Stress wegen Kleinigkeiten im Haushalt

vom 06.11.2010, 13:57 Uhr

Mir kommt es irgendwie so vor, als würde es in der Familie Deiner Freundin, von der Du hier berichtest, gar nicht wirklich um den Haushalt gehen, sondern um etwas gänzlich anderes. Der Haushalt und vor allem die Verteilung der Arbeiten, die sich daraus ergeben, scheint mir eher eine Art Werkzeug zu sein, ein Mittel zu einem völlig anderen Zweck. Ich habe nämlich den Eindruck, dass es in dieser Familie vor allem darum geht, dass keiner benachteiligt sein will und sich schnell im Stich gelassen fühlt, wenn ein anderer Familienangehöriger seine Arbeit nicht gleich oder nicht gut genug, wie das ja immerhin von ihm verlangt wird, erledigt, sondern erst nachgeholfen werden muss.

Es ist sehr schwer, Genaueres darüber zu sagen, weil ich die Familie ansonsten nicht kenne und auch nicht beurteilen kann. Aber ich werde den Eindruck nicht los, dass es hier um eine Art Machtgehabe geht, allerdings nicht in der Hinsicht eines Konkurrenzkampfes, sondern eher wirklich, was die Benachteiligung eines einzelnen Familienangehörigen angeht, der sich eben benachteiligt fühlt, wenn beispielsweise die Schwester ihrer Arbeit nicht genauso nachkommt wie hier der Bruder, der sich aufregt. Auch dieses ganz genaue Aufteilen und minutiöse Durchplanen erscheint mir, zusätzlich zu der Kontrolle, die vom jeweils anderen Familienmitglied ausgeführt wird, wirklich extrem überzogen und deutet für mich eher auf ein Problem in der Familienstruktur hin.

Kannst Du denn bestätigen, dass sich in dieser Familie vor allem von den Kindern schneller eines benachteiligt fühlt und vielleicht sogar erheben, woran das liegen könnte? Wie gehen denn die Eltern mit diesen Streitigkeiten und auch mit der Haushaltsregelung und vor allem dieser Umsetzung, die ihre Kinder an den Tag legen, um? Schreitet da irgendein Elternteil mal vermittelnd ein und versucht, den Streit zu schlichten? Worum geht es wirklich, wenn ein Kind das andere kontrolliert und entsprechend unterbuttert – um die Gunst der Eltern möglicherweise?

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich finde es eigentlich relativ normal, dass sich Geschwister etwas zum Streiten suchen. Auf die Hausarbeit scheint da wirklich keiner so richtig Lust zu haben, was man ja auch verstehen kann, aber wenn sie wirklich nur so wenig machen müssen, dann sollten sie sich wirklich nicht aufregen. Es sind ja wirklich nur Arbeiten, die wenige Minuten dauern. Meiner Meinung nach sollte da auch die Eltern mal eine Ansage machen, dass es so nicht weiter geht. Immerhin ist es wirklich nicht viel und da muss man eben auch mal durchgreifen, wenn man seinen Kindern etwas beibringen möchte.

Bei uns gab es diese Diskussionen auch, weil es keiner machen wollte, aber meine Eltern haben sich da durchgesetzt und lange hat diese Phase auch nicht gedauert bis wir dann wieder normal mitgemacht haben. Man erkennt ja auch irgendwann dass es Nachteile hat, wenn man nichts macht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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