Auto zum achtzehnten Geburtstag?

vom 24.11.2010, 22:41 Uhr

Ich meinem Freundes- und Bekanntenkreis war es genauso wie bei dir. Fast alle meine Freunde haben den Führerschein bezahlt bekommen und hatten dann am 18. Geburtstag das erste eigene Auto vor der Tür stehen.

In meiner Familie ist das allerdings nicht üblich. Meine Schwester und ich haben zwar auch den Führerschein bezahlt bekommen, ein Auto gab es jedoch nicht. Meine Eltern fanden es wichtig, dass wir den Führerschein haben, da es heutzutage Voraussetzung in vielen Berufen ist. Ich hätte mir den Führerschein als Schüler nicht selbst leisten können, da ich auch nie das dicke Taschengeld bekommen habe und auch keine riesigen Summen in meinem Nebenjob verdient habe. Hätte ich den Führerschein also selbst bezahlen müssen, hätte ich erst eine Weile dafür arbeiten müssen. Für meinen Traumberuf war der Führerschein jedoch auch Voraussetzung. Und selbst wenn es keine Voraussetzung ist, achten die Arbeitgeber sehr darauf, dass man mobil ist.
Da meine Eltern meine Schwester und mich immer unterstützt haben und sie wollten, dass wir unsere Traumberufe ausüben können und unsere Ziele erreichen, haben wir den Führerschein bezahlt bekommen, eben weil es "heutzutage gar nicht mehr ohne geht".

Ein Auto gab es jedoch nie und das habe und hätte ich auch nie erwartet oder verlangt. Ich war zwar auch oft morgens im Bus die einzige aus der Oberstufe, wenn ich nicht mit dem Fahrrad fahren konnte, hab mich deshalb aber nie schlechter oder minderwertiger gefühlt als andere.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe zu meinem 18. Geburtstag auch ein Auto von meinen Eltern bekommen. Ich glaube, den Führerschein haben sie mir auch bezahlt. Das fand ich wirklich nett und ich habe mich sehr darüber gefreut. Wenn ich die finanzielle Möglichkeit hätte dann würde ich später sicherlich auch ein Auto für meine Kinder kaufen. Ich finde es einfach schön, wenn die Kinder dann mobil sein können. Es ist ja eine unglaubliche Veränderung und Freude, wenn man endlich Autofahren darf und da finde ich es total traurig, wenn man nicht die Möglichkeit dazu hat.

Natürlich gibt es auch Familien, die nicht so viel Geld haben und die ihren Kindern nicht mal eben so einfach ein Auto kaufen können. Allerdings sehe ich hier immer noch die Möglichkeit, dass man dem Kind schon früh klar macht, dass es für ein Auto sparen muss. Oder dass man vielleicht selber jeden Monat etwas dafür spart. Wenn man jeden Monat 10 Euro beiseite legt dann hat man doch beim 18. Geburtstag des Kindes immerhin schon 2160 Euro und dafür kann man schon ein schönes Auto kaufen.

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich muss dagen ich finde diesen "Trend" nicht gut. In meinem Jahrgang konnte ich das auch bei einigen Klassenkameraden beobachten. Ich habe beides aus eigener Tasche bezahlt und bin so innerhalb weniger Wochen viel Geld losgeworden. DAs hätte nicht sein müssen, denn auch meine Eltern haben mir angeboten beides zu zahlen, doch habe ich mich dagegen strikt geweigert.

Ich denke man sollte sich sowas verdienen. Führerschein und Auto sind beides kostspielige Sachen, die man wahrscheinlich erst dann richtig zu schätzen weiß, wenn man selber dafür in die Tasche greifen musste. Ich will damit nicht sagen, dass ich es schlimm finde wenn die Eltern ihren Kindern unter die Arme greifen aber gleich ein Auto find ich etwa übertrieben. Schließlich zieht es auch Folgekosten nach sich wie z.b. Steuern, versicherung und Reparaturen. Auch das muss irgendwie bezahlt werden und bleibt dann zum Schluss auch an den Eltern hängen.

