Sind Gebärdensprachkurse an den Volkshochschulen sinnvoll?

vom 05.11.2010, 11:29 Uhr

Ich würde ja gerne Gebärdensprache lernen. An den Volkshochschulen werden dazu auch Kurse angeboten. Da kostet allerdings ein Kurs schon 150 Euro und der hat nur ein paar Stunden. Und die fangen bei Anfängerkursen an und bauen dann wohl auf. Sprich ich würde wenn alle Kurse machen müssen. Und das sind durchaus mindestens sechs Kurse. Dazu fehlen mir aber definitiv die finanziellen Mittel.

Ich habe allerdings auch sorge, ob so ein paar Stunden überhaupt reichen um sich mit tauben Menschen verständigen zu können. Mir geht es da an sich um mehr als Guten Tag und auf Wiedersehen sagen zu können. Hat jemand von euch damit Erfahrung?

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Bei der Gebärdensprache ist es wie mit jeder anderen Sprache. Du musst sicher nicht alle Kurse belegen, um dich mit einem taubstummen Menschen unterhalten zu können. Du kannst es mit einer normalen Sprache vergleichen. Da gibt es auch Anfängerkurse. Danach hat man eben mehr oder weniger einen Grundwortschatz. Man kann sich begrüßen, verabschieden, nach dem Befinden fragen, ein wenig über seine Interessen sprechen.

Genauso ist es bei der Gebärdensprache auch. Nach dem ersten Kurs wirst du eben leichten Smaltalk machen können. Über tiefgreifendere Themen wirst du dich noch nicht unterhalten können. Da wirst du dann sicher weitere Kurse benötigen. Es kommt also darauf an, welche Absichten und Interessen du hast und wie intensiv du die Gebärdensprache einsetzen möchtest.

Ich habe durch meine Freundin auch ein paar Gebärden kennen gelernt. So kann ich ihre Eltern begrüßen und verabschieden und mich eben bedanken und so weiter. Ein Taubstummer wird sich über jede Gebärde freuen, die jemand anderer lernt, ganz einfach weil es sicher auch als Wertschätzung angesehen wird. Sehr viele Taubstumme können auch von den Lippen ablesen.

So verstehen mich die Eltern meiner Freundin eben zum Beispiel zur Gänze, zumindest wenn ich mich beim Sprechen direkt zu ihnen wende. Umgekehrt verstehe ich natürlich bei weitem nicht alle Gebärden, die sie können. Das wissen sie aber natürlich und so reden sie mit mir ähnlich wie mit einem Ausländer. Sie verwenden also bewusst sehr einfache Zeichen, wo sie wissen, dass ich sie kenne und machen die Zeichen auch langsamer als sonst.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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