Geht es euch auch so?

Das kennt, so denke ich mal fast jeder. Man verwendet Produkte immer und immer wieder wenn sie einem gefallen und dann wird etwas verändert. So war es zum Beispiel bei mir mit dem Duschgel. Ich habe immer ein und das selbe verwendet. Erst wurde das Aussehen verändert und dann die Rezeptur und ich bekam Ausschlag.

Doch ich habe es auch bei Süßigkeiten gemerkt. Da gibt es zum Beispiel diese Schnüre und die sind bei weiten nicht mehr die, wie sie vor 20 Jahren waren. So passiert es irgendwie mit allen Sachen die nicht Basics sind.

Ohja, das denke ich mir auch allzu oft: Erst suche ich monate- wenn nicht sogar jahrelang nach einem Produkt, das mir zusagt, seien es Kosmetikartikel (da finde ich es besonders schlimm) oder auch etwas zu Essen. Und sobald ich etwas tolles gefunden habe, kann ich darauf wetten, dass es ein paar Monate später vom Markt genommen oder verändert wird.

Das hatte ich letztens zum Beispiel bei meinem Shampoo: Ich fand es super und hab es auch immer wieder gekauft, bis dann plötzlich das Flaschendesign geändert wurde. Hab ich mir nichts weiter bei gedacht, sowas wird ja öfter gemacht, bis ich dann gemerkt habe, dass das Shampoo auch ganz anders ist. Es riecht anders und ist auch lange nicht mehr so "gut" für meine Haare wie das Alte. Also wieder etwas neues suchen.

Schlimm finde ich, dass jegliche Veränderungen immer als Verbesserungen dargestellt werden. So wird auf der Verpackung riesengroß die "Neue Rezeptur!" angepriesen und wenn ich so durch mein Bad schaue, steht auf fast der Hälfte der Produkte irgendwas mit "NEU" drauf. Für die Firmen ist vermutlich alles, was neu ist, wirklich besser, dann müssen die Leute wieder zig Sachen ausprobieren und geben so viel Geld dafür aus.

Bei Kosmetikartikeln findet man ja oft den Hinweis, dass sich da etwas geändert habe. Aber ich muss sagen, dass ich gerade in Bezug auf Duschgels sehr experimentierfreudig bin und es mich da zum Beispiel weniger stört, wenn man urplötzlich meint, eine bestimmte Sorte auf einmal anders zusammenzustellen. Da habe ich immer noch Auswahlmöglichkeiten.

Ähnlich verhält es sich auch bei meinen Shampoos. Ich nutze nun zwei bis drei verschiedene Shampoos und wechsle die immer wieder mal ab. Zwar habe ich hierbei auch recht lang gebraucht, bis ich die richtigen Shampoos gefunden habe, aber wenn man auch da Ausweichmöglichkeiten hat, ist das bei einer eventuellen Veränderung der Rezeptur auch noch gut.

Bei Kosmetika muss ich sagen, ist mir das völlig egal. Ich schminke mich nicht und nutze auch keinerlei Cremes. Einzig Gesichtswasser und -waschgel wende ich gern an und da lande ich immer wieder bei einer bestimmten Marke. Die habe ich bis jetzt auch alle gut vertragen.

Mir stösst es eher übel auf, wenn ich beispielsweise bei meiner Lieblingsschokolade oder bei meinem Lieblingsjoghurt veränderte Rezepturen angepriesen bekomme und ich mit dem Geschmack gar nichts mehr anfangen kann. Das ist schade, aber nun auch nicht so tragisch, weil man auch essenstechnisch nicht nur auf eine Sorte zurückgreifen kann. Jedoch habe ich hierbei festgestellt, dass sich gern mal die Eigenmarken der Discounter neu ausprobieren, als es bei den etwas teureren Marken der Fall ist.

Das ist der Lauf der Welt, ich habe mich praktisch daran gewöhnt und denke gar nicht mehr darüber nach wenn mal wieder mein Lieblingsprodukt aus den Regalen der Supermärkte verschwunden ist. Nach einiger Zeit vergisst man das sowieso wieder weil man sich notgedrungen nach anderen Alternativen umgesehen hat und die ja meistens auch nicht so schlecht sind.

Ich kann mir das nur so vorstellen dass die Listungen der meisten Hersteller in den Supermärkten regelmäßig verändert werden, also die Verträge nach einiger Zeit auslaufen. Wenn sie es in dieser Zeit nicht geschafft haben zu einem besonders beliebten Produkt zu werden dann müssen sie sich neu bewerben und hoffen dass sie berücksichtigt werden. Wenn ein anderer Anbieter den Vorzug bekommt dann ist ihr Produkt wieder bis zur nächsten Ausschreibung verschwunden. Natürlich kann es auch sein dass die Qualitätsanforderungen oder terminliche und logistische Forderungen nicht mehr erfüllt werden können oder die Märkte hinsichtlich der Preise erpresserische Nachverhandlungen führen.

Die hier angesprochenen Veränderungen bei den Verpackungen sind höchstwahrscheinlich auch dem Preisdruck geschuldet. Um beim Schafskäse zu bleiben, der Hersteller spart bei der Produktion ein paar Arbeitsschritte ein wenn plötzlich die Lake nicht mehr enthalten ist, die Verpackung wird leichter und vom Volumen kleiner und es passt deshalb mehr auf einen Lastkraftwagen und der Supermarkt profitiert davon weil er im Einkauf ein paar Cent sparen kann und er ein paar Zentimeter Platz in den Regalen gewinnt. Mag sein dass es immer nur um Bruchteile von einem Cent geht, aber auf Dauer und in der Summe gesehen rechnet es sich schon. Leidtragender ist dummerweise aber immer der Verbraucher der sich ständig umstellen muss.

Schade ist es auf jeden Fall, wenn irgendwas leckeres "verbessert" wurde und danach einfach nicht mehr so gut schmeckt wie vorher, wobei das natürlich auch reine Gewohnheitssache ist. Aber ich bin bei Lebensmitteln relativ flexibel und probiere eh ständig neue Sachen aus, von daher ist das auch kein Weltuntergang, wenn eine Sorte Joghurt oder Schokolade in Zukunft weg fällt.

Schlimmer finde ich das ganze bei Kosmetika und Körperpflege, denn da ist es schon vorgekommen, dass ich ein gewohntes Produkt plötzlich nicht mehr vertragen habe und dann feststellen musste, dass es "verbessert" wurde. Und dann musste ich natürlich erst mal nach einem Ersatz suchen und dabei weitere Fehlgriffe in Kauf nehmen.

Das größte Ärgernis sind für mich im Moment aber die Filterpads von Melitta, die anscheinend komplett aus dem Sortiment verschwunden sind. Das waren Papierfilter in Padform, die man mit einem speziellen Löffel ganz einfach mit Kaffee selber befüllen konnte. Leider war Melitta der einzige Hersteller für diese Filter, ansonsten gibt es nur diese komischen Dauerpads und Filter, für die man extra ein Gerät zum Füllen kaufen muss.