Ich finde man sollte durch die Eltern ein gutes Gespür für Geld beigebracht bekommen und das kann meiner meinung nach nicht erreicht werden, wenn jeder Wunsch erfüllt wird und man nie dafür arbeiten muss. Denn so läuft es später in der Realität auch nicht ab.

» amaya1988 » Beiträge: 15 » Talkpoints: 8,11 »



Naja wer es sich leisten kann. Ich habe beides nicht so einfach geschenkt bekommen. Zu meinem Führerschein habe ich etwas dazubekommen, den Großteil aber selber bezahlt. Und auch mein erstes Auto war dann das alte von meinem Vater. Er hat aber dennoch etwas Geld dafür bekommen, hätte er ja sonst auch, wenn er es beim Händler gelassen hätte, als er sich sein neues Auto gekauft hat.

Das ist auf jeden Fall eine sehr gute Möglichkeit Jugendlichen den Umgang mit Geld beizubringen. Daher würde ich zumindest nicht einfach so später meinen Kindern den Führerschein und ein Auto bezahlen. Natürlich kann man von den meisten Jugendlichen nicht erwarten, dass sie sich einfach mal so alles selber kaufen, dafür kosten gute Gebrauchtwagen ja schon genug Geld. Und ein recht alten, der dann schon halb auseinanderfällt würde ich ihnen auch nicht geben wollen. Von daher würde ich dann da sicher, wenn es geht zumindest was beisteuern, sodass sie immer noch auch selber etwas bezahlen müssen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich finde es nachvollziehbar, wenn Eltern (die es sich eben leisten können) dem Kind den Führerschien bezahlen. Meine Oma meinte zu Recht, dass das für sie zur "Ausbildung" gehört und gefördert werden sollte. Klar, können das nicht alle Eltern machen, aber es ist eben doch ein großer Schritt in die Unabhängigkeit und ich kenne viele Schüler, die sich den Führerschein selber nicht hätten finanzieren können.

Zum 18. Geburtstag dann direkt auch ein Auto zu bekommen, finde ich allerdings nicht richtig. Ich bin 23 und habe bisher auch kein eigenes Auto. Wenn ich unbedingt ein Auto brauche um beispielsweise zum Arzt zu fahren oder zu einer Freundin, die etwas weiter weg wohnt, dann kann ich mich meist mit meiner Mutter so absprechen, dass ich ihr Auto leihen kann, ansonsten fahre ich überall hin mit Bahn oder Bus.

Man kommt zwar auch ohne eigenes Auto fast überall hin, aber eben leider nicht immer wann und wie man will/muss. Zur Arbeit möchte ich eigentlich auch weiterhin gerne mit der Bahn fahren, aber gerade in der Freizeit und am Wochenende ist es doch sehr anstrengend, wenn man auf den Busfahrplan angewiesen ist und immer dann gehen muss, wenn es am Schönsten ist (weil später kein Bus mehr fährt) oder man extrem früh los muss und dann aber noch eine halbe Stunde auf den Termin warten muss, weil man eben zu früh ist, später aber nichts Passendes fuhr... nicht einfach.

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» dassi87 » Beiträge: 279 » Talkpoints: -1,74 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde es persönlich nicht schlimm, wenn die Eltern den Kindern zum 18. Geburtstag ein Auto schenken wollen. Meistens ist es ja so, dass die Eltern, wenn sie das Geld für ein Auto als Geburtstagsgeschenk haben, oftmals auch das Geld für die Versicherung, das Benzin etc haben.

Schade finde ich es nur, wenn diese "Glückspilze" dann vor anderen Schülern, deren Eltern sich so ein teueres nicht leisten können, damit angeben. Sowas ist nämlich absolut gemein. Die Eltern dieser Schüler würden ihren Kinder vielleicht auch gerne ein Auto schenken, haben aber nicht die Möglichkeit dazu!

