausaufgaben auf, welche meine kostbare Zeit kosten.
Was meint ihr dazu? Soll es weiterhin G8 und damit viel Stress für die Schüler geben, oder nicht?
Ich habe mein Abitur noch nach der alten Regelung gemacht, und das war gut so. Meine Tochter ist jetzt in der zweiten Klasse, schon in der ersten hatte sie jeden Tag Unterricht bis um halb eins, das ist meines Erachtens zu lange. So lange können die Kinder gar nicht aufmerksam sein. Richtig hart wird es dann aber erst an den weiterführenden Schulen, da kommt G8 ja erst richtig zum Tragen. Ich weiß noch, wie platt ich war, wenn ich montags nach der 8. Stunde nach Hause kam. Wenn ich mir vorstelle, daß diese 8 Stunden, die ich einmal in der Woche hatte, nun zur Regel geworden sind, kann ich das nicht gut finden.
Der Stoff eines ganzen Jahres muß auf die verbleibenden Jahre umgelegt werden, daß das in puren Stress ausartet, dürfte klar sein. Ich finde, gerade Kinder und in dem Fall Jugendliche sollten noch einen Anspruch auf Freizeit haben, die ist eh weg, wenn man ins Berufsleben eingetreten ist. Nur mit den zusätzlichen Unterrichtsstunden ist es ja auch nicht getan, die Zeit für Hausaufgaben und das Lernen für Klassenarbeiten kommen noch dazu. Ich denke mal, daß eine heutiger Gymnasiast nicht weniger arbeitet, als ein Erwachsener im Berufsleben. Nur daß er kein Geld dafür bekommt.
Thaddäus hat geschrieben:Ich habe mein Abitur noch nach der alten Regelung gemacht, und das war gut so. Meine Tochter ist jetzt in der zweiten Klasse, schon in der ersten hatte sie jeden Tag Unterricht bis um halb eins, das ist meines Erachtens zu lange. So lange können die Kinder gar nicht aufmerksam sein. Richtig hart wird es dann aber erst an den weiterführenden Schulen, da kommt G8 ja erst richtig zum Tragen. Ich weiß noch, wie platt ich war, wenn ich montags nach der 8. Stunde nach Hause kam. Wenn ich mir vorstelle, daß diese 8 Stunden, die ich einmal in der Woche hatte, nun zur Regel geworden sind, kann ich das nicht gut finden.
Der Stoff eines ganzen Jahres muß auf die verbleibenden Jahre umgelegt werden, daß das in puren Stress ausartet, dürfte klar sein. Ich finde, gerade Kinder und in dem Fall Jugendliche sollten noch einen Anspruch auf Freizeit haben, die ist eh weg, wenn man ins Berufsleben eingetreten ist. Nur mit den zusätzlichen Unterrichtsstunden ist es ja auch nicht getan, die Zeit für Hausaufgaben und das Lernen für Klassenarbeiten kommen noch dazu. Ich denke mal, daß eine heutiger Gymnasiast nicht weniger arbeitet, als ein Erwachsener im Berufsleben. Nur daß er kein Geld dafür bekommt.
Und genau dieses Problem habe ich. Die Schulzeit, die du damals manchmal hattest, habe ich jeden Tag. Jetzt wird zum Glück diskutiert, ob die Mittagsstunden reduziert werden sollen. Ich glaube jedoch, dass dies keine großen Wirkungen bringt.
Das G8 System ist in meinen Augen ein großer Reinfall. Ich selbst mache dieses Jahr Abitur, bin also in BW der letzte des G9 Jahrgangs - Glück gehabt!
Zunächst einmal bin ich der Meinung, dass in Deutschland das Abitur inzwischen insgesamt überbewertet wird. Sollte sich ein guter Basketballer nicht lieber auf sein Hobby, das er mit viel Fleiß vielleicht zum Beruf machen könnte, konzentrieren können? Nein, er muss Mathe und Chemie lernen, das wird er zwar später nie mehr brauchen, aber immerhin hat er dann seine Zeit so sehr verschwendet, dass es für eine Basketballkarriere zu spät ist! Ich selbst bin Musiker und weiß seit etwa zwei Jahren, dass ich Klarinette studieren will, werde aber trotzdem gezwungen, für mein Abitur am Schulsport teilzunehmen. Folge war, dass ich mir einen komplizierten Handbruch zugezogen habe, inzwischen kann ich zwar wieder spielen, aber ich habe mehr als ein halbes Jahr verloren, und das hat mich deutlich zurückgeworfen!
Das G8 System müllt die Schüler noch mehr mit Unterricht zu, schließlich muss ja ein Jahr gespart werden. Zeit für Hobbys im Sport- oder Kunstbereich haben die meisten nicht mehr, deshalb werden Talente auch oft nicht entdeckt und können nicht gefördert werden. Hauptsache jeder in Deutschland macht Abitur, da steigen die Ausbildungschancen ja angeblich deutlich an - falsch gedacht!
