Berufstätige Mutter- Problem?
Heutzutage hat man doch fast keine Möglichkeiten mehr, etwas aus sich zu machen, wenn man auch nur ein einziges Kind hat. Es klingt gemein- ist aber leider so. Dies lässt sich durch die kontraproduktive aber auch paradoxe Politik erklären, die sowohl in Österreich, als auch in Deutschland praktiziert wird. Wenn man nicht zufälllig nette Menschen um sich hat, die hinter einem stehen und die Karierre unterstützen, hat man als Frau mit Kindern überhaupt keine Chance.
Es wird einerseits von Müttern erwartet, dass sie zu Hause beim Kind bleiben, so lange es möglich ist. Leider ist dies aber nicht möglich, weil dadurch viel zu wenig Einkommen herein kommt um den doch mittlerweile sehr hohen Lebenserhaltungskosten gerecht zu werden und die Familie gut durch zu bringen. Andererseits wird jeder Mutter, die versucht, wieder ins Berufsleben einzusteigen, einen Knüppel zwischen die Beine geschoben. Die erste Frage ist immer: Haben sie eine Betreuung für ihr Kind? Wenn man dann erklärt, dass man eine Betreuung gefunden hat, dann wird man dennoch abgewiesen, weil man keine Praxis in den Jahren sammeln hat können, in der man bei der Familie war- so ist es jedenfalls mir ergangen.
Ich finde, gerade im Punkto Kinderganztagesbetreuung ist sowohl Österreich als auch Deutschland hinten nach. Dabei würde es doch eine Menge Arbeitsplätze schaffen und es wäre für die Mütter doch viel vorteilhafter, wenn jede namhafte Firma einen firmaeigenen Kindergarten hätte, wo die Kinder so lange die Eltern arbeiten, gut aufgehoben sind.
Wie ist euere Meinung dazu? Hättet ihr noch andere Ideen, was man besser oder anders machen könnte?
Ich sehe das ganz ähnlich wie du.
Das größte Problem in Deutschland ist aber meiner Meinung nach, dass Eltern, die ihre Kinder schon früh in Betreuungseinrichtungen geben, dafür nach wie vor stigmatisiert werden. In Schweden zum Beispiel kräht kein Hahn danach, dass schon Babys in KITAs groß werden. Hier hingegen gilt auch weiterhin in unserer Gesellschaft: Bis zum dritten Lebensjahr haben die Kinder zuhause zu bleiben. Natürlich muss man sich nicht danach richten, aber mich ärgert das trotzdem für die Eltern, die eben wirklich darauf angewiesen sind, arbeiten zu gehen.
Wo auch großer Änderungsbedarf besteht, sind die Betreuungskosten. Es ist zwar so, dass bereits einige Einrichtungen kostenlos sind, aber bis das bundesweit eine Einheit gefunden hat, ist es noch ein langer Weg. Dafür, dass Deutschland ganz oben mitspielt, ist das Gesamtbild unseres Betreuungsangebots meiner Meinung nach immer noch sehr armselig.
Genau, das mit den Kosten habe ich noch vergessen zu erwähnen! Kurz nach der Karenz habe ich eine 50 Prozentstelle gefunden, die eigentlich super bezahlt gewesen wäre. Trotzdem hat sich die Arbeit dort nicht rentiert, weil ich eigentlich, wenn man es genau nimmt, nur dafür gearbeitet habe, dass mein Kind in der KITA unterkommt. Ich hatte dann zwar gleich Praxis nach der Karenz, alles andere war aber ein Nachteil. Weder von meiner Tochter hatte ich viel davon, noch vom Geld, welches ich mir erarbeitet habe.
Wenn die Kinder noch nicht in den Kindergarten gehen, ist das Problem, wie die Betreuung finanziert wird, ohne dass das Haushaltsbudget darunter leidet. Sind die Kinder aber im Kindergartenalter und man bezahlt nur noch ein Drittel für den Monat an Beitrag für die Betreuung, so ist dann meistens das Problem der Betreuungszeit selber, die eben nicht sehr flexibel ist. Wenn ich keine liebevolle Schwiegermutter hätte, die mein Kind mittags vom Kindergarten holt und sie nachmittags wieder hinbringt, oder auch manchmal nachmittags wieder abholt, wäre für mich meine Karierre gelaufen!
