Fall Mirko: Massenspeicheltest
Im Fall des 11 jährigen Mirko aus Grefrath wird jetzt ein Massenspeicheltest durchgeführt, zu dem 2500 VW-Passat Fahrer aufgefordert werden ihren Speichel für den DNA Test abzugeben, Der wahre Täter wird sich bestimmt nicht freiwillig diesem Test unterziehen. Kann man zu einem solchen Massenspeicheltest gezwungen werden? Wenn jetzt nur 2400 der 2500 VW-Passat Fahrer freiwillig ihren Speichel abgeben, kann dann das Gesicht die anderen 100 Verdächtigen zwingen eine Speichelprobe abzugeben?
Mirko ist nun schon seit September verschwunden und die erste heiße Spur führt zu 2500 VW-Passat Fahrern, die aus der Gegend kommen und eventuell hat einer der 2500 VW-Passat Fahrer etwas mit dieser Tat zu tun. Irgendwann muss man doch herausfinden, was an dem Abend des Verschwindens mit Mirko passiert ist.
Ich finde diesen Massenspeicheltest sehr gut und auch sehr wichtig. Ich hoffe sehr, dass durch diesen Test der Täter gefunden wird. Allerdings finde ich es bedenklich, den Test auf die Halter von VW Passats zu beschränken. Insbesondere der VW Passat ist ein weit verbreiteter Firmenwagen. Die Fahrer von Firmenwagen fallen dann meist durch das Raster, da die Firmen nicht zwingend in der Gegend ihren Sitz haben und so die Fahrzeuge nicht dort gemeldet sind. So kann es also sein, dass ein Passat beispielsweise in München angemeldet ist aber dennoch von einem Fahrer aus Mönchengladbach permanent genutzt wird.
Würde es sich um ein anderes Modell handeln, so wäre die Chance auf Erfolg bei diesem Test sicherlich größer. Dennoch hoffe ich natürlich sehr, dass der Täter unter den Getesteten ist und man ihn findet!
Ich finde diese Tests auch ganz gut. Die Frage ist halt nur, ob sie auch in dieser Form, wie sie gerade stattfinden, sinnvoll sind und zum Erfolg führen werden. (Stichwort vom Vorredner: Firmenautos, VW Passat eh beliebt und weit verbreitet) Das ist halt das andere Thema. Aber auf jeden Fall kann ja dann die Suche schon mal eingegrenzt werden. Sprich, 2000 Fahrer kontrolliert, 2000 negative Ergebnisse, heißt auch, dass entsprechend viele Fahrer und Personen als tatverdächtige ausfallen!
Ich sehe das mal so, das wird ja freiwillig gemacht, und jeder kann sich auch selbst zu diesem Test entscheiden. Wenn ich nichts zu verbergen habe, habe ich auch nichts zu befürchten. Da machen sich ja eher die verdächtig, die sich weigern. Zwingen kann man diese aber nicht, außer es liegt ein weiterer begründeter Tatverdacht vor. Dann kann ein solcher Test tatsächlich angeordnet werden.
Ich sehe aber ein ganz anderes gravierenderes Problem in diesen Tests. Nehmen wir mal an, ich fahre einen solchen VW Passat und komme auch durch meinen Wohnort als Täter in Frage. Sprich, ich darf zu solch einem Test erscheinen. Da ich nichts zu verbergen habe, mache ich ihn auch und er fällt negativ aus. Gut, die Polizei streicht also den VW-Passat von mir von der Liste samt Kennzeichen. Was ist aber, wenn ich den Wagen mal verliehen habe, und tatsächlich ein Freund von mir die Tat mit meinem Auto begangen hat? Der ist ja kein Halter eines VW Passats und muss auch nicht zu Test. Das wahre Tatfahrzeug (mein Passat) ist aber schon längst aus der Liste gefallen! Wie wird das gehandhabt?
