Kundin verklagt Elektrokette

vom 15.02.2008, 07:49 Uhr

Möchte euch gern mal erzählen, was so in den USA so möglich ist. Da hat eine Frau ihr Laptop zu Reparatur gebracht und der ist aber dort weggekommen.

Weil die Frau dadurch sich in Ihrer Privatsphäre angegriffen fühlte, verklagt sie die Elektrokette. Ist nach meiner Meinung etwas übertrieben, denn sie klagt auf insgesamt 54 Millionen Dollar (circa 37 Millionen Euro).

Stimmt schon ist da was wichtiges drauf gewesen ist es ärgerlich, aber gleich auf so einen hohen Betrag klagen.

» czirnia.st » Beiträge: 338 » Talkpoints: -0,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die hohen Beträge die sie dort einklagen ist man doch schon mittlerweile gewohnt. Hier in Deutschland würde die betroffene Person ein neues Laptop bekommen und eine kleine Entschädigung in Form eines Gutscheins und die Sache wäre gegessen. Im schlimmsten fall würde man in einer klage ein paar tausend Euro bekommen.

Ich verstehe es nicht warum die immer gleich so der maßen übertreiben müssen. Wenn sie auf 100.000$ geklagt hätte dann wäre das schon viel und die Firma hätte sich damit doch wahrscheinlich einverstanden gegeben.

» Gremlin » Beiträge: 103 » Talkpoints: -0,89 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das ist doch mal wieder typisch Amerika, bei denen muss ja immer alles größer sein als woanders, auch die Geldklagen. So eine hohe Summe ist einfach lächerlich, es sei denn das Laptop war aus purem Gold, was ich aber jetzt mal bezweifle. Klar sind bestimmt wichtige Dateien verloren gegangen, aber dennoch sind 54 Millionen $ mehr als übertrieben.

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» ghettoyouth » Beiträge: 388 » Talkpoints: 0,48 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das Problem dieser Klagen ist das amerikanische Rechtssystem mit den Geschworenen. Leider bekommen wir hier in Deutschland aber meistens nur mit, wenn jemand eine Firma auf immense Summen verklagt, und dann auch noch in der ersten Instanz diesen Betrag zugesprochen bekommt.

Zumeist wird dieses Urteil dann aber in der nächsten Instanz aufgehoben und die Entschädigungssummen auf ein relativ normales herabgesetzt. Von dem dann erhaltenen Betrag bekommen die Rechtsanwälte des Klägers auch noch einen erheblichen Anteil. Diese Rechtsanwälte sind es nämlich, die die Summen in den Prozessen hochtreiben, da sie auf Provisionbasis arbeiten, also einen vorher mit den Mandanten festgelegten Prozentsatz des Schadensersatzes erhalten

» christian561969 » Beiträge: 24 » Talkpoints: 0,08 »



Hauptsache, die Amis verklagen Gott (hat ja ein Senator gemacht, um zu zeigen, wie unsinnig das amerikanische Gesetz ist) und die Welt, dann sind die glücklich wie kleine Kinder. Anstatt einen deutlich kleineren Betrag zu fordern (was eh schon unsinnig ist, denn keine Daten können so wertvoll sein, das ich keine Sicherung davon gemacht habe) und mit einem neuen Notebook und einer wie schon genannt kleinen Entschädigung zu leben, muss natürlich sofort der Traum vom großen Geld hervorgebracht werden, man kann ja reich werden.

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» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Nur mal als Hinweis Etnertainment- christian hat das ja schon gut angesprochen. Es macht keinen Sinn in den USA "kleine Beträge" zu forden, die dann vor Gericht halbiert werden.

Hat was mit dem Prozesswesen an sich zu tun und dass die Anwälte ihr Honorar meist am Verfahrenswert ausrichten und davon bezahlt werden, christian hat`s ja schon gesagt. Und again: Diese Riesensummen werden nie gezahlt sondern am Ende nur ein Bruchteil, nur wer weiß was feilschen ist weiß auch das man nicht tief einsteigt sondern hoch.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Hohe Klagesummen sind in den Staaten wirklich nichts Außergewöhnliches, aber dafür die Gründe. Eine Frau hat mal eine Zigarettenhersteller auf über 100.000.000 Dollar verklagt, weil sie Lungenkrebs vom Raucher der Marke bekommen hat und keine Warnung davor auf der Packung stand. Die Klage hatte Erfolg und die Frau, glaube ich, 134 Mio $ bekommen. In dem berühmten McDonalds-Fall, wo sich jemand einen Kaffee bestellt hat, diesen ümschüttete und sich darauf die Genitalien verbrühte, klagte ebenfalls auf eine 9-stellige Summe Schmerzensgeld und gewann vor Gericht. Seitdem hat McDonalds auch ein "Vorsicht, heißes Getränk" auf jedem Kaffeebecher.

All solche Fälle sind für die Amis ganz normal. Dass die meisten damit aber durchkommen gibt einem schon mal zu bedenken. Gerade wenn du als Hersteller einen Fehler machst, und du erfolgreich verklagt wirst, kannst du in manchen Fällen deinen Laden dicht machen.

» Ouattara » Beiträge: 219 » Talkpoints: 0,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ouattara hat geschrieben:All solche Fälle sind für die Amis ganz normal. Dass die meisten damit aber durchkommen gibt einem schon mal zu bedenken.

Ziemlich überspitzt Einzelfälle als "die meisten" hinzustellen - und realitätsfern. Es gibt zwar diese "Ausnahmefälle" aber das war`s auch schon. Die meisten dieser Klagen scheitern schon im Ansatz und schaffen es kaum über die erste Instanz oder werden auf 5 - 6 stellige Zahlen (meist 5stellig) abgeurteilt.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Es gibt solche Fälle über mindestens 6-stellige Summen wegen solcher Lapalien doch regelmäßig, nur wird nicht jeder in der großen Öffentlichkeit bekannt. Selbst wenn der "Kaffee-Mann" oder die "Zigaretten-Frau" nur 10.000 Dollar vor Gericht bekommen ist das doch schon viel zu viel. Sowas wird in Deutschland wohl nie passieren.

» Ouattara » Beiträge: 219 » Talkpoints: 0,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Klar gibt es solche Fälle regelmäßig - aber auch in Deutschland. Subbotnik hat zuhause einen ganzen Sammelordner oder so ein juristisches Buch stehen wo alle möglichen Anklagen von deutschen Gerichten drinstehen, die völlig absurd sind und meist nicht einmal zugelassen wurden. Das ist also kein amerikanisches Phänomenen der bekannteste deutsche Fall dürfte wohl der eines Richters oder Staatsanwalts sein, weiß es nicht mehr so genau, der einen Hersteller von Schokoriegeln verklagen wollte, weil der Konsum dieser Riegel ihn dickmachte oder seine Fettleibigkeit zu einem Schlaganfall führte. Halt irgendwas abwegiges, wo deutsche Gerichte drüber lachen und das gar nicht erst zulassen aber ich glaube dieser Fall hat sogar eine Zulassung bekommen.

Und sowas gab`s auch schon in Deutschland, nur wird das hier nicht so breitgetreten. Und wie gesagt wenn man "regelmäßig" oder die vorherige Aussage "die meisten" in Bezug zum Verhältnis aller anderen Klagen setzt, dann sind das verschwindend geringe Regelmäßigkeiten, so wie der Richter mit den Schokoriegeln.

» KrashKidd » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 12.04.2014, 07:28, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

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