Real mit neuem Drive-in-Service

vom 02.11.2010, 15:25 Uhr

Kein verfrühter Aprilscherz, Real testet in diesen Tagen ob der Bedarf an Drive-in-Supermärkten vorhanden ist beziehungsweise ob so etwas von den Kunden überhaupt akzeptiert wird. Dadurch können sich nach den Vorstellungen von Real die Kunden den Gang durch die Regalreihen sparen, die Bestellung wird vorab im Internet aufgegeben und der Käufer holt sich seinen Einkauf dann später zu einem vereinbarten Termin mit dem Auto ab.

In der derzeitigen Testphase stehen allerdings nur ungefähr 5000 Artikel zur Auswahl, welchem prozentualen Anteil des gesamten Warensortimentes das entspricht weiß ich leider nicht. Die Preise sind mit denen im Markt identisch, pro Bestellung wird allerdings eine Servicepauschale in Höhe von einem Euro erhoben. Ein akzeptabler Zuschlag wie ich finde. Andere Lebensmittelketten müssen sich auch schon mit diesem Konzept beschäftigt haben denn die Rewe-Gruppe plant für 2011 auch die Erprobung solcher Supermärkte.

Für die eiligen Kunden sicherlich eine tolle Sache, kein nerviges Einkaufen mehr nach Feierabend, nur die Bestellung im Internet aufgeben und auf dem Heimweg ran fahren und ohne großen Zeitverzug alles einladen. Ich vermute auch einmal dass viele Männer und auch Frauen denen das Einkaufen immer zu stressig ist auf diesen Service zurückgreifen werden. Ob sich solche Supermärkte in Zukunft allerdings überall durchsetzen werden glaube ich doch nicht so recht. Immerhin kaufen die meisten Kunden doch immer deutlich mehr ein als normalerweise auf dem Einkaufzettel steht und dieser Umsatz wird sich in der Summe doch bemerkbar machen. Auch denke ich dass die Supermärkte als überregionale Treffpunkte von zufälligen Begegnungen mit bekannten Leuten die immer zu einem Schwätzchen aufgelegt sind weiterhin ihre Bedeutung haben werden.

Wie auch immer, ich halte es für eine gute Idee. Vielleicht wohnt ja jemand in der Gegend von Isernhagen bei Hannover und hat schon so seine Erfahrungen mit diesem neuen Konzept gemacht. Vielleicht kann hier ja mal darüber berichtet werden ob das Drive-in gut angenommen wurde.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Die Idee ist nicht schlecht, aber wenn ich im Internet bestelle kann ich es mir doch auch gleich liefern lassen. Ich würde diesen Service nicht nutzen, das liegt aber daran das ich selbst gern einkaufen gehe und dabei herum stöbere ob es was neues gibt und um mir auch ein paar Ideen zu holen was ich kochen könnte. Ich kann mir aber gut vorstellen das viele sehr beschäftigte Leute diesen Service nutzen.

» nadpat » Beiträge: 1077 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Die Idee finde ich auch ganz gut aber wie nadpat schon bemerkte, kann man dann auch gleich die Bestellung nach Hause liefern lassen, wenn man sich schon im Internet durchs Sortiment klickt. Ich persönlich würde den Service sicherlich nur in Ausnahmefällen nutzen. Generell stöber ich auch lieber in den Angeboten und im vollständigen Sortiment. Außerdem würde ich es einfach nicht einsehen, einen Euro für diesen Service zu nutzen. Dafür bin ich dann wahrscheinlich einfach zu geizig. Für einen Euro kann ich auch schnell mein Auto parken und selber ins Geschäft gehen.

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



@ Prinzessin_Erika
Das ist sicher richtig, aber ich zum Beispiel würde diesen Service nutzen weil ich keine Lust habe nach Feierabend noch eine halbe Stunde durch den Markt zu laufen und mir alles aus den Regalen herauszusuchen was ich nur nach langem Suchen finden würde. Dazu ist mir meine Freizeit zu kostbar.

Ist der Internetversand eigentlich kostenlos?[

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Früher hat HL Hauslieferungen angeboten. Ob die das noch machen, weiß ich nicht. Beziehungsweise ist ja nun eh alles REWE. Das war damals auch kostenpflichtig, ich habe aber die Preise nicht mehr im Kopf. Und man war halt auch zeitlich gebunden, weil die nur zu bestimmten Zeiten ausgeliefert haben. Also so eine Lieferung Abends nach Feierabend ging an sich nicht. Was ja dann für Berufstätige auch keine so tolle Lösung war.

Ich persönlich finde die Idee generell nicht schlecht und man spart enorm viel Zeit. Allerdings bleiben dann halt auch Spontankäufe weg. Und wenn mal ein Artikel nicht da ist, ich weiß nicht ob die einem das überhaupt vorher mitteilen oder man nachher alle Zutaten für einen Kuchen bestellt und dann daheim feststellt, dass die Eier fehlen. Wenn man halt persönlich durch den Laden geht, kann man sich dann noch spontan für andere Einkäufe entscheiden.

