Was spricht gegen einen Online Vertretungsplan?

vom 22.11.2010, 17:35 Uhr

Hallo

Unsere Schule wehrt sich gegen die Einführung eines online Vertretungsplans. Meiner Meinung nach ist das jedoch die sinnvollste Sache der Welt. Schüler müssen morgens nicht unnötig zur Schule fahren um dann festzustellen das erst einmal die ersten zwei Stunden ausfallen. Lehrer können direkt erfahren wen sie vertreten müssen und wann sie in der Schule sein müssen. Warum wehrt sich eine Schule also gegen einen online Vertretungsplan. Es spricht doch wirklich nichts dagegen.

» 1337 » Beiträge: 692 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Dieser Vertretungplan müsste von irgendjemandem ständig aktualisiert werden. Und das bekommt meistens keiner gebacken. Das ist zumindest in unser Schule der Fall. Wir haben im Haupt- und im Nebengebäude große Flachbildschirmfernseher, die den Vertretungsplan anzeigen. Daneben werden außerdem aktuelle Nachrichten aus dem Schulleben und der Welt gezeigt. Das muss man sich wie die Kurznachrichten im Teletext vorstellen.

Es gibt einen Vorteil. So ein Fernseher ist schick und modern. Nachteile gibt es viele. Die Teile sind andauernd kaputt, sodass am Ende doch wieder ein Vertretungplan aus Papier herhalten muss. Hinzu kommen noch die Stromkosten. Die von mir beschriebenen Newsticker liest sich kein Mensch durch. Und einer der Fernseher ist schon mal bei einem Einbruch in die Schule gestohlen worden. Alle in allem kann man sagen, so eine Modernisierung ist eine umständliche und teuer Sache.

Dasselbe wäre vermutlich bei Onlinevertretungplänen der Fall. Wie schon gesagt, meine Schule hat auf ihrer Website auch einen Vertretungplan. Doch dieser ist seit einem halben Jahr nicht mehr bearbeitet worden. Außerdem kann man ihn nur lesen, wenn man sich einloggt. Einloggen kann sich natürlich bei weitem nicht jeder. Wir haben von der Schule vor ein oder zwei Jahren mal alle Passwörter und Benutzernamen bekommen. Komischerweise funktionieren mein Nutzername und mein Passwort nicht. Meinen Mitschülern geht es ähnlich.

Wenn ein Lehrer übrigens über Nacht krank wird und sich morgens krankmeldet, bringt ein Onlinevertretungplan übrigens gar nichts. Oder würdest du jeden Morgen um halb 7 an deinen PC gehen? Ich habe morgens jedenfalls keine Zeit dazu.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich stimme meinem Vorredner zu, denn die Aktualisierung dieser online Vertretungspläne bereitet den meisten Schulen große Probleme. Es muss einfach jemand gefunden werden, der bereit ist, die ganzen Informationen zu sammeln und dann im Netz einzustellen und das ist nun mal um einiges aufwendiger, als einfach einen Vertretungsplan auszudrucken. Zu erst einmal, muss es eventuell jemand sein, der sich ein wenig mit Informatik auskennt, je nachdem wie die Website gestrickt ist und wie aufwendig das ganze ist. Hinzu kommt, dass diese online Vertretungspläne sehr früh fertig sein müssen. Ein gewöhnlicher Vertretungsplan kann auch ruhig bis einige Minuten vor Unterrichtsbeginn warten, aber einen online Vertretungsplan müsste man schon gegen sechs Uhr fertig haben, denn ansonsten bringt er den Schülern, die morgens früh los müssen nichts und hat eben einfach keinen Sinn. Einen Lehrer zu finden, der dazu bereit ist, ist nicht einfach und deswegen haben die meisten Schulen noch den guten alten Vertretungsplan am schwarzen Brett.

Ein weiterer Nachteil ist einfach der, dass viele Schüler und Lehrer vielleicht noch eher aufstehen müssen und dann ebenfalls die Aktualisierung des Stundenplans nicht mehr mitkriegen. Und dann ist da natürlich noch die Sache mit dem krank melden. Angenommen Lehrer B. steht morgens gegen sieben auf und meldet sich krank, dann muss der Verantwortliche für den Vertretungsplan, der den Plan nach Vorgaben vermutlich schon zu Hause ins Netz gestellt hat, ihn nochmals aktualisieren und so müsste dieser Lehrer eigentlich morgens die ganze Zeit auf Trab sein und das ist schon recht viel verlangt.