Also ich bin der erste Jahrgang des G8 und bin garnicht zufrieden. Es ist zwar toll, dass man ein Jahr kürzer hat, aber nicht, wenn man die Bücher nicht bekommt oder erst nach einem halben Jahr. Das Ministerium braucht Ewigkeiten, um Bücher durchzulesen und drucken zu lassen. Die Lehrer sind oft genug auch überfordert, weil sie alles unter Druck uns reindrücken müssen. Ich glaub nicht, dass es dieses eine Jahr weniger wirklich wert ist.
Ich finde G8 ist gar nicht so schlimm wie man immer sagt. Ich mache selbst das neue Abitur und bis jetzt habe ich noch kein problem damit. Natürlich hat man sehr viel Lernstress und auch Leistungsdruck aber das wird doch auch im Studium nicht besser. Da ist es schon mal eine ganz gute Vorbereitung. Viele haben Angst die Abi Prüfung nicht zu schafffen etc. Aber da G8 so konstruiert ist, dass alles aufeinander aufbaut und ineinander greift wird glaube ich keiner, der sich anstrengt durchs Abi fallen. Vor allem nicht, weil er zu viel lernen muss.
Ich bin eigentlich ein totaler Gegner des G8s. Das Problem, wenn es jetzt wieder abgeschafft werden würde, ist, dass das wieder Unsummen an Geld kosten würde. Also einmal sehr viel Geld zum einführen und dann nochmal genauso viel zum abschaffen. Im Saarland zum Beispiel machen sie das aber indirekt trotzdem, indem sie G9 an Gesamtschulen und Oberstufen Gymnasien weiter laufen lassen.
Ich denke auch das der Stress den die Schüler durch die vielen Unterrichtsstunden und die vielen Hausaufgaben nicht durch die, um ein Jahr verringerte Schulzeit nicht im gleichen Verhältnis stehen. Das eine Jahr weniger die Schulbank zu drücken bringt den Schülern nicht viel. Eigentlich gar nichts! Die Kindheit kann man dann doch gar nicht richtig genießen. Bei so viel Schule bleibt keine Zeit mehr für Freundschaften und Hobbys. Nach dem Nachmittagsunterricht noch Hausaufgaben machen geht ja noch. Dann aber noch zum Fußballtraining zu gehen ist schier unmöglich. Meine Meinung ist also klar: G8 ist sinnlos und kostet den Kindern Freizeit und Freiheit!
Ich selber hin zwar nicht direkt von dieser Schulform betroffen, aber ich habe mich wirklich ausführlich mit dem Thema auseinander gesetzt und habe auch habe auch eine Nichte, die mit genau dieser Schulform zu kämpfen hat. Grundsätzlich halte ich die Debatte um G8 für eine sehr schwierige. Auch ich bin in gewisser Weise gespaltener Meinung über G8. Dabei muss man aber ganz klar unterscheiden.
Der Punkt, in dem ich nicht grundsätzlich gegen G8 bin, ist die Idee selber. Ich persönlich vertrete die Ansicht, dass die Grundidee, die hinter diesem Konzept steht gar nicht einmal so schlecht ist. Wieso nicht ein Jahr weniger Schule machen, wenn die Schüler hinterher trotzdem das gelernt haben, was sie später einmal brauchen, bzw. dennoch ordentlich auf ihr Abitur vorbereitet werden. Dass überflüssige Lerninhalte aus dem Lehrplan gestrichen werden, finde ich gut. Denn ich denke, jeder von uns war in seiner Schulzeit irgendwann einmal an dem Punkt, wo er oder sie gedacht hat: Das ist einfach überflüssig.
Darüber hinaus gibt es auch zahlreiche Beispiele, wo genau dies funktioniert hat, Abitur nach 8 Jahren Gymnasium, wo es keine Probleme gab und die hervorragende Ergebnisse erzielt haben. Verständlich, dass man so etwas in Deutschland nacheifern will und unser wirklich auch vorher nicht perfektes Bildungssystem weiter verbessern will.
Aber nun kommt das große „aber“, dass mich auch dazu veranlasst hat, bei der Umfrage gegen eine Erhaltung von G8 zu stimmen: Die Umsetzung dieser Idee ist einfach miserabel und ich sehe wirklich schwarz für die armen Schüler, Lehrer und Eltern, die darunter leiden. Ganz offen gesagt, habe ich den Eindruck, dass damals einfach ein paar fixe Politiker diese Idee hatten, die man ja mal ausprobieren könnte. Aber anstatt diese Idee erst einmal ein paar Jahre reifen zu lassen, sich über die möglichen Probleme bewusst zu werden, sich selber erst einmal klar darüber zu werden, wie das Ganze aussehen soll, hat man sich den nächstbesten Jahrgang geschnappt und hat ihnen genau das aufgedrückt: sie sollen einfach mal ein Jahr weniger zur Schule gehen.
