Selbstjustiz nach Erpressung des Sohnes

In Aachen hat eine Gruppe jugendlicher dauernd einen etwa gleichaltrigen Jungen gemobbt und um Geld erpresst. Die 12-14 jährigen Täter verlangten vom Opfer 50 Euro und da dieser panische Angst hatte, stahl er seinem Vater das besagte Geld und gab es seinen Peinigern. Als der Vater bemerkte, dass 50 Euro verschwunden waren, stellte er seinen Sohn zur Rede. Dieser schilderte ihm die ganze Geschichte. Der Vater ging daraufhin mit seinem Sohn zu den Erpressern und verlangte sein Geld. Als diese versuchten abzuhauen, trat er einem Jungen in den Hintern. Zudem beschimpfte er die Lehrer, die angeblich von dem Mobbing wussten, auf übelste.

Naja, einige haben es wohl verdient, mal getreten zu werden. Ich glaube nicht, dass es ein fester Tritt gewesen war. Aber das war irgendwie unklug von ihm. Immerhin sind das Kinder und das wird schnell zu einer saftigen Geldstrafe, wenn nicht, dann ein kurzer Aufenthalt im Gefängnis. Schon schlimm, wie es in einigen Schulen heutzutage abgeht. Da haben es die etwas ruhigen Kinder schwer, Freunde zu finden. Die Großmäuler schließen sich zusammen und suchen sich gemeinsam ein schwächeres Opfer aus. Das ist sowas von Feige. Na hoffentlich werden die Kinder aufhören, den Jungen zu erpressen. Das ist ja schlimmer als Mobbing.

Klar, war es mehr oder weniger unklug, aber lange wird er darüber wohl auch nicht nachgedacht haben. Es war wohl eher eine Kurzschlussreaktion. Und wenn ich ehrlich bin: Ich kann ihn auch etwas verstehen.
Überlege mal, die Jungen würden angezeigt werden...Der Prozess würdne sich wieder ewig hinziehen, in der Zeit würd der Junge weiterhin belästigt und erpresst werden, die Jungen in dem Alter würde eh nur lachhafte Strafen bekommen und so weiter. Da würde ich mir als Vater auch überlegen, ob ich denen niht auf deutlich Art und Weise klarmache, dass sie das in Zukunft unterlassen sollen. Geht schneller, ist effektiver.

Kann das auch vollkommen nachvollziehen. Die Jugend von heute (teilweise) hat
doch jeglichen Respekt vor dem Gesetz verloren, entweder wissen die das sie unter 14 sind und damit nicht Strafrechtlicht verfolgt werden können oder es ist ihnen einfach egal! Das ist erschreckend is aber so und ich denke der Vater hat doch schon richtig gehandelt, die sind bestimmt auch noch frech geworden als er sie zur Rede gestellt hat!

Wieder unmöglich was man hier lesen muss - Selbstjustiz ist immer dumm und das in mehrfacher Hinsicht!

Falls es zu einer Anzeige kommen sollte kommen die Jugendlichen logischerweise milder weg - nur kann der Vater jetzt damit rechnen, härter als alle anderen abgestraft zu werden, da er nunmal erwachsen ist und Selbstjustiz als besonders schwerwiegend eingestuft wird.

Wer also meint dass der Vater richtig gehandelt hat, der hat echt ein gravierendes Problem und sollte mal über Konsequenzen nachdenken! Und ob das ganze effektiver ist wage ich mal ganz stark zu bezweifeln, da der Vater sich letztendlich lächerlich gemacht hat, da die Jugendlichen zwar auch eine Straftat begangen haben aber der Vater wesentlich härter abgestraft werden wird. Ich weiß nicht wo das effektiv ist, ich würde mich als "respektloser" Jugendlicher zurecht darüber kaputtlachen.

Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass es manchmal genügt, wem Prügel anzudrohnen und der wird plötzlich ganz kleinlaut und belästigt einen nie wieder. Gott sei Dank. Wirkugnsvoller als jede Strafanzeige, die ohne Beweise eh zu nichts geführt hätte.

