Das Problem mit den Hosen
Hallo
Nun das Problem ist für mich wieder relativ existent, weil ein Freund von mir unter der Situation leidet das die Freundin die Hosen an hat. Ich selbst hab das in meiner ehemaligen Beziehung auch erlebt und war ebenfalls unzufrieden damit. Wenn der andere die Hosen in der Beziehung an hat fühlt man sich doch immer sehr eingeschränkt und handelt auch oft gegen seinen Willen bzw gegen seine Wünsche. Nicht nur in der Beziehung führt das dann zu Konflikten sondern auch in der Freundschaft.
Nun ist die Frage wie man dann wieder aus dieser Situation herauskommt. Einfach seinen eigenen Kopf durchzusetzen ist dann meiner Meinung nach nicht die beste Idee denn der Partner kann sich ja nicht so schnell mit dieser Situation abfinden das nun viel weniger nach seinen Vorstellungen läuft. Wie kommt man also aus der Rolle des "Unterdrückten" wieder heraus ohne die Beziehung zu gefährden? Kann man einen Menschen nach einer Jahren langen Beziehung noch so umpolen?
Mit freundlichen Grüßen
1337
Es ist meistens so, daß in einer Beziehung ein Part der dominierende ist, es ist nur die Frage, wie stark die Vormachtstellung dabei ist. Läßt der "unterlegene" Partner sich total unterbuttern? Manchmal wirkt es aber auch nach außen hin so, als sei einer der Stärkere, das muß aber nicht unbedingt richtig sein, meine Ehe ist das beste Beispiel dafür. Meine Schwester hat mir mal gesagt, ich stünde total "unterm Schlappen", dabei irrt sie sich allerdings gewaltig. Die Tatsache, daß es oft so wirkt, als träfe mein Mann die Entscheidungen, kommt daher, daß ich grundsätzlich mit meinem Mann alles Wichtige bespreche. Das kommt dann so rüber, als müsse ich um Erlaubnis fragen, dem ist mitnichten so. Wir führen eine ziemlich gleichberechtigte Beziehung, und mein Mann fragt mich umgekehrt ebenso, nur bekommt das nicht jeder immer mit. Oft haben wir zu grundsätzlichen Themen auch von vornherein die gleiche Meinung, deshalb verstehen und ergänzen wir uns so gut, daß es Menschen gibt, die denken, da müsse doch was faul sein.
Deine Frage nach dem Umpolen in langjährigen Beziehungen: ich halte es für schwierig aber nicht unmöglich, daß sich das Gleichgewicht innerhalb der Partnerschaft einstellt oder verschiebt, manchmal schleichend, und niemand bemerkt es. Legen beide Partner Wert auf die Beziehung, sollte der dominierende Partner zumindest ernsthaft und freiwillig versuchen, seine dominierende Rolle ein Stück weit aufzugeben. Dafür ist aber wohl ein offenes Gespräch nötig, denn oft ist den überlegenen Partnern ihre Vormachtstellung nicht wirklich bewußt. "Mit dem Kopf durch die Wand" löst hier wohl keine evtl. vorhandenen Probleme sondern stößt den Partner nur vor den Kopf. Ich würde es auf der Gesprächsebene versuchen.
Grundlage für eine Veränderung ist allerdings der Wille der "betroffenen" Paare. Beide müssen ander Situation etwas ändern wollen. Wer weiß, vielleicht mögen sie ihre Art der Beziehungsführung auch so. Manche Menschen brauchen einen Partner an ihrer Seite, der ihnen zeigt, wo's lang geht.
Ich denke, dass es überhaupt keine Möglichkeit gibt, aus einer solchen Situation ''heile'' wieder herauszukommen. Meistens handelt es sich bei den dominanten Personen wirklich um Menschen, die es nicht anders gewohnt sind und die auch gar nicht anders handeln könnten, weil sie eben einfach so sehr darauf gepolt sind. Der beste Weg ist natürlich, mit der Person zu reden und ihr die Situation zu erklären, aber schon allein dabei kann es zu einem großen Streit kommen.
Dominante Personen meinen nämlich oftmals, sie wären dazu gezwungen, die Leitposition einzunehmen, weil vom gegenüber nichts kommen würde er sich nicht beteiligt. Versucht man das zu widerlegen, akzeptieren sie das nicht, denn dann hätten sie ja unrecht. Viele dominante Personen brauchen diese Rolle auch einfach, weil sei sich ansonsten unwohl fühlen und durch die Dominanz eine Art gestörten Egoismus und ihr Selbstwertgefühl aufbessern. Daher können viele diese Rolle gar nicht verlassen.
Wie man es auch dreht und wendet, die meisten dominanten Menschen, lassen sich nun mal nicht ändern. Man kann zwar mit ihnen reden und ihnen seine Gefühle verdeutlichen, aber meistens hilft das gar nichts. Wenn man wirklich aus einer solchen Zwickmühle heraus kommen möchte, sehe ich nur zwei Möglichkeiten. Das erste wäre einfach, sich in Sachen Dominanz mit dem Partner gleich zu stellen und sich nichts mehr gefallen lassen. Zu Beginn wird das sicher für etwas Verwirrung sorgen, und vielleicht akzeptiert der Partner es auch nicht und die Beziehung scheitert.
Wenn sie es jedoch annimmt, ist das ein sehr gutes Zeichen. Wenn aber alles nichts bringt und die Person auf ihrer Dominanz besteht, würde ich die Beziehung einfach sein lassen. Man kann Menschen nicht ändern und bevor man sich jahrelang mit jemandem herum streitet und alles nachher bereut, würde ich es mir von vornherein überlegen und die Person verlassen, denn schließlich geht es in einer Beziehung darum, dass beide glücklich werden.
Naja, du sagst wie kommt man aus solch einer Situation raus ohne die Beziehung zu gefährden. Ich frage mich allerdings, welchen Sinn es macht weiterhin in solch einer Beziehung zu leben, bzw. warum man es sich überhaupt so lange Zeit gefallen lassen hat. Was hat Unterdrückung überhaupt mit einer Beziehung zu tun?
Eine Beziehung sollte meines Erachtens nach ganz sicher nicht daraus bestehen, das ein Partner die Hosen an hat, und immer nur bestimmt und sagt wo es lang geht. Das hat rein gar nichts mit einer Beziehung zu tun. Und ich würde jedem raten, mal mit der Faust auf den Tisch zu hauen und sagen, dass das so nicht läuft. Wenn der Partner das dann nicht einsieht, würde ich solch eine Beziehung sofort beenden. Ich sehe da überhaupt nicht den Sinn darin, da dann weiter zu machen. Aber im Grunde genommen jedem das Seine. Wer sich dermaßen unterdrücken lässt und nicht mal die Eier in der Hose hat, mal seinen eigenen Kopf durchzusetzen, ist irgendwo auch selber schuld. Vielleicht steht er ja auch drauf. Wer weiß?
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