Nachflimmern bei Leuchtstoffröhren

vom 23.11.2010, 14:57 Uhr

Ich habe bei mir in der Küche ein paar Leuchtstoffröhren eingesetzt die schon vor ziemlich langer Zeit produziert wurden. Sie waren noch unbenutzt und sie sind einfach zu Schade zum Wegwerfen. Allerdings habe ich festgestellt dass sie nach dem Ausschalten noch ständig weiter Flimmern, das ist so ein ganz leichter oszillierender Schein.

Als Laie würde ich jetzt vermuten dass irgendwo noch etwas an Strom fließen muss obwohl die Lampe ausgeschaltet ist, sonst würde das Medium darin ja nicht zum Leuchten kommen. Weiß jemand was da genau passiert? Muss ich mir irgendwie Sorgen machen dass da etwas passieren könnte?

Die Leuchten stammen noch aus DDR-Zeiten, ich kann mich aber nicht erinnern ob das damals so Standard war.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich würde einfach mal sagen, dass das die alte Technik war und mittlerweile gar nicht mehr vorkommt. Um sicher zu gehen würde ich dir aber empfehlen, dass du ein Experiment machst und eine neue Röhre kaufst oder irgendwo borgst und diese dann testest. So hast du zumindest einen Vergleich zwischen alt (DDR) und neu.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Täubchen hat geschrieben:Ich würde einfach mal sagen, dass das die alte Technik war und mittlerweile gar nicht mehr vorkommt.

Da muss man leider vehement widersprechen. Man muss ganz klar unterscheiden zwischen Leuchtstoffröhren, bei denen durch Stoßionisation das in der Glasröhre befindliche Gasgemisch aus Argon und Quecksilberdampf angeregt wird und ultravioltetes Licht ausstrahlt, das erst durch die im Innern der Röhre angebrachte Leuchtschicht in sichbares Licht umgewandelt wird und solchen, die zwar die Gehäuseabmessungen und Fassungen wie die "klassischen" Leuchtstoffröhren aufweisen, aber mit moderner LED-Technik betrieben werden.

Gerade bei der ultramodernen Technik bei letzteren kommt der Flackereffekt regelmäßig vor. Das rührt daher, dass sich der Kondensator im elektronischen Netzteil bereits durch Kriechströme und geringe Leckströme in Schaltern und Zuleitungen auflädt, der sich in bestimmten Zeitintervallen mehr oder weniger regelmäßig mit kurzem Blitzen oder Flackern entlädt. Hier hilft manchmal ein Umpolen der Netzzuleitung und/oder Parallelschalten eines entsprechenden Entladewiderstandes, was eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte und bei guten Markengeräten auch serienmäßig eingebaut ist, womit dieses Blitzen wirksam unterdrückt wird. Auch bei zeitgleichem Mischbetrieb von Glühlampen und Energiesparlampen in Leuchten tritt dieser Effekt nicht mehr auf.

Kommen wir aber zurück zu den Nachleuchteffekten einer herkömmlichen Leuchtstofflampe mit konventionellem Vorschaltgerät, bestehend aus Starter und Drossel. Hier sieht man als Nachleuchterscheinung nicht etwa ein kurzes Aufblitzen, sondern mehr ein sich schlängelndes, schwaches Leuchtband. Das wird als normal bezeichnet und soll sich nach einigen Betriebsstunden von selbst erledigen. Einige Hersteller altern deswegen ihre Leuchtstoffröhren künstlich vor, damit sich die aufgebrachte Leuchtschicht zusammen mit den Glühelektroden bereits vor dem Dauerbetriebseinsatz beim Kunden hinreichend konsolidieren kann. Sicherlich gibt es da auch Unterschiede in den Marken.

» Gorgen_ » Beiträge: 1151 » Talkpoints: 410,36 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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