Komplett valide Websites noch im Trend?

vom 18.11.2010, 19:39 Uhr

Hallo,
ich bin selbst Websitebetreiber und wollte euch fragen, ob valide Websites noch im Trend sind? Wenn man sich so im Internet umschaut, so findet man kaum komplett valide Websites. Bei Google allein aus den Gründen der Performance und damit auch der Benutzerfreundlichkeit. Auch bei anderen großen Websites fällt auf, dass fast keine dieser komplett valide ist. Auch bei Talkteria gibt es auf der Startseite z.B. ganze fünfzehn Tags, die nicht valide sind.

Nun stellt sich für mich die Frage, ob valide Websites wirklich noch im Trend sind und was dafür beziehungsweise dagegen spricht, eine valide Website zu gestalten. Gibt es Gründe, die entsprechende Validierung zu vernachlässigen? Wenn ja, welche? Was sind Vorteile und Nachteile davon? Arbeitet ihr bei eurer Website, falls ihr eine habt, im Hinblick auf die Validität?

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» Big-D. » Beiträge: 1234 » Talkpoints: -10,32 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Big-D. hat geschrieben:wollte euch fragen, ob valide Websites noch im Trend sind?

Mit der Frage würdest Du ja unterstellen, dass es sich lediglich um einen lässlichen Trend handeln würde, wenn man sich bemüht seine Webseiten valide zu halten oder zu entwickeln. Dabei ist dies in meinen Augen gar nicht die Kür und damit kann es gar nicht "Trend" sein, sondern ist eigentlich eine Mindestanforderung.

Hier könnte man eher anders herum an die Sache herangehen und die Frage in den Raum stellen, warum es Webseiten gibt, welche nicht valide sind! Und das ist einfach dem großen Freiheitsgrad und der Uneinigkeit der Browseranbieter geschuldet. Sinnvoll ist das aber sicher nicht!

Als Seitenentwickler sollte man aber die Spezialitäten und Eigenheiten von bestimmten Browsern nicht "nutzen", sofern man eben nicht wirklich ausschließlich für diesen einen Browser arbeitet. Und das macht man ja idR. nicht, wenn es um Webanwendungen geht.

In meinem bisherigen Leben bin ich schon auch viele Projekte gestoßen, bei denen es um Intranetapplikationen gegangen ist und die für interne Zwecke gebraucht wurden. Hier hieß es idR. auch, dass man sich gänzlich auf einen Browser stürzen kann und "auf diesen optimiert" die Intranetapplikation entwickeln darf. Das war beim Internet Explorer 4.01 so. Aber leider hielt sich Microsoft selbst nicht an dessen eigene "Standards", so dass spätestens ab dem Internet Explorer 6.0 wieder umfangreiche Pflegeaufgaben anstanden. Und das zieht sich weiter. Hier wäre es von Beginn an besser und (eben über die Laufzeit gesehen) erheblich billiger gewesen, gleich auf eine Browserbindung zu verzichten und mittels validem Code darauf zu achten, dass alle zu dem Zeitpunkt gängigen Browser die Seiten gut darstellen! Und auf alles, bei dem es Sonderschnitze gebraucht hätte, hätte man verzichten sollen.

Big-D. hat geschrieben:Wenn man sich so im Internet umschaut, so findet man kaum komplett valide Websites.

Es stellt sich eben immer die Frage, welche Systeme man hier hinter sieht. Viele große Webseiten sind ja nicht auf der grünen Wiese entstanden. Oftmals stehen dahinter auch die großen CMS Systeme oder Shopsysteme, bei deren Entwicklung auch nicht auf validen Code (der von den Systemen dann ausgegeben wird) geachtet wurde. Hieraus lässt sich aber nicht ableiten, dass man es selbst auch nicht machen muss. Vor allem dann, wenn man mit einer "leeren Seite" anfangen kann.

Big-D. hat geschrieben:und was dafür beziehungsweise dagegen spricht,

Dafür spricht ganz klar die hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Seite bei allen Browsern funktioniert. Dann spricht dafür, dass die Seite auch in ein paar Jahren noch zu warten ist. Dagegen kann eigentlich nur die Bequemlichkeit der Entwickler sprechen - bzw. deren "schlampige" Arbeitsweise. Aber die Sicht "warum etwas gut machen, wenn es auch schlecht geht" ist sicher nicht zu empfehlen.

Hier -finde ich- geht es also nicht um das folgen eines "Trends", sondern um ein sauberes Handwerk!

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Wie mein Vorsprecher schon geantwortet hat, handelt es sich um die Erstellung von validen Code nicht um einen Trend, sondern um eine Umsetzung einer Anforderung, die man im Normalfall nicht an ein Webentwicklungsunternehmen stellen müsste.

Trotz dieser Grundanforderung an einen Internetauftritt erlebt man im täglich Leben oft genug anderes. Viele Einzelunternehmen geben sich als Webdesigner aus und sind nicht einmal fähig, einen gewisse Mindestqualität zu bieten. Aber selbst Unternehmen, die mehr als eine Designer haben, müssen nicht zwangsläufig ein höheres Qualitätsempfinden haben.

Es ist eine Leichtigkeit, dass jeder selbst die Validität von Webseiten überprüft. Man kann das über folgende Webseiten erledigen:

http://validator.w3.org/
http://jigsaw.w3.org/css-validator/

Die Vorteile von validen Webseiten liegen auf der Hand. Zwar können viele Browser mit Fehlern im HTML-Quellcode umgehen, aber eben nicht alle. Aber Browser sind nicht alles. Browser dienen dem Benutzer. Dieser legt Wert auf die optische Darstellung, weniger auf den Quellcode. Anders schaut das schon bei Suchmaschinen aus. Die sind weniger an der Optik interessiert, sondern vielmehr an dem Quelltext. Sollte ein Quelltext nicht korrekt sein, wird die Suchmaschine im schlimmsten Fall an dieser Stelle aufhören, den Quelltext zu durchsuchen. Dies wirkt sich dann eventuell nachteilig auf die Positionierung der jeweiligen Seite im Suchindex der Suchmaschinen aus.

» dhammer » Beiträge: 234 » Talkpoints: 105,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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