Martina André - Das Rätsel der Templer

vom 10.11.2010, 18:32 Uhr

Auf der Suche nach neuem Input bin ich neulich auf "Das Rätsel der Templer" von Martina André gestoßen. Zunächst mutet es an, wie ein typischer Mittelalterroman: Die Handlung setzt ein im Oktober 1307, wenige Tage vor der Zerschlagung des französischen Templerordens durch König Phillipp den Schönen. Der Contour einer der Ordensburgen erhält eine Warnung und schickt einen seiner Ritter, den deutschstämmigen Gero von Breydenbach, nach Deutschland in das Kloser in Heisterbach, um dort ein Artefakt der Templer sicher zu stellen.

Die Reise, die Gero daraufhin gemeinsam mit seinem Knappen und zwei Kameraden unternimmt, ist beschwerlich und voller Gefahren, mehrfach begegnen sie königlichen Schergen, gegen die sie sich erwehren müssen, überall lauert Verrat. Schließlich landen sie aber doch mehr oder weniger unversehrt im deutschen Reich, als der Schnitt im Buch erfolgt: Plötzlich ist die Welt in ein blau-grünes Licht getaucht und Gero und sein Knappe Mattis finden sich im Jahr 2004 wieder, wohin sie duch ein Zeitreiseexperiment einer amerikanischen Forschungseinrichtung gelangt sind...

Neben der Frage, wie der Ritter nun zurück in seine Zeit kommt und wie er sich vorrangig vor den skrupellosen Forschern in Sicherheit bringen kann, die ihn gerne als Laborratte missbrauchen würden, spielt auch das schon erwähnte Artefakt, das Haupt der Weisheit, eine Rolle. Ist es dieses, was die Zeitreisen überhaupt erst ermöglicht hat? Ist es Zufall, dass das Forschungszentrum Center of Accelerate Particles in Universe and Time, kurz CAPUT (das lateinische Wort für Kopf), die Zeitreise ermöglicht hat? Mit diesen Handlungssträngen und Fragen ist Martina Andrè eine recht gute Mischung aus Mittelalterroman und Science Fiction Story gelungen.

Erinnert ein wenig an John Grishams "Timeline", nur, dass die Zeitreise diesmal umgekehrt von Statten geht. Prinzipiell aber eine recht kurzweilige Geschichte, auch wenn die Tempelherren für meinen Geschmack etwas zu oft auf betörend schöne Frauen stoßen, deren Anziehung die sonst keuschen Brüder nicht widerstehen können. Und, dass der nur mittelhochdeutsch bzw. altfranzösisch sprechende Gero in 21. Jahrhundert ausgerechnet auf eine studierte Germanistin stößt, ist natürlich auch ein arger Glückstreffer. Dennoch für Fans des Genres, speziell für solche die die Zeitreisenthematik interessiert, recht empfehlenswert.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Das Buch klingt sehr interessant, gerade weil mich die Thematik der Zeitreisen und auch historische Romane interessieren. Sicher kann ich mir vorstellen, dass es einige glückliche Zufälle gibt, die eine Rolle spielen, aber so etwas ist doch in vielen Büchern der Fall und das stört mich weiter nicht. Wenn das nicht überhand nimmt, kann ich darüber hinwegsehen und mich auf die Geschichte im Ganzen konzentrieren.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^