Das zweite Kind planen

vom 09.11.2010, 11:21 Uhr

Meine Tochter wird im Februar drei Jahre alt, und mein Mann und ich planten eigentlich ab Januar an dem zweiten Kind zu arbeiten. ;) Ich wollte einfach das die zwei nicht so weit auseinander sind und ein gutes Geschwisterverhältnis aufbauen können. Wie es der Zufall so will habe ich nun allerdings ein Jobangebot bekommen, die Arbeitszeiten sind gut mit unserem Tagesablauf vereinbar und der Job macht mir unheimlich Spaß. Es gibt mir einfach das Gefühl mal wieder etwas für mich zu tun, mein „eigenes“ Geld zu verdienen.

Nun komme ich allerdings auch ins Grübeln. Mit dem zweiten Kind wäre erstmal wieder Schluss. Also vielleicht doch erst noch ein bisschen jobben gehen? Aber dann wäre der Altersunterschied wieder größer. Außerdem habe ich mich auch so darauf gefreut noch ein Baby zu bekommen. Manchmal hätte ich das Kind schon am liebsten gestern bekommen und manchmal schiebe ich das gedanklich ganz weit auf. Dann kommen noch die Zweifel: schaffe ich das mit zwei Kindern, kann ich beiden gerecht werden,wird meine große das alles verkraften? Wie ihr lest bin ich hin und her gerissen. Geht es jeder Mutter so? Oder bin ich doch noch nicht bereit?

Ich muss dazu sagen das meine Tochter nicht geplant war und ich praktisch aus meinem alten Leben gerissen wurde. Die ersten Monate war ich Alleinerziehend, musste meine Ausbildung schmeißen (ich habe nur für die Arbeit gelebt) und nun habe ich die Chance das alles ein bisschen zu vereinbaren. Bin ich vielleicht deshalb so unschlüssig?

» Kullerkeks86 » Beiträge: 188 » Talkpoints: 33,39 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke, dass es sehr vielen Müttern oder allgemein Eltern so geht wie dir. Zumindest kenne ich viele Mütter die die gleichen Gedanken haben. Mein Sohn wird Ende Dezember 2 Jahre alt. So kenne ich auch viele Mütter mit gleichaltrigen Kindern. Viele sind gerade am Überlegen ob sie nun an einem zweiten Kind basteln sollen oder nicht.

Ich komme aus Österreich und da gibt es unterschiedliche Kinderbetreuungsmodelle. Die meisten entscheiden sich für die längste Variante und so hat man dann die Möglichkeit 2,5 Jahre Kinderbetreuungsgeld zu bekommen. Die Karenzzeit kann man dann oft sogar noch auf 3 Jahre ausweiten.

So gibt es sehr viele, die eben etwa nach zwei Jahren anfangen wieder zum Basteln, damit das zweite Kind möglichst übergangslos an die vorige Karenz übergeht. Viele finden diesen Altersunterschied von eben 2,5 bis 3 Jahren als ideal. Ich sehe das eigentlich genauso, allerdings glaube ich, dass es auch sehr viel mit dem österreichischen Kinderbetreuungsmodell zusammenhängt.

Wenn man nach 2,5 Jahren wieder zum Arbeiten anfängt, ist es doch auch eher ungünstig, wenn man nach ein paar Monaten wieder schwanger wird. Deswegen versuchen das eben viele mehr oder weniger übergangslos zu planen. Auch für die Geschwister ist es sicher netter, wenn der Altersunterschied nicht zu groß ist.

Wie du dich jedoch entscheiden sollst, musst du denke ich selber herausfinden. Diese Entscheidung wird dir eine außenstehende Person nicht wirklich abnehmen können. Die Vor- und Nachteile beider Varianten, die ich hier schon erwähnt habe, wirst du denke ich kennen.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich habe 3 Kinder, und glaube mir, dass du allen deinen Kindern gerecht werden kannst. Sicher musst du alles organisieren, und hast nicht immer die gleiche Zeit für jedes Kind. Doch mit bisschen Organisationstalent kommt kein Kind zu kurz. Meine Kinder sind 5 Jahre bzw. 2 Jahre und 4 Monate auseinander. Das erste war bei uns auch nicht geplant, die anderen beiden sehr wohl.