Als ich noch berufstätig war, hatte ich Abends ab frühestens 18.30 Uhr, oftmals erst um 19 Uhr Zeit zum Einkaufen. Und da wäre es schon praktisch gewesen, ich hätte meine Einkäufe einfach bestellen können und hätte sie auf dem Heimweg nur noch abgeholt. Das wäre mir auch den einen Euro Wert gewesen. Und zu den Zeiten zu denen in der Regel halt ausgeliefert wird, bin ich ja eh nicht daheim gewesen. Wäre für mich also sinnlos gewesen. Deshalb wäre mir das Abholen lieber.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Ich könnte mir vorstellen, dass dieses Konzept längerfristig schon auch auf einen Lieferservice hinaus läuft, das wäre auf jeden Fall die logische Weiterentwicklung eines solchen Konzeptes, das ja so auch schon in anderen Ländern praktiziert wird. Aber da es sich ja um eine Testphase handelt, wird man eben erst einmal sehen wollen, wie die Kunden einen Service akzeptieren, bei dem jemand anders für sie die Waren aus den Regalen holt und den Einkauf zusammen stellt. Für diesen Test sind ja auch keine großen Investitionen nötig, während bei einem Lieferservice natürlich Lieferwagen benötigt werden.

Für mich selber ist so ein Service nicht wirklich interessant. Ich schreibe zwar einen Einkaufszettel für die Dinge, die ich unbedingt brauche, aber viele Sachen kaufe ich auch spontan oder entscheide mich spontan gegen etwas. Gerade bei Obst und Gemüse schaue ich mir die Sachen gerne vor dem Kauf an und es ist zum Beispiel letzten Samstag passiert, dass ich Blattsalat wollte aber schließlich Feldsalat gekauft habe, weil der Blattsalat schon leicht welk war.

Außerdem bin ich auch kein Fan von großen Wocheneinkäufen sondern kaufe lieber mehrmals pro Woche das ein, was ich gerade brauche. Und wenn der Einkauf dann zum Beispiel nur aus einem Joghurt und zwei Bananen besteht kann ich das erstens gut selber erledigen und zweitens ist dafür ein Euro Zuschlag im Verhältnis zum Kaufpreis auch recht teuer.

Andererseits kann ich mir aber schon vorstellen, dass es Kunden geben wird, die diesen Service gerne in Anspruch nehmen werden. Wenn ich zum Beispiel an Eltern mit quengelnden Kindern denke, die ihren Einkaufswagen bis zum Anschlag voll geladen haben - die würden auf jeden Fall einiges an Zeit und Nerven sparen, wenn sie einfach mit dem Auto vorfahren und den Einkauf einladen könnten, während die Kinder im Auto angeschnallt bleiben.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Bei der Geschichte hätte ich nur die Befürchtung, dass die Infrastruktur bei solchen Märkten einfach nicht geschaffen ist, lange Autoschlangen zu bewältigen. Wenn man sich die Parkplatzsituation an einem Wochenende (Freitag oder Samstag) bei diesen Großmärkten anschaut, dann sollte einem klar sein, was das für ein Chaos bedeuten kann. Oder wenn man sich zu entsprechenden Stoßzeiten die Drive-In-Schlange bei Fast Food Restaurants anschaut. Und die sind hier schon einiges gewohnt bzw. schon recht weit in der Bedienung von Autofahrern (was die interne Logistik angeht).

Wenn jetzt am Abend ein Ansturm von Autofahrern kommt, welche dann u.U. nicht nur kleine Tüten abholen, sondern größere Einkäufe in die Autos verladen wollen, dann dürfte es hier schnell zu Frust - bei allen Beteiligten - führen. Und ob das dann wirklich schneller ist, als wenn man durch den Laden geht, bleibt wohl offen.

Hinzu kommt, dass man u.U. Sachen bei der Bestellung vergisst (auf die man bei der Anfahrt oder beim Schlange-Stehen kommt) und dann nach dem Beladen doch ins Geschäft geht, um nur noch einen Artikel zu holen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich würde solch einen Service wahrscheinlich nicht nutzen. Ich könnte mir vorstellen, dass es für Leute gut ist die nicht gut laufen können aber ich selber schaue mir die Waren lieber richtig an, bevor ich sie kaufe. Insbesondere frische Lebensmittel möchte man doch vorher gesehen haben. Einzig in Ausnahmefällen könnte ein solcher Service interessant sein. Beispielsweise wenn man aus dem Urlaub kommt, könnte man noch am Urlaubsort die gewünschten Lebensmittel auswählen und bräuchte sie dann nur auf dem Heimweg einladen. In dieser Situation stelle ich es mir recht praktisch vor, da man ja nach einem Urlaub meist einen leeren Kühlschrank vorfindet und nach einer langen Reise keine große Lust mehr auf Einkaufen hat.

