Familienvater stirbt durch 20-jährigen Unfallfahrer
Schon wieder verlor ein Familienvater durch einen jungen Audi-Fahrer sein Leben. Der 20-jährige schleuderte in einer langgezogenen Rechtskurve auf die Gegenfahrbahn. Dort kollidierte er frontal mit einem in Gegenrichtung fahrenden VW. Der 53-jährige VW-Fahrer wurde schwerverletzt in ein Krankenhaus eingeliefert. Später erlag er seinen Verletzungen. Seine Beifahrerin, die Tochter, liegt noch schwerverletzt im Krankenhaus. Der junge Audi-Fahrer und der Halter des Wagens, sein Beifahrer, liegen leichtverletzt in einem anderen Krankenhaus.
Obwohl alle Airbags der Fahrzeuge ausgelöst waren kam es zu den schweren Folgen. Die Straße mußte komplett gesperrt werden. Der Unfallsachschaden beträgt etwa 22.000 Euro.
Sehr oft sind junge Führerscheinneulinge an solchen schweren Unfällen beteiligt. Und meistens sind es die am jeweiligen Unfall schuldlosen Autofahrer, die schwer verletzt werden und oft ihr Leben verlieren. Richtig ist, dass die Fahranfänger Fahrpraxis brauchen. Sind sie beim Autofahren zu euphorisch und sorglos? Testen sie auf Kosten anderer Verkehrsteilnehmer ihre Grenzen aus? Oder suchen sie den Kick beim schnellen Fahren?
Was meint ihr, was könnte oder müßte geschehen, damit solche Unfälle verhindert werden. Wie könnten den Fahrneulingen besser die Folgen ihrer gefährlichen Fahrweise vor Augen geführt werden? Wie kann man ihnen helfen?
Solche Geschichten gehen mir immer sehr nah (wem auch nicht?). Es tut mir sehr Leid für die Familie des 53-Jährigen, besonders für seine Tochter, die jetzt weiterhin im Krankenhaus liegt. Sie wird so schnell kein normales Leben mehr führen können und hat sicherlich panische Angst vor dem Autofahren.
Was die beiden jungen Unfallverursacher betrifft, werden diese wohl kaum ihres Lebens wieder froh. Natürlich können sie sich glücklich schätzen, dass sie mit einem blauen Auge davon kommen, aber ob sie den Tod eines Anderen mit ihrem Gewissen vereinbaren können, ist eine andere Frage.
Was mich an dieser Stelle außerdem interessiert, ist, woher du weißt, dass es sich bei den beiden um Fahranfänger handelt. Stand das mit in dem Artikel, oder hat du das nur aus ihren jungen Jahren geschlussfolgert? Denn heutzutage kann man ja bereits mit 16 seinen Führerschein machen und das hieße, dass ihn beide schon 4 Jahre hatten.
Eigentlich ist es auch egal, ob es sich hier um Fahranfänger handelte, oder nicht, denn solche Unfälle passieren genauso gut auch erfahrenen Fahrern, die sich einfach überschätzen. Natürlich kann Unerfahrenheit eine Ursache sein, aber ich bezweifle so etwas eher, da man in der Fahrschule genug über das schnelle Fahren in Kurven lernt und somit weiß, dass dies große Gefahren mit sich bringt.
Leider kann ich mir kaum vorstellen, dass man die Fahrer, die solche Risiken eingehen, irgendwie daran hindern kann. Meist müssen Menschen in solchen Fällen erst schlimme Erlebnisse damit gemacht haben um aufgerüttelt zu werden. Ich bezweifle jedenfalls, dass die beiden jungen Männer sich noch einmal solch einen Fehler leisten werden, wenn sie überhaupt wieder an ihren Führerschein kommen. Genug Warnungen und Lehrstunden gibt es eigentlich in der Fahrschule und auch in normalen Schulen, in denen die Polizei persönlich in die Institute kommt und Vorträge hält oder Videos zeigt. Darunter befindet sich auch sehr schockierendes Material, was normalerweise zur Abschreckung dienen sollte.
Ein wesentliches Hauptmerkmal von Unfällen ist ja die Unvorhersehbarkeit und Unkalkulierbarkeit von eben einem solchen! Daher wird man niemals die Unfallquote auf 0 senken können. Richtig ist natürlich, dass durch angepasste Geschwindigkeit (was idR. immer darauf hinausläuft, dass man vorher zu schnell war!) die Wahrscheinlichkeit (signifikant) zu verringern wäre. Nicht zuletzt weil dadurch z.B. die möglichen Reaktionszeiten verlängert werden. Natürlich ändert sich dadurch auch spürbar die Wucht eines Aufpralls.
