Die Brunnen von Rom

vom 07.11.2010, 02:23 Uhr

Auf Plätzen, in Straßen und in kleinen Gassen plätschert und rauscht es. Heutzutage feiern wir das, womit Römer früher ihren Durst gestillt haben. Rom ist die Stadt der Brunnen, aber sie haben nicht den Sinn Schmuckstücke zu sein, sondern sie haben in Rom eine lebendige Funktion.

Die Römer hatten eine Leidenschaft für Bäder und Wasser. Bauen und verzieren der Brunnen war ein großes Hobby von den Römern, es ist sogar eine Tradition von ihnen gewesen. In der Kaiserzeit gab es 1352 öffentliche Brunnen in Rom. Heute befinden sich über 300 Brunnen aller Formen und Größen in Rom.

Das Wasser hilft zu überleben, aber bei Sturm und Unwetter konnte es dazu führen, dass Leben vernichtet wurden. Aber durch diese Brunnen konnte der Mensch das Wasser bestimmen. Springbrunnen und künstliche Wasserfälle, all das war in Rom zu finden.

Es wurde getrunken, gewaschen, Tiere wurden getränkt, Kochgeschirre gewaschen und strohumflochtene Weinflaschen ausgespült. Viele Hausfrauen holten hier das Trinkwasser, denn das Leitungswasser erscheint ihnen nicht frisch genug. Kleinkinder wurden hier gewaschen und manchmal sah man auch Mädchen und Frauen sich waschen.

Nachdem die Aquädukte, von denen die meisten Brunnen „lebten“, zerstört wurden, ließen die Renaissancepäpste die Aquädukte wieder aufbauen. Viele Künstler wetteiferten darum, dem Wasser schöne Gefäße zu bauen. Die Absichten waren die gleichen, aber die Brunnen wurden immer wieder an ihre Umgebung angepasst.

Es hat sich wohl kein Brunnen so erhalten, wie er früher einmal gebaut war, dafür aber die schmuckvollen Verzierungen, wie zum Beispiel die prächtigen Tierköpfe. Zahllose Motive der antiken Kunst, sowie die prächtige Wandmalerei antiker Thermen sind in die europäische Formensprache übertragen.

Stellvertretend für all diese Brunnen stehen die zwei folgenden:
Der wohl bekannteste Brunnen aller Brunnen, der Trevibrunnen, und der nicht weniger bekannte Vierströmebrunnen, welche beide unter der Leitung von Bernini gebaut wurden.

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» TheSchokokuss » Beiträge: 100 » Talkpoints: 0,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Der Sinn dieser wunderschönen, imposanten Brunnen in Rom war nicht dazu gedacht, Schmuckstücke zu werden, aber trotzdem sind sie es. Sie waren ein beliebter Treffpunkt für Rendezvous, oder einen Plausch mit Freunden zu halten. Selbst für Geschäfte wurden sie das Ziel. Die besondere Atmosphäre beim Sonnenuntergang am Brunnen läutete das Nachtleben ein.

Der Vierströmebrunnen, den du erwähntest, der „Fontana die Fiumi“, spiegelt die Kontinente Afrika, Amerika, Asien und Europa wider mit den Flüssen Nil, Rio de la Plata, Ganges und Donau. Eine alte Legende sagt, dass die Hand des Menschen, die im Schlitz des „Brunnen der Wahrheit“ gesteckt wird, der Brunnengeist abbeißt, wenn der Mensch die Unwahrheit sagt. Hintergrund ist die Rechtsprechung im Mittelalter. Die hineingesteckte Hand eines Deliquenten wurde von jemandem hinter dem Marmor abgehackt, wenn dieser für schuldig befunden wurde.

Natürlich liebten die Römer das Wasser, das ihnen die Hygiene ermöglichte und wie du schriebst, Geschirr abzuspülen, Pferde zu tränken, Kinder waschen und selbst zu trinken. Aber das alles sicherlich nicht in einem Brunnen. Als Trinkwasserbrunnen gibt es die kleineren, die „Nasoni“, die tatsächlich Trinkwasserqualität haben. Nicht so ganz geheuer ist den Italienern das Verschwinden von mehreren Nasoni. Angeblich sollen sie nur gewartet werden. Auch für Hunde gibt es zwei gesonderte Brunnen, siehe hier.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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