Bei einer Ärztin mit Termin von einem Mann behandelt werden

vom 19.11.2010, 12:01 Uhr

Ich achte an sich bewusst darauf, möglichst zu weiblichen Ärzten zu gehen. Ich fühle mich damit generell wohler. Also nicht nur bei intimeren Sachen, sondern halt auch rein äußerlichen Sachen, bei denen man sich an sich nicht ausziehen muss. Das wird je nach Facharzt schon mal zum Problem. Wobei ich bestimmte Behandlungen mittlerweile auch von einem Mann ablehnen würde und somit auch ganz auf die Behandlung verzichten würde. Wäre in dem Fall die Behandlung und Untersuchung von einem Kardiologen. Hier gibt es leider nur männliche Kardiologen.

So war ich Ende letzten Jahres bei einer Hautärztin. Auch in dem Fachgebiet gibt es hier wenig weibliche Ärzte. Allerdings war ich mit der Behandlung gar nicht zufrieden und war mit dann im dritten Quartal dieses Jahres sicher, da brauche ich nicht mehr hin zu gehen. Leider musste ich dann den Quartalswechsel abwarten. So rief ich dann vor ein paar Wochen bei einer Hautärztin an. Im Telefonbuch stand sie als Frau. Mir wurde auch von anderen gesagt, das ist eine Frau. Die Telefonnummer hatte ich aus dem Telefonbuch, auch da stand sie alleine drin. Ich bekam einen Termin, mit dem Hinweis, aber erst in ein paar Wochen. Da ich nun lange genug mit dem Problem rum mache, war mir das an sich egal.

So bin ich dann heute morgen da hin gegangen. Irgendwie bekam ich am Rande schon was mit, dass die Ärztin Freitags gar nicht da ist. Auch an der Tür stand nichts von Praxisgemeinschaft oder ähnlichem. Da stand auch nur sie dran. Auch wurde ich weder am Telefon, noch an der Rezeption hingewiesen, dass mich nicht die Ärztin selbst behandeln würde.

Ich wurde dann nach längerer Wartezeit aufgerufen. Im Sprechzimmer ein Arzt. Ein männlicher Arzt. Der war natürlich verwundert, als ich ihm sagte, dass ich eine Frau erwartet habe und das man mir das nicht gesagt hat, dass mich ein Mann behandeln würde. Der konnte das natürlich nicht verstehen, dass ich da scheinbar ein Problem mit hatte. Wobei mir das relativ egal war, aber ich mich doch ein wenig geärgert habe, dass man mich darauf nicht im Vorfeld hingewiesen hat. Das sagte ich ihm auch später noch, dass ich bewusst eine weibliche Ärztin rausgesucht habe und das dann halt nun nicht so toll finde.

Es geht ja nicht um den Mann persönlich oder so. Aber es ist für mich halt unheimlich schwierig, dem Behandler dann zu sagen, dass ich das halt nicht möchte. Weil es immer als persönliches aussieht.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Bei mir ist es eher umgekehrt. Ich lasse mich nicht gerne von Frauen behandeln. Und wenn mir das nicht passt, dann sage ich es auch. Ich habe einen Frauenarzt, der aber eine Gemeinschaftspraxis mit einer Frauenärztin hat und schon beim Termin sage ich, dass ich bei ihm einen Termin haben möchte. Einmal ist es gewesen, dass ich zu dem Termin erschienen bin und mein Frauenarzt wohl krank war und ich zu seiner Kollegin reingerufen wurde. ich habe sie nut angeschaut und gesagt, dass ich mich nicht von einer Frau behandeln lasse. ich bin wieder gegangen und habe mit einen neuen Termin geben lassen.

Ich hätte mich nicht behandeln lassen an deiner Stelle, wenn du ein ungutes Gefühl hast. Ich habe schon mehrfach schlechte Erfahrung mit Frauenärztinnen gemacht und ich will diese Erfahrung nicht mehr machen und deswegen suche ich mir auch den Arzt aus, zu dem ich gehe und das kann einem keiner Übel nehmen. Ich habe bei der Anmeldung darum gebeten, dass ich informiert werde, wenn mein Frauenarzt mal nicht da ist. Und letztens bekam ich einen Anruf und mein Termin wurde deswegen verschoben.

