Wie Nachmieter suchen?

Person A möchte demnächst aus ihrer Wohnung ausziehen. Allerdings möchte sie natürlich möglichst schon vor Ablauf der dreimonatigen Kündigungsfrist aus dem Mietvertrag herauskommen und hat sich daher überlegt, dass sie ja einen Nachmieter suchen könnte. Allerdings stellt sich nun die Frage, wo man dies am besten tut.

Gibt es im Internet spezielle Seiten für die Suche nach Nachmietern? Mit welchen Kosten müsste A rechnen? Natürlich wäre es am schönsten, wenn die Suche nach einem Nachmieter so günstig wie möglich wäre. Immerhin möchte A ja die Miete der überflüssigen Monate sparen und diese nicht gleich wieder für die Suche nach einem Nachmieter ausgeben. Hat jemand vielleicht schon einen Nachmieter über das Internet gesucht und gefunden? Wie habt ihr das gemacht? Sollte A dafür im besten Fall Fotos der gesamten Wohnung machen?

Erstmal muss A abklären, ob der Vermieter überhaupt damit einverstanden ist, dass A einen Nachmieter sucht und damit schon vor Ablauf der Kündigungsfrist eine Wohnungsübergabe machen muss. Damit muss der Vermieter nämlich nciht einverstanden sein. Dann kann A sich das alles sparen. Denn das Ammenmärchen, dass der Vermieter einen Nachmieter akzeptieren muss, wenn man genügend Nachmieter vorschlägt ist Humbug. Außerdem muss A ja wissen, ob sich die Miete eventuell erhöht um dem Nachmieter keine Falschinformation zu geben, falls sich einer finden sollte.

Dann, wenn der Vermieter von A einverstanden ist, kann A eine Zeitungsannonce schalten oder einen Aushang im Supermarkt machen. Zeitungsinserate kosten nicht die Welt und ein Aushang im Supermarkt kostet in der Regel nichts. Der Nachmieter muss auch nichts akzeptieren, dass er schon so bald in die Wohnung "muss". Er kann selbstverständlich dann auch sagen, dass er erst in die Wohnung zieht, wenn das Mietverhältnis von A beendet ist. Da der Nachmieter sich ja mit dem Vermieter zusammensetzen muss, ist dann auch erst das letzte Wort gesprochen.

A sollte auf jeden Fall erst mit dem Vermieter über sein Vorhaben sprechen. Ansonsten kann er es vergessen und muss weiterhin zahlen, bis das Mietverhältnis beendet ist.

Wie mein Vorschreiber schon gesagt hat, ist es wichtig erst einmal abzuklären, ob der Vermieter überhaupt damit einverstanden ist, dass der Mieter eigenmächtig einen Nachmieter sucht. Dabei zu beachten ist außerdem, dass der Vermieter, selbst wenn er dem ganzen im allgemeinen zustimmt, im Nachhinein in Frage kommende Nachmieter noch ablehnen kann.

Eine andere Möglichkeit wäre auch noch einen Untermieter für die drei Monate zu suchen, aber auch damit muss der Vermieter einverstanden sein.

Eine Möglichkeit kostenlose Inserate zu schalten bieten regionale Zeitungen, aber auch diverse Internetseiten, z. B. kalaydo.de, wg-gesucht.de und weitere. Es gibt einige Seiten auf denen eigentlich Wohnungen für Studenten angeboten werden, hier kann man aber auch Wohnungsanzeigen einstellen, die nicht unbedingt für Studenten gedacht sind.

Es ist ja schon genannt worden, hier unbedingt Rücksprache mit dem Vermieter zu halten. Denn sonst handelt man sich zwei Probleme ein: zum Einen einen Vermieter, welcher sich übergangen sieht und gar nicht einsieht, einer dritten Person einem Mietvertrag mit den der Person A bekannten Konditionen anzubieten. Oder weiß denn A schon jetzt, welche Mietforderung der Vermieter bei der nächsten Vermietung haben wird?

