Neue Betonwand beschleunigt W-LAN

vom 12.11.2010, 17:24 Uhr

Eine ganz nette Erfindung, die Forscher an der FH Aachen gemacht haben: Eine vermeintlich "normale" Betonwand, die allerdings W-LAN-Strahlen absorbiert und somit W-LAN-Netze etwa in Büros beschleunigt. Gleichzeitig werden fremde Netze blockiert bzw. ausgeschlossen.

Die W-LAN-Isolationswand ist im Grunde eine normale Betonwand, jedoch mit zusätzlich eingearbeiteten Antennen. Diese Antennen sind aus einem absichtlich schlecht leitenden Material gefertigt, was dazu führt, dass die Wandkonstruktion die Stahlung von W-LAN-Router absorbiert und laut den Erfindern in den Wänden kaum zu spürende Wärme umgewandelt wird. Einsatzmöglichkeiten wären etwa Büros mit W-LAN-Anbindung, in denen das W-LAN-Netz durch Interferenzen mit anderen kabellosen Verbindungen in der Umgebung verlangsamt wird. Diese werden nämlich durch die eingearbeitete Antennen-Konstruktion ausgeschlossen und die Interferenzen verhindert.

Ganz nebenbei werden diese Isolationswände dafür sorgen können, dass etwa W-LAN-Strahlen in privaten Wohnungen nicht außerhalb der eigenen vier Wände aufzufinden sein werden, was ein großes Plus an Sicherheit sein kann. Somit wird es endlich möglich sein, selbst zu entscheiden, wohin das eigene W-LAN funkt. Meiner Meinung nach eine sehr interessante und gute Erfindung. Ich frage mich, ob es umgekehrt möglich wäre, die Betonwand in eine große Antenne zu verwandeln, um so auch Bereiche mit W-LAN zu verbinden, die sonst auf Grund zu dicker Mauern unversorgt bleiben würden?

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» Malcolm » Beiträge: 3256 » Talkpoints: -1,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Mir persönlich fehlt die "Innovation" an der Geschichte. Das Konzept ist nun wirklich kein neues und eine Entdeckung ist das auch nicht, jede gewöhnliche Stahlbetonwand hat gewissermaßen den gleichen Effekt, ohne vermutlich unnötig viel Geld zu kosten und als technisches Highlight beworben zu werden.

Dass ein faradayscher Käfig elektromagnetische Strahlung in diesen Frequenzbereichen abschirmt ist nun schon wirklich lange bekannt, das einzig Neue daran ist die Idee, das gezielt zu nutzen.

» AP Nova » Beiträge: 336 » Talkpoints: 19,85 » Auszeichnung für 100 Beiträge


An sich schon eine gute und interessante Erfindung, allerdings finde ich den "Nutzen" einfach nicht groß genug. Wie "AP Nova" schon sagte, reicht auch eine normale Wand aus, um die Verbindung zu verschlechtern. Der Sicherheitsaspekt, dass man das eigene WLAN-Netz von anderen abschirmt, klingt gut, aber ob es sich trotzdem lohnt diese Wände zu installieren, anstatt ein sicheres WLAN-Netz einzurichten ist fraglich. Ich glaube auch, dass der Preis einer solchen Betonwand mit Sicherheit nicht gering ausfallen wird. Mein Fazit: Schöne Erfindung, aber noch zu "uninnovativ" ;)

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» n0limits » Beiträge: 81 » Talkpoints: 0,20 »



Das einzig innovative, das ich daran sehe ist die Möglichkeit, eine solche Wand mit wenig Aufwand und Kosten zu bauen. Denn möglich war so etwas schon vor vielen Jahren, mit einem einfachen Faraday'schen Käfig (wie hier ja schon erwähnt wurde).

Einen Nutzen sehe ich auch nur in großen Bürokomplexen, in denen sehr viele verschiedene WLAN, die auch entsprechend intensiv genutzt werden, vorhanden sind. Die verschiedenen Netze können sich dann nicht mehr gegenseitig stören und damit ist ein gegenseitiges Ausbremsen auch prinzipiell ausgeschlossen. In Wohngebäuden, in denen nur wenige Funknetzte vorhanden sind und diese in der Regel auch nicht ständig intensiv genutzt werden, bringt eine solche Spezialwand natürlich nichts. Hier reicht es häufig schon, wenn man sich einen passenden Kanal heraussucht.

Der Sicherheitsaspekt ist natürlich auch nicht wirklich vorhanden; ein ausreichend gesichertes Netzwerk bietet genügend Schutz; wenn man wirklich auf eine vollständige Sicherheit angewiesen ist (wenn man beispielsweise mit vertraulichen Daten arbeitet) verwendet man sowieso entweder ein zusätzliches, sicheres VPN oder man setzt auf normale Kabelnetzwerke.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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