» Ewariane » Beiträge: 319 » Talkpoints: -2,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe meinen Führerschein vor ca. sieben Jahren gemacht, bzw. meine Führerscheine, ich bin dazu befähigt einen PKW (und alle Fahrzeuge, die mit dieser Führerscheinklasse einhergehen) und ein Motorrad zu führen. In meinem Freundeskreis war es zwar nicht so massiv und präsent, wie du es beschreibst, aber der ein oder andere Freund hat auch ein Auto zu seinem 18ten Geburtstag bekommen.

Dieses Verhalten seitens der Eltern kann ich einerseits nicht verstehen, andererseits auch nicht gutheißen. Klas freut man sich, wenn man zu seinem 18ten Geburtstag ein nettes Auto vor die Türe gestellt bekommt. Aber man muss sich doch dann Fragen, was ist mit den Versicherungskosten und was ist mit den Benzinkosten, diese Kosten sind nicht zu vernachlässigen. Ich bin der Meinung, dass, wenn jemand ein Auto geschenkt bekommt, dann auch noch eventuell die Versicherungs- und Benzinkosten bezahlt bekommt, er den Wert des Autos (genau so ist es mit jedem anderen Gegenstand) nicht zu schätzen weiß.

Das merke ich besonders bei verwähnten Freunden (die dann meistens auch noch Einzelkinder sind). Wenn die etwas geschenkt bekommen, dann ist es immer ein extravagantes Geschenk, wie beispielsweise ein großer Fernseher oder eine teure Kette. Wenn dann mal was kaputt geht, machen die sich keine Gedanken darüber, sondern laufen direkt zu den Eltern und fragen um etwas Neues. Wenn man aber für etwas, was man unbedingt haben möchte, arbeitet und darauf hin spart, dann weiß man den Wert des Gegenstandes zu schätzen und geht auch sorgsamer damit um.

Irgendwann, wenn die Eltern nicht mehr da sind und den Kindern dann nicht mehr alles bezahlen (können), dann werden die verwöhnten Kinder einen Nachteil gegenüber denjenigen haben, die den Wert der Dinge zu schätzen wissen. So jedenfalls meine Meinung und Erfahrung.

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» Tassadar » Beiträge: 1245 » Talkpoints: -1,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe zum 18. Geburtstag auch kein Auto bekommen, dafür aber den Führerschein geschenkt bekommen - und das nicht etwa zum Geburtstag, sondern einfach nur so zwischendurch. Da war ich meinen Eltern sehr dankbar, denn ich weiß, dass das eigentlich nicht normal ist. Außerdem haben meine Schwester und ich ein Auto zur Verfügung bekommen, was aber auch manchmal nervig sein kann. Aber natürlich ist das besser als nichts, viel besser sogar!

In meinem Freundeskreis (hauptsächlich Gymnasium, 12. Jahrgangsstufe) bekommen nicht viele ein eigenes Auto zum 18. Viele müssen sich den PKW selbst finanzieren (ebenso Sprit). Von daher kann ich nicht wirklich behaupten, dass es in Mode gekommen sei, den Kindern zum 18. Geburtstag ein Auto zu schenken.

» Axwell » Beiträge: 2 » Talkpoints: 0,91 »


Dass man seinen Kindern heutzutage den Führerschein und ein eigenes Auto ermöglicht, verwundert mich nicht wirklich, muss ich sagen, aber ich halte nicht sonderlich viel davon. Akzeptieren kann ich es, wenn die Eltern ihre Kinder in Sachen Führerschein finanziell unterstützen, mehr hätte ich damals auch gar nicht gewollt.

Ein eigenes Auto finde ich fast zu viel des Guten, wobei ich, seit ich hier wohne, sagen muss, dass ich einsehe, wenn so mancher Elternteil der Meinung ist, dass das 18jährige Kind ein Auto benötigt, weil vielleicht auch absehbar ist, dass nach der Schule längere Strecken, beispielsweise zur Uni, zurückgelegt werden müssen und die Zeit bis dahin noch für das Fahrtraining genutzt werden kann. Ein günstiges, kleines Auto kann ich daher als angemessen empfinden, allerdings gefällt mir trotzdem dieses Schenken nicht, ich wäre da wohl eher wieder für eine Bezuschussung.

