Straßeneröffnung 11 Jahre nach Fertigstellung

In Leimen, der Heimatgemeinde von Boris Becker, konnte nun endlich die Bürgermeister Lingg-Straße für den Verkehr freigegeben werden. 1999 für 5,5 Millionen D-Mark unter anderem mit Landeshilfe erbaut wurde sie kurz nach der Fertigstellung durch einen Gerichtsbeschluss gesperrt.

Geklagt hatte eine Familie: die Straße wurde entgegen der ursprünglichen Planung näher zu deren Wohnung hin gebaut. Statt eines breiten Grünstreifens wurde nur eine marode Lärmschutzwand gebaut. Die Lösung: der Familie wurde die Wohnung abgekauft, ein neuer Bebauungsplan wurde mittels Gestaltungswettbewerb erarbeitet und der Lärmschutz wurde verbessert.

Trotz aller Mängel wurde die Straße auch in der Zwischenzeit genutzt, auf 100 Metern sogar zum fahren, ansonsten als Parkplatz; dass sie von einigen Einheimischen auch als Schleichweg benutzt wurde, sollte da aber nicht weiter ausgeführt werden.

Da fragt man sich schon, wie es passieren kann, dass so ein Versehen passiert, wenn die Stadt professionelle Unternehmen mit der Umsetzung beauftragt und den Fehler dann so lange Zeit keiner behebt. Wäre da nicht die Straßenbaufirma zur Verantwortung zu ziehen? Immerhin hat sie nicht die Leistung gebracht, die verlangt war.

Andererseits verstehe ich auch nicht, warum sich so ein simples Verfahren vor Gericht so heftig in die Länge ziehen kann. Die Fakten liegen doch klar auf der Hand. Die Straße ist wo sie ist und für jeden de facto vermessbar, oder?