Sucht nach Nikotinkaugummis bekämpfen?

In den Zeiten, wo immer mehr Raucher zum Nichtraucher werden wollen, hat ein Bekannter nun angefangen Nikotinkaugummis zu kauen, um von der Sucht der Zigaretten wegzukommen. Das klappt bei ihm zwar ganz gut, er hat es geschafft nicht mehr zu rauchen, aber er braucht Unmengen an Nikotinkaugummis, die nicht nur ins Geld gehen, sondern das Nikotin ja auch in den Körper wandern lässt. Er schafft es einfach nicht, ohne Nikotinkaugummis auszukommen.

Wie schafft man es, von dieser Ersatzdroge wegzukommen? Es ist ja nicht Sinn und Zweck der Sache, dass man zwar nicht mehr raucht, aber ohne diese Nikotinkaugummis nicht mehr auskommen kann. Hat es von euch jemand geschafft auch davon wegzukommen? Wie schafft man es?

Die Nikotinkaugummis sind dafür da, um entweder komplett mit dem Rauchen aufzuhören oder aber um das Rauchen zu reduzieren. Bei den Kaugummis gibt es verschiedene Stärken. Je nachdem, wieviele Zigaretten dein Bekannter geraucht hat (mehr oder weniger als 20 Zigaretten pro Tag) wird auch die Anfangsstärke der Kaugummis bestimmt. Er fängt mit der stärkeren Stärke an, wenn er sehr viele Zigaretten geraucht hat. Diese Kaugummis werden dann etwa 4-6 Wochen jedes Mal gekaut, wenn er ein Verlangen nach einer Zigarette hat. Es sollten täglich aber nicht mehr wie 8 bis 10 Stück sein, wenn es nicht anders geht, dann bis maximal 16 Stück.

Nach diesen ersten 4-6 Wochen sollte er die Stärke der Kaugummis reduzieren. Diese Kaugummis werden dann ebenfalls für 4-6 Wochen gekaut oder dein Bekannter hat bereits nur die niedrigere Stärke gebraucht, weil er eben weniger als 20 Zigaretten pro Tag geraucht hat, dann muss er versuchen die Stückzahl der Kaugummis an einem Tag zu reduzieren. Das muss er dann auch, wenn er bei mehr als 20 Zigaretten pro Tag mit der höheren Stärke angefangen hat, auf die niedrigere Stärke dann umgestiegen ist und da die 4-6 Wochen durchgehalten hat. Auch danach wird die Stückzahl der Kaugummis reduziert. Das geht dann auch wieder so 4-6 Wochen. Danach sollte dein Bekannter bei null Kaugummis am Tag angekommen sein.

Frage deine Bekannten doch einmal, welche Stärke er verwendet und wie er seither die Kaugummis gekaut hat. Vielleicht ist ihm auch gar nicht gesagt worden, wie er sie richtig anwendet und dass er versuchen muss, sie zu reduzieren.

Abhängig machen sollte ihn der Kaugummi auf keinen Fall, da das Nikotin im Kaugummi nicht so stark anflutet, wie in einer Zigarette und deshalb auch nicht diesen Kick auslöst, der ein erneutes Verlangen nach einer Zigarette zurfolge hat. Diese Kaugummis können also nicht süchtig machen. Außer dein Bekannter wäre süchtig nach dem Kauen und deshalb nach den Kaugummis. Dafür würde ich ihm aber dann zu normalen, in Supermärkten erhältlichen Kaugummis raten, da diese günstiger sind.

@Nettie: So viel ich weiß wurde er schon in dem Wirkstoff reduziert. Er hat mit der Apothekerin ein langes Gespräch geführt und er weiß wohl auch, wie man sie richtig anwendet. Er kaut aber täglich 25-30 Stück. Er hat es auch mit normalen Kaugummis probiert, aber dann ist er unerträglich. Mittlerweile ist es teurer als das Rauchen für ihn. Er rauchte täglich eine Schachtel für ca 5 Euro und nun braucht er alle 3 Tage eine Packung mit 105 Kaugummis für etwa 25 Euro. Und dabei wollte er auch aufhören, weil es ihm zu teuer wurde.

Er kann ohne diese Dinger nicht mehr sein und er wird schon total unerträglich, wenn die Packung bald leer ist und das Wochenende naht. Er schaut schon immer im Internet, welche apotheke Notdienst hat. Und das läuft nun schon gut 5 Monate. Er ist standhaft geblieben und raucht keine einzige Zigarette mehr. Aber wehe es sind keine Kaugummis in der Nähe.

Hm, da bin ich auch ein wenig ratlos. Eigentlich sollte er ja die Menge der Kaugummis reduzieren. Vielleicht schafft er ja ein bis zwei Kaugummis in der Woche wegzulassen. Ich würde denken, dass wenn er das schafft, er auch irgendwann bei null ankommen wird und endlich kein Verlangen mehr nach den Kaugummis hat. Denn wie gesagt, er erhält durch die Kaugummis gerade einmal soviel Nikotin, dass er keine Entzugserscheinungen bekommt. Am "Kick" kann es also eigentlich nicht liegen, da er diesen nicht verspüren sollte.