Mietkündigung, Manipulation von Interessenten
A hatte die Wohnung des Verstorbenen B fristgerecht gekündigt. Die Wohnung gehört einer großen Immobiliengesellschaft C in Essen. Diese Gesellschaft wurde von amerikanischen Investoren vor längerer Zeit übernommen. Die Kündigung wurde A bestätigt und C schrieb A, dass er beiStellung eines Nachmieters 150 Euro bekäme.
Da die Wohnung gut ausgestattet war, schaltete A eine Anzeige im Internet und bot die Wohnung mit und ohne Inventar an. Es meldeten sich vier Interessenten. A zeigte dem 1. Interessenten die Wohnung, der sie mieten und die Möbel zum größten Teil auch übernehmen wollte. Er wollte aber noch wegen der hohen Nebenkosten mit dem Vermieter verhandeln. C lehnte ab, die Nebenkosten zu senken und der Interessent sagte ab. Der nächste Anrufer war ein Mann, der mir seiner Freundin und zwei Hunden sich die Wohnung ansah und sie auch mieten wollte, ohne Mobilar, aber einen Monat vor Ablauf der Kündigungsfrist. A hätte somit für den Monat nicht mehr die Miete zahlen müssen. Er wollte die Wohnung aber schon ohne Mieter zu sein 14 Tage früher beziehen um zu renovieren. Nach seinen Angaben sollte die Wohnung so bleiben, alles andere wollten die beiden machen. Ein paar Minuten später frug die Freundin nach diversen Sachen, wie z.B. einem Tafelservice usw., die ihnen noch fehlen würden.
Ich informierte C, da wurde mir gesagt, dass die Vermietung Sache eines auswärtigen Maklers sei. Den rief A an und gab die Telefonnummer der jungen Leute durch. Am nächsten Tag war die zweite Besichtigung. Der Makler fragte mich, wie schnell die Wohnung leergeräumt werden könne, weil die Interessenten schon zwei Wochen früher reinwollten. Ich sagte, dass das machbar sei, aber dann auch selbstverständlich die halbe Miete zu zahlen sei. Da flippte der Mann total aus und meinte, A sei nicht mehr so nett wie bei der ersten Besichtigung. Er schimpfte derart laut, ließ seine Freundin mit den beiden Hunden in der Küche stehen, macht die Tür auf und war verschwunden. Bei allen Gesprächen war A´s Neffe zugegen.
Als der nächste Interessent anrief und um einen Besichtigungstermin bat, gab A ihm die Telefonnummer des Maklers. Als A nach ein paar Tagen nichts von dem Makler hörte, hat er ihn angerufen. Der sagte, er habe heute noch einen Termin mit dem nächsten Interessenten. A wartete in der Wohnung, doch es kam niemand. Er rief den nächsten Tag wieder an. Da meinte der Makler, es habe sich herausgestellt, dass die Wohnung dem Interssenten zu teuer sei und er habe ihm eine andere Wohnung in gleicher Straße angeboten, die aber billiger sei. Ich hatte die Miethöhe und die Nebenkosten gleich beim Telefongespräch genannt, also waren sie bekannt. Aber die Wohnung, die der Makler zeigte, war schlecht zu vermieten, weil sie durch vorstehende Bäume sehr dunkel war. Den letzten Interessenten hat A auch nicht gesehen, angeblich war auch hier die Miete zu hoch, obwohl sie bekannt war.
Ich nehme an, es ging hier einfach nur um die Maklerprovision für die dunkle Wohnung, denn der Interessent kam durch A. Ein Anruf ca. zwei Wochen später ergab, dass die beiden jungen Leute nun doch die Wohnung wollten, aber erst zwei Monate später, da sie jetzt angeblich noch kündigen müßten, was sie nach eigenen Aussagen vorher nicht brauchten. Auch hier ist wohl nicht nachweisbar manipuliert worden seiten des Maklers. Sie bekamen nun einen ganzen Monat mietfrei zum renovieren und außerdem noch eine Zahlungsanweisung, mit der sie in einem Baumarkt einkaufen konnten. Der angebliche Arbeitgeber war die Arge, die bestimmt auch noch Umzugsgeld gezahlt hat, wie ich annehme.
Weil A sich über diese Machenschaften geärgert hat, hat A die Firma C angeschrieben. C hat den Makler um Stellungnahme gebeten und der hat alles anders dargestellt, obwohl immer ein Zeuge zugegen war. A bekam ein ablehnendes Schreiben von C, die auch keine Kulanzregelung gelten ließen. A hatte vorgeschlagen, auf Kulanzbasis 100 Euro für die zu zahlende letzte Miete anzurechnen.
Was meint Ihr, ist diese Verfahrensweise heutzutage üblich? A findet das ganz schlimm, dass so gelogen wird, und die Tatsachen verdreht werden. Dabei machte der Makler einen sehr netten und höflichen Eindruck.
Ich habe so etwas noch nicht gehört, denke also nicht, dass es heutzutage üblich ist, so zu handeln. Ich kann mir aber schon vorstellen, dass es nichts gebracht hat, die Stellungnahme des Maklers einzufordern, denn wenn da getrickst wurde, dann hat der Makler sicher Erklärungen parat, dass das nicht so war und die Leute die andere Wohnung viel lieber wollten.
Ich fürchte, dass man da ohne Beweise nicht viel machen kann und da man sich von einem Interessenten den Mietpreis ja kaum unterschreiben lässt, der später angeblich zu teuer ist, wird es wohl keine Beweise geben. Auf jeden Fall ist es aber sehr schade, dass es so ein Makler oder eben ein Maklerbüro bei einem Menschen schafft, das Vertrauen zu der ganzen Branche zu zerstören.
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