Kennt Ihr die Bettensteuer?

vom 25.11.2010, 15:40 Uhr

Habt Ihr schon einmal etwas von einer Bettensteuer gehört oder gelesen? In Köln kam man auf die glorreiche Idee, eine Bettensteuer einzuführen. Auf solch eine Steuer muß man erst mal kommen.

Aufgrund dieser neuen Abgabe werden die Übernachtungszahlen anfangs in Köln wohl erst einmal sinken.Geschäftsleute und Touristen sollen nun mithelfen, durch diese Steuer die Einnahmen der Stadt zu erhöhen. Die Hoteliers im Umland freuen sich schon auf die sinkenden Übernachtungszahlen in Köln, die ihnen Mehreinnahmen bescheren dürfte Diese neue Abzockerei kann man fast schon gleichsetzen mit neu angebrachten Geschwindigkeits - Überwachungskameras an unwichtigen, nicht unfallträchtigen Straßen.

Da lob ich mir die Einführung einer Bartsteuer durch Peter den Großen von Russland im 18. Jahrhundert, der sein Reich zu einem modernen Staat machen wollte. Er führte mehrere Reformen ein und ließ die langen Bärte seiner Untertanen mit der Bartsteuer belegen. Das war wenigstens noch sinnvoll, weil dann doch viele die Bärte abrasierten.

Aber was soll an einer Bettensteuer sinnvoll sein, außer dass die Hotelübernachtungen zurückgehen? Das Stadtsäckel wird dadurch nicht voller. Was wird den Finanzministern und Stadtkämmerern noch alles an glänzenden Ideen einfallen, um die Bürger dazu zu bringen, dass sie sich endlich gegen diese Willkür zur Wehr setzen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



In Saarbücken soll diese Bettensteuer auch eingeführt werden oder sie ist es sogar, glaube ich, schon. Ich kann mir nicht vorstellen, daß dadurch das Stadtsäckel großartig gefüllt werden wird, ich gehe eher davon aus, daß noch mehr Hotelbetriebe daran pleite gehen wwerden. Diese Steuer müssen sie ja auf die Zimmerpreise umlegen, und das muß der Gast bezahlen. Künftig werden also die Zahlen der Pauschalreisenden sinken und höchstens die der Geschäftsreisenden gleichbleiben, weil da ja der Arbeitgeber zahlt. Alles in allem wird mal wieder der Bürger in den Hintern getreten. Den Bürgern und den Gewerbetreibenden.

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wie hoch soll diese Bettensteuer denn sein? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das viel an den Übernachtungszahlen ändern wird, es sei denn, die Steuer ist immensn hoch.

Da ja dann alle Hotels diese Steuer in ihre Übernachtungspreise einkalkulieren müssen, sollten die Übernachtungspreise doch dann auch gleichmäßig höher werden. In anderen Bereichen haben solche zusätzlichen Abgaben auch nicht wirklich die Zahl der Buchungen vermindert. Ob es nun der Kerosinzuschlag bei Flügen war, die Öko-Pauschale bei Mallorca-Urlaubern oder sonstwelche Beträge, der Urlauber zahltn hlt meistens doc h.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich kenne die Modalitäten der in Köln ausgearbeiteten "Bettensteuer" nicht, aber in anderen deutschen Städten (zB Trier) beträgt diese 1 Euro pro Tag. Natürlich wird dies weiter eingeschränkt, so muss nur für einen erwachsenen Gast diese Steuer bezahlt werden und auch nur für maximal 7 Tage. In Bingen am Rhein ist diese gestaffelt und beträgt je nach Kosten der Unterbringung von 1 bis 3 Euro für maximal 4 Tage.

Besonders interessant finde ich die News "Breite Front gegen Bettensteuer" auf einem Business-Reise-Portal. 81 Prozent der befragten Travel Manager gaben an, den Mitarbeitern eine Anpassung ihres Buchungsverhaltens zu empfehlen. Dabei spricht sich eine Hälfte für die Wahl günstigerer Unterkünfte aus, während die andere Hälfte Unterkünfte in umliegenden Orten empfiehlt.

Das ist eigentlich auch die (einzige) Folge, die für mich den Ausschlag zur Kritik gibt. Denn sind wir mal alle ganz ehrlich, was sind schon 1-3 Euro pro Tag - falls die Steuer in Köln ähnlich hoch bemessen ist wie anderswo in Deutschland? Natürlich wird es Jugendherbergen und kleine Pensionen stärker treffen als mittel- und hochklasse Hotels, aber am Ende wird der Preis sowieso 1:1 an den Kunden weitergegeben. Das eigentliche Problem ist viel mehr ein psychologisches, denn wer will schon gerne eine zusätzliche Steuer bezahlen, wenn er 5 Kilometer weiter im nächsten Ort darauf verzichten kann? Gespart wurde wahrscheinlich gar nichts, rechnet man die zusätzlichen anfallenden Transportkosten mit ein. Die einzigen Leidtragenden dieser Steuer sind die Unterkunftsbetriebe in den betreffenden Städten und womöglich der Ruf der ganze Region, weil der potenzielle Gast lieber woanders seinen Urlaub verbringt.

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» Reaper » Beiträge: 576 » Talkpoints: 1,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Klingt so eine Art von Steuer absolut absurd. Ja, definitiv! Aber ich denke auch, dass es sich ähnlich verhält wie mit den ständig steigenden Benzinpreisen. Es wird halt immer Leute geben, die auf ihr Auto angewiesen sind und fahren müssen egal wie hoch die Preise sind. Selbes gilt sicherlich auch für die Übernachtung in einem Hotel. Ich persönlich zum Beispiel bin auch mehrere Male im Jahr geschäftlich unterwegs. Hier habe ich keine andere Wahl als mir hin und wieder mal ein Hotel zu nehmen. Letztendlich muss man die Steuer wohl akzeptieren, ob man will oder nicht.

Viel lächerlicher finde ich ja so was wie eine Regensteuer. Bei der ein Betrag X anfällt, welcher sich nach der Quadratmeterzahl des Daches errechnet von dem abfließend Regenwasser läuft.

» caain » Beiträge: 271 » Talkpoints: 35,48 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich glaube auf der Insel Rügen wollte oder hat man auch solch eine Bettensteuer eingeführt.

Die Idee ist doch recht clever, besonders in Urlaubsgebieten wo sowieso traditionell immer viele Urlauber hinfahren. Glaubst du auf Sylt würde sich auch nur ein Urlauber von seinem Aufenthalt dort abbringen lassen wenn es dort diese Steuer gäbe? Ich denke auf Rügen ist es ähnlich, das fällt doch bei moderater Auslegung neben den normalen Übernachtungspreis und der Kurtaxe fast kaum in das Gewicht und die Vermieter erhöhen sowieso jedes Jahr die Preise.

Man hätte in den Urlaubsgebieten natürlich auch einfach die Kurtaxe erhöhen können was auch meistens gemacht wird, bloß die Großstädte haben so etwas nicht. Mit dieser Maßnahme schneiden sie sich in Zeiten knapper Staatsäckel auch etwas vom großen Kuchen Tourismus ab.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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