Ich habe niemand!
Hallo.
Ich muss mich hier jetzt mal ausheulen. Ich hoffe ihr antwortet mir. Ich bin in der 9. Klasse im Gymnasium. Ich habe die vierte Klasse übersprungen und bin daher noch sehr jung für diese Klasse. Daher werde ich sehr oft gemobbt. Früher in meiner Grundschule war ich sehr aufgeschlossen und habe auch sofort viele Freunde gefunden. Mit wenigen habe ich heute noch Kontakt.
Aber als ich mich entschlossen habe die vierte Klasse zu überspringen, wurde alles immer schlimmer. Ich bin auf Leute zugegangen und am ersten Tag hatte ich mich mit einem Mädchen angefreundet, die anfangs sehr nett zu mir war. Ich fragte sie, ob sie Lust hätte mal was mit mir zu machen, soe sagte aber nein, weil sie schon eine Freundin hat. Damals schon war ich über diesen Satz schon sehr gekränkt.
Aber ich ging natürlich weiter auf verschiedene Leute zu und hatte dann auch eine beste Freundin. Und zwar zwei Wochen lang. Ich hatte auch schon Kontakt zu mehr Leuten. Ich nannte sie damals meine Freunde.
An dem Tag, als meine beste Freundin zu mir kam und sagte, dass sie jetzt eine neue beste Freundin hat, wurde ich das zweite mal sehr gekränkt. Also suchte ich mir Trost bei anderen Freunden. Ich hatte ja noch welche.
Mit denen hatte ich mich dann angefreundet, also so richtig, und diese Freundschaft wurde zu einer Clique, die aus sechs Leuten bestand und insgesamt fast vier Jahre hielt.
Nach der 7. Klasse beschloss ich auf ein Internat zu gehen. Sie waren alles sehr enttäuscht, aber es wurde vereinbart, dass ich sie jeden Monat mindestens einmal besuchen komme. Soweit, so gut. Aber an einem Tag entschloss ich mich, dass das Internat nicht das richtige für mich sei und teilte das meiner Mutter mit. Sie meldete mich dann sofort ab und holte mich schon am nächsten Wochenende ab.
Als ich heim kam, wurde ich freundlich begrüßt. Alle haben mich gemocht, sind zu mir gekommen. Natürlich wurde ich auch ausgenutzt, nur um die Stunden zu verkürzen, indem ich von dem Internat erzählen musste. Immer und immer wieder.
Aber meine Clique war komisch. Ständig durfte ich nicht dabei sein. Die Ausrede war immer: "Du verstehst das eh nicht, du warst ja jetzt fast ein Jahr lang nicht da." Ich war enttäuscht und zum dritten mal schwer gekränkt. Ich entschloss mich aus der Clique auszutreten. Ich sagte es ihnen, sie sagten es sei ok. Als ich dann aber am nächsten Tag in die Schule gekommen bin, haben sie hinter meinem Rücken die ganze Zeit geredet und haben es mir echt schwer gemacht. Ich konnte nicht mehr und ging auf die Anführerin zu. ICh fragte sie, was das solle, aber sie meinte nur, dass sie nicht wüsste was ich meine. Und seid diesem Tag will niemand mehr was mit mir zu tun haben.
Ist jemand von euch vielleicht in einer ähnliche Situation? Bitte melden!
LG TheSchokokuss
Es ist immer schwer einzuschätzen, was wohl in den genannten Situationen in deinen Freundinnen vor sich ging. Vielleicht waren sie damals, als du auf das Internat gewechselt hast, gekränkt, weil du dich so einfach von ihnen trennen konntest. Andererseits könnte es auch sein, dass sie glaubten, dass du dich für etwas Besseres hältst und sie vielleicht vergisst, weil du neue Freunde kennenlernst.
Ich möchte jetzt keine voreiligen Schlüsse ziehen, aber das Alter in dem ihr euch befindet, ist immer eine sehr komplizierte Zeit. Manchmal fängt man an zu begreifen, dass die Leute mit denen man sich früher abgegeben hat, nun überhaupt nicht mehr zu einem passen und ganz andere Interessen haben. Es kann sein, dass deine Freundinnen nicht mehr in deiner Liga spielen und du dir in nächster Zeit andere Personen suchen solltest, mit denen du deine Zeit verbringst.
Ich an deiner Stelle würde mich jedenfalls nicht weiter versuchen an sie zu klammern, denn wahre Freunde würden einen auch nach einem Jahr Pause noch in die Arme schließen. Ihr hattet doch Kontakt während du im Internat warst, also verstehe ich nicht, wieso sie dich jetzt so ausschließen. Wenn du bisher nicht mitreden konntest, könnten sie dir auch einfach erklären um was es geht und schon wärst du im Bilde, aber scheinbar wollen sie das nicht.
Ups, das ist ja schon recht heftig, was du da schreibst. Ich möchte dir einfach einige Gadanken mitteilen, die mich bewegen, wenn ich so etwas lese.
.Ich habe die vierte Klasse übersprungen und bin daher noch sehr jung für diese Klasse. Daher werde ich sehr oft gemobbt.