Letztlich wird es aber auch durch drastische Geschwindigkeitsbegrenzungen kaum dazu kommen, gar keine Unfälle mehr auf den Straßen zu haben. Denn neben den Regeln kommt noch der Mensch als Fahrer und Sicherheitsrisiko hinzu. Schließlich kann es durch Unaufmerksamkeit oder durch Ablenkung eben auch bei geringen Geschwindigkeiten zu einem Unfall kommen.
Was aber eine Idee hätte sein können, wäre ein Stufenführerschein. Ähnlich wie bei einem Motorrad dürfen Autofahrer erst nach gewissen Zeiten höher motorisierte Fahrzeuge steuern. Allerdings greift dies natürlich das liebste Kind an, nämlich das Auto. Politisch - aber auch wirtschaftlich - dürfte so eine Forderung keine Chance haben, Gehör zu finden.
Der andere Weg könnte der sein, dass höher motorisierte Fahrzeuge, die eben ausschließlich auf hohe Geschwindigkeiten ausgelegt sind, in Sachen Versicherung und Steuern massiv teurer werden. Natürlich ergibt sich dadurch automatisch, dass das führen solcher Fahrzeuge nur noch besserbetuchten überlassen bleibt. Aber in der Breite würden eben auch die 200 PS Fahrzeuge abnehmen. Diese Vorschläge greifen aber auch nur, wenn man annimmt, dass die Verursacher zum einen die eigene Geschwindigkeit falsch eingeschätzt haben (also zu schnell unterwegs waren) und zum Anderen das sie eben durch die Autos überhaupt erst die Möglichkeit dazu hatten.
Cid hat geschrieben:Wie könnten den Fahrneulingen besser die Folgen ihrer gefährlichen Fahrweise vor Augen geführt werden?
Damit scheinst Du zu unterstellen, dass Fahranfänger über die Gefahren nicht informiert wären. Das ist aber aus meiner Sicht nicht der Fall. Vielmehr greift wohl die Überzeugung um sich, dass das immer nur den anderen passiert. Man selbst hat aber wohl immer alles unter Kontrolle! Nur so kommt ja ein "sich überschätzen" zustande.
Sicherlich sind Unfälle mit Todesfolge schlimm, aber deswegen alle Fahranfänger zu verdammen ist auch keine Lösung. Denn nicht nur denen passieren Unfälle. Vorallem, wenn die Unfallbeteiligten aus der näheren Umgebung stammen, sind es oftmals Fahrfehler die durch Routine passieren.
Ausserdem gibt es auch Strecken, wo Kurven von der Biegung her harmlos wirken, aber auf Grund der gesamten Bauweise doch recht gefährlich sind. Und da kann auch jemand mit 20 Jahren Fahrpraxis das ganze unterschätzen und es kracht im ungünstigsten Fall.
Ich selbst habe auch seit fast 20 Jahren den Führerschein und gebe offen zu, das ich in manchen Situationen nur Glück hatte, das nichts passiert ist. Frei von Fehlern ist niemand. Wobei du auch nichts zur Unfallursache geschrieben hast. Denn auch bei angepasster Geschwindigkeit, kann man ins schleudern kommen, wenn zum Beispiel eine Ölspur auf der Straße ist.
Ich kann derpunkt nur zustimmen, die einzige Möglichkeit die ich sehe ist die Motorleistung extrem zu begrenzen. Sicherlich würde es dann auch wieder viele unschuldige Fahranfänger treffen die sich vernünftig verhalten oder die die Autos ihrer Eltern nutzen möchten, eine andere Alternative sehe ich aber nicht.
Apelle bringen überhaupt nichts, höchstens Pflichtbesuche in der Notfallaufnahme und das sicherlich auch nur kurzzeitig. Wer aber keinen Hubraum hat der versucht höchstens einmal eine Autoschlange zu überholen und merkt sich dann das Ergebnis, garantiert.
Die Bezeichnung Fahranfänger bei dem 20-jährigen habe ich aus folgendem Grund gewählt: Mit 16 Jahren können Fahrstunden genommen werden. Frühestens 1 Monat vor dem 17. Geburtstag kann er nach Ablegung der Fahrprüfung eine Prüfbescheinigung bekommen, mit der zusammen er mit einer mindestens 30-jährigen Person fahren darf. Nach Vollendung des 18. Lebensjahres kann er einen Führerschein beantragen auf Probe. Diese Regelung gibt es noch nicht lange. Da der Unfallverursacher jetzt 20 Jahre alt ist, galt die Regelung für ihn noch nicht. Er hat also seinen Führerschein mit 18 Jahren gemacht oder später, wie ich annehme.