Auch ich habe bei dem zweiten Kind gerade angefangen wieder zu arbeiten. Obwohl die Arbeit mir sehr viel Spaß machte, habe ich mich auch bewusst für mein 2tes Kind entschieden. Ich habe nur einige Monate gearbeitet, und wurde schon schwanger. Ich machte mir aber wegen der Firma keine Sorgen, und um die Arbeit auch nicht. Ich ließ mich Frei stellen, und konzentrierte mich auf die Schwangerschaft und die Geburt meines zweiten Kindes.

Nach 1 1/2 Jahren, die ich zu Hause war, ging ich wieder zu der gleichen Firma. Habe dann aber nur einige Monate dort gearbeitet und blieb aber zum Wohle meiner Kinder danach doch zu Hause. Nach 2 Jahren und 4 Monaten kam mein drittes Kind auf die Welt. Obwohl wir jetzt eine große Familie sind, habe ich mit meinen Kindern versucht eine Arbeit zu finden, die sich auch mit der Erziehung meiner Kinder vereinbaren lässt. Es dauerte aber sehr lange bis ich etwas gutes gefunden hatte.

Jetzt arbeite ich nur Teilzeit, doch ich bin froh zu wissen, dass meine Kinder mich zu Hause haben, wenn sie mich brauchen. Bin zwar in der Früh weg, wenn sie sich für die Schule fertig machen, doch sie sind schon selbständig genug, es auch alleine zu schaffen. Am Nachmittag bin ich auch kurz weg.

Ich kenne dich nicht, doch ich glaube, dass du es auch schaffst, alles unter einem Hut zu bringen. Wir Frauen sind doch Multitaltente. Wenn du unbedingt jetzt ein zweites Kind möchtest, dann tu es einfach. Arbeit gibt es in 1-2 Jahren auch noch.

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe zwei Kinder mit einem Altersunterschied von genau 6 Jahren. EIgentlich war unser zweites Kind auch schon früher geplant, aber die Lebensumstände haben einfach nie gepaßt. Wir hatten keinen Platz, mein Mann nur Zeitverträge von der Arbeit aus. Wenn ich dann mit Baby daheim gesessen hätte und mein Mann wäre arbeitslos geworden - ein Horrorszenario.

Ich wollte einen Altersabstand von vielleicht 3 Jahren zwischen den Kindern. Wenn das Baby käme, dann wäre das große Kind aus den Pampers raus usw.. Nun kam der Kleine, als die Große in die Schule kam. Im Nachhinein muß ich sagen, war es gut, daß die beiden so weit auseinander sind. Die Große kann ich auch mal unbesorgt auf den Kleinen aufpassen lassen, und sie spielen trotz der 6 Jahre Abstand viel und gut miteinander. Eltern von Kindern mit deutlich geringerem Abstand haben natürlich den Vorteil, daß beide auf einmal aus dem Gröbsten raus sind, ich habe quasi nochmal von vorne angefangen.

Wenn Du jetzt eine so gute Aussicht auf eine Stelle hast und eigentlich gerne wieder arbeiten würdest, dann würde ich dem Wunsch nachgeben und die Kinderplanung eventuell um ein Jahr verschieben. Heute ist es schwer, wieder in den Job reinzukommen, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Momentan trage ich mich mit dem Gedanken einer ganz neuen Ausbildung.

Zwei Kinder sind natürlich auch bedeutend mehr Aufwand als eines. Man sagt immer, das zweite läuft so mit, aber dem kann ich nur bedingt zustimmen. Ich denke da z.B. an den gestrigen Zahnarztbesuch mit zwei Kindern. DAS mach' ich nicht mehr, das steht fest. :wink: Gerecht werden kannst Du auch zwei oder drei oder mehr Kindern, da mußt Du Dir keine Sorgen machen. Mutterliebe reicht für alle Kinder.

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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