Das eigentlich Schlimme daran ist, dass es immer noch die Frauen sind, die bei den Kindern zu Hause bleiben müssen und denen dann später der Wiedereinstieg ins Berufsleben erschwert wird.
Ich mache in ein paar Monten mein Abitur und frage mich auch schon, wie es danach weitergehen soll. Zuerst will ich studieren, arbeiten, aber was, wenn ich dann Kinder bekomme? Ich habe wirklich schon Angst davor, meinen Arbeitsplatz dann zu verlieren und dadurch finanziell abhängig zu sein - von meinem zukünftigen Mann oder im schlimmsten Fall vom Staat.
Natürlich kann keiner etwas daran ändern, dass man als Frau eben schwanger ist und dadurch ein paar Monate nicht arbeiten kann. Aber danach muss es keinesfalls die Mutter sein, die bei den Kindern zu Hause bleibt. Väter können auch Elternzeit nehmen. Natürlich ist das sehr riskant, weil man dann Gefahr läuft, dass nicht nur einer, sondern beide Elternteile ihren Job verlieren. Aber wenn mehr - also ein Großteil der Väter - Elternzeit nehmen würden, dann würde sich das vielleicht eher ausgleichen.
Die beste Lösung wäre natürlich, wenn die Unternehmen zusätzlich noch eigene Kindertagesstätten hätten.
Die von dir angesprochenen Firmenkindergärten fände ich prima. Gerade für Eltern, die zum Beispiel in Schichtdiensten arbeiten gehen, wäre das eine gute Lösung.
Eine andere Alternative, die aber natürlich nur in bestimmten Berufen funktioniert, wäre das Arbeiten zuhause. Gerade Tätigkeiten in Bürojobs ließen sich auch daheim verrichten, wenn der Arbeitgeber mitspielt. Dann ist das Kind zwar weiterhin von Mama betreut, aber ich denke, wenn man seinen Alltag damit gefunden hat, kann es gut funktionieren.
Es ist in Deutschland bereits durchaus so, dass große namhafte Firmen bereits Betriebskindergärten haben. Da wurde also durchaus schon was gemacht. Aber diese Einrichtungen bringen halt nur den Müttern was, die auch in der Firma arbeiten. Und leisten können sich solche Einrichtungen nur große Firmen. Die Mutter die nur Verkäuferin oder Friseuse ist, bleibt dabei nun mal auf der Strecke. Wobei die genannten Frauen auch nach drei Jahren Babypause wahrscheinlich nicht fachlich aus ihrem Beruf raus sind. Allerdings genau die Mütter Probleme haben dürften, einen Kindergartenplatz zu finanzieren. Und das auch genau die Mütter sind, die die meisten Probleme mit den Öffnungszeiten der Kindergärten haben dürften.
Manche Mütter nutzen aber auch die schlechten Betreuungsmöglichkeiten in andere Richtungen. Ich weiß von einer Leiterin einer Krabbelgruppe, dass sie diese nur eröffnet hat, weil sie ihr Kind nicht unterbringen konnte. Und sie hat damit enormen Erfolg. Diese Möglichkeit wird aber nicht jede Mutter haben, gebe ich zu.
Wenn man Kinder plant, kann man das zumindest auch finanziell planen. Ist zumindest meine Ansicht. Klappt allerdings halt nicht, wenn man ungewollt schwanger wird. Es sichert zwar nicht die berufliche Zukunft, aber zumindest die finanzielle Zukunft kann ein wenig gelenkt werden.
Heimarbeitsplätze sind sicherlich eine nette Lösung, aber leider auch nicht in allen Bereichen realisierbar. Und es erfordert von allen Beteiligten auch enorm viel Organisationstalent und sicherlich auch Verständnis.
Hallo
Ich bin auch zweifache Mutter und ich muss sagen, dass es für mich schwer war wieder einen Job zu finden. Einer wurde mir in der Probezeit gekündigt natürlich ohne Angabe von Gründen aber das Kindkrank wird schon seinen Teil dazu beigetragen haben.