Ohne Beweise war die Sache hier nicht und man muss nur mal an den Falschen kommen, der einen dann anzeigt. Das geht ganz schnell und der meldet sich dann kleinlaut bei der Polizei und schon hat man selbst ein Problem an der Backe. Darüber muss man auch nicht diskutieren, ist einfach Fakt. Und umso lustiger für den Täter, wenn jemand sich so "strafbarer" macht als er selbst!

Siehe der Beispielfall: Ausgehend von den Gesetzen ist zu erwarten dass der Vater härter verurteilt wird als die eigentlichen Straftäter - wenn das kein Erfolg ist, der dem Jungen nützen wird. Ich kann nur sagen: Die Täter lachen sich jetzt schon ins Fäustchen und sehen sich eher noch bestätigt.

Kann mich Subbotnik nur anschließen. Abgesehen davon finde ich es witzig, wieviel hier interpretiert wird - wie hart hat der Vater getreten? Sind sie frech geworden? Alles Sachen, die niemand weiß und die auch nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen.
Die "ganzen gewalttätigen und kriminellen Jugendlichen" sind außerdem nicht so auf die Welt gekommen, das hat andere Ursachen. Und diese mit Selbstjustiz und Gegengewalt zu bekämpfen ist so ziemlich das Dümmste, was mir in diesem Zusammenhang einfällt.

Naja ok selbstjustiz ist sicherlich eine Sache die man so und so betrachten kann. Ich war zum Glück noch nie in so einer Situation. Aber andererseits tut man doch als Vater alles dafür um seine Familie zu schützen und ich denke das unser, manchmal zu lasches, Justizsystem dazu beiträgt , das man sich zum Handeln gezwungen fühlt. Viele Strafen stehen einfach oft nicht in der Relation zur tatsächlichen Strafe da sollten sich die Politiker vielleicht mal Gedanken machen da was zu ändern z.b. die Straftmündigkeit für Knder (Jugendliche) zu senken. WIe man den Fall von dem Vater jetzt beurteilt sollte jeder für sich entscheiden aber man sollte sich auch in die Situation reinversetzen bevor man seine Tat verurteilt!

1. Selbstjustiz kann man nicht so oder so sehen - mal Zeit nehmen und drüber nachdenken, welche Konsequenzen das hätte wenn jeder das Recht in die eigene Hand nimmt. Ein Rechtfertigung gibt es nicht!
2. Das "lasche Justizsystem" ist ganz und gar nicht lasch - klar als Laie meint man das, aber man hat de facto von Rechtswissenschaften auch soviel Ahnung wie ein Blinder von Farben. Hätte man von der Materie 3 Gramm Ahnung würde man nicht immer so einen Schmarrn quatschen wie

Viele Strafen stehen einfach oft nicht in der Relation zur tatsächlichen Strafe

was schon in sich ein Widerspruch ist.
3. Bringt es nichts die Strafmündigkeit herabzusetzen, mal mit Rechtswissenschaften auseinandersetzen, dann wird einem auch klar warum. Hat was mit Rechtsstaat zu tun als Anhaltspunkt.
4. In die Situation hereinversetzen kann man sich, nur sollte man auch noch das Hirn einschalten - ist meist zuviel verlangt aber würde man das tun, würde man auch selbst mögliche Konsequenzen abschätzen können.

Jaja, immer die angehenden Juristen - mich wundert es jedesmal warum man da noch Stellung bezieht, man kanns eh nicht ändern! So dumme Vorurteile und Stammtischmeinungen wird man nie ausrotten können, aber trotzdem amüsant.

Selbstjustiz ist absoluter Blödsinn, außer man hat Lust, nach dem Täter aus dem Bau zu kommen. Aber wer meint dass es dafür eine Rechtfertigung gibt , und dass das ganz anders aussehen sollte, könnte:
- in die Politik gehen oder
- selber Richter werden und sich peinlich machen.

Selbstjustiz ist ein Relikt der Vergangenheit, vielleicht sollte man seine Meinung dazu mal einem Update unterziehen und die letzten 700 Jahre nachholen. Nicht umsonst wird das nicht erst seit 3 Tagen als schlimmer als die eigentliche Tat angesehen. Alternativ kann man auch in Gegenden ziehen wo das nach wie vor statt der staatlichen Gerichtsbarkeit üblicher ist. Dann kann man sich aber auch gleich ein paar Waffen kaufen und aufpassen, den Nachbarn nicht blöd anzusehen...