Skurrile Selbstversuche in der Geschichte

vom 11.11.2010, 23:23 Uhr

Gerade wollte ich meine Emails checken und entdeckte dabei folgende Themenreihe: "Skurrile Selbstversuche". In dem Artikel/der Bilderreihe geht es um medizinische Selbstversuche, die Mediziner/Biologen und andere bei ihren Forschungen durchgeführt haben und zu welchem Ergebnis sie gekommen sind. Ich persönlich fand das sehr interessant, zumal ich selbst im medizinischen Bereich tätig bin. Vielleicht kann sich ja aber auch der ein oder andere einfach so dafür begeistern und sich von den Versuchen erstaunen lassen!

So wird zum Beispiel beschrieben, wie Professor David Pritchard (Parasiten-Immunbiologe) sich 2004 selbst dutzende Hakenwürmer injiziert hat um zu beweisen, das diese Hakenwürmer das Immunsystem so stark heruntersetzen, dass dadurch Allergieerscheinungen abmildern lassen. Dieser gute Mann hatte zwar recht, allerdings wird diese Methode auf Grund der Risiken wohl niemals eingesetzt werden.

Ebenfalls sehr interessant fand ich den Fall des Barry Marshall: Er wollte die Behauptung belegen, dass Bakterien trotz der Magensäure im Magen überleben können und somit auch für ein Magengeschwür verantwortlich sind, indem er eine Lösung mit dem Bakterium trank - und tatsächlich erkrankte. Dafür bekam Barry Marshall den Nobelpreis (und sein Magengeschwür heilte dank Antibiotika schnell wieder aus). :D

Last but not least: Colonel John Paul Stapp. Er wollte beweisen das der menschliche Körper mehr als 18 g Fliehkraft erträgt, setzte sich Fliehkräften von 42 g aus - und überlebte! Zum Vergleich: Wer die Achterbahn Ge-Force im HolidayPark kennt und sie schon je einmal gefahren ist: Dort setzt man sich lediglich einer Fliehkraft von maximal 4,5 g aus!

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» Punklady1989 » Beiträge: 867 » Talkpoints: 2,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Es scheint zwar ganz schön mutig von Wissenschaftlern, solche Experimente an sich selbst zu testen, aber ich finde es trotzdem auch ein bisschen leichtsinnig und naiv. Immerhin sind es auch nur Theorien, die sie da aufstellen und testen und diese Theorien könnten sich auch als falsch erweisen, egal wie überzeugt die Wissenschaftler dadurch sind.

Sicher steht man am Ende besser da, wenn man sich damit brüsten kann, alles an sich selbst getestet zu haben und nicht an Tieren oder anderen Menschen. Trotzdem ist es oftmals irgendwie sinnlos, wie beispielsweise der Wissenschaftler, der sich die Hakenwürmer injiziert hat. Letztendlich hat er zwar damit beweisen, was er beweisen wollte, aber die Methode wird trotzdem niemals zum Einsatz kommen, also wozu das Risiko?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


...ja, finde ich auch etwas unverständlich, insbesondere wenn die Selbstversuche womöglich "im stillen Kämmerlein" ohne weitere objektive Dokumentation stattfinden. Wenn schon jemand zum Selbstversuch schreitet, sollte es gut durchgeplant sein und vor allen Dingen von unabhängigen Institutionen begleitet werden. Schließlich müssen die Ergebnisse ausgewertet werden können, auch wenn der Selbstversucher seine Aktion nicht überleben sollte.

Den einzigen Aspekt, den ich positiv finde, ist das Motiv, anderen Lebewesen durch die notwendige Versuchsreihen nicht zu schaden. Aber ob dieses Motiv immer die wesentliche Rolle spielt, wage ich zu bezweifeln. Ich denke, das wesentliche Motiv ist tendenziell der Erfolg / Ruhm, der bei positiven Ergebnissen erwartet wird.

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» Lametta2000 » Beiträge: 38 » Talkpoints: 17,31 »



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