Entscheidungshilfe wegen Hund und Katze

vom 16.11.2010, 08:32 Uhr

Ich wende mich heute an euch, da mir eure Meinung sehr wichtig ist und mir auch hoffentlich helfen wird. Ich habe vor über einem Jahr einen Labrador geschenkt bekommen von einem Freund. Es war damals nicht der richtige Zeitpunkt, ich hab sie geschenkt bekommen, da er auch hoffte, dass wir dadurch zusammen kommen und so weiter. Nun ist es so, dass trotz meiner Selbstständigkeit und so weiter immer alles mehr oder minder glatt lief. Teilweise zwar nicht so wie es sein sollte, doch es ging so einigermaßen.

Nun ist es so, dass ich in den nächsten drei Monaten umziehen muss, da ich eine Umschulung zum Fachinformatiker anstrebe und diese in meiner Stadt nicht möglich ist, sondern nur knappe 100 Kilometer entfernt. Ich habe auch einen neuen Freund kennen gelernt, sprich ich bin in einer neuen Beziehung und war da nun auch immer am Wochenende. Das war alles kein Thema, denn da wo ich nun wohne, wohnt mein bester Freund, der mir auch den Hund schenkte und da war sie dann eben bei ihm. Wir wohnen Tür an Tür muss man dazu sagen.

Jetzt ist es so, dass ich vor schweren Entscheidungen stehe. Ich habe mich in der neuen Stadt schon übers Internet umgesehen, ob es dort eine Hundetagesstätte gibt und es gibt auch eine. Diese ist nicht sehr günstig, was etwa ein Problem darstellen könnte, da ich während der Umschulung nur BAB bekommen werde. Ich frage mich auch, ob es das richtige ist, den Hund den ganzen Tag dort hin zu geben. Sie ist sehr auf mich fixiert und sie ist auch sehr schmusebedürftig. Gut unter anderen Hunden wird sie sich sicher wohl fühlen, das wüsste ich auch.

Wenn ich am Wochenende weg bin, dann vermisse ich sie sehr arg. Wir waren zum Beispiel letztes Wochenende spazieren an einem großen See und ich wusste, dass es ihr auch sehr gefallen hätte. Auch meinem Freund ist es nicht entgangen, dass sie mir sehr fehlte, was er mir auch heute wieder sagte. Dadurch, dass aber die Umschulung von der Arge finanziert werden würde, denke ich mal, dass diese voraussetzen, dass ich auch umziehen soll, denke kaum, dass die mir die Fahrtkosten für zwei Jahre in so herenter Höhe übernehmen würden.

Ich will mich absolut nicht von meinem Hund trennen. Auf meinen neuen Freund kann ich so zu sagen nicht zählen, er wohnt dann von der neuen Wohnung auch nochmal 60 Kilometer entfernt, arbeitet und ist dazu auch noch viel im Außendienst und auch auf Tagungen. Von ihm kam auch schon die Aussage, dass er nicht weiß was richtig ist und auch wegen der Umschulung, doch diese ist eine einmalige Chance für mich.

Da wo ich nun wohne, sind auch paar Hunde im Haus, ich wohne seit sieben Jahren dort und man hat viele Bekannte. Eine Freundin, die auch gerne mal am Wochenende den Hund nimmt und so weiter. Der beste Freund würde auch mit umziehen, doch wenn er dann auch arbeitet, dann ist das gleiche Problem wieder da. Zudem ist der noch in mich verliebt und ich denke nicht, dass es gut für ihn wäre, mich mit neuer Liebe vor der Nase sitzen zu haben.

Dann habe ich auch noch eine Katze vor Jahren aufgenommen. Sie ist eigentlich Freigänger, doch in einer größeren Stadt, möchte ich sie nicht raus lassen. Kann ich sie dann einfach zur Wohnungskatze umgewöhnen? Sie ist ein ganz spezieller Fall. Geboren auf einem Bauernhof, lebte dann in einer Wohnung und wurde aus dem fünften Stock geworfen und danach nahm ich sie auf. Sie ist teilweise noch schüchtern und schon sehr an ihr Umfeld hier gewöhnt.

