Kinder verzogen von alleinerziehenden Müttern?

Also dazu muss ich mich hier mal äußern. In einem anderen Thread von mir hieß es grade das eine alleinerziehende Mutter nicht so streng wäre, wie in Familien mit Vätern und Müttern. Ich muss dazu sagen das ich wesenlich strenger bin als mein Mann, beziehungsweise Nochmann. Ich habe die Kinder viel besser im Griff wenn er nicht anwesend ist, und das ist bei vielen anderen befreundeten Müttern genau so, denn die Väter sehen ihre Kinder oftmals nur selten, und lassen somit auch mehr durch gehen.

Ich denke das ich meine Kinder auch sehr gut ohne meinen Mann erziehen kann, und ich sie sicher nicht verziehen werde. Das ist ja mal ein unglaubliches Vorurteil.

Vielleicht hättest du einmal richtig lesen sollen. Dann hättest du auch begriffen, dass es sich hierbei um meine persönliche Erfahrung handelt und und ich auch diese auf niemanden übertragen möchte. Ich habe es nicht verallgemeinert sondern nur meine persönlichen Erfahrungen geschildert. Aus diesem Grund ist deine Reaktion vollkommen übertrieben und ziemlich lächerlich. Wer lesen kann ist klar im Vorteil!

Ich würde nicht sagen, dass zwingend alle alleinerziehenden Mütter locker in der Erziehung sind. Sicherlich gibt es auch Ausnahmen aber ich kenne größtenteils nur solche.

Meine Mutter war alleinerziehend bei meiner Schwester und mir, und ich muß sagen, wir hatten immer Respekt vor ihr, keine Angst, sondern Respekt, und den haben wir auch heute noch. Es war nicht so, daß sie uns vieles hat durchgehen lassen, ich kann mich aber auch nicht daran erinnern, daß sie uns mal verdroschen hätte. Sie hat das anders gemacht, auf der menschlichen Ebene. Sie hat uns schon ganz früh eingeimpft, daß wir drei zusammenhalten müssen, und daß uns dann keiner was kann.

Das Problem oder die Schwierigkeit, die alleinerziehende Elternteile oft haben ist eben das, daß der Gegenpart fehlt. Natürlich soll man in der Erziehung als Eltern an einem Strang ziehen, aber es läuft doch meist so, daß einem Elternteil der Kragen platzt, das Kind dann zum anderen Elternteil rennt um sich trösten zu lassen und dieser dann vermittelnd wirkt, indem er dem Kind erklärt, wieso der Papa (oder die Mama) jetzt so reagiert hat. Zumindest läuft das bei uns so. Wenn mein Mann aus der Haut fährt, gehe ich zu unserer Tochter ins Zimmer und wir besprechen das Ganze. Ich verdeutliche ihr den Standpunkt ihres Vaters, und ab und an, wenn es wirklich ordentlich gerappelt hat, verdeutliche ich auch meinem Mann den Standpunkt unserer Tochter. Diese Möglichkeit hat eine alleinerziehende Mutter zum Beispiel nicht.

Der alleinerziehende Part will die Kinder nicht in die Situation bringen, niemanden zu haben, mit dem sie reden können, also wird der Konflikt auf so niedrigem Niveau ausgetragen, daß es eigentlich nicht wirklich einer ist. Die Folge, wenn man Pech hat: das Kind meint, es habe den Sieg errungen. Oder es wird konfliktscheu, das ist bei mir der Fall. Bloß keinen Krach. Das heißt jetzt nicht, daß ich glaube, daß es in jeder Familie mit nur einem Elternteil so läuft, aber es kann so laufen.

Meine Mutter ist ebenfalls allein erziehend und ich würde nicht sagen, dass meine Schwester oder ich uns respektlos ihr gegenüber verhalten. Wir haben unsere festen Regeln und an die haben wir uns eben zu halten, doch das ist nichts unbedingt Negatives. Verzogen würde ich uns nicht nennen, da wir lange nicht alles bekommen, was wir wollen, beziehungsweise tun und lassen dürfen, was wir wollen.