Zu meiner Zeit bekamen nur die allerwenigsten von ihren Eltern ein eigenes Auto, ich kenne überhaupt nur eine Person, die in meine Klasse ging und wirklich zum 18. Geburtstag ein Auto bekam. Es war allerdings wirklich nur ein Fortbewegungsmittel, als Auto kaum zu bezeichnen, denn es handelte sich um einen kleinen, klapprigen Fiat Panda in schwarz, der immer wieder nicht anspringen wollte und wirklich wie ein Schuhkarton auf Rädern wirkte. Die Freude dieser Klassenkameradin und ihr Stolz waren aber natürlich trotzdem entsprechend groß, auch, wenn sie mit diesem Auto nicht wirklich auftrumpfen konnte. Ein bisschen bewundert, wenn man das so sagen kann, wurde sie aber trotzdem, weil sie den Vorteil hatte, einigermaßen mobil zu sein, jedenfalls, wenn das Auto das auch wollte.

Ich selbst habe auch weder den Führerschein bezahlt noch ein Auto zum 18. Geburtstag geschenkt bekommen. Meinen Führerschein habe ich von einem Ferienjob bezahlt, den ich über die gesamten Sommerferien in Vollzeit in einer Bank absolvierte. Ein Auto hatte ich erst wesentlich später und es war das alte Auto meines Vaters, ein damals schon richtig alter VW Polo in weiß, ähnlich klapprig wie der oben beschriebene Fiat Panda.

Ich musste meinen Vater allerdings eindringlich davon überzeugen, dass er das Auto natürlich nicht dem Schrott zuführen darf, sondern einer seiner Töchter anbieten sollte, weil ein Vater das so zu handhaben hat. Es hat mich einige heiße Diskussionen gekostet, meine Bitte durchzusetzen und im Endeffekt habe ich das Auto auch tatsächlich bekommen – übrigens im Alter von 20 Jahren.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Wenn die finanziellen Mittel möglich sind und die Eltern meinen, sie müssten ihren Kindern den Führerschein und den Wagen kaufen, dann sollen sie es tun. Bei mir war es allerdings nicht anders, wobei ich den Führerschein nicht direkt mit 18 gemacht habe, sondern etwas später. Den Führerschein haben meine Eltern bezahlt, weil sie ihn auch bei meinem Bruder bezahlt haben und es wäre ja nun unfair gewesen, wenn sie es bei meinem Bruder getan hätten und bei mir nicht. Das hat als Argument gezogen, denn ich war in dem Alter nur Praktikantin bzw. in einer schulischen Ausbildung und hätte von dem wenigen Geld den Führerschein nicht so finanzieren können.

Das Auto kam etwas später nach, weil meine Eltern es nicht eingesehen haben, dass ich ihren Wagen nutze und andererseits war es auch so, dass ein Führerschein ohne Auto keinen Sinn machte. Gleichaltrige hatten teils bereits ein Auto vor der Haustür stehen, als sie den Führerschein noch nicht bestanden haben, was ich auch etwas merkwürdig fand. Wie gesagt habe ich meinen gebrauchten Kleinwagen etwas später bekommen und damit konnte ich auch ganz gut leben. Ich muss dazu aber sagen, dass es aus finanziellen Gründen eigentlich nicht drin gewesen ist, aber man musste die Kinder ja schon halbwegs gerecht behandeln. Ich bin ihnen auch sehr dankbar, dass sie es uns so ermöglicht haben. Auch, was die Steuern und die Versicherungen betreffen - wobei ich es da verstanden hätte, wenn sie es mir aufs Auge gedrückt haben. Zumindest im letzten Ausbildungsjahr wäre es kein Ding gewesen, weil ich da ausreichend Geld verdient habe, um den Wagen zu finanzieren.

Bei meinen Kindern würde ich es wohl anders handhaben. Da gebe es ein Sparbuch und von diesem Sparbuch aus wäre eine Finanzierung für den Führerschein schon möglich. Je nachdem, wie es dann mit der finanziellen Lage aussieht, würde es sonst noch eine Beisteuerung geben. Aber das kann ich so pauschal nicht sagen, da ich selbst ja keine Kinder habe.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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