Was macht man in so einem Fall? Vom Hund trennen? Wobei ich nicht denke, dass es ihr gut tun würde. Ich hab sie als Welpe bekommen und sie ist sehr Menschen anhänglich. In eine Tagesstätte geben, wo sie dann die meiste Zeit wäre, was ich mir auch alleine nicht leisten kann? Einfach nur jemanden bestellen der am Tag mit ihr zwei Stunden Gassi geht? Ich bin derzeit wirklich einfach nur ratlos. Was ist das beste für den Hund? Ich hoffe ihr könnt mir irgendwie helfen und könnt auch verstehen, dass es mir im Moment wirklich absolut mies geht.

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» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hast Du denn niemanden in Deinem näheren Umfeld, der oder die den Hund tagsüber betreuen könnte? Wieviele Stunden wärst Du denn eigentlich weg? Bräuchtest Du eigentlich jemanden nur für die Dauer dieser Umschulung, oder dauerhaft? Ein absehbarer Zeitraum läßt sich ja meist irgendwie überbrücken. Vielleicht kann ja wirklich ein Nachbar oder ein Freund sich mal zwischendurch am Tag zwei Stunden mit dem Hund beschäftigen, Gassi gehen und spielen, damit er nicht so lange am Stück alleine ist. Wenn Du ein Entgelt anbietest, macht das bestimmt jemand. Daß eine Hundetagesstätte nicht gerade günstig ist, das kann ich mir vorstellen, das wird wohl schon mit einem Krippenplatz im Kindergarten vergleichbar sein. Bist Dur für den Zeitraum der Umschulung umgezogen oder hast Du vor, dort zu bleiben?

Sind Hund und Katze sehr aneinander gewöhnt, mögen sie sich? Einen Freigänger zur Wohnungskatze umzuerziehen mag gelegentlich funktionieren, aber ich finde nicht, daß das eine gute Lösung ist. Die Katze ist es gewöhnt, ihrer Wege gehen zu können, und auf einmal hat sie einen so eingeschränkten Bewegungsradius, ich glaube nicht, daß ihr das gefällt. Vielleicht fängt sie aus Frust an, den Teufel anzustellen. Mein Kater war früher Wohnungskater und hat sich dermaßen gelangweilt, daß er mir die Bude umdekoriert hat, und das täglich. Wenn ich von der Arbeit kam, hatte ich erstmal gut zu tun. Ich würde das, wenn es esich irgendwie vermeiden läßt, nicht machen. Es sei denn, sie ist auf Dich fixiert und sowieso nicht so sehr scharf auf ihren Freigang. In dem Fall könntest Du es ja schon vor dem Umzug mal ausprobieren.

Dein bester Freund, der in Dich verliebt ist, würde für Dich mit umziehen? Der, der Dir den Hund geschenkt hat? Das ist nett von ihm, aber ich denke daß Du Recht hast, mit dem Gedanken, daß es ihm auf Dauer nicht gefallen wird, Dich mit neuem Freund vor der Nase sitzen zu haben. Ob das auf lange Sicht gesehen gut für Eure Freundschaft wäre? Er bricht für Dich alle Brücken ab und kommt dann nicht zu Potte, kein schöner Gedanke. Weiß er, daß da nichts zu machen ist, oder hat er vielleicht noch Hoffnung und erwägt deshalb den Umzug? Weiß er von Deiner neuen Beziehung?

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Da fragst was das Beste für den Hund wäre. Es ist bestimmt nicht einfach und ich möchte dir keinesfalls aufschwatzen deinen Hund abzugeben. Wenn du genau über alles nachdenkst wirst du aber immer wieder zum selben Schluss kommen. Du machst jetzt eine Umschulung, du wirst viel lernen müssen und was ist danach? Hast du, wenn du eine Stelle in diesem Bereich findest, wieder mehr Zeit für den Hund? Für Selbstständige und Büroleute, die ihre Hunde mitnehmen dürfen, ist es einfacher.