Allerdings kenne ich auch Kinder, bei denen das "verzogen" durchaus zutrifft. Meistens ist das dann so, dass die Mutter einfach so Angst hat, ihrem Kind ohne einen Vater nicht alles geben zu können, was andere Eltern können und dann versuchen, ihm alle Wünsche zu erfüllen. Wenn sie das dann merken, kann es auch schon zu spät sein.

Außerdem fehlt manchmal einfach der zweite Elternteil, der eine gegensätzliche Meinung wie die Mutter vertritt und sie dadurch zum Überlegen bringt. Auch in Streitfällen kommt in einer "Vater-Mutter-Kind"-Familie normalerweise irgendwann der Vater und hat eventuell eine objektivere Meinung.

Verallgemeinern würde ich das aber alles nicht. Eine Familie mit beiden Elternteilen kann genau dieselben Fehler machen wie eine Alleinerziehende und eine solche ist genauso fähig, Kinder gut zu erziehen.

Also ich kann mir nicht vorstellen das Kinder von Alleinerziehenden Müttern verzogener sind als welche die bei Mutter und Vater aufwachsen. Ich denke dass es eher umgekehrt ist. So kommt es mir zumindest bei uns vor. Wenn eine Mutter Alleinerziehend ist muss sie alles unter Kontrolle halten und da muss dann auch meistens Disziplin herrschen. Sicher geht das eine oder andere Mal durch, aber ich denke es muss auch passen.

Bei uns hingegen, wo wir Mutter und Vater sind, versucht das Kind immer wieder die beiden gegeneinander auszuspielen und sie schafft es auch sehr oft. Einmal sage ich ja, einmal der Papa. Ich denke dass man das nicht so verallgemeinern kann und es schon sehr auf die Mutter ankommt. Es wird schon alleinerziehende Mütter geben die alles durchgehen lassen und es gibt auch welche die besonders streng sind. Ich denke verzogene Kinder gibt es sowohl bei alleinerziehende Mütter als auch bei Kindern die bei Mutter und Vater aufwachsen.

Ich sehe das überhaupt nicht so. Da ich durchaus sehr viele allein erziehende Mütter in meinem Freundeskreis habe, kann ich nur sagen, dass eher das Gegenteil der Fall ist. Alleinerziehende Mütter sind oft strenger. Sie sind einfach dazu gezwungen, strenge Grenzen zu setzen, da es einfach alles klappen muss. Die meisten alleinerziehenden Mütter sind ja auch noch berufstätig und deshalb darf da einfach bei manchen Dingen nicht aufgemuckt werden.

Dazu kommt noch, dass es ja bei Kindern, die beide Elternteile unter einem Dach haben, sehr oft vorkommt, dass sie die Eltern zu ihren Gunsten ausspielen. Das heißt, sie fragen das eine Elternteil, welches ihnen nicht erlaubt, was gefragt wurde und dann gehen sie zum anderen Elternteil, der ihnen dann genau dies erlaubt was vorher verboten wurde. So kann auch eine Art "Verwöhnen" entstehen. Nun kann das ja bei einer allein erziehenden Mutter kaum der Fall sein.

Vielleicht geht man davon aus, dass alleinerziehende Mütter ihre Kinder verziehen, weil sie ein schlechtes Gewissen haben, weil kein Vater mehr da ist. Dies halte ich aber auch eher für weiter hergeholt, denn es ist allem Voran heutzutage nicht mehr so selten, dass Mütter allein erziehend sind.

Naja, es geht darum ja nicht um die alleinerziehende Mutter, sondern darum, dass das Kind sozusagen ein Scheidungskind ist (auch wenn die Eltern vielleicht nie verheiratet waren oder gar keine Scheidung sondern beispielsweise der Tod die Ursache ist). Klar ist das meistens ein Vorurteil, aber es kennt doch garantiert jeder solche Kinder (und man nimmt ja meistens nur die Problemfälle wahr und die tausend Familien, in denen alles super läuft übersieht man).