Ich habe sogar zu hören bekommen, dass ich mit Kindern nicht mehr flexibel genug wäre und ich aus diesem Grund meine Bewerbung gleich wieder mit nehmen könnte. Nun mache ich noch mal eine Ausbildung an die ich ohne Vitamin B aber auch nicht rangekommen wäre.
Meine Kinder gehen in die Kita, sind da sehr glücklich und ich als Mutter habe kein schlechtes Gewissen, wenn sie mehr oder weniger in der Kita groß werden. Im Gegenteil, sie lernen so viel, sind so weit in ihrem Können, dass ich es sogar gerne mache.
Leider scheint es aber wirklich so, dass Mütter mit Kindern bevorzugt abgelehnt werden, einerseits schreien alle danach, dass wir mehr Kinder brauen aber so wirklich unterstützt werden die Mütter dann auch nicht, eher im Gegenteil. Man wird ja teilweise so knapp gehalten bzw. alles was mit Kindern zu tun hat ist so teuer, dass man sich eine große Familie ja gar nicht mehr leisten kann.
Betriebskindergärten sind keine neue Erfindung. Dies gab es schonmal in der DDR und das sogar mit Übernachtungsmöglichkeiten für die Kinder, wenn in den Betrieben überwiegend Schichtarbeit gemacht wurde. Allerdings ist der optimale Bewerber heute Mitte Zwanzing, hat erwachsene Kinder und kann auch dazu noch locker 30 Jahre Berufserfahrung vorweisen. Soweit zum Wunschdenken vieler Personalchefs.
Wobei man auch dabei sagen muss, das Kindereinrichtungen in den neuen Bundesländern wesentlich bessere Öffnungszeiten haben und somit der berufstätigen Mutter mehr Nutzen bringen. Probleme kommen aber schon auf, wenn beide Elternteile, sofern vorhanden, auch noch zu unterschiedlichen Zeiten arbeiten, die ausserhalb der Öffnungszeit der Kindereinrichtung liegen.
Und selbst wenn man als Mutter eine optimale Betreuung in jedem Fall für das Kind haben kann, wird man oftmals abgelehnt, weil Personalchefs eben nicht daran glauben, das es wirklich so funktionieren wird. Und hoher Krankenstand heisst eben entweder Mehrarbeit für die Kollegen oder Mehrkosten durch Aushilfskräfte.
Nur sind eben mehr Plätze für die Kinderbetreuung auch nicht über Nacht zu schaffen. Einerseits fehlt es an Räumlichkeiten. diese zu schaffen verursacht wieder Kosten, die ja irgendwie bezahlt werden müssen. Legt man sie auf die Elternbeiträge um, so werden weniger Kinder vorhanden sein, weil schlichtweg Menschen auf die Kinderbetreuung verzichten müssen, da sie es sich nicht leisten können.
Und wenn jetzt jemand mit dem Argument kommt, das man dies ja als Unterstützung vom Staat erhalten kann, so kommt eben auch nicht jede Familie in den Genuss, wenn laut den gesetzlichen Berechnungsgrundlagen das Einkommen ausreichend ist.
Ich sehe da eigentlich auch mehrere Probleme. Betriebskindergärten gibt es natürlich schon seit längerer Zeit und sind keine neue Erfindung. Allerdings kenne ich auch kaum Firmen, die es in der Praxis dann auch anbieten! Somit kennt man dieses Prinzip aus der Theorie, praktisch muss man sein Kind jedoch in einem Kindergarten oder eben in einer Kinderkrippe unterbringen.
So lebe ich zum Beispiel in einem Dorf. Ich bin noch dazu alleinerziehend und meine Eltern wohnen 130km von mir entfernt. Es gibt hier natürlich auch einen Kindergarten, wo ich mein Kind unterbringen könnte. Problem an der Sache ist jedoch, dass ich über kurz oder lang wohl einen Vollzeitjob brauche, weil ich sonst wohl nur schwer überleben könnte. Die Alimente halten sich nämlich leider auch sehr in Grenzen.