Wenn du einen Termin ausmachst, dann sage direkt am Telefon, dass du nur von einer Frau behandelt werden willst und gegebenenfalls soll man dich zurückrufen und einen Termin ändern, wenn diese Ärztin einen Vertretungsarzt da hat. Das dürfte kein problem sein. Mein Wunsch wurde jedenfalls auf meine Behandlungskarte geschrieben und mit Textmarker überstrichen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Hm, ich verstehe dein Problem zwar, kann es aber nicht nachvollziehen. Normalerweise nehme ich an, dass die meisten Patienten kein Problem damit haben, wenn sie ein anderer Arzt ausnahmsweise behandelt. Das Geschlecht wird vielen wahrscheinlich auch nicht so wichtig sein. Die Sprechstundenhilfe konnte sicher nicht wissen, dass du mit einem männlichen Arzt ein Problem hast, zudem es sich hier ja offenbar nur um eine Vertretung handelte.

Ich muss auch ehrlich sagen, wenn ich der Arzt gewesen wäre, wäre ich mir etwas komisch vorgekommen. Du siehst ihn zum ersten Mal und wirfst ihm dann gleich so etwas entgegen. Er ist nur zur Vertretung da und muss sich dann gleich so etwas anhören.

Sicherlich ist es so, dass jeder Patient sich seinen Arzt aussuchen darf und da gewisse Preferenzen an den Tag legen darf. Wenn du aber ein Problem mit der Behandlung durch einen männlichen Arzt hast, musst du das im Vorfeld sagen. Dann weiß die Sprechstundenhilfe in Vertretungsfällen, dass sie dir an dem Tag keinen Termin geben soll. Oder, wenn du mit bekommst, dass nicht die Ärztin dich behandelt, solltest du gleich fragen wer stattdessen da ist. Dem Arzt so etwas dann zu entgegnen, der sich im Anschluss eigentlich nur schlecht fühlt, aber nichts dafür kann, fand ich jetzt ehrlich gesagt etwas übertrieben.

Ich habe zwar auch eine weibliche Hausärztin, hätte jetzt aber kein Problem, wenn die Vertretung männlich wäre. Für mich zählt einzig die Qualität des Arztes an sich, das Geschlecht ist mir relativ gleichgültig. Sofern ich mich dort gut aufgehoben fühle, ist das unwichtig für mich.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich kann dein Problem zwar nicht ganz nachvollziehen, da mir das persönlich egal ist, ob mich ein Mann oder eine Frau untersucht und behandelt. Mir kommt es vor allem darauf an, dass er oder sie kompetent ist und in ihrem Fachgebiet sich gut auskennen und ich dann die optimalste Behandlung erfahre. Trotzdem verstehe ich dein Problem und kann deinen Ärger nachvollziehen.

Vielleicht ist es in der Praxis, wo du warst so, dass es keine Gemeinschaftspraxis im eigentlichen Sinn ist, sondern dass eben die Ärztin freitags nicht da ist und stattdessen ein Stellvertreter ihre Termine übernimmt. Trotzdem hätte man dir das im Vorfeld sagen müssen, zumal es ja so scheint, als dass das jeden Freitag so üblich ist. Das kenne ich von meinen Ärzten auch nicht anders, dass mir die Sprechstundenhilfen immer schon am Telefonsagen, wenn jemand an dem Tag nicht im Hause ist, an dem ich einen Termin bei ihm oder ihr gerne hätte.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Der Arzt behandelt dort immer Freitags und die Ärztin ist Freitags nie da. Es ist auch laut Praxisschild keine Gemeinschaftspraxis. Und ich erwarte an sich schon, wenn ich bei einem Arzt anrufe, der nicht in einer Gemeinschaftspraxis arbeitet, dass ich auch von dem Arzt behandelt werde, den ich angerufen habe. So sehe ich das zumindest. Und das sich manche Frauen halt grundsätzlich nicht von einem Mann behandeln lassen, ist an sich normal. Nur haben diese Frauen nicht immer Lust das zu erklären. Wildfremden Männern erst Recht nicht. Und das es bei Frauenärzten Vorzüge beim Geschlecht des Frauenarztes gibt, kenne ich auch. Auch in beide Richtungen. Und ich denke da kann man die Patientinnen einfach vorher drüber aufklären. Ach ja für mich ein Grund nicht in eine Gemeinschaftspraxis zu gehen, in der gemischt- geschlechtlich gearbeitet wird.