Ich unterstelle auch keineswegs, dass Fahranfänger nicht über Gefahren informiert werden, im Gegenteil, ich wollte, dass sie noch besser vorbereitet werden. Sonst hätte ich wohl nicht gefragt, wie man ihnen helfen kann.
Meine Annahme ist, dass der junge Mann noch kein Auto besitzt, weil er den Halter als Beifahrer mit im Auto hatte. Es handelte sich um einen Audi A6. Der Unfall passierte am Sonntag um 21.48 Uhr auf einer wenig befahrenen Landstraße zwischen 2 kleineren Ortschaften. Näheres teilte die Polizei nicht mit. Beide Fahrzeuge wurden sichergestellt. Ein Gutachter wird noch hinzugezogen.
Nur weil jemand den Halter als Beifahrer hatte, ist das kein Nachweis, das man selbst kein Auto besitzt. Sind also deinerseits nur Vermutungen. Wobei eine Begrenzung von PS und/oder Hubraum auch nichts bringt. Der Trabi hatte da auch nicht sonderlich viel und man konnte da recht spektakuläre Unfälle bauen.
Da kann ich nämlich aus Erfahrung sprechen, weil ich selbst damit einen Unfall hatte und das halt mit einem Trabant. Einzig ein Fahrsicherheitstraining sehe ich als sinnvoll, denn dort wird einem Autofahrer mit dem eigenen Fahrzeug gezeigt, wie schnell dieses ins schleudern geraten kann. Und das schon bei 30 km/h, was ja nun keine hohe Geschwindigkeit darstellt.
es ist doch völlig uninteressant, ob der junge Mann nun ein Auto hat oder nicht. Natürlich ist eine Vermutung kein Nachweis. Habe ich das geschrieben? Nein! Ich habe lediglich geschrieben, dass ich "annehme".
Punktedieb hat geschrieben:Wobei eine Begrenzung von PS und/oder Hubraum auch nichts bringt.
Das dürften aber die Statistiker der Polizei und auch der Versicherungswirtschaft hinsichtlich der Begrenzung auf wenige PS für Führerscheinneulinge (genauer: junge Fahranfänger und Fahranfängerinnen unter 25 Jahren) anders zu sehen. Jedenfalls wenn man mal nur die Motorradfahrer betrachtet, wo eine solche Stufenregelung existiert und kaum Zweifel bestehen, dass sich die Unfallzahlen signifikant erhöhen würden, wenn diese Beschränkung wegfallen würde. Und das, wo diese Fessel eigentlich auch nur abgesessen werden muss.
Cid hat geschrieben:Hallo, Punktedieb,
es ist doch völlig uninteressant, ob der junge Mann nun ein Auto hat oder nicht. Natürlich ist eine Vermutung kein Nachweis. Habe ich das geschrieben? Nein! Ich habe lediglich geschrieben, dass ich "annehme".
Und indem du etwas annimmst unterstellst du dem Unfallfahrer etwas. Nämlich kein eigener Besitz eines Autos, was in deinem Eröffnungspost auch gleichbedeutend mit mangel an Fahrpraxis gleichgestellt wird. Nur weiss das niemand, genauso wenig, wie die Gründe von dem Unfall bekannt sind.
Wie schon gesagt, gibt es genug Dinge, die selbst ein erfahrener Autofahrer unterschätzen kann bzw. die nicht von ihm durch die Fahrweise beeinflussbar sind.
@derpunkt
Wenn ich mich recht erinnere hatte der Trabant 27 PS und trotzdem war es machbar damit riskante Fahrmanöver zu machen. Wer also will, wird es auch mit wenig PS und Hubraum hinbekommen sich und andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden.
Aber sind wir mal ehrlich. Man lernt vielleicht auf einem kleinen Polo das Fahren in der Fahrschule. Selbst bei diesem Auto weiß ein Fahrschüler bzw. Fahranfänger nicht, wie es in extremen Situationen reagiert. Dann hat man den Führerschein und darf Papis alten Benz übernehmen. Wesentlich größer und macht ja allein von der Marke was her. Aber auch hier kennt man die Reaktion des Fahrzeuges nicht, wenn es mal wirklich brenzlig wird.
Ich selbst habe ein Fahrsicherheitstraining mitgemacht und ich war erstaunt mit wie wenig Geschwindigkeit man einen PKW mit ABS, dazu noch tiefergelegt und mit Breitreifen zum schleudern bringen kann. Und ich kam mir in dem Fahrzeug vor wie auf einem Karussell. Deswegen halte ich ein solches Training für wesentlich besser.
Denn man macht es ja im eigenen Fahrzeug und es werden gezielt extreme Situationen herbeigeführt, wie eben Vollbremsung auf vereister Straße und ähnliche Dinge. Und genau dies kann einem in der Fahrschule nicht vermittelt werden.
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