Nun ist es jedoch so, dass der Dorfkindergarten nur beschränkte Öffnungszeiten hat. Am Freitag schließt er nämlich schon um 14 Uhr, an den anderen Tagen um 16:30 Uhr! Auf die theoretische Frage hin, ob es da noch irgendwelche Möglichkeiten gibt, bekam ich doch glatt als Antwort, dass sich die Öffnungszeiten nach dem Bedarf richten und sie kennen keine Mutter die im Kindergartenzeitalter bereits Vollzeit arbeiten geht! Auch gut. Ich frage mich nur, wie die das dann machen.
Die Lösung wäre dann konkret, dass ich eine Tagesmutter finden müsste, die mein Kind dann vom Kindergarten abholt und ich hole mein Kind dann von der Tagesmutter! Also wenn da noch jemand meint, dass das gesund für ein Kind ist, lasse ich mir das auführlich erklären!
Ich muss dazu sagen, dass ich zum Glück eine Ausbildung als Lehrer habe und somit werde ich dieses Problem mit dem Kindergarten nicht haben, da ich eben nicht Vollzeit in einer Schule sein muss, sondern eben auch viel zu Hause arbeiten kann. Wenn ich ehrlich bin, ist es nicht unbedingt mein wahrer Traumjob, aber ich werde mehr oder weniger dazu gezwungen, zumindest wenn ich will, dass es meinem Sohn gut geht.
Ich habe vor meiner Karenz in anderen für mich sehr spannenden Bereichen mit Jugendlichen gearbeitet. Das könnte ich auch weiterhin machen, allerdings müsste ich da zeitlich flexibler sein und das geht eben nicht, weil ich nicht weiß, wohin ich dann meinen Sohn hingeben soll. Natürlich kann einmal eine Freundin aufpassen oder dergleichen, aber das kann nun auch nicht wirklich eine Dauerlösung sein.
Dann hat man ja freundlicher Weise auch einen Kündigungsschutz. Prinzipiell sehr nett, praktisch gesehen, wird man dann eben ein paar Monate danach gekündigt. Keine einzige Freundin von mir konnte nach der Karenz den Job langfristig erhalten, bis auf eine Ausnahme. Da muss man aber auch dazu sagen, dass ihr Chef ihr Ehemann ist. Gut, der hat sie nicht rausgeschmissen.
Eine Bekannte von mir hat am Flughafen gearbeitet. Sie war bereit, bereits ein Jahr nach der Geburt wieder ins Arbeitsleben einzusteigen. Das ist in Österreich nicht üblich und demnach war es auch gar nicht so leicht eine Kinderkrippe zu finden, die bereits Einjährige nehmen! Aber sie wurde fündig. So wurde die Kleine dann wenige Wochen vor ihrem ersten Geburtstag in die Kinderkrippe vorsichtig eingegliedert. War etwas problematisch aber die Mutter wollte eben arbeiten. Was kam im Endeffekt dabei heraus? Nach einem Monat wurde ihr gesagt, dass sie gekündigt werden würde, wenn sie nicht bereit ist, Vollzeit zu arbeiten! Das wollte und konnte sie jedoch nicht, weil ein einjähriges Kind hat wirklich nichts den ganzen Tag in einer Kinderkrippe zu suchen. Demnach wurde sie dann gekündigt. Das ist sicher kein Einzelfall!
Also in Deutschland haben einige Unternehmen Betriebskindergärten und die werden auch genutzt und nicht nur angekündigt. Da sind zum Beispiel zu nennen die Deutsche Bank, die Commerzbank, Vodafone, Merck. Problem an der Sache ist halt nur, der Standort. Also eine Verkäuferin in einem kleinen Dort die bei Vodafone in einem Shop arbeitet, wird kaum in den Genuss kommen.
Problem an den städtischen und kirchlichen Kindergärten werden immer die Öffnungszeiten sein. Wenn ich noch in meinem Beruf tätig wäre und einen Kindergartenplatz bräuchte, hätte ich auch schlechte Karten. Was aber wohl auch am Fall der Ladenschlussgesetze liegt. Früher wäre das durchaus machbar gewesen oder es hätte sich eine Lösung gefunden.
Vielleicht wäre es für dich generell sinnvoller, deinen Sohn gar nicht erst in eine Kindergarten zu geben, sondern ihn über eine Tagesmutter betreuen zu lassen. In Deutschland gibt es auch dafür Zuschüsse von den Ämtern, wenn man alleinerziehender Elternteil ist.
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