2 Jahre überbrückt man nicht einfach so. Mir würde es auch nicht einfach fallen aber für den Hund wäre es am schönsten weiterhin in einem festen Rudel mit festen Bezugspersonen leben zu können. Auch wenn dein Hund momentan sehr an dir hängt muss ich dich leider auch enttäuschen. Dein Hund wird wesentlich weniger wegen der Trennung leiden als du. Hunden ist es wichtig ein sicheres Rudel zu haben. Hat sich dein Hund in der neuen Familie eingelebt und fühlt sich dort sicher, wird sie dir nicht lange nachtrauern. Das hat auch nichts damit zu tun wann man einen Hund bekommen hat. Ich nehme Senioren auf und diese schließen sich mir nach kurzer Zeit komplett an.

Das mit der Katze ist noch schwieriger. Sie ist Freiheiten gewohnt und ich glaube nicht, dass sie es sich gefallen lässt auf engem Platz gehalten zu werden. Von Bekannten weiß ich, dass sich Katzen recht schnell an ihr neues Revier gewöhnen. Ich kann aber völlig nachvollziehen, dass du sie in der Stadt nicht raus lassen möchtest. Das würde mir genauso gehen. Letztendlich musst du entscheiden wie viel Zeit du für deine Tiere hast und haben wirst und, ob du sie mit gutem Gewissen so halten kannst.

Das kommt vielleicht etwas herzlos rüber aber wenn du in einigen Jahren wieder mehr Zeit hast, kannst du dir wieder einen Hund holen. Jetzt solltest du erstmal schauen, dass du dein Ding ohne Ablenkung durchziehen kannst. Meiner Meinung nach ist das besser als wenn dein jetziger Hund so lange auf diese Zeit warten muss.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich kann mich Sonty da nur anschließen. Auch wenn es dir schwer fällt, solltest du dir die Zeit nehmen und dich umsehen, dass du ein neues zuhause für deinen Hund findest. Du kannst es dir ja aussuchen und deinen Hund dann auch besuchen gehen. Allerdings ist die Situation, die du schlilderst wirklich so, dass der Hund mehr leiden wird, wenn du ihn ständig rumreichst oder in eine Hundetagesstätte gibst. Das kann man eine Zeit lang machen. Aber für ewig ist das auch nichts und ein Hund braucht auch eine Bezugsperson und ein Rudel um sich, was "ihm gehört" oder zu dem er gehört. Hunde leiden bei einer Abgabe weniger als das Exfrauchen, weil Hunde eben nur das sichere Rudel brauchen. Sie brauchen eine Bezugsperson und brauchen Regeln.

Bei der Katze ist es wirklich schwer. Manche Katzen lassen es sich gefallen, wenn sie als Freilaufkatzen gehalten wurden und dann "eingesperrt" werden. Aber manche gehen über Tisch und Bänke und machen alles kaputt, was ihnen zwischen die Krallen kommt. Wenn, dann solltest du auch eine zweite Katze dazuholen. Aber ich würde die Katze doch lieber in der gewohnten Umgebung lassen und sehen, dass ein Nachbar sie übernimmt.

Auch wenn es für dich als Tierhalter schwer ist, dich von den Tieren zu trennen. Denke dabei nicht an dich, sondern an die Tiere und für die Tiere ist es das Beste, wenn sie wieder eine Vollzeitbezugsperson haben und die Katze raus kann, wann sie will. Denn man weiß ja wirklich nicht, was nach der Umschulung ist und dein Hund würde verkümmern, wenn er zu lange alleine ist oder ständig eine andere Person ihn hütet.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Kennst du nicht jemanden der dir helfen könnte? Einen Bekannten der mit deinem Hund rausgeht und ihn betreut? Ich kann mir gut vorstellen das so eine Hundetagesstätte sehr teuer wird. Schau dich doch mal im Internet um, ob es in deinem Umfeld Personen gibt, die gegen ein kleines Taschengeld sich um deinen Hund kümmern.

Klar, sollte die Person erstmal Vertrauen zu deinem Hund aufbauen, und zuverlässig sein. Sowas ist nicht einfach zu finden. Ich hoffe du kannst eine Lösung finden, die für beide Seiten gut ist.

» Jassy1989 » Beiträge: 86 » Talkpoints: 0,19 »


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