Und bei mir kommt es darauf an, um was es geht und wie ich darauf eingestellt bin. Nur wäre meine Wahl eines Hautarztes anders ausgefallen, wenn ich zu einem Mann gemusst hätte. Da es aber noch Auswahl an weiblichen Kollegen gibt, habe ich mich halt erst da orientiert. Mit dem momentanen Problem wäre es mir generell egal. Was sich aber ändern kann und dann kann es durchaus passieren, dass ich alleine durch die Berührung eines Menschen einfach weg zucke. Passiert sowohl bei Frauen wie auch bei Männern, aber bei Männern halt eher. Und ich finde einfach, in dem von mir genannten Fall, hätte man einfach darauf hinweisen können. Ich rief dort an, die meldeten sich auch als Praxis Frau Dr. X. und gaben mir einen Termin. Da kann ich, ohne zu fragen, davon ausgehen, dass mich eine Frau behandelt. Und nicht irgendein Arzt. Da ich da noch nie war, was ich bei der Terminvereinbarung auch sagte, konnte ich nicht wissen, dass Freitags halt ein Arzt behandelt. Dann hätte ich die Wahl gehabt, wenn ich es gewusst hätte. Es war also keine Ausnahme, sondern Standard in der Praxis.

Wenn ich einen neuen Arzt suche, wäre ich bisher nie auf die Idee gekommen, bei der ersten Terminvereinbarung am Telefon schon zu fragen, ob es auch ja eine Frau ist. Ich suche bewusst nur weibliche Ärzte aus. Da kann ich doch von ausgehen, wenn die Praxis nicht als Gemeinschaftspraxis ausgewiesen wird, dass dort auch eine Frau arbeitet oder?

Und ich habe dem Arzt auch nicht an den Kopf geknallt, dass ich von ihm nicht behandelt werden möchte. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass man das mindestens mitteilen kann, da ich halt eine Frau erwartet habe. Ich war nicht unhöflich und nichts. Es war mir nicht unbedingt egal, aber es ging halt das er mich behandelt. Wäre aber bei einem Arzt eines anderen Fachgebietes eventuell anders gelaufen. Der Ursprung des Problems liegt unter anderem nun mal in einer psychischen Erkrankung. Und ich habe zur Zeit eher die Phase, in der Fremde das nicht unbedingt wissen brauchen. Da er aber auch die Medikamente abgefragt hat, müsste er es zumindest ahnen, weil ich eindeutig Psychopharmaka genannt habe.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Wenn Du extra den Termin bei einer Ärztin vereinbart hattest, kann ich mir vorstellen, dass Du sauer warst, als Du den männlichen Kollegen erblicktest. Grundsätzlich sollten bei einer Terminvergabe die Sprechstundenhilfen dem Patienten sagen, dass Frau Dr. xxx freitags von einem Kollegen vertreten wird. Das ist keine plötzliche Sache, sondern ein Dauerzustand, der mitgeteilt werden muß.

Ich habe grundsätzlich kein Problem mit einem männlichen Arzt. Mir kommt es auf das Können und die Freundlichkeit an. Es ist mir auch schon passiert, dass ich zu meiner Hausärztin gegangen bin, und es war eine männliche Vertretung da. Das macht mir nichts aus. Hauptsache ist, dass er mich gut beraten hat.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich kann Dich da gut verstehen, aber vielleicht kannst Du aus der Situation noch etwas Gutes ziehen und einfach immer gleich beim ersten Telefonat wirklich noch einmal nachfragen, ob Du dann auch wirklich von einer Frau behandelt wirst. Ist zwar auch etwas komisch für manche, aber ich denke die meisten Leute werden das auch verstehen können.

Ich mag auch längst nicht zu jeden gehen, bei mir kommt es sogar oftmals auch auf das Fachgebiet drauf an, wo ich mit was einverstanden bin. Ich kenne es zwar auch, mal zu einem anderen Arzt zu gehen, aber letztlich fühle ich mich einfach besser mit meinen mir bekannten und ja, halbwegs vertrauten Ärzten. Wie Du schon selber geschrieben hast, gibt es viele Leute, die da ganz ähnlich denken.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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