Dann antworte ich halt noch einmal, das man mich nicht melden muss. Habe es zu spät so verstanden, das so eine Information in so kurzer Form nicht gewünscht ist.
Also ein Passat Fahrer hat ja die Speichelprobe verweigert. Aber in einem anderen Fall war das glaube ich schon einmal so, da war aber schon der Täter getestet worden und andere hatten verweigert, aber zwingen kann man diese Menschen leider nicht und vielleicht möchten manche diesen Test nicht, um auch mal in den Medien zu kommen, um vielleicht Schmerzensgeld zu verlangen. Ich hoffe das einer unter den getesteten der Täter ist und der Fall sich bald aufgeklärt.
Der kleine Mirko, der zum Zeitpunkt des verschwindens noch 10 Jahre alt war (03.09.2010), der nur kurze Zeit später, am 18.09 seinen 11ten Geburtstag hatte muss sehr gelitten haben, das heraus reißen aus der Familie wird ihm wahrscheinlich schon sehr viel Schmerz bereitet haben, ich möchte so sehr für die Eltern hoffen, das sich der Fall klärt und sie Gewissheit haben, was geschehen ist, aber die Hoffnung aufgeben tue auch ich nicht, das er noch lebt, denn vielleicht wurden die Sachen weggeschmissen und neue gekauft oder der Junge wurde in ein anderes Land exportiert, man weiß ja leider nichts.
Was passiert eigentlich mit den gewonnen Daten nach dem Test? Werden de wieder gelöscht, ins System eingespeist, stehen die später noch für andere Fragen zur Verfügung? Wenn ich mich weigere bei einem solchen Massentest mitzumachen, bin ich dann wirklich sofort verdächtig? Heisst das dann, ich bin per se verdächtig, bis ich beim Massenspeicheltest mitmache? Was ist eigentlich aus der Unschuldsvermutung bis zum Beweis des Gegenteils geworden?
Wäre es WIRKLICH wünschenswert wenn der Staat die Macht hätte seine Bürger zu zwingen zu bewiesen das sie unschuldig sind? Würde das aus uns allen nicht in gewisser weise einen Staat der Straftäter bis zum staatlichen Gegenbeweis machen? Wie zum Teufel hat die Polizei bloß vorher ermittelt? Sind die Kriterien bei diesen Massentests eventuell zu weit gefasst? Und ... was passiert denn nun mit den Daten?
Nur mal ein paar Fragen am Rande.
Also ich muss sagen, dass ich diese Massentests nicht wirklich bedenklich finde, so lange einem garantiert wird, dass die Daten danach auf jeden Fall wieder komplett gelöscht sind und auch wirklich in keiner Datenbank mehr auftauchen.
Man muss hier ja auch mal abwägen - Datenschutz hin oder her - es geht schließlich um ein Menschenleben. Ein kleiner Eingriff in die Privatsphäre eines begrenzten Personenkreises, wobei ich dies nicht schlimm finde. Ich selber würde mich darüber nicht aufregen, wenn ich dadurch zur Lösung des Falls beitrage. Ich finde man kann es mit dem Datenschutz auch übertreiben.
Werden die Daten denn wirklich gelöscht? Sorry, ich hätte da echt gerne eine Antwort drauf, denn bisher weiß ich wirklich nur: Sie werden gesammelt, ausgewertet und dann? Weiß das einer ob die danach im Speicher bleiben oder ob die danach gelöscht werden?
Im Lawblog wurde die Frage auch schon aufgeworfen, wie es mit der Verweigerung bei einem Massentest aussieht und ich muß im einem sehr wichtigen Punkt sagen: Ja nun, da hat der Schreiber aber Recht: Die Massentests machen einen unfreiwillig zum Freiwilligen. Verweigert man die Teilnahme (was schlicht und ergreifend Recht ist) macht man sich automatisch verdächtig, selbst wenn ansonsten nicht ein Hauch einer Verbindung zum Verbrechen besteht. Und DAS ist schon bedenklich.
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