Nun habe ich wie gesagt eine Nichte, die davon betroffen ist, mit der ich mich auch schon sehr oft über dieses Thema unterhalten habe. Und sie konnte mich in meinen Ansichten nur bestärken. Zwar ist ihr Grundaussage eigentlich immer, dass sie es nicht anders kennt und nicht sagen kann, ob sie nun wesentlich mehr Schulstress hat als die Schüler, die 9 Jahre zur Schule gehen, wozu man allerdings auch sagen muss, dass sie immer eine sehr gute Schülerin war und auch immer noch ist. Aber auch sie hat mir von den ganzen Organisationsschwierigkeiten erzählt. Dabei will ich hier nur einige Beispiele aufführen: Schulbücher haben sie als G8er immer erst Wochen nach Beginn eines neuen Schuljahrs bekommen, teilweise aber auch uralte Bücher. Manchmal musste sie dem entsprechend mit völlig veralteten, manchmal aber auch völlig ohne Bücher mehr lernen als die Stufe über ihnen.
Darüber hinaus gab es besonders große Schwierigkeiten beim Übergang in die Oberstufe, in die die erste G8er dieser Schuljahr gewechselt sind. So ist es ihrer Aussage nach einfach so, dass niemand Bescheid weiß, alle glauben immer nur, wissen tut es keiner, man kann von kaum jemandem genaue Auskünfte bekommen, wenn man eine Frage zur gymnasialen Oberstufe hat.
Welches Problem ich außerdem für die Zukunft sehe ist ein Mangel an Studienplätzen. 2013, wenn die jetzige Oberstufe aus G8ern und G9ern Abitur macht, wird es auf einmal doppelt soviel Schulabgänger geben, wie normalerweise. Ich denke, dass das zu einem riesigen Problem werden wird. Zwar ist es so, dass bereits einige Politiker versprochen haben, dass es genug Ausbildungs- und Studienplätze usw. geben wird, aber ich muss glaube ich gar nicht erst fragen, wie realistisch das ist. Dieses Versprechen ist ganz einfach nicht umsetzbar, so schön es auch klingen mag, so unrealistisch ist es.
Etwas, worüber ich mir besonders Gedanken gemacht habe, sind zusätzlich die unterschiedlichen Lernstände. Natürlich haben die Lehrer und Schüler ihr bestes getan und sollten nun eigentlich auf dem gleichen Stand sein wie die G9er, aber das kann ganz einfach auch nicht stimmen. Da frage ich mich doch, warum der Unterricht in den Hauptfächern, Mathe, Deutsch, Englisch, Latein und Französisch immer noch getrennt stattfindet. Außerdem ist es ganz einfach so, dass die G9er ein Jahr mehr Praxiserfahrung haben, nicht nur in Methodentraining, sie haben das Lernen länger gelernt. Als gutes Beispiel kann man dabei das Unterrichtsfach Englisch herausgreifen. Gerade wenn man eine Sprache lernt, ist es so, dass man ständig lernt, sich besser auszudrücken, sein Vokabular erweitert und gerade auch durch das Sprechen dieser Sprache lernt und das haben die jetzigen G8er einfach ein Jahr weniger getan.
Und auch in Fächern wie Biologie, Chemie und Physik kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass es keine Lernunterschiede gibt. So geht es in diesen Fächern vor allem um Wissen, das erlernt wird und möglichst direkt abrufbar sein soll. Zwar haben die Schüler zwar angeblich das selbe gelernt, aber man kann wohl davon ausgehen, dass die G9 ihr Wissen wesentlich besser festigen konnten in einem Jahr mehr, das sie nun einmal hatten.
Deshalb vertrete ich die Meinung, dass G8 solange nicht weitergeführt werden dürfte, bis man sich einmal ordentlich Gedanken um all diese Probleme gemacht hat und sie zufriedenstellend gelöst hat, sodass sich keiner benachteiligt oder unter Druck gesetzt fühlen muss.
Ich bin dafür, dass G8 abgeschafft werden soll. Mich betrifft das alles eigentlich nicht, aber meine Schwester. Sie ist 3 Klassen unter mir und hat teilweise in der Woche länger Schule als ich. Außerderm sitzt sie fast den ganzen nachmittag an ihren Hausaufgaben oder lernt und hat kaum noch Freizeit.
Die Lehrer an unserer Schule kommen mit der neuen Situation selbst nicht richtig klar, das sie den Schülern mehr Stoff in teilweise kürzerer Zeit beibringen müssen als früher. Die Kinder stehen dann richtig unter Stress und schaffen das teilweise nicht.
Mir tut dann immer nur meine Schwester leid, da sie fast keine Zeit für sich hat und in 12 Jahren den Stoff für 13 Jahre lernen muss. Vom Lernstoff sind wir fast nur ein Jahr entfernt und ich finde, dass die Schüler für manche Sachen einfach noch zu jung sind um sie zu verstehen.
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