Das ist ja auch nicht aus der Luft gegriffen, sondern tatsächlich so (ein Beispiels kenne ich auch aus dem weiteren Verwandtenkreis). Die Kinder werden von einem Elternteil zum Anderen herum geschubst und vielleicht sogar gegeneinander aufgehetzt. Dann werden sie von allen Seiten mit Geschenken überschüttet und sind nicht unbedingt gut erzogen, weil man ihnen ja nichts verbieten kann, weil sie es ja "so schwer haben". Wenn die Eltern sich dann noch kaum mit den Kindern beschäftigen, tut das sein Übriges.

Ich bin selber auch eine alleinerziehende Mutter. Ich glaube nicht, dass Scheidungskinder mehr verzogen sind als andere Kinder. Es gibt sicher verzogene Scheidungskinder, genauso wie es verzogene Kinder gibt, die mit beiden Elternteilen aufwachsen.

Tendentiell würde ich sogar sagen, dass Kinder von alleinerziehenden Müttern weniger verzogen oder verwöhnt sind. Es ist bekannt, dass diese Familien oft finanzielle Probleme haben. Demnach können die Kleinen auch nicht gleich alles bekommen, weil es sich finanziell eben nicht ausgeht. Dass diese Kinder demnach sogar mehr Spielzeug haben, halte ich also nicht für richtig. Wobei hier natürlich auch Ausnahmen die Regel bestätigen werden. Ganz verallgemeinern kann man das sicher in keinster Weise!

Mein Sohn hat jedenfalls noch nie ein Geschenk bekommen, weil er so arm ist, weil er ohne Papa aufwachsen muss! Ich habe ihm auch noch nie aus diesem Grund etwas im Bereich der Erziehung durchgehen lassen! Mein Sohn hat wohl wie fast jedes andere Kind auch bestimmte Grenzen und Freiheiten. Das hat mit der Tatsache, dass er ohne Papa aufwachsen muss, nichts zu tun.

Es sind übrigens auch in funktionierenden Beziehungen nicht immer die bösen und strengen Väter, die für Zucht und Ordnung sorgen! Ich kenne genügend Eltern, wo die Mutter weitaus strenger ist als der Vater. Vielleicht kommt dieses Vorurteil auch noch von früheren Zeiten, wo der Vater doch noch ein anderes Bild hatte? Da wurde glaube ich noch öfters damit gedroht, dass das Kind brav sein muss, sonst wird es am Abend vom Vater bestraft und so.

Ich muss sagen meine Mutter war in einigen Dingen strenger, in anderen Dingen aber wesentlich lockerer als mein Vater. Theoretisch so wie es wahrscheinlich auch gewesen wäre, wenn sie sich nicht hätten scheiden lassen. So konnten wir (mein Bruder und ich) natürlich die Freiheiten ein wenig geniessen.

Meine Mutter hat halt auf Höflichkeit viel Wert gelegt und auf Ordnung, dafür durfte ich z.B. mit 16 in die Disko (musste aber um 1 Uhr zu Hause sein), das hätte mein Vater z.B. nicht erlaubt. Dafür war mein Vater etwas großzügiger mit dem Geld, das war meine Mutter nicht., sie uns ein bestimmtes Budget gegeben, wollten wir was teureres haben, hiess es arbeiten

Kinder von allein erziehenden Müttern sind nicht per se verzogener. Allerdings ist es doch tatsächlich so, dass getrennt lebende Eltern eher dazu tendieren, dem getrennten Kind etwas gutes tun wollen. Viele allein lebende Eltern sehen sich einfach in der Pflicht, ihrem Kind den Elternteil zu ersetzen, der fehlt. Und das nimmt dann teilweise die absurdesten Auswüchse an! Ob man das dann das als verwöhnen bezeichnet, ist wohl individuell. Fakt ist aber auch, dass jeder alleinerziehende Elternteil sich bemüht seine Kind(er) nicht zu verwöhnen, un das sicher subjektiv auch schafft. Aber objektiv sieht das dann meist anders aus, auch wenn es in der Regel ganz wichtige Gründe dafür gibt, so zu handeln, wie man es tut.