Man muss außerdem bedenken, dass der online Stundenplan keinen Ersatz zum gewöhnlichen Vertretungsplan darstellt, denn man muss eben auch damit rechnen, dass einige Schüler vielleicht zu Hause kein Internet haben oder einen Ausfall haben oder morgens vielleicht noch eher aufstehen müssen und keine Chance haben, den online Stundenplan aufzurufen. Daher muss der normale Plan eh erstellt werden und für den Verantwortlichen würde das zusätzliche Arbeit bedeuten. Das alles sind ja wohl genug Argumente, gegen einen online Vertretungsplan und ich kann das sehr gut nachvollziehen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich kann mich ebenfalls den Meinungen der Vorredner anschließen. Auch in meiner Schule weigert sich die Schulleitung trotz neuer Server strickt gegen einen online Vertretungsplan. Dieser würde mehr Ärger bereiten als nützlich sein.

Zu erst müsste einen Lehrer finden, der sich erst mal sich genug in Informatik auskennt und eine spezielle Webseite entwickelt, die er dann ständig, auch morgens um 6 Uhr, wenn sich ein Lehrer krank meldet, aktualisieren. Dazu haben die Lehrer oft keine Zeit und vor allem keine Lust dazu. Denn die wenigsten Schüler würden morgens die Zeit dazu haben, den Computer hoch zu fahren und nach dem aktuellen Vertretungsplan zu sehen. Hinzu kommt noch, dass z.T. einige Schüler kein Internet besitzen und sie so diesen Service gar nicht nutzen können.

Dann muss man noch dazu bedenken, dass, wenn man den Vertretungsplan im Internet veröffentlicht, die ganze Welt wissen würde, wie der Unterricht an diesem Tag laufen wird und das muss nicht unbedingt jeder wissen.

Genau aus diesen Gründen bin ich gegen einen online Vertretungsplan, da er kurz und knapp nur Ärger bereiten würde.

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» Rainer Wahnsinn » Beiträge: 144 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wir hatten damals in der Schule einen Vertretungsplan online und eigentlich hat er immer gut funktioniert. Auch jetzt besitzt die Schule diesen noch (das weiß ich, weil meine Schwester das genannte Gymnasium besucht.)

Für die Aktualisierung des Vertretungsplans war unser damaliger Informatiklehrer verantwortlich, der sich mit dem System am besten aus kannte. Natürlich hing zusätzlich noch ein gedruckter Vertretungsplan an der Schultür, damit auch die Leute, die nicht täglich online kamen, wussten, welche Stunden ausfielen.

Was ich sehr nützlich an dieser Art von Plan fand, war, dass man auch noch abends, wenn man vielleicht am jeweiligen Tag nicht in der Schule war, sehen konnte, welche Stunden man am nächsten Tag hatte und welche nicht. Auch änderten sich in manchen Wochen die Pläne sehr spät und so konnte unser Lehrer die Stunden auch nach den Schulstunden noch eintragen und jeder wusste Bescheid. Geschützt wurde der Plan übrigens von einem Benutzernamen und Passwort, sodass nur Schüler darauf Zugriff hatten.

Die einzigen Probleme, die ich bei solch einem Plan sehe, sind die Fehler und Aussetzer, die auf manchen Servern vorkommen. So kann es also auch passieren, dass plötzlich die Internetseite, auf der der Plan zu finden ist, ausfällt. Die Schüler können in solch einer Situation keine Informationen abrufen und stehen im Dunkeln.

Auch schwierig wird es für die wenigen Schüler, die vielleicht kein Internet zu Hause haben. Allerdings sollte das heutzutage kaum noch der Fall sein. Wenn also weiterhin zusätzlich zum Online-Vertretungsplan ein gedruckter an der Schultür aushängt, sehe ich kein Problem mit diesem System. Geschrieben und aktualisiert werden, muss der Plan sowieso.

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» VanaVanille » Beiträge: 408 » Talkpoints: 0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich stehe der Einsetzung eines Online- Vertretungsplans auch sehr kritisch gegenüber. Allerdings noch aus anderen, als den hier genannten Gründen.

Ich denke, auch wenn man die Seiten nur mit Passwort abrufen kann, wer rein will kommt rein. Also auch Menschen, die diese Informationen gar nichts angehen. Klar kann man mit ausfallenden Stunden scheinbar wenig anfangen. Aber oftmals sind dann halt auch Klassenliste und ähnliches im Internet. Wenn auch im verschlüsselten Bereich. Aber mir würden da eine Menge Menschen einfallen, die an so was Interesse haben. Zusätzlich mit der Information, wann die Kinder nicht daheim sind oder eventuell früher daheim sind, macht man den Menschen quasi die Haustür auf.