Bei dieser Aussage fallen mir zwei Dinge auf: Erstens das Mobben an sich und zweitens der Grund für das Mobben. Schau bitte einmal genau hin, ob das was dir geschieht überhaupt mit Mobben gleichgesetzt werden kann. Nach meiner Meinung ist das nicht der Fall. Wenn jemand gemieden wird, ist das zwar unangenehm, aber schadet demjenigen nicht unbedingt (siehe hierzu mal bei folgendem Link nach http://de.wikipedia.org/wiki/Mobbing_in_der_Schule). Und dann, woher weißt du, warum man dich (angeblich) mobbt? Hat dir das jemand so gesagt und ist das eher eine Schlussfolgerung von dir? Wenn du das nur schlußfolgerst, denke bitte noch einmal darüber nach, ob du damit wirklich richtig liegst.
Ich fragte sie, ob sie Lust hätte mal was mit mir zu machen, soe sagte aber nein, weil sie schon eine Freundin hat. Damals schon war ich über diesen Satz schon sehr gekränkt.
Mit deiner Reaktion habe ich ehrlich gesagt ein wenig Schwierigkeiten. Klar, es ist nicht so erbaulich, jemandem Freundschaft anzubieten und dann abgewiesen zu werden. Es irritiert mich, dass du darüber gekränkt bist. Was erwartest du von deiner Umwelt? Niemand kann verpflichtet werden, jemanden zu mögen. Ablehnung darf natürlich so etwas wie Trauer, Bedauern, Ärger, Enttäuschung usw hervorrufen, aber Kränkung? Das ist für mich eine überzogene Reaktion.
An dem Tag, als meine beste Freundin zu mir kam und sagte, dass sie jetzt eine neue beste Freundin hat, wurde ich das zweite mal sehr gekränkt. Also suchte ich mir Trost bei anderen Freunden. Ich hatte ja noch welche.
Hier wieder dasselbe, es als Kränkung empfinden, nicht mehr die beste Freundin zu sein. Was mich aber hier mehr irritiert, ist die Aussage "...ich hatte ja noch welche." Hört sich so ein wenig nach Ersatz an, so, als ob Freunde nur für einen selbst da sein müssen. Schau doch bitte mal nach, was dein Beitrag zum Erhalt von Freundschaften ist; was tust du konkret, damit du als Freund/-in für andere attraktiv bist.
Die Reaktionen deiner Clique nach deiner Rückkehr aus dem Internat ist nach meiner Bewertung vollkommen normal. Es ist halt so, dass es Veränderungen im Gefüge von Beziehungen gibt, wenn jemand eine Gruppe verlässt. Dann ist einfach nichts mehr so wie vorher.
So, hier höre ich einfach mal auf. Das eine oder andere, das ich geschrieben habe, liest sich in deinen Augen womöglich negativ, ist aber nicht negativ gemeint. Was ich damit erreichen möchte, ist einmal einen Blick auf sich selbst zu werfen und sich zu fragen, was ist der eigene Anteil an der jeweiligen Situation. Nach meinen Erfahrungen gibt es diesen Anteil immer, mal mehr, mal weniger. Und nur der eigene Anteil ist relativ leicht änderbar, eine Änderung der Umwelt ist bedeutend schwerer (und auch nicht immer sinnvoll...).
In diesem Sinne alles Gute,
L.
Ich glaube, du solltest dich fragen, was dich mit dieser Clique verbunden hat. Hattet ihr überhaupt gemeinsame Interessen? Mich verwirrt die Aussage, dass du schreibst, dass du beschlossen hast, aus der Clique auszutreten - als ob diese eine Art Club ist. Vielleicht warst du zu ungeduldig, wenn man ein Jahr weg war, muss man sich erst wieder näherkommen und die Zusammenhänge begreifen.
Hey!
Das ist natürlich keine schöne Situation, wenn man das Gefühl hat, dass man niemanden hat und ich kann verstehen, wenn die Situation mit deinen "Freunden" dich entmutigt. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass das noch ein Alter ist, in dem man mit "Freundschaften" noch anders umgeht. Grade die Situation, die du beschrieben hattest, wo deine Freundin dir die Freundschaft gekündigt hat, weil sie eine neue beste Freundin hätte. Das kenne ich auch noch von früher, da "durfte" man nur eine Freundin haben Jedenfalls hatte ich damals das Gefühl, dass viele so gedacht haben.
Das was dir mit deiner Clique passiert ist, ist natürlich doof gelaufen, wobei es auch für mich so klingt, als wäre das keine "richtige" Freundschaft gewesen. Es kommt einfach so rüber, da sie dich nach dem Jahr so ausgeschlossen haben und da du anscheinend einfach so beschlossen hast, da auszutreten.
Solche Erlebnisse mit angeblichen Freundschaft demotiveren natürlich; ich kenne das auch, und irgendwann bekommt man schon das Gefühl, dass man wahrscheinlich nie Anschluss findet. Aber das ist auch wieder falsch.
Sei weiterhin aufgeschlossen und geh auf andere Leute zu, irgendwann wirst du sicherlich wieder Freunde finden, die auch die Freundschaft zu dir zu schätzen wissen.
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