Entscheidung über Abtreibung mittels Internetabstimmung!

Ich habe gerade ein wenig die RTL-Homepage durchgeschmökert und dabei bin ich auf einen meiner Meinung nach absolut unfassbaren Bericht gestoßen!. Dabei geht es um ein Pärchen aus Amerika. Sie erwarten ein Baby und sie machen im Internet eine Abstimmung darüber ob sie ihr Baby abtreiben oder doch lieber behalten sollen! Kaum zu glauben.

Ich kann nur hoffen, dass das ein Scherz ist. Wie kann man so eine Entscheidung von der Öffentlichkeit abhängig machen? Glaubt ihr, dass sie diese Umfrage ernst meinen? Werden sie sich wirklich dem Ergebnis entsprechend entscheiden? Welche Motivation könnten sie sonst noch haben, eine derart kranke Umfrage zu starten? In dem Bericht wurde auch spekuliert, ob sie einfach "nur" eine Abtreibungsdiskussion damit in Gang bringen wollten, aber genau weiß man das eben auch nicht.

hier ist übrigens ein Link, wo man den Beitrag ein wenig detaillierter nachlesen kann. Bis zum 9. Dezember kann man scheinbar noch abstimmen. Was haltet ihr von dieser Aktion?

Das ist natürlich absolut daneben, keine Frage. Wie kann man das Leben seines eigenen Kindes von der Meinung fremder Menschen abhängig machen? Das ist nicht nur völlig verantwortungslos, dass ist einfach nur unmenschlich. Sollte diese Geschichte wahr sein, kann es sich eigentlich nur um Menschen mit außerordentlich niedrigem Intelligenzquotienten und einem ziemlich hohen Drang nach Aufmerksamkeit handeln, die damit womöglich auch nur Geld machen wollen, weil sie schließlich durch diese Aktion im Fernsehen gelandet sind.

Bevor man urteilt, muss man hier aber natürlich auch beachten, dass es sich um eine RTL Reportage handelt, dass ganze muss also demnach nicht der Wahrheit entsprechen, sondern kann auch wieder nur der Unterhaltung dienen. Ich hoffe letzteres sogar sehr, denn sollte das ganze wirklich wahr sein, wünschte ich mir, die Frau würde das Kind abtreiben oder wenigstens an Pflegeeltern weitergeben, denn eine verantwortungsvolle und fähige Mutter scheint sie definitiv nicht zu sein, wer weiß wozu sie ihr Kind in der Zukunft sonst noch nutzen würde.

Diese Meldung habe ich nun bereits bei mehreren Nachrichtensendern gesehen. Es dürfte also schon stimmen. Bei einer Seite habe ich sogar einen Link zur Homepage gefunden: hier ist die Homepage mit der Abstimmung. Derzeit sind wohl gute 66% für eine Abtreibung.

Wobei ich mich auch frage, wie lange man in Amerika eine Abtreibung machen kann, weil immerhin wissen sie schon, dass es ein Bub wird und es ist auch ein Ultraschallbild von der 17. Schwangerschaftswoche dort zu finden. Trotzdem kann sie laut ihren Aussagen noch bis 9. Dezember legal abtreiben!

Ich denke, in amerika ist alles möglich und die Amerikaner denken und handeln einfach anders als wir Europäer. Allerdings halte ich diese Seite für eine Fakeseite, die RTL dann eben in ihr Programm aufgenommen hat. So wie es schon hunderte Fakeseiten von irgendwelchen Tieren gab, die in den Kochtopf kommen, wenn nicht eine bestimmte Anzahl von Usern einen Link anklicken.

Ich glaube nicht, dass eine Mutter oder Eltern ein Kind abtreiben können, über das sie bereits in der Schwangerschaft liebevoll erzählen und dem Kind schon einen Kosenamen gegeben haben. Ich bin davon überzeugt, dass es den Eltern finanziell vielleicht nicht so gut geht, aber durch das Anklicken der Homepage werden sie wohl Geld verdienen und damit hat sich das auch erledigt und es können 10 % für den Geburtstag sein und 90% dagegen. Im letzten Moment werden die werdenden Eltern selber das Voting hochpushen und es waren genügend Leute auf der Homepage.

Ich habe den Artikel auf bild.de gelesen und bin daraufhin mal auf die Seite der beiden werdenden Eltern gegangen. Ob nun Fake oder nicht - ich konnte nicht abstimmen. Irgendwas sträubte sich in mir, da eine der beiden Antwortmöglichkeiten anzuklicken.

Ich bin keine Abtreibungsgegnerin und empfinde Diskussionen über Für und Wider eines Schwangerschafts-abruchs eher müßig als sinnvoll. Es ist in jedem Fall die einzelne Situation zu betrachten, bevor man darüber (ver-)urteilt.

Trotzalledem finde ich die Art und Weise, wie diese beiden Menschen das entscheiden möchten, total daneben, selbst wenn sie damit nur Geld verdienen möchten und ihre Wahl nicht davon abhängig machen. Gleichzeitig denke ich aber, dass sich durchaus viele Internetuser zu so einer Seite hingezogen fühlen. Wann hat man sonst schon die Möglichkeit, ein bisschen Gott zu spielen und über Leben oder Tod zu entscheiden? Sehr armselig.