Und ist es wirklich nötig, dass der Tag für Kinder schon vor der Schule im Internet beginnt? Das wären dann ja für jeden Schüler morgens früher aufstehen, Computer hochfahren und erst mal nachsehen. Was auch schnell ablenken kann. Sprich dann geht noch ICQ oder andere Messenger auf und man chattet morgens erst mal mit den Klassenkameraden und Freunden. Finde ich unnötig. Und ich befürchte auch, dass sich da manche auch einfach verquatschen und dann zu spät zum Unterricht kommen.

Und es sagte ja auch schon jemand. Nicht jeder hat einen Internetanschluss. Was dann ja wieder zu einer Ungleichbehandlung führt. Ich finde es ehrlich gesagt recht heftig, dass die Schulen erwarten, dass alle Eltern Internet daheim haben. Es gibt immer noch Haushalte die sich das finanziell nicht leisten können oder auch aus anderen Gründen nicht wollen.

Das auch jemand die Datenbank aktuell halten muss, wurde ja schon gesagt. Für längerfristige Ausfälle mag das funktionieren, aber nicht für kurzfristige Ausfälle. Ich sehe die ersten Eltern brüllen, wenn die Kinder früher heimkommen und es nicht im Vertretungsplan stand, weil der Lehrer kurzfristig erkrankt ist.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Ich denke nicht, dass es unbedingt aufwendiger wäre einen Vertretungsplan online zu stellen. Natürlich müsste sich jemand bereit erklären diesen ständig zu aktualisieren. Aber das wäre bei einem Stundenplan den man ausdruckt ja nicht gerade viel anders. Auch dieser müsste zunächst erstellt und dann aktualisiert werden. Bis zu diesem Punkt sehe ich daher keinen Unterschied. Nur druckt man den einen aus und der neue würde halt online zur Verfügung stehen.

Ein Problem sehe ich eher darin, dass man davon ausgeht, dass jeder zu Hause eine Verbindung zum Internet hat. Viele Leute haben heutzutage sicherlich auch einen Computer zu Hause stehen inklusive einer bestehenden Verbindung zum Internet. Jedoch bestätigen auch hier ausnahmen die Regel. Es gibt auch Familien die sich weder einen Computer noch einen DSL Anschluss leisten können.

Dadurch wären Leute die diesen online Vertretungsplan nicht nutzen können benachteiligt. Man müsste also weiterhin eine ausgedruckte Version zur Verfügung stellen. So denke ich, dass diese Art von Vertretungsplan sicherlich eine gute Ergänzung wäre aber keinesfalls ein Ersatz.

» caain » Beiträge: 271 » Talkpoints: 35,48 » Auszeichnung für 100 Beiträge



An unserer Schule ist der Online-Vertretungsplan schon seit längerer Zeit vorhanden und somit nicht mehr wegzudenken. Das System funktioniert bei uns so, dass in der Aula eine Art Fernseher hängt, auf dem der aktuelle Plan eingesehen werden kann, zusätzlich ist alles noch einmal im Internet abrufbar. Mir wäre völlig neu, dass es ein großer Aufwand wäre, den Plan ins Internet zu stellen, denn der verantwortliche Lehrer hat mir einmal erklärt, dass er den Plan mit einer speziellen Software erstellt und die Informationen mit einem einfachen Klick auch online zur Verfügung gestellt werden können, wenn die nötigen Voreinstellungen einmal getätigt wurden. Es mag also aufwendig sein, das System einzurichten, aber an die Umständlichkeit bei der Handhabung glaube ich nicht. Die Software bietet sogar Vorteile, zeigt zum Beispiel sofort mögliche Lehrer für eine Unterrichtsvertretung an, weil diese in besagter Stunde für den Bereitschaftsdienst eingetragen sind, was ich wiederum für eine Erleichterung halte.

Den Einwand den Datenschutz betreffend kann ich durchaus nachvollziehen. An unserer Schule ist zwar der entsprechende Bereich mit einem Passwort gesichert, wer allerdings dieses Passwort eingegeben hat, sieht nicht nur den vertretungsplan, sondern auch Klassen- und Adressenlisten. In unserem Fall wurde insofern vorgebeugt, dass ein Passwort alle drei Monate erneuert werden muss und zudem mindestens einen Großbuchstaben, ein Sonderzeichen und eine Zahl enthalten muss, um vom System zugelassen zu werden. Das erschwert zwar das Knacken, macht es aber natürlich trotzdem nicht unmöglich, deshalb verstehe ich die Einwände vieler Schulen.