Zum Anderen ist es so, dass A einem Interessenten etwas verspricht (nämlich die Wohnung), ohne es wirklich erfüllen zu können. Nachdem dem A die Wohnung nicht gehört, kann A sie ja auch niemandem zur Miete anbieten.

Was dann aber, sofern A sich hier mit dem Vermieter geeinigt hast, die Suche angeht, kann A die gewöhnlichen Wege beschreiten. Entweder A sucht über Inserate bzw. Anzeigen (was nicht nur Online über die bekannten Portale wie immowelt.de oder immobilinescout24.de geht, sondern auch noch Offline über die Werbeanzeiger oder Tageszeitungen). Oder aber A wählt den kostenfreien Weg und übergibt die Sache einem Makler. Der würde dann seinerseits die aus seiner Sicht erfolgversprechendsten Anzeigeformen wählen.

Wenn aber klar ist, dass A ausziehen will - zum frühestmöglichen Zeitpunkt - dann könnte A ja auch dem Vermieter anbieten, dass dieser eben die Wohnung früher weiter gibt bzw. schon jetzt mit der Nachmietersuche beginnt. Dann hätte A die Aufgabe nämlich los und der Vermieter hätte die Gewähr, von Anfang an der Suche seine Interessen zu vertreten. Denn der wird die Aufgabe ja in jedem Fall haben. Da kann es ihm egal sein, ob jetzt oder in drei Monaten.

Vielleicht noch als Tipp wenn hier wirklich selbst inseriert wird: wichtiger als Fotos wäre eine grobe Skizze der Wohnung (Zimmeraufteilung und Größe der einzelnen Zimmer) sowie deren Ausrichtung (welche Zimmer schauen gen Westen/Osten usw.

Was bei der Sache nie außer Acht zu lassen ist: es gibt ein nicht unrealistisches Szenario, nachdem eben A in den sauren Apfel beißen muss und eben die volle Kündigungszeit über noch die Mietzahlungen aufrecht halten muss. Verträge sind eben einzuhalten. Auch Mietverträge. Es gibt kaum legale Möglichkeiten, sich hier seiner Pflicht zu entziehen. Außer man plant eben Auszug/Umzug so, dass möglichst wenig Überlapp zwischen dem Bezug der neuen Wohnung und dem Auszug aus der alten Wohnung liegt.

A müsste mal beim Vermieter nachfragen, ob der Vermieter vielleicht schon einen Nachmieter hat oder ob es möglich ist, die 3 Monate Kündigungsfrist nicht einzuhalten, wenn A selbst einen Nachmieter findet.

Ich selbst habe vor 1 Jahr meine Wohnung aufgegeben und habe mich auch auf die Suche nach einem Nachmieter gemacht. Als dieser dann zum Vermieter ging meinte der, dass die Wohung schon wieder vergeben ist.

Ansonsten denk ich mir, dass es nicht so schwer ist ohne weitere Kosten einen Nachmieter zu finden. Es gibt ja diverse Internetseiten (bei uns in Österreich: Fundgrube, willhaben.at) wo man dass auch reinschreiben kann. Weiters könnte A ja Zettel mit Telefonnummer an schwarze Bretter hängen. Das einfachste wäre im Bekanntenkreis herumzufragen bzw. gute Freunde zu bitten, dass sie das auch weitersagen.

Man glaubt oft gar nicht, wie froh manche über solche "Angebote" sind. Allerdings denkt man unter Freunden oft nicht daran. Ich habe zum Beispiel mein Auto versucht zu verkaufen und habe niemanden gefunden. Dann erzählt mir meine Freundin, dass ihre Arbeitskollegin ein Auto für ihre Tochter sucht. Ich habe ihr dann gesagt, dass sie ihr ja mein Auto anbieten könnte und dann war es auch schon verkauft.