Andere Situationen, in welchen ich den Service nutzen würde, kann ich mir aber nicht wirklich vorstellen. Ich wäre wahrscheinlich auch zu geizig den einen Euro zu bezahlen. Ein Euro ist zwar nicht viel Geld aber wenn ich bedenke, dass ich beim Vergleich von Angeboten auf die Cent-Beträge schaue, dann ist ein Euro schon viel.

» Someone » Beiträge: 201 » Talkpoints: 5,77 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde die Idee grundsätzlich nicht schlecht. Gerade die längeren Einkäufe finde ich manchmal recht lästig. Ich gehe grundsätzlich echt gerne und häufig in den Supermarkt, allerdings kaufe ich am liebsten nur ein paar Dinge ein - eben das, was ich für einen oder zwei Tage benötige. Bei Real stört mich immer, dass dort immer Musik läuft und dass es oft so voll ist (oft auch noch zwischen 21 und 22 Uhr). Mit ein paar Teilen kann man meistens noch die Schnellkasse benutzen, was den Einkauf dann ein bisschen zügiger vonstatten gehen lässt. Bei einem größeren Einkauf wäre der Drive-In also eine gute Möglichkeit, um dem teilweise nervigen Treiben im Laden zu entkommen. Die Servicepauschale von einem Euro finde ich dafür auch in Ordnung. Bei einem sehr großen Einkauf von 50 bis 100 Euro ist das ein vernünftiger Betrag. Bei meinen kleinen Einkäufen, die ich oft tätige, würden sich die Euros aber summieren, so dass ich hinterher deutlich mehr ausgegeben hätte.

Allerdings würde ich nicht alles im Drive-In kaufen wollen. Die Sachen werden von den Mitarbeitern eingepackt und es gibt einfach Dinge, die ich mir lieber selbst aussuche. Obst und Gemüse zum Beispiel möchte ich gerne sehen, bevor ich es kaufe. Auch die Sachen mit eng begrenzter Haltbarkeit (frische Milch und viele andere Produkte aus dem Kühlregal) möchte ich ungern von jemand anderem zusammenpacken lassen. Ich bin da ein bisschen eigen und achte auch immer darauf, dass die Sachen möglichst noch relativ lange haltbar sind. Vielen anderen Kunden geht es ebenso. Wenn dort zu gleichen Anteilen Joghurt mit einem längeren und einem kürzen Haltbarkeitsdatum steht, greifen die meisten zu dem, der noch länger haltbar ist (selbst wenn sie ihn direkt am gleichen Abend verzehren wollen). Da ich diesen Spleen auch habe, würde ich mich dann fragen, ob man im Drive-In vielleicht gerade die Waren aus dem Kühlregal bekommt, die eher nicht mehr so lange haltbar sind.

Die Spontankäufe werden sicher zu einem großen Teil entfallen, es sei denn die Kunden entscheiden im Internet spontan, dass sie doch noch das ein oder andere Teil bestellen, weil es auf der Seite mit dem Bestellformular so appetitlich aussieht. Vielleicht erhofft man sich aber durch diesen zusätzlichen Service, also den Drive-In-Service an sich, mehr Kunden zum Besuch bei Real motivieren zu können und auf diese Weise die Umsätze zu erhöhen.

Die Warteschlangen am Drive-In könnten zumindest in einem Real-Supermarkt hier in der Stadt zum Problem werden. Der Laden hat ohnehin schon kaum Parkplätze und diese sind noch in Form von Parkebenen angeordnet. Dadurch dass der Laden an einer Seite an eine kleine Fußgängerzone grenzt, kann man auch nur über diese Parkebenen mit dem Auto an den Laden gelangen. Ein anderer Real-Laden hier hat einen riesigen Parkplatz um das gesamte Gebäude herum. Hier wäre ein Drive-In wohl kein Problem. Ich könnte mir vorstellen, dass nicht jeder Real-Markt einen Drive-In einrichten wird/kann, selbst wenn die Testphase positiv verläuft.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Die Testphase in Isernhagen ist inzwischen angelaufen, allerdings ist die Resonanz derzeit noch mehr als mäßig. Durchschnittlich greifen ungefähr 30 Kunden am Tag auf diesen Service zurück.

So wie zu erfahren war gibt es für die unterschiedlichen Waren auch unterschiedliche Körbe, in die roten Kisten kommt Obst und Gemüse, blau ist für die Frischeprodukte und gelb für das Trockensortiment. Der Einpacker läuft wie ein normaler Kunde, natürlich nur etwas schneller, durch die Gänge und arbeitet seine Liste ab. Als Problem hat man inzwischen die Kühlkette erkannt, aber es wird versichert dass alles entsprechend der Vorschriften in der Zwischenzeit eingelagert wird. Inzwischen hat man auch erkannt dass der Kunde quasi nur seinen Einkaufszettel abarbeitet und damit nicht mehr seinen Einkaufswagen mit den Dingen befüllt die man so im Vorbeigehen immer noch gerne mit einpackt, das ist natürlich schlecht für das Geschäft.

Dieser Service soll bis Mitte 2011 noch getestet werden, danach wird erst entschieden ob dieses Angebot bundesweit eingeführt werden kann.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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