Ein weiteres Problem ist, das sich der Vertretungsplan ständig ändern kann. Wenn ein Lehrer in einer Woche einen Termin hat, weswegen der Unterricht ausfällt, heißt das noch lange nicht, dass sich dieser Termin nicht noch verschieben und der Unterricht somit doch stattfinden kann. Nicht selten kam es vor, dass Schüler dann zu besagter Unterrichtsstunde nicht auftauchten und ihr Fernbleiben damit begründeten, dass die Stunde vor einer Woche im Internet als entfallend gekennzeichnet war. Dies ist natürlich ein weiterer Nachteil, ich würde ihn aber nicht zu Lasten des Vertretungsplans auslegen, sondern zu Lasten der Schüler, weil diese durchaus in der Lage wären, regelmäßig auf dem Plan nach Änderungen zu sehen. Trotzdem kann ich verstehen, wenn die Schulleitung Missverständnissen vorbeugen möchte, indem die Termine gar nicht so früh bekannt gegeben werden.

Letztlich glaube ich einfach, dass man einen solchen Plan nicht unbedingt braucht, auch wenn er vielleicht eine schöne Ergänzung ist. Wenn am nächsten Tag die ersten beiden Stunden entfallen, dann erfährt man es, wenn man Glück hat, auch schon am vorherigen Tag auf dem Vertretungsplan in der Schule. Wenn man Pech hat, meldet sich der Lehrer am betreffenden Tag erst morgens krank, die Änderung wäre dann also wahrscheinlich erst gegen 07.30 Uhr im Internet zu lesen und zu dieser Zeit befindet sich ein Großteil der Schüler sowieso nicht mehr zu Hause, würde also ohnehin nicht mehr davon profitieren.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich bin zwar keine Schülerin mehr, aber ich finde auch nicht, dass da etwas gegen spricht. Zumindest so lange nicht, wenn trotzdem noch ein 'echter' Vertretungsplan aushängt, weil ich es doch für die noch jüngeren Schüler doof fände, wenn sie am Morgen schon vorm PC sitzen müssten, um mitzubekommen, welche Lehrer krank sind. Außerdem hat wohl nicht jeder Internetzugang zuhause.

Zum anderen - ich weiß nicht, wie das bei euch läuft - kann ich mir vorstellen, dass das einfach aufgrund Zeitmangels nicht funktioniert. Bei uns wurde der Vertretungsplan vom Konrektorat erstellt, ausgedruckt und ausgehängt. Und im Konrektorat saßen zwei Lehrer, die genauso viel zutun hatten wie die anderen und das dann sozusagen in ihren Freistunden oder vor der Schule machen mussten. Wenn sie zusätzlich zum normalen Vertretungsplan auch immer noch ins Internet müssten und den dort hochladen müssten, hätten die wohl noch viel mehr zutun.

» Lia. » Beiträge: 198 » Talkpoints: 0,70 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Als ich vor ein paar Jahren noch zur Schule gegangen bin, hatten wir auch einen Vertretungsplan, der online zugänglich gemacht wurde, sodass man eben wirklich immer nachsehen konnte ob und welches Fach ausfällt oder vertreten wird. Ich fand dieses Angebot auch sehr gut, da man einfach die Möglichkeit hatte von zu Hause nachzusehen ob am morgigen Tag alles wie geplant statt findet oder ob man sich auf eine Vertretung einstellen kann.

Und ich kann meinen Vorrednern auch nicht unbedingt zustimmen, wenn gesagt wird, dass der Plan ja von jemandem ständig aktualisiert werden müsste. Der Plan wird doch, zumindest war es bei uns so, ständig auf dem laufenden gehalten. Das macht doch sowieso jemand, unabhängig davon, dass der Plan online zugänglich ist oder eben nicht. Da der Plan aber ja mit Sicherheit am Computer erstellt wird und dadurch in digitaler Form vorliegt, sehe ich jetzt kein Problem darin, dass man den Plan einfach in die Homepage der Schule integriert und diesen dann eben in festen Zeitintervallen mit der aktuellen Version des Vertretungsplans abgleicht. Das dürfte ja kein besonders großer Aufwand sein.

» BrilleWilli » Beiträge: 1810 » Talkpoints: 14,07 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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