Ich habe mir die Seite angesehen und war ziemlich geschockt. Wenn die Seite wirklich ernst gemeint ist, dann ist es auf jeden Fall absolut unverantwortlich. So eine Entscheidung ist doch etwas sehr persönliches, schließlich geht es dabei um das Leben des eigenen Kindes und ich finde nicht, dass es angebracht ist, eine Abstimmung durch wildfremde Personen so eine wichtige Entscheidung treffen zu lassen.

Allerdings denke ich auch eher, dass die ganze Sache ein Fake ist, da sie durch die vielen Klicks sicherlich auch Geld erhalten. Außerdem habe ich gelesen, dass der "Vater" selbst ein Aktivist gegen die Abtreibung ist und deshalb vielleicht nur Diskussionen über das Thema erzeugen will, was er ja in gewisser Weise auch geschafft hat. Man sehe sich nur die Kommentare auf der Webseite an.

Auf jeden Fall finde ich diese Seite beängstigend. Es ist meiner Meinung nach absolut armselig, durch eine solche Seite eine Entscheidung zu treffen. Wenn es darum gar nicht geht, dann ist es genauso schlimm, weil man durch so etwas meiner Meinung nach kein Geld verdienen sollte.

Was müssen das für Menschen sein, die andere über Leben und Tod abstimmen lassen? Ich bin zwar nicht gegen Abtreibung, aber das hier ist ein sehr starkes Stück.

Wenn man ein Voting startet, in dem es um das Leben des eigenen Kindes geht, sollte man doch langsam selbst mitbekommen, dass man das Kind eigentlich nicht haben will. Den Eltern ist es egal, ob das Baby geboren wird, oder nicht und schon da liegt der Fehler (von der Unmenschlichkeit ganz zu schweigen).

Stellen wir uns mal vor, dass das Baby wirklich auf die Welt kommt. Was sagen die Eltern dann, wenn es einmal fragt: "War ich ein Wunschkind?" Sollen sie dann sagen, dass die Bevölkerung sich dabei eher uneinig war? Dieser Fall ist so lächerlich und ekelerregend, dass man nur Witze darüber machen kann, um nicht weiter darüber nachdenken zu müssen, dass es solche Menschen wirklich gibt.

Ich hoffe jedenfalls, dass das arme Kind nicht geboren wird, denn solche Eltern hat es einfach nicht verdient.

Ich bin ja fast davon überzeugt, dass es sich hierbei nicht um eine Umfrage handelt, die dann auch wirklich die entsprechenden Handlungen nach sich zieht. Im Frühjahr diesen Jahres (also 2010) gab es doch im französischen Fernsehen eine Show, bei der Testpersonen dem Kandidaten für falsche Fragen Stromschläge mit wachsender Stärke geben konnten. Dass dies ein Fake war, kam erst später heraus. Es war aber erstaunlich, wie sehr sich die Gemüter darüber erhitzten, wie weit die Testpersonen gingen.

Wenn es sich bei dem vermeintlichen Vater des (eventuell tatsächlich existierenden) Kindes wie schon erwähnt um einen Abtreibungsgegner handelt, dann wird das schon wahrscheinlicher. Auch die nähere Betrachtung der Site www.birthornot.com bestärkt meinen Verdacht, dass es sich um einen Fake handelt. Habt Ihr Euch die Vita der beiden mal angeschaut? Habt Ihr Euch mal angeschaut, was er zu Fake-Abstimmungen schreibt? Ich denke nicht, dass diese Aktion wirklich so gemeint ist, wie veröffentlicht.

Ich habe die Reportage gestern auch angeschaut. Bin Fassungslos, wie die Eltern drauf sind. Mittlerweile denke ich mir, dass es ein Fake ist, weil so etwas kann kein Normaler Mensch machen. Jeder muss für sich selber entscheiden, welcher Weg der Richtige ist. Sicher kann man sich Anregungen im Internet holen, doch trotzdem sollte man das Ergebnis der "Umfrage" nicht entscheiden lassen, was denn nun mit dem Baby passiert. Ich bin mir sicher, dass die meisten Leute, die auf diese Page gehen, sowieso ein gutes Wort für das Kind einlegen, dazu braucht man doch keine Internetabstimmung!

Diese Umfrage hat eine ganze Welle ausgelöst. Hier in der Uni reden derzeit fast alle darüber und auch viele Freundinnnen haben mir darüber berichtet. So viel Sensation um eine Umfrage, die nicht entscheidet!

Ich ver stehe, dass viele sich aufregen, weil dieses Thema so skandalös ist, aber wer sagt denn, dass die Eltern ihre Entscheidung tatsächlich von der Umfrage anhängig machen. Vielleicht haben die sich auch einfach nur einen Spaß erlaubt und wollten ein bisschen Aufregung. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Menschen ihre Entscheidung wirklich von der einer Umfrage anhängig machen. Letztlich haben sie doch immer noch einen freien Willen mit dem sie entscheiden können und müssen sich nicht nach dem Ergebnis richten. Fast schon schlimmer finde ich die Leute, die mit abstimmen. das ist irgendwie armselig. Hoffentlich werden die Eltern eine Entscheidung finden, die für